CO2 und Temperatur

Die letzte Statistik auf dieser Internetseite http://www.konrad-fischer-info.de/7klima.htm stellt 3 grafiken von weizäcker, germanwatch und beck gegenüber.
Eigentlich soll dieser Vergleich zeigen, dass Weizäcker die „richtigen“ daten falsch in einer Statistik dargestellt hat und dass erst die temperatur ansteigt und dann das co2. Jedoch finde ich, dass auch in der unteren grafik zuerst das co2 ansteigt. hat es was zu bedeuten dass beck andere jahreszahlen als weizäcker verwendet?
es wäre echt toll wenn mir jemand etwas bei dieser statistik helfen könnte, da ich sie für eine seminararbeit benötige.
liebe grüße
lara

Hallo,

die Website von Konrad Fischer würde ich NICHT für Deine Seminararbeit verwenden. Siehe, er ist für Denkmalpflege vor allem zuständig, und seine Worte sind eher reisserisch, als informtiv. Ich finde die Seite nicht seriös genug.

Gruß
Michael

so war das auch nicht gemeint ^^
ich hab lediglich diese Statistik verwendet, da einer meiner Punkte „Die Kontroverse des Themas“ lautet und hier die statistiken von weizsäcker und beck gut nebeneinandergestellt sind.
also… wie ist das nun zu verstehen?
liebe grüße
lara

Soweit ich informiert bin, gilt: Co2 Anstieg bedeutet Temperatuerhöhung. Aber meist zuerst eine Co2-Erhöhung, dann eine Temperaturerhöhung. Je mehr Co2, desto mehr Pflanzen.
Es gibt zuviele Rückkopplungseffekte, um eine exakte Aussage treffen zu können.

Gruß
Michael

Mehr Co2 bedeutet, mehr Aufnahme und Wachstum von Pflanzen. Damit wird mehr Photosynthese betrieben. Somit auch mehr H2O aufgenommen, somit mehr Wälder, somit mehr Transpiriation der Bäume, was wiederum kühlen würde… Es ist vrhext, nicht wahr?

Gruß

Es ist ziemlich sinnlos, so zu argumentieren wie dieser Herr Fischer.

(1) Da CO2 nachgewiesenermaßen ein Treibhausgas ist, führt eine Zunahme von CO2 (z.B. durch natürliche oder anthropogene Quellen) zu höheren Temperaturen. Dies wiederum führt dann zu einer erneuten Rückkopplung via Mechanismus (2).

(2) Höhere Temperaturen (z.B. aufgrund höherer Sonnenaktivität) führen aber auch zu einer Erhöhung von CO2, v.a. durch Ausgasungen von gelöstem CO2 aus den Meeren. Das höhere CO2 führt dann aber wieder zu einer Rückkopplung via Mechanismus (1)

Beide Mechanismen verstärken und beeinflussen sich daher gegenseitig.

In den Eisbohrkernen findet man, dass sich bei den dortigen Anstiegen zuerst die Temperatur erhöht hat. Dies führte mit etwas Verzögerung (etwa 600-1000 Jahre) zu einem CO2-Anstieg durch o.g. Mechanismus. Dieser CO2-Anstieg hat aber seinerseits wieder einen Einfluss auf die Temperatur. Da die Anstiege aber z.T. mehrere Jahrtausende gedauert haben, kann das CO2 bei diesen Anstiegen trotzdem eine große Rolle gespielt haben, auch wenn es initial nicht Auslöser des Anstiegs war.

Was sagt uns das?

  1. Das sagt uns, dass die in den Eisbohrkernen enthaltenen Temperaturanstiege nicht initial durch CO2-Erhöhung ausgelöst wurden.

  2. Es sagt uns aber nicht, dass die dadurch ausgelöste CO2-Erhöhung dann nicht durch die positive Rückkopplung den weiteren Anstieg nicht maßgeblich beeinflusst haben.

  3. Es sagt uns auch nicht, dass wir in unserem heutigen Szenario den CO2-Anstieg als Auslöser oder Verstärker ausschließen können.

  4. Es sagt uns, dass zwischen Temperatur und CO2 eine Korrelation besteht.

  5. Es sagt uns, dass der heutige CO2-Wert inzwischen deutlich höher ist, als in den vergangenen 500.000 Jahren. Da unser heutiges Szenario in den Eisbohrkernen in dieser Art und Weise nie aufgetreten ist, kann man daher auch nicht einfach direkt etwas über den aktuellen Anstieg ableiten, da jetzt vollkommen andere Bedingungen vorliegen.

Zu den Grafiken:
Bei den ersten beiden Kurven ist der Versetzungsgrad der CO2- und Temperaturkurven vor ca 130.000 Jahren deutlich zu hoch. Richtig sind nur eine Versetzung von etwa 600-1000 Jahren, die die Temperatur zuerst ansteigt. Dies ist aber so wenig, dass bei der großen Zeitskala der Grafik dieser Unterschied quasi nicht zu erkennen ist. Das würde dort gerade mal einen Pixel Unterschied machen.

Aber wie gesagt: Dies widerspricht in keinster Weise der Theorie, dass eine CO2-Erhöhung einen Temperaturanstieg bewirkt. Deshalb sind auch alle Folgerungen, die der gute Herr Fischer dort neben die Grafik schreibt, so nicht haltbar und z.T. einfach falsch.
Aussagen wie „Die Sonne steckt hinter dem Klimawandel, CO2 spielt keine Rolle.“ (Zitat) sind einfache Behauptungen, denen jegliche Begründung fehlt und die schon gar nicht mit den Vostok-Eisbohrkernen begründbar sind.

Hallo,

ich habe ein kleines, aber feines Büchlein:

S. Rahmstorf und H.J. Schellnhuber, „Der Klimawandel“.

Dort ist auf Seite 18 eine Grafik zu finden. Es wurden die CO2-Werte der Athmosphäre mit den Vereisungen der Kontinente ins Verhältnis gesetzt. Fazit: Vereisung groß entspricht geringere CO2-Konzentrationen, Vereisung gering entspricht hohen CO2-Konzentrationen.

Gruß
Michael

Hallo,
bei der Bewertung solcher Grafiken sollte man sehr vorsichtig sein.
Was mir auffällt, ist der starke Nachlauf der Temp. bei
Weizäcker und Germanwatch.
Beachte, daß die Zeitachse ca. 150.000 Jahren darstellt.
Immerhin ist da eine Totzeit von einigentausend Jahren zwischen
CO2 und Temperatur.
Das kann verschiedene Ursachen haben (z.B. Toleranzen in der
Zeitbestimmung der Effekte).
Bei Beck scheinen mir die Verläufe plausibler, wenn man einen
direkten Zusammenhang zw. Temp. und CO2 oder auch umgekehrt annimmt.

Bei der jetzigen Situation geht man davon aus, daß der derzeitige
rasante CO2-Anstieg innerhalb von wenigen Jahrzehnten bis Jahrhunderten
deutlich auf das Klima rückwirkt.

Solche kurzen Zeiträume sind aber in den von dir genannten Grafiken
überhaupt nicht aufzulösen.
In der letzte Grafik von Beck kann man bei dieser winzigen Darstellung
beim besten Willen nicht erkennen, ob da das CO2 oder die Temp.
um paar Jahrzehnte voreilt.

Irgendwelche Schlußfolgerungen aus diesen Grafiken zu ziehen, halte
ich deshalb für reines spekulieren und spinntisieren.

Gruß Uwi

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