Hi Matthias4,
so eine Chronische Sinusitis kann einem ordentlich auf den Geist gehen … ich weiss wovon du sprichst.
Ich bin deshalb schon 3 x an den Nasennebenhöhlen operiert worden … in der damaligen Zeit (vor ca. 30 Jahren) wirklich keine schöne Angelegenheit (1 x nur mit örtlicher Betäubung … das war wie bei HOSTEL).
Und ACHTUNG !! jetzt kommt das WICHTIGE: KEINE dieser Operationen hat irgendwie geholfen!
Bei Anderen die ich kenne, war es genau so,- deshalb kann ich dir also nur raten … KEINE OP !!!
Das Problem liegt in dem Wort „Chronisch“ … denn das bedeutet … es kommt, es geht, es kommt, es geht und zwischendrin ist es so „halb“ da … gerade noch so stark, dass es einen nervt. „Chronisch“ bedeutet leider … es bleibt und wird niemals und mit nichts ganz verschwinden ;-((
Ich habe alles das was du gemacht hast auch gemacht.
Antibiothika (man kann nicht das ganze Leben lang Antibiothika fressen).
Nasendusche … bringt vielleicht etwas bei Pollen … hier sicher nicht.
Statt Sinupret habe ich jahrelang Gelomyrthol Forte genommen.
Und eben die 3 absolut erfolglosen OPs. Nach spätestens 6 Wochen war alles wieder beim Alten!
Ich kann dir - wirklich aus Erfahrung - sagen, dass es NICHTS gibt, um die Chronische Sinusitis los zu werden,- du muss mit ihr Leben! Ganz wichtig ist dabei, dass du IMMER deine Nebenhöhlen (einigermaßen) frei hältst … und zwar mit Nasenspray, damit die notwendige Luftzirkulation zwischen Mittelohr und Nebenhöhlen aufrecht erhalten bleibt, sonst gehen öfters mal die Ohren zu (meißt immer eins) … ein Gefühl als hätte man Wasser drin - ätzend!
Und wenn man dann nicht schnell was macht (Nasenspray plus notfalls Antibiothika!) bekommt man eine unglaublich schmerzhafte Mittelohrentzündung und dann entweder - wenn man die Schmerzen lange genug aushält - einen Durchbruch (dann platzt das Trommelfell und Blut, Eiter und Wasser können dann abfließen). Danach musst du zum HNO oder ambulant in die Klinik, bekommst Antibiothika und das Trommelfell wächst dann wieder zu … dann hört man auch wieder. Einmal hab` ich die Schmerzen nicht ausgehalten und bin sofort in die HNO-Klinik,- dort hat mir dann der Arzt mit einem ultra-mini-mini Skalpell das Trommelfell durchgeschnitten. Sofort kam die Soße, dann Taub, dann Antibiothika usw.
Ich wollte dir hier keine Angst machen, sondern sagen wie es wirklich ist und mit was du rechnen musst.
Ach ja … da sind und kommen dann immer und immer wieder die (gesunden!) Besserwisser und sagen dir, dass man Nasenspray nicht länger als xxx Tage nehmen soll (sogar der Apotheker hat es mir nach 10 Jahren immer noch gesagt) … aber lass` dich durch solche Weisheiten nicht verunsichern. Die haben sicher alle keine „Chronische Sinusitis“ mit all ihren ätzenden Nebenwirkungen … und OHNE Nasenspray (wirst du im Lauf der Jahre selber merken) wird es einfach nicht gehen. Übrigens … mein letzter HNO-Arzt hat mir AUSDRÜCKLICH - aus den genannten Gründen mit der Mittelohrentzündung - zu Nasenspray geraten! … oder du stehst ca. alle 4-6 Wochen auf extreme Schmerzen ;-((
Hier noch ein paar allgemeine Hinweise aus dem Internet:
Nicht-operative Behandlung
Die folgenden konservativen Behandlungsmethoden sind nur symptomatisch und können keine dauerhafte Heilung versprechen:
abschwellende Nasentropfen (maximaler Verwendungszeitraum eine Woche, da sonst die Gefahr einer chronischen Nasenschleimhautschwellung und Abhängigkeit besteht)
Anwendung von Salzlösungen zum Desinfizieren
trockene Wärme: Kopflichtbäder (z.B. mit Infrarotlicht) zur Verbesserung der Durchblutung und zur Beschleunigung des Entzündungsablaufs
bei allergischer Ursache antiallergische Behandlung
Kortikosteroide (Kortison) als äußerlich anzuwendende Nasentropfen: signifikante Besserung der Symptome bei zusätzlicher Gabe zu Antibiotika, insbesondere bei Nasenpolypen; außerdem verbesserte Wundheilung nach Operation.
Antibiotika
Bei der chronischen Sinusitis siedeln sich die Erreger nicht selten im Knochengewebe an. Da die Antibiotika dorthin und auch in die Nebenhöhlen schwer vordringen können, bedarf es gerade bei der chronischen Sinusitis einer längeren Behandlung. Hierbei verwendete Präparate sind Amoxicillin/Clavulansäure und Cephalosporine. In Kombination mit Steroiden kann eine längerfristige Antibiotikatherapie eine Operation ersetzen.
Operation
Wenn trotz angemessener Behandlungsversuche mit Medikamenten der Erfolg ausbleibt und keine Linderung der Symptome eintritt, gibt es die Möglichkeit eines chirurgischen Eingriffs. Eine Operation bietet die Möglichkeit, Infektherde, überschüssige Schleimhaut sowie auch Polypen zu beseitigen.
Gefahren dieser Operation liegen in der möglichen Verletzung des Nervus opticus und der Arteria carotis interna, da das Operationsgebiet in unmittelbarer Nähe der vorderen Schädelgrube liegt. Solche schwer wiegenden Komplikationen treten jedoch nur in 0,5% der Fälle auf.
Die Prognose nach einer Operation ist ziemlich ernüchternd,- nach einer OP kommt es in 20–60% der Fälle zu einem Rückfall und einer weiteren Chronifizierung der Sinusitis.
Wenn aufgrund immer wiederkehrender Nasenpolypen wiederholte chirurgische Eingriffe in den Nasennebenhöhlen notwenig werden, muss an eine Analgetikaintoleranz gedacht werden. Dabei stehen die Beschwerden in Zusammenhang mit einer allergischen Reaktion auf die einmalige oder mehrfache Einnahme von Schmerzmitteln, wie z.B. Acetylsalicylsäure (Aspirin) oder Ibuprofen. Die heute einzige bekannte Methode, um die Ursache dessen zu behandeln, ist die „adaptive Desaktivierung“. Dabei bekommt der Patient anfangs kleinste und in weiterer Folge schrittweise immer größere Dosen des allergieauslösenden Medikaments verabreicht, um somit eine Toleranz herzustellen und zu verhindern, dass die Polypen immer wieder auftreten.
Also, was ICH geschrieben habe, ist von einem seit vielen Jahren Betroffenen … und du kannst mir genau das glauben was ich geschrieben habe. Versuche MIT dieser scheiß Krankheit zu leben und ignoriere die, die dich über Nasenspray belehren wollen … SIE haben diese Krankheit nicht, sondern DU !!!
Alles Gute wünscht dir Bernd 