Hi Mathias
hier eine Chronologie veröffentlicht in der Welt, eine ultra-liberale Zeitung, die sogar du akzeptierst. Weiter findest du links zu weiteren Artikeln. Eine Liste mit über hundert Firmen mit genauen Lagerbeständen, Art der Unterbringung und Anzahl der Zwangsarbeiter habe ich Zuhause, die könnte ich dir kopieren.
Viel Spaß beim Lesen
Habe die Ehre
Jürgen
Quelle: http://www.welt.de/daten/1999/12/16/1216de142852.htx
DIE WELT
Channel: Politik
Ressort: Deutschland
Erscheinungsdatum: 16. 12. 1999
Das lange Warten - eine Chronologie der Ereignisse
Hamburg - Bis zu zehn Millionen Menschen mussten in Deutschland während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeit verrichten. Bis auf wenige Ausnahmen erhielten sie bislang keine Wiedergutmachung. Seit Frühjahr 1998 reichten amerikanische Opferanwälte Sammelklagen zur Begleichung individueller Ansprüche gegen deutsche Unternehmen ein. Die Entwicklung seit Einreichung der Klage:
März 1998 - Der New Yorker Anwalt Melvyn Weiss reicht eine Sammelklage gegen den amerikanischen Automobilhersteller Ford ein, da der Konzern von der Zwangsarbeit in seinen Kölner Werken während der Nazi-Zeit profitiert habe.
Juni 1998 - SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schröder erklärt, eine von ihm geführte Bundesregierung würde einen Entschädigungsfonds einrichten.
August 1998 - Weiss klagt gegen Volkswagen. Der Anwalt Edward Fagan reicht eine Sammelklage gegen die deutschen Unternehmen BMW, Volkswagen, Daimler-Benz, Siemens, Krupp, MAN und Leica ein.
September 1998 - Zu Gunsten von ehemaligen Zwangsarbeitern rufen Volkswagen und Siemens Fonds in Höhe von jeweils 20 Millionen Mark ins Leben.
Februar 1999 - Der Kanzleramtsminister der Regierung Schröder, Bodo Hombach, und der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Rolf-E. Breuer, verhandeln in Washington mit der amerikanischen Regierung, dem Jüdischen Weltkongress und anderen Organisationen über den zu gründenden Fonds.
Februar 1999 - Schröder und die Chefs von zwölf führenden deutschen Unternehmen verständigen sich auf die Schaffung eines Stiftungsfonds, aus dem die bis 300 000 noch Lebenden eine Unterstützung erhalten sollen. Vier weitere Unternehmen schließen sich später an.
Mai 1999 - Fragen der Rechtssicherheit für deutsche Firmen und des Kreises der Anspruchsberechtigten stehen im Mittelpunkt eines von dem stellvertretenden amerikanischen Finanzminister Stuart Eizenstat und Bodo Hombach geleiteten Treffens mit Vertretern von Regierungen, Firmen, Klägern und jüdischen Organisationen.
Juli 1999 - Der FDP-Ehrenvorsitzende und frühere Finanzminister Otto Graf Lambsdorff übernimmt die Verhandlungsführung als Beauftragter des Bundeskanzlers.
Oktober 1999 - Vertreter der Bundesregierung und der deutschen Unternehmen schlagen bei Verhandlungen in Washington die Gründung einer Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft vor, an der sich die Wirtschaft mit vier, die Bundesregierung mit zwei Milliarden Mark beteiligen sollen.
Oktober 1999 - Der Verband der durch das Dritte Reich geschädigten Polen fordert eine Entschädigung auch für die in der Landwirtschaft beschäftigten Zwangsarbeiter.
November 1999 - Das Angebot der deutschen Seite wird um zwei Milliarden Mark erhöht - fünf Milliarden sollen von den Unternehmen und drei Milliarden von der Bundesregierung kommen. Lambsdorff erklärt in einem Zeitungsinterview, dass ein Scheitern der Verhandlung möglich sei.
07. Dezember 1999 - Lambsdorff bezeichnet die acht Milliarden Mark als letztes Angebot.
08. Dezember 1999 - Bundeskanzler Schröder erklärt in einer Fernsehsendung, der angebotene Betrag sei nicht zu erhöhen.
09. Dezember 1999 - Lambsdorff erklärt, es gebe noch
Erfolgsaussichten.
13. Dezember 1999 - Erstmals legen die amerikanischen Opferanwälte konkrete Forderungen auf den Tisch: Zehn Milliarden Mark von deutscher Seite sowie eine Milliarde von amerikanischen und anderen nicht-deutschen Unternehmen.
14. Dezember 1999 - Die Bundesregierung erhöht ihren
Anteil um weitere zwei Milliarden Mark. Lambsdorff gibt
sich sehr optimistisch. Eine Einigung stehe unmittelbar
bevor.
dpa
Weitere Veröffentlichungen zu diesem Thema:
http://www.welt.de/daten/1999/02/12/0212fo60927.htx
DIE WELT - Erscheinungsdatum: 12. 02. 1999
Warum NS-Opfer erst jetzt klagen
Gastkommentar von Michael Wolffsohn
Quelle: http://www.hagalil.com/suche/idx-such.htm
Lothar Evers über den Entschädigungsstreit:
Wie sich deutsche Unternehmen aus ihrer Verantwortung für Zwangsarbeiter stehlen wollen
Quelle: http://www.hagalil.com/suche/idx-such.htm
Von Matthias Arning / Frankfurter Rundschau / 16.11.1999
Zur gegenwärtige Zockerei um Entschädigungszahlungen:
Gerechtigkeit - konkret