CO2-Steuer und so

Die gute Botschaft lautet: Die EEG-Umlage wird reduziert! Strom wird billiger. Zur Erinnerung, die EEG-Umlage aus 2000 diente

jungen Technologien wie Wind- und Sonnenenergie durch feste Vergütungen sowie durch die garantierte Abnahme und die vorrangige Einspeisung des Stroms den Markteintritt zu ermöglichen… Das EEG hat die Grundlage für den Ausbau der erneuerbaren Energien geschaffen und sie von einer Nischenexistenz zu einer der tragenden Säulen der deutschen Stromversorgung mit einem Anteil von 25 Prozent werden lassen. Der rasante Ausbau hatte jedoch auch einen Anstieg der EEG-Umlage zur Folge. Zudem stellte er zunehmend eine Herausforderung für die Stabilität der Stromnetze und für die Versorgungssicherheit dar.

25% bedeutet beispielsweise nicht nur, dass es zwischenzeitlich teurer wurde, sondern dass ein Verkehrsminister Scheuer aktuell von der Absicht spricht, in den nächsten 20 Jahren die geliebte Bundesbahn mit Ökostrom zu versorgen. In Österreich beispielsweise ist das heute schon so. Aber die waren uns schon immer unterlegen, unsere Nachbarn.

Egal, dem Klima geht es nun besser, und die Absenkung der EEG-Umlage ist daher notwendig und gerechtfertigt. Aber: Ohne Fleiß kein Preis. Damit es dem Klima noch besser geht, brauchen wir die CO2-Steuer. Sie ist für den Verbraucher in der Summe teurer als die Reduzierung der EEG-Umlage, aber wir hatten das gerade oben besprochen, anstelle des Anstiegs der EEG-Umlage nun eben eine etwas teurere Steuer.

Apropos Steuer, Steuer, Steuer,…? War da nicht was?

Na klar, die fehlende Zweckgebundenheit!!! Im Gegensatz zur Umlage.

Nun, gehen wir davon aus, dass die Mehreinnahmen im nächsten Bundeshaushalt wenigstens dem jetzt gekürzten Bildungshaushalt zugute kommen. Vielleicht braucht aber auch Uschi ein neues Gewehr, möchte ein weiteres Boot sanieren und braucht dafür extensive Beratung aus der Familie. Oder Berlin baut einen weiteren Flughafen, der etwa 2050 noch vor BER fertig werden soll.

Naja, warten wir doch mal ab, was die Grünen zu den aufkeimenden Gegenreden zu sagen haben. Wenn zweckgebundene Klimaschutz-Umlagen reduziert und nicht zweckgebundene Steuern dafür erhoben werden.

awM

https://www.erneuerbare-energien.de/EE/Navigation/DE/Recht-Politik/EEG_Reform/eeg_reform.html

Hä? Ich erkenne da den Witz nicht. Die Umlage wird berechnet, sie ergibt sich aus den tatsächlichen Kosten durch die garantierten Einspeisevergütungen.
Da 2018 68% mehr Solarleistung neu installiert wurde als 2017, scheint die Höhe der Einspeisevergütung ausreichend hoch zu sein. Mit sinkenden Investitionskosten wird diese aber auch weiterhin sinken - vermutlich aber nur so, dass sich die Investition halt immer noch lohnt. Das niedrige Zinsniveau sorgt für einen zusätzlichen Anschub.

Warum sollten man den Abnehmern mehr Geld abknöpfen, als aufgewendet werden muss?

Übrigens - ein Kuriosum:
Ich zitiere aus einem Dokument „Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland“ des Fraunhofer Instituts für solare Energiesysteme. https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf

„Die Einspeisung von Solarstrom hat gesetzlichen Vorrang, somit steht sie am Anfang der
Angebotspreisskala. Mit fiktiven Grenzkosten gleich 0 kommt Solarstrom immer zum
Zug. Wenn aber Solarstrom kommt, kommt er massiv in der Tageskernzeit, wenn die
Last – und mit ihr früher auch der Strompreis - die Mittagsspitze erreicht. Dort verdrängt
er überwiegend teure Spitzenlastkraftwerke (besonders Gaskraftwerke und Pumpspeicher).
Diese Verdrängung senkt den gesamten resultierenden Börsenstrompreis und
führt zum Merit-Order-Effekt der PV-Einspeisung (Abbildung 6). Mit den Preisen sinken
die Gewinne aller konventionellen Stromerzeuger (Kernkraft, Kohle, Gas, Wasser). Weiterhin
verringert Solarstrom die Auslastung insbesondere der klassischen Spitzenlastkraftwerke
(Gas, Wasser).“

Der Preis des teuren Spitzenstroms wird reduziert, für alle Verbraucher in Deutschland. Finanziert von allen, die die EEG-Umlage zahlen. Nicht finanziert von den vielen Firmen, die besonders energieintensiv produzieren und von der EEG-Umlage befreit sind. Die profitieren aber auch von der Senkung des Strompreises. Toll, oder?

Die Bahn bezog 2018 bereits 57% des Stroms aus erneuerbaren Energien (2016 waren es 42%).
Der Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch betrug 2018 übrigens 37,8%.

Nun zur CO2-Steuer.
Wünschenswert: Diese Steuer orientiert sich lediglich an der Erzeugung von CO2, kein Energieträger wird bevorzugt, kein Erzeuger wird bevorzugt. Den Rest erledigen die Wirtschaftsinteressen. Man wird sich nach CO2-günstigeren Produktionsarten umsehen. Und wenn wir dumm sind und den nationalen Alleingang wagen, wird man sich auch nach günstigeren Produktionsorten umsehen.

Da es aber genügend Staaten auf der Welt gibt, denen Klimawandel scheißegal ist, weil er nicht existiere, oder weil die Wirtschaft eben wichtiger sei, kann eine „deutsche CO2 Steuer“ nur eine „Steuer light“ werden.
Die Zweckgebundenheit ist bei einer repressiv gedachten Steuer unwichtig. Ebenso wie die Hundesteuer eben nicht dafür gedacht ist, dass Stadtreiniger Hundekot entfernen, soll die CO2 Steuer wirken, in dem sie die Erzeugung von CO2 unattraktiver macht. Sie macht dadurch Solarstrom nicht billiger, aber konventionellen Strom teurer.

Merkst du eigentlich noch irgendwas?

wären diese Firmen nicht befreit würde es sie nicht mehr geben(!)
Ich hätte dann auch viel freie Zeit und könnte endlich neben meinen anderen 450 MA harzen.

nu mal den Teufel nicht an die Wand…es reicht doch völlig aus wenn wir Deppen in Deutschland uns aufs CO2 Niveau von 8 nach Cristie zurück entwickeln und nebenher auch noch den atomaren Supergau verhindern.

Die Briten wollten nach dem WW2 das Deutschland auf das Niveau eines Agrarstaates zurückfällt…das erledigen wir jetzt selbst.

Klimawandel? Die Erde befindet sich immer im steten Wandel. Mal mehr…mal weniger. Von uns Menschen beeinflusst? JA sicher. Aber wir maßen uns an die Natur regeln zu wollen.
Die Erde war mal ein „Schneeball“ und am Nordpol hatten wir auch schon mal tropisches Klima. Jedes Gramm Kohle und jeder ml Erdöl waren mal Pflanzen…das wird nur leider vergessen wenn von „CO2-Neutral“ die Rede ist.
Die Menschheit wird früher oder später von diesem Planeten verschwinden…sei es durch einen Meteoriten, Vulkanausbruch oder atomaren Winter

Klimaschutz fängt im eigenen Kopf an und wird durchs eigene Handeln bestimmt. Es braucht keine „Freitagsdemos“ von ideologisierten Schülern die anschliessend zum „Handy“ greifen um noch mehr Datenmüll zu generieren den klimatisierte Server auch noch speichern und zu MC-Doof von ihren Eltern gefahren werden.

Vielleicht sollten sie (Kinder und Eltern) lieber in den Wald gehen und Müll einsammeln und auf den morgentlichen „Kaffee to go“ von Starbucks & Co verzichten. Die in Papier eingepackte Wurst beim Metzger kaufen, sich nicht alle 12Monate das neueste „Handy“ kaufen, nicht Erdbeeren im Winter essen wollen und zweimal im Jahr nach Malle fliegen wollen.
Statt das Heil in Elektroautos zu suchen sollte besser Energie gespart werden. Jede durch Einsparung nicht „erzeugte“ kWh Strom nützt der Umwelt mehr als irgendwelcher „Energiewendesch**ß“.
Aber…das würde ja Einschränkungen/Veränderungen im eigenen Verhalten bedeuten…da fällt es doch leichter nach der Politik zu schreien und irgendwelche sinnfreien Parolen zu skandieren.

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Hättet ihr echt keine anderen Ideen, was ihr machen könntet?

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Müssen wir warten, was die konkret vorhaben.
Wenn ich das richtig sehe, dann wird im Gegenzug für die CO2-Steuer per Steuersenkung die Stromrechnung pro Person rund 20 Euro niedriger und es gibt 100 Euro Kopfpauschale. Macht 120 Euro im Jahr, d.h. lächerliche 10 Euro im Monat.
Wenn das ernsthaft die CO2-Steuer ausgleichen können soll, dann kann in der ganz wenig Lenkungswirkung stecken.

Quelle für die Zahlen:

Gruß
F.

Sorry, aber das ist schlicht Bullshit.

Ich muss zugeben, dass es mir im Laufe der Jahre immer schwerer fällt, wenn ich die immer gleichen, immer falschen Pseudo-Argumente von den selbsternannten Klimaskeptikern hören muss. Was mich wirklich ankotzt ist die schlichte Tatsache, dass Menschen, die in keiner Weise das intellektuelle Rüstzeug haben, die Studien kritisch zu hinterfragen, sich anmaßen, schlauer zu sein, als Wissenschaftler, die sich teilweise Jahrzehntelang mit der Thematik befassen.

Was hast du studiert, dass du dir hier anmaßt, es besser zu wissen? Und wenn du es besser weißt, wo sind deine Veröffentlichungen, deine Experimente, deine Berechnungen zu dem Thema, HE? WO?!

DOCH, wir können Einfluss aufs Klima nehmen. Das ein steigender CO2-Gehalt in der Atmosphäre generell eine Erwärmende Wirkung auf diese hat ist ebenso gut belegt, wie die Tatsache, dass der Mensch den CO2-Gehalt der Atmosphäre im Laufe der letzten 100 Jahre um ca. 40% angehoben hat.

Es ist, verflucht nochmal, kein Argument zu sagen, dass es hier früher mal wärmer, kälter oder CO2-reicher war. Wer so argumentiert hat schlicht nicht verstanden, warum der Klimawandel ein Problem darstellt.

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Länder wie die Schweiz aber auch Kanada haben vorgemacht, wie man eine sozialverträgliche CO2-Steuer umsetzen kann.

Meines Wissens hat das auch in keinem der beiden Ländern zum wirtschaftlichen GAU geführt. Wir sind da keineswegs Vorreiter.

Man könnte es auch so sehen:

Selbst WENN der Klimawandel nicht menschgemach wäre, wird er doch uns Menschen (und etlichen Tieren und Pflanzen) gefährlich. Es wird doch nicht schlechter, dadurch dass wir etwas gegen den Klimawandel tun (oder wenigstens versuchen), egal, warum er kommt.

Grüße
Siboniwe

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8 nach Christi waren die gerade auf dem Weg zur antiken Warmzeitperiode.

Ist richtig.

Vermutlich nicht zum ersten mal übrigens.
Die mittelalterliche Warmzeit dürfte ja auch eine anthropogene Komponente gehabt haben.

Das machen wir aber doch schon die ganze Zeit mit unseren Emissionen.
Wenn auch zunächst unwissenderweise.

Das ist aber ganz lang her (650 Milliarden Jahre, glaub ich)
Sie war auch schon mal ein „Feuerball“ (das ist noch länger her).

Fakt ist, dass wir derzeit, kein Witz, nach wie vor in einer Eiszeit leben.

Naja, das waren z.T. Vorgänge von vor ca. 100 Millionen Jahren in der Kreidezeit.
Davon kann man heute schon mal abstrahieren und trotz allem sinnvoll von „CO2-neutral“ sprechen.
Zumal dieses so gebundene CO2 heute a) sehr schnell und b) unter völlig anderen atmosphärischen Bedingungen „wieder-freigesetzt“ wird.

Ja, aber deshalb können wir jetzt ja nicht alles einstellen :wink:

Finde ich überhaupt nicht.
Energie sparen ist das Dümmste, das die Menschheit machen kann, denn:
Energie = Wohlstand = (sozialer) Frieden

Gruß
F.

Warum eigentlich so dermaßen emotional, nur weils (selbst in diesem Deutschland) noch ein bisschen Widerstand gegen die NGE gibt? :wink:

(NGE = Neue Große Erzählung)

Gruß
F.

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Die Bahn hatte 2012 schon 58 Prozent der Strecken mit Oberleitungen fuer elektrischen Betrieb ausgeruestet. Quelle
Anteil elektrifiziert 2017

solange der Kittel nicht brennt, braucht man nicht rennen…

Moin,

wir können uns die Köpfe heiß reden - bringen tut es nichts…
Am Ende haben beide Seiten recht: Rein Öko(logisch) geht nicht, rein Öko(nomisch) auch nicht.
Wir müssten für uns nichts tun - irgendwie schaffen wir die nächsten 50 Jahre… nasse Füße und verbrannte Glatze können wir mir Gummistiefeln und Sonnenhut begegnen.

Nur dumm, dass keiner genau weiß, was jetzt die besten Schritte sind, dass im Geschichtsunterricht im Jahr 4000 über uns was Positives berichtet werden kann?

Entweder: Europa ging mit übertriebenen Einsparungen unter. Oder doch: Europa rettete die Welt?
das Schöne (?) an Geschichte: sie wird von den Überlebenden geschrieben

Zum Thema Wissenschaftler: ich bin keiner, zugegeben. Aber wen man auch nimmt… wirklich WISSEN tun die auch nicht. Wollen wir mal hoffen, dass sich z.B. auch Vulkane z.B. Helena zukünftig an die Beschränkungen halten…

ABER: jedes nicht verbrannte Streichholz, jedes nicht angezündete Teelicht … das alles ist ein Tropfen im Meer der Möglichkeiten

Los geh’s

LG
Ce

Objektiv gesehen spucken sämtliche Vulkane und vergleichbare Quellen weltweit etwa 2% des CO2 aus, dass die Menschheit in 2017 produziert hat. Ist das viel? Ja. Aber die Menschheit ist bei weitem der wichtigere Verursacher.

Von der EEG-Umlage ist man teilweise befreit, wenn a) mehr als eine Gigawattstunde im Jahr „verbraucht“ wird und b) der Anteil der Stromkosten bei mindestens 14% der Bruttowertschöpfung des Unternehmens beträgt. Darunter fallen etwa 2000 Betriebe, darunter vor allem Bahnbetriebe, Hersteller von Papier, Kunststoff, Aluminium, Stahl sowie Eisen-/Stahlgießereien.

Also nix, wo man mal eben mit 450 Leuten was anderes macht.

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Kohle, Erdgas und Erdöl waren mal Pflanzen, ja, aber sie entstanden vor zig bzw. hunderten von Millionen Jahren über einen Zeitraum von Millionen Jahren. Will sagen: das, was wir in einer Handvoll Generationen verbrennen und damit an CO2 freisetzen, entstand aus Pflanzen, die in hunderttausenden Generationen nacheinander gelebt haben und die dann zig bis hunderte Millionen Jahre im Untergrund lagen.

Und wenn das noch nicht reichen würde: Erdöl & Co. entstammen Erdzeitaltern, in denen es sehr viel wärmer war als heute (5-15 Grad) und der Meeresspiegel dementsprechend sehr viel höher.

Genau dahin bewegen wir uns unseretwegen wieder.

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Und das schwindende Grundwasser füllen wir mit der Gießkanne wieder auf, die Ernterückgänge kompensieren wir durch Einkäufe im Supermarkt und wenn die ein oder andere Tier- und Pflanzenart ausstirbt, freuen wir uns darüber, daß sich hier immer mehr Neozoen und Neophyten aus dem Süden und Südosten wohlfühlen.

Da bekommt man ja richtig Lust, Dir eine Greta zu bestellen.

oh, Du hast die Ironie verstanden… gut

der Kittel brennt halt noch(!) nicht… und solange es Ausreden gibt, nimmt man die gerne

Warum gehst du für Mitteleuropa von weniger Nutzwasser und Ernterückgängen durch den Klimawandel aus? Durchaus anzunehmen, dass in unseren Breiten durch die Intensivierung des globales Wasserkreislaufs infolge der Erderwärmung mehr Niederschläge zur Verfügung stehen könnten.

Ja, das erste Opfer ist schon jetzt die in den 50er/60ern angelegte Fichtenmonokultur.
Hat alles auch seine guten Seiten :wink:

Gruß
F.