Conrad PC Tuning Kits

Sehr geehrte Experten, Schrauber, Bastler, Tüftler, Nerds!

Ich bin ein komplettes Nackerpatzl was Hardware angeht - bitte daher um Eure Hilfe.

Mein Computer ist inzwischen auch schon ein paar Tage alt, für MP3 und alte Spiele gut genug, jetzt brauch ich für neue Spiele mehr Leistung.
Conrad bietet Tuningkits an - beinhaltet ein neues Motherboard, Prozessor, Kühler u. Arbeitsspeicher - da würde ich natürlich noch eine GraKa reinknallen - die Frage ist nur:

*) wie sinnvoll ist das ganze? Ein VW Käfer mit Porschemotor bleibt ein VW Käfer
*) Kosten/Nutzen - spart man beim aufrüsten gegenüber einen Neukauf?
*) wie kompliziert ist die Sache - wenn ich mit einem geübten Bastler ein komplettes Wochenende verschei**e ist es den Aufwand nicht wert.

Es geht um folgendes Modell:

Mainboard: Asus M3A78-EMH HDMI
Speicher (RAM): DDR2 3072 MB - 800 MHz
Prozessor: AMD® Phenom™ X3 8450+
Chipsatz: AMD 780G
Grafik: 1x PCIe x16
Formfaktor: ATX
OnBoard-Grafik: ATi RadeonHD3200
Green-IT konform: Ja
Sockel: AMD AM2+

Lieferumfang:
Mainboard
Prozessor
Arbeitsspeicher
CPU-Kühler
Kabelsatz
Treiber
Deutsche Umbauanleitung.

Kosten: € 319,95

da kommt dann natürilch noch eine GraKa dazu - geschätze € 200,–

Danke für eure Hilfe!

Conrad bietet Tuningkits an - beinhaltet ein neues
Motherboard, Prozessor, Kühler u. Arbeitsspeicher - da würde
ich natürlich noch eine GraKa reinknallen - …

Hallo,

dann bleiben dir nur Gehäuse, Tastatur, Maus, alles andere ist neu. Das kann also nicht wesentlich billiger sein als ein Komplett-Rechner, und der ist schon montiert und getestet(!).

Aufrüsten hat nur begrenzten Sinn, z.B. beim Speicher. Ein schnellerer Prozessor geht oft garnicht oder bringt nur wenige Prozente mehr.

Fazit: deutlich mehr -> neues MB -> praktisch neuer PC.

Gruss Reinhard

Sehr geehrte Experten, Schrauber, Bastler, Tüftler, Nerds!

Ich bin ein komplettes Nackerpatzl was Hardware angeht - bitte
daher um Eure Hilfe.

Damit scheidet selberbasteln m.E. aus. Wenn Du keine Schrauberfahrung mitbringst wird das Ganze zum Glücksspiel. Gehts auf Anhieb, OK, Glück gehabt. Wenn nicht stehst Du hilflos da.

Aufrüstsätze gibt es wie Sand am Meer, z.B. über EBay, als sogenannte „Komponentenbundles“.

*) wie sinnvoll ist das ganze? Ein VW Käfer mit Porschemotor
bleibt ein VW Käfer

Ein Mainboard/Prozessortausch ist weit mehr als nur ein Käfer-Motortausch. Wenns schon ein Vergleich sein soll: Du entkernst Deine alte Hütte und behältst die Fensterläden und die Eingangstüren.
Eigentlich behältst Du ja nur Gehäuse und Netzteil, eventuell noch die Laufwerke. Schon das ist aber fragwürdig, die alten Laufwerke, vor allem die Festplatten, sind deutlich langsamer wie moderne Komponenten und bremsen Deinen Boliden grausam zusammen.

Dazu kommt dass moderne Mainboards einige Anschlüsse anders machen: USB und Audio an der Frontplatte, USB Tastatur und Maus statt PS/2, möglicherweise SATA statt IDE Festplatte, 3,5" für das Floppy statt 5 1/4 Zoll, DVI Stecker für die Grafikkarte statt 15 pol. VGA, es hat sich einiges getan in den letzten Jahren und Jahrzehnten (keine Ahnung wie alt Dein alter Rechner war).

Dazu kommt dass moderne, schnelle Prozessoren und Grafikkarten u.U. wahre Stromsäufer sind --> Netzteil reicht eventuell nicht, Lüftung eventuell auch nicht. Und der Kabelsatz zur Frontplatte (Ein/Aus/Reset/Kontrollampen) ist auch nicht genormt, er passt nicht einmal dann sicher, wenn man das Mainboard vom selben Hersteller kauft wie das alte Mainboard war. 08/15 Taiwan OEM Gehäuse haben einen modularen Kabelsatz aus Einzelsteckern, damit gehts meistens auch mit beliebigen Mainboards weil man die Steckerchen so zusammenfummeln kann wie sie das neue Mainboard braucht. Marken-PC Gehäuse haben oft einen einzigen fix belegten Stecker, der nur zu bestimmten Mainboards passt. Umbau ist möglich, aber aufwändig. Überhaupt sind die Kabel ein Problem für sich: moderne Mainboards haben einen anderen Netzteilstecker wie alte Mainboards (Adapter gibt es), und benötigen einen weiteren Stecker (4-pol 12V) für den Prozessor (Adapter auf Festplatten/Floppy Stromversorgungsstecker gibt es), und nicht selten liegen die Stecker des neuen Mainboards am anderen Ende des Boards, und die bestehenden Kabel reichen nicht bis da hin. Natürlich gibt es für fast alles Adapter und Verlängerungen, aber das treibt den Preis und die Umbauzeit in die Höhe.

Das neue Mainboard will dann auch noch eingestelt werden (BIOS), und wenn Du von den vielen neuen Optionen da nicht viel Ahnung hast fährst Du eventuell entweder mit suboptimalen Defaults, oder einzelne Komponenten gehen nicht so wie Du es erwartest.

*) Kosten/Nutzen - spart man beim aufrüsten gegenüber einen
Neukauf?

Eher nein, außer Du hättest ein besonders hochwertiges Gehäuse/Netzteil, und suchst das Mainboard so aus, dass die Kabel passen. Jedenfalls darfst Du die Zeit und den Kumpel („geübter Bastler“) nicht in Geld umrechnen, sonst lohnt es sich fast sicher nicht mehr. Steht dagegen der Spaß/Lernfaktor im Vordergund schauts anders aus. Es wird sicher Käfer-Porsche Umbauten gegeben haben für deren Geldeinsatz man sich ebenso gut einen Porsche hätte kaufen können. unetrschied: beim Käfer-Treffen steht man dann als Proll da, und nicht als Schrauber-Gott :smile:

*) wie kompliziert ist die Sache - wenn ich mit einem geübten
Bastler ein komplettes Wochenende verschei**e ist es den
Aufwand nicht wert.

Wenn Mainboard und Anschlüsse auf Anhieb passen ist die Operation in längstens einer Stunde zu machen, ohne Neuinstallation des Betriebssystems und Datenübernahme eventueller alter Daten. Wenns Ärger gibt, und sei es auch nur ein zu kurzes Kabelchen, steigt der Aufwand sofort enorm an, abhängig davon, wie gut Deine Bastelstube ausgerüstet ist.

Und beachte dass Dein altes Microsoft Betriebssystem nach Mainboardtausch eventuell Deine Lizenz für ungültig erklärt.

…Armin

Danke für die absolut kompetente Antwort…!

Somit ist das Projekt:Compu entkernen gestorben :wink:

Liebe Grüsse aus Wien

Prinzipiell ja - aber…
Hallo Mike!

Mein Computer ist inzwischen auch schon ein paar Tage alt, für
MP3 und alte Spiele gut genug, jetzt brauch ich für neue
Spiele mehr Leistung.

Mainboard: Asus M3A78-EMH HDMI
Speicher (RAM): DDR2 3072 MB - 800 MHz
Prozessor: AMD® Phenom™ X3 8450+

Okay, hierzu gleich mal eine Vorab-Bemerkung: Zum Spielen ist dieses Kit wegen des Prozessors nicht gut geeignet. Es handelt sich dabei um einen mit 3 Prozessorkernen (TripelCore) gut ausgestatteten, aber mit 2,1 GHz sehr moderat getakteten Prozessor. Dieser bringt in Programmen, die mehrere Prozessorkerne parallel auslasten, sicher halbwegs ordentliche Leistung - für Spiele ist er aber die falsche Wahl. Spiele haben meist nur ein oder maximal 2 Workthreads und sind eher eine Domäne hoch getakteter DualCore-Prozessoren. Der aktuelle Intel Core2 Duo E7200 mit 2 x 2,53 GHz wäre hier zum gleichen Preis von ca. 80 EUR die wesentlich schnellere Variante. Das spieletechnische Non+Ultra im bezahlbaren Bereich ist derzeit sicher ein Core2 Duo E8400 mit 3 GHz und 6 MB Cache.

Conrad bietet Tuningkits an - beinhaltet ein neues
Motherboard, Prozessor, Kühler u. Arbeitsspeicher - da würde
ich natürlich noch eine GraKa reinknallen - die Frage ist nur:

*) wie sinnvoll ist das ganze? Ein VW Käfer mit Porschemotor
bleibt ein VW Käfer

So ein Tuningkit ist prinzipiell sinnvoll - das wurde ja schon gesagt. Du tauschst soweit alle leistungsrelevanten Komponenten (Board, Prozessor, Speicher) aus, so dass eigentlich kein leistungsmäßiger Flaschenhals entsteht. Lediglich die Grafikkarte (wenn man denn spielen möchte, sonst reicht die gute OnBoard-Grafik mit Digitalausgang dicke), Festplatte (falls mittlerweile schon alt und zu langsam) und das Netzteil (reicht es noch aus, um die neuen Komponenten zu versorgen?) sollte man noch mal kritisch prüfen.

Allerdings finde ich solche Elektronik-Angebote von Conrad deutlich zu teuer und würde dieses Kit daher nicht dort kaufen. Im Computerladen kriegst du die 3 Komponenten (die CPU mit Kühler, das Mainboard und 3 x 1 GB DDR2-800 Speicher) grob geschätzt für 200 EUR statt der 320 EUR, die Conrad dafür will.

*) Kosten/Nutzen - spart man beim aufrüsten gegenüber einen
Neukauf?

Ja, im Computerfachhandel auf jeden Fall, aber nicht wenn du die Teile als Kit bei Conrad kaufst.

*) wie kompliziert ist die Sache - wenn ich mit einem geübten
Bastler ein komplettes Wochenende verschei**e ist es den
Aufwand nicht wert.

Heutige Hardware ist eigentlich sehr stabil und funktioniert nach richtiger Montage i.d.R. auch sofort einwandfrei. Die meiste Zeit wird es in Anspruch nehmen, Betriebssystem und Software neu zu installieren. Funktionsfähig zusammenbauen würde ich dir das in einer halben Stunde, wenn der geübte Bastler das schon 2, 3 mal gemacht hat und die üblichen Stolperfallen kennt, geht das schnell.

da kommt dann natürilch noch eine GraKa dazu - geschätze €
200,–

Was willst du denn da kaufen? Ich würde es nicht übertreiben. Wenn du Mainboard und CPU in der unteren Mittelklasse kaufst, nützt dir eine HighEnd-Grafikkarte nämlich auch nichts. Ein Core2 Duo E7200 für 80 EUR würde z.B. gut mit einer Radeon HD4850 512 MB harmonieren, die bekommst du schon für 150 EUR.

LG Jesse

Aufrüsten hat nur begrenzten Sinn, z.B. beim Speicher. Ein
schnellerer Prozessor geht oft garnicht oder bringt nur wenige
Prozente mehr.

Was ist das denn bitte für ein Schwachsinn? Natürlich bringt das konsequente Aufrüsten etwas! In meinem Board (http://www.gigabyte.de/Support/Motherboard/CPUSuppor…) kann ich neben dem momentan verbauten Athlon X2 4200 EE auch noch einen Phenom X4 9850 verbauen!

Also: Es lohnt sich natrülich nicht, einen Prozesser gegen einen mit ein paar MHz mehr auszutauschen. Und wenn du eh dein Gehäuse behalten möchtest, lohnt es sich auch, so ein Upgrade-Kit zu kaufen.
Aber: Die Conrad-Kits sind verhältnismäßig teuer. Du kommst nicht nur billiger weg, wenn du das ganze im PC-Shop um die Ecke kaufst (vergleichen schadet nie!), sondern wirst auch noch beraten, was du genau brauchst. Ggf. bauen die dir das ganze dann auch noch ein und installieren Windows neu (wo leider kein Weg dran vorbei führt!).