CO2 in Kohle verwandeln - ein neues Perpetuum Mobile?

Hallo,
was haltet ihr von diesem Artikel:


?

Skeptische Grüße
Bernd

Hallo,

der eine Satz „dass wir die Energie, die wir beim Verbrennen der Kohle freigesetzt
haben, auch in etwa wieder reinstecken müssen, um es in feste Materie
umzuwandeln.“ war das, was ich mir beim Lesen der Frage auch gedacht habe.

Also woher die Energie nehmen, ohne gleich wieder CO2 zu produzieren?

Die Idee ist nicht schlecht, aber eben erst sinnig umsetzbar, wenn die erneuerbaren Energien mehr als 100% des übrigen Bedarfs decken.

Gruß,
Paran

Servus,

welches AKW produziert denn CO2?

Wobei man, soweit es bloß um Elektrizität geht, den großen Umweg anompfirsich nicht bräuchte.

Schöne Grüße

MM

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Das Wort Perpetuum mobile ist schon mal falsch und unsinnig. Davon steht auch in dem seriösen Artikel (Spektrum garantiert das) nichts. Wie viele Ansätze beruht auch dieser auf dem Prinzip der Reduktion mit elektrischem Strom. Windstrom oder Solarstrom reduziert CO2. Das geht bisher am besten über Elektrolyse wobei der Wasserstoff mit CO2 dann zu Methanol umgesetzt wird.
Der hier beschriebene Weg ist für mich sehr akademisch. Wenn man schon Strom aus Windenergie oder Photovoltaik hat, ist das wichtigste die Speicherung entweder als Strom selbst oder als eine lagerfähige Energieform (Wasserstoff, Methanol, synthetische Treibstoffe etc). Was ist sinnvoller: Den Strom einzusetzen um weitere CO2 Emissionen zu vermeiden oder lustig weiter fossile Energien zu CO2 verbrennen, um das CO2 anschließend mit Strom zu reduzieren und als Kohlenstoff einzulagern ? Man braucht sich aber keine Sorgen zu machen, dass diese Methode ernsthaft großtechnisch zum Einsatz kommt. Der jetzige Ansatz funktioniert in flüssigem Gallium im Becherglas, Elektrodenfläche wo sich der Kohlenstoff absetzt im Quadratzentimeter- Bereich. Bei CO2 Emissionen reden wir von Gigatonnen.
Udo Becker

wenn man alles mit einbezieht, dann jedes:

zwischen 33 und 60 Gramm CO2 pro kWh - wobei da durch die Endlagerung sicherlich noch was drauf kommt… Wäre auch mal interessant zu wissen, wie viel CO2 bei Windkraftanlagen und Solaranlagen so auflaufen.

von denen Null Gramm systembedingt sind, alldieweil von der Uranmine bis zum Endlager kein Arbeitsgang besteht, der sich nicht mit einfachen (Förderung, Transporte) oder teils neu zu entwickelnden, aber relativ leicht erreichbaren Mitteln (Herstellung der Materialien für die Kraftwerke selbst) elektrifizieren ließe.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

aus CO2 wieder Kohlenstoff machen mit einem Wirkungsgrad <1 ist erst dann sinnvoll, wenn mehr CO2-neutral gewonnene Energie zur Verfügung steht als benötigt wird.

Wir sind auf einem langen Weg.

Merke: Es wird von der Energiewende gesprochen. Aber dann geht es auf einmal nur noch um Strom und evtl. noch um Elektromobilität.

Der jetzige Ansatz:
Braun- und Steinkohle stilllegen. Atomkraft stillegen. Windkraft nur dort, wo man sie nicht sieht und hört und wo sie keine Vögel tötet oder stört. Stromtrassen nicht bauen, weil man davon Krebs bekommt. Falss doch, dann jedenfalls nicht in der Nähe der jeweiligen Bürgerinitiative. Konverter für HGÜ schonmal gar nicht.
Pumpspeicher nicht neu bauen, ebenso keine Wasserkraft - alles böse Eingriffe in die Natur.

Gleichzeitig dafür sorgen, dass die 2016 verbrauchten 56 Millionen Tonnen Diesel und Benzin (Statistik Minerölwirtschaftsverband) zukünftig aus dem Stromnetz kommen. 56 Mt Kraftstoff sind ca. 56.000.000.000 Kilogramm. Das entspricht rund 560.000.000.000kWh Energie. Das sind 560 Terawattstunden. Auf Grund der besseren Effizienz der Stromantriebe muss man wohl durch 3 teilen, bleiben ca. 190 Terawattstunden. Wir müssen also die Stromerzeugung von zur Zeit 600TWh nur um 30% steigern. (Unter obigen Bedingungen?)

Nicht beachtet haben wir dann noch den Verbrauch von Erdgas in Industrie und Haushalten, sowie den Heizölverbrauch.
Heizöl? Ca. 20 Megatonnen im Jahr. (Mineralölwirtschaftsverband 2016)
Erdgas? 936 Mrd. kWh. (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft)
20 Mt Heizöl sind 20.000.000.000 Kilogramm, das sind ca. 200.000.000.000kWh Energie, also nochmal 200 Terawattstunden. Für gewöhnliche Heizzwecke kann man dank Wärmepumpen durch drei Teilen, für Hochtemperaturzwecke ist der Wirkungsgrad aber leider nur 1. Na, sagen wir mal, weitere 100Terawattstunden aus dem Stromnetz.
Die 936 Mrd.kWh Energie aus Gas sind weitere 936 Terawattstunden. Auch hier setze ich einen Teil an aus für Niedertemperaturzwecke und einen Teil für Hochtemperatur, ich halbiere mal großzügig und komme auf 468 Terawattstunden.

Liest noch jemand mit?
Zusammen also
190 Terawattstunden für Mobilität
100 Terawattstunden als Heizölersatz
468 Terawattstunden als Gasersatz.

Bitte denkt noch einmal an die Eingangsbedingungen, was von den verschiedenen Seiten so zu hören ist.
Unser Stromnetz muss demnächst lediglich mehr als die doppelte Menge Energie befördern und diese Energie muss auch irgendwo erzeugt werden.

Wenn das gelungen ist, ist die Energiewende gelungen.

Und dann können wir anfangen, CO2 aus der Luft zu holen!

Hallo,

es gibt keine wirklichen Endlager.
Der Müll wird noch von Generationen nach uns hin und her transportiert werden müssen.

Gruß,
Paran

Man kann ihn auch liegen lassen, wo er ist.

Aber das Thema war ja eigentlich was ganz anderes, nämlich

Und das geht ganz prima, wenn man Kernspaltung nutzt.

Schöne Grüße

MM

Hallo

um den einen Problemmüll (CO2) loszuwerden, produziert man den nächsten, verm. noch Problematischeren.
Typisch menschliches Rumwurschteln mit Blick bis max. Tellerrand.

Gruß,
Paran

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Ja, die deutsche Energiepolitik ist ziemlich chaotisch. Aber anders gehts wohl nicht!

Vor langer Zeit hörte ich einen Vortrag zur ökologischen Marktwirtschaft. Ich glaube von K. Biedenkopf.

Die Idee ist, Umweltzerstörung zu besteuern, so dass der Markt darauf in der üblichen Art darauf reagiert:
In Umweltschutz investieren, wo man je investiertem Euro die größte Einsparung erzielt.

Ja, Politik, dann mach mal eine CO2 Steuer. Die hätte vor Jahren dazu geführt, dass eine Pulverbeschichtungsfirma eine Wärmerückgewinnungsanlage gebaut hätte, die tonnenweise Erdgas gespart hätte. Statt dessen hat man aber das Geld in eine Photovoltaikanlage investiert, die deutlich weniger CO2 erspart, aber eben mit 50ct/kWh gefördert wird - während die Erdgaseinsparung nur 5ct/kWh gebracht hätte.

Leider klappt das nicht, weil es eine Weltwirtschaft gibt, man müsste dann eigentlich Einfuhr-CO2-Steuern erheben.

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Oder aber:

Jedes. Da kieckste, wa?! :wink:
https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/ist-atomstrom-wirklich-co2-frei
Atomkraft verursacht deutlich weniger CO2-Emissionen als Kohlekraftwerke, aber mehr als die erneuerbaren Energien.

Übrigens erzeugen auch Solarzellen und Windkraft (als System!) CO2, genauso wie die Kernkraft.:

https://www.oeko.de/oekodoc/318/2007-008-de.pdf (Seite 10…)

VG
J~

Servus,

ganz im Gegenteil: Keines.

Das verlinkte Gesätzlein vom Umweltbundesamt ist ein hübsches Exempel dafür, dass man keine Aussage über einen Sachverhalt ohne Kenntnis der Methode beurteilen kann, mit der sie gewonnen worden ist.

Solange ein AKW in Bau ist, ist es (noch) kein AKW. Und wenn es zurückgebaut wird, ist es keines mehr.

Während es ein AKW ist, gibt es, selbst wenn man den ganzen Weg des Urans vom Abbau bis zur Endlagerung der verbrauchten Brennelemente einbezieht, nichts, was technisch bedingt Kohlendioxid freisetzen müsste.

Mit der in dem Artikel angewandten Methode ließe sich auch belegen, dass ein AKW im laufenden Betrieb Currywurst und Pommes verbraucht, weil die Mitarbeiter auf seiner Leitwarte ab und zu sowas essen und bisher kein vollautomatisches AKW konstruiert worden ist.

Schöne Grüße

MM

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Der Link stammt aus der Springerpresse. Und er stellt Behauptungen auf, die durch nichts gestützt sind. Es gibt nicht mal einen Namen aus der angeblichen Physikergruppe.

Gibt es nichts belastbareres?

Btw., ziemlich alter aufgewärmter Kaffee. Langeweile?

Moin,

sorry, aber so einfach lasse ich das nicht gelten. Bei der Kernspaltung wird kein CO2 erzeugt, klar. Aber trotzdem muss ich bei einem System doch einen passenden (Zeit-)Rahmen wählen wenn ich den Ausstoß bewerten möchte. Sonst könnte ich andererseits auch argumentieren, dass mein Auto genauso wie die Holzverbrennung gar kein CO2 erzeugt, was nicht vorher der Atmosphäre entnommen wurde. Denn der Kohlenstoff in dem Benzin ist auch nicht aus fernen Galaxien auf die Erde teleportiert worden sondern stammt z.B. aus Algen, die es vorher aufgenommen haben.

VG
J~

Richtig. Deshalb wird tatsächlich streng genommen kein Co2 erzeugt, sondern eher „freigesetzt“ in die Atmosphäre…

Beatrix

Warum fragst Du mich das? Du hast doch auf meinen fünf Monate alten Artikel geantwortet.

Habe ich gar nicht. Dein Posting war nur die Quelle des Zitats.