CO2-Emmission BRD DK Aufteilung Haushalte Ind

Hallo

neulich wurde in einer Fernsehsendung
gesagt daß der pro Kopf-CO2-Austoß in Dänemark im eurpäischen Vergleich besonders hoch ist. Dänemark ist dafür bekannt eine fortschrittliche Energiepolitil zu machen
das paßt aber nicht so recht zusammen.

Wer weiß einen link wo man informationen
abrufen kann WIE sich der Energieverbrauch / die CO2 Emmissionen zusammensetzen ?

Liegt es daran daß die Dänen trotz Ökosteur und Co immer noch sehr
verschwenderich mit Energie umgehen
oder ist es z.B.durch di enordische Lage bedingt (man braucht eben mehr Energie zum Heizen, energieinstensive Rohstoff-Idustrien usw.

vielen Dank schon im voraus

Stefan Ludwig

Hallo

Liegt es daran daß die Dänen trotz
Ökosteur und Co immer noch sehr
verschwenderich mit Energie umgehen
oder ist es z.B.durch di enordische Lage
bedingt (man braucht eben mehr Energie
zum Heizen, energieinstensive
Rohstoff-Idustrien usw.

Die Dänen produzieren einen Großteil ihres Stromes mit konventionellen Energieträgern (Kohle und Gas). Sie erzielen zwar weltweit die besten Wirkungsgrade mit ihren Kraftwerken, aber mit den Energieträgern kann man nun mal nicht ohne CO2 Strom machen.
Es werden auch viele BHKW genutzt (deren Anteil ist in DK deutlich höher als bei uns), aber da bleibt immer das Problem, das die nur dann im Vergleich zu anderen Anlagen weniger Energie verbrauchen und damit weniger CO2 produzieren, wenn Wärme und Strom gleichzeitig abgenommen werden (Warmwasser wird mit ca. 1 m/s, Strom mit Lichtgeschwindigkeit transportiert - da kann man sich schnell ausrechnen, wir dicht bei die Verbraucher sein müssen, damit ein BHKW wirklich besser ist).
Bei alternativen, CO2-schonenden Energien setzen die Dänen vor allem auf Wind und Biomasse (in erster Linie Stroh). Selbst in Dänemark weht nicht immer der Wind, so daß andere Anlagen im Leerlauf zur Sicherheit nebenher laufen müssen (man muß aber zugeben, daß Windstrom in Dänemark durchaus rentabel ist). Und Stroh hat als Abfallprodukt auch CO2. Da spricht man aber von CO2-neutraler Erzeugung, da durch Anpflanzen des Strohs genau soviel CO2 gebunden wird wie durch die Stromerzeugung freigesetzt.

vielen Dank schon im voraus

Stefan Ludwig

Hallo,

die höheren CO2-Emissionen der Dänen sind wirklich aufgrund des hohen Anteils an fossilen Primärenergieträgern begründet.

Es stellt sich jedoch die Frage, was die Fließgeschwindigkeit von Warmwasser im Verhältnis zu Lichtgeschwindigkeit von Strom mit der Nutzungsmöglichkeit eines BHKW´s zu tun hat.
1998 betrugen die spezifischen CO2-Emissionen je bereitgestellter kWh Strom in den deutschen Kraftwerken 576 g/kWh (Quelle: Berechnungen des Wuppertal-Instituts anhand der Angaben der VDEW). Der derzeitige durchschnittliche Wirkungsgrad der deutschen Kraftwerke beträgt 35,6% (VDEW 11/99). Daraus folgt, daß ein BHKW mit rund 260 kW (eher klein) bei Berücksichtigung aller Leitungsverluste rund 30% weniger CO2 emittiert als wenn dieselbe Energiemenge in dem derzeitigen Kaftwerkpark und den derzeitigen Heizungsanlagen bereitgesetllt werden würde.
Im übrigen: Bereits ein 1 MW-Motor hat einen um mehr als ein Prozentpunkt besseren elektrischen Wirkungsgrad als der durchschnittliche Wirkungsgrad der deutschen Großkraftwerke.

MfG,

Markus Gailfuss

Ich halte es für bedemklich, BHKW, die selten älter als 10 - 15 Jahre alt sind, mit einem Kraftwerkspark zu vergleichen, dessen Wurzeln deutlich über 30 Jahre alt sind. Vergliche man den Wirkungsgrad eines BHKW, welcher laut Ihren Angaben bei ca. 37% liegt, mit denen gleichalter Kraftwerke, so ergäbe sich ein deutlicher Vorteil für die konventionellen Kraftwerke. Sie müssen doch einem Neubau eines BHKW einen Neubau eines Kraftwerkes nach Stand der Technik gegenüberstellen.

Ihre etwas polemische Anmerkung, sie verstünden nicht, was die Ausbreitungsgeschwindigkeiten von Wasser und von Strom mit der Nutzungsmöglichkeit von BHKW’s zu tun hat, kann ich natürlich nicht unbeantwortet lassen: Selbst in kleinen Gemeinden beträgt der Weg zwischen Verbraucher und Produzent von Wärme i.d.R. mehrere Kilometer. Bei einer Fließgeschwindigkeit von etwas mehr als 1 m/s ist Wasser also eine gute Stunde unterwegs, bevor es beim Verbraucher ankommt. Strom ist sofort da. Der durchschnittliche Verbraucher heizt ab etwa halb 7 Uhr seine Wohnung, um um 7 Uhr in einem gemütlichen Badezimmer duschen zu können. Danach stellt er sein Radio in der Küche an und setzt seinen Kaffee auf. Er braucht also Wärme von halb 7 bis 7 und Strom ab 7 Uhr. Für das BHKW heißt das, es muß bei einer Vorlaufzeit von einer Stunde von halb 6 bis 6 Wärme produzieren und ab 7 Strom. Es produziert also gar nicht zusammen Strom und Wärme, sondern getrennt (!) mit schlechteren Wirkungsgraden als in vergleichbar alten Kraftwerken!
Dies ist zugegebenermaßen ein sehr vereinfachtes Beispiel, wie man es kaum auf die Realtität übertragen kann. Dort sind Übergänge fließender, es gibt dort eine Vielzahl an Möglichkeiten, BHKW’s wirtschaftlich einzusetzen, nämlich überall dort, wo der Verbraucher sehr nah beim Produzenten sitzt (z.B. Industrieanlagen oder große Gebäudekomplexe) oder wo sowieso Stromaggregate zur Sicherheit vorhanden sind (z.B. Krankenhäuser).
Daß aber viele Stadtwerke ihre BHKW’s nicht wirtschaftlich betreiben können, ist meines Erachtens nicht nur in der Übermacht der großen Stromkonzerne, sondern eben auch in dem Irrglauben zu sehen, die BHKW-Technik ist in jedem Fall die Brennstoffschonendste.
Fazit: Ich will nicht gegen die BHKW oder KWK-Technik allgemein wettern, sondern meine nur, daß man sich Gedanken darüber machen muß, wann und wo diese Technik wirklich wirtschaftlich ist. In Dänemark, um auf die Ursprungsfrage zurückzukommen, hat man sich offensichtlich diese Gedanken nicht so explizit gemacht.

Mit freundlichen Grüßen

Thilo v. Berlepsch