Coronavirus: Rückkehr aus Südafrika

Hi!
Aus gegebenem Anlass stellt sich mir gerade folgende Frage:

Ich habe gerade gelesen, dass Südafrika als höchstgefährdete Region gilt, weil es hier auf den großen Flughäfen auch viele Passagiere aus China usw. gibt.

Nun bin ich letzten Dienstag aus Johannesburg zurück nach Deutschland geflogen und mir ist jemand an Bord aufgefallen, der ständig heftig am Husten war.
Vielleicht höre ich da ja die Flöhe husten - aber sollte ich mir Gedanken machen, ob es da für mich ein Infektionsrisiko geben konnte und ich möglicherweise Überträger bin, bevor es bei mir ausbricht? Ich habe momentan keine Symptome, die 14-tägige Inkubationszeit ist aber auch noch nicht rum.

Am kommenden Montag und Dienstag komme ich bei einem Schulprojekt wahrscheinlich mit sehr vielen Menschen zusammen, es werden um die 2000 Besucher erwartet.
Stelle ich ein Risiko dar?
Sollte ich irgendwelche Maßnahmen ergreifen?
Ja, ich bin etwas verunsichert und will nicht völlig verantwortungslos mit dem möglichen Risiko umgehen.

Mir war vor dem Flug das Risiko in Südafrika nicht bewusst und vor Ort hatte ich keinen Onlinezugang und hab 10 Tage lang kaum Nachrichten gelesen.

Für Infos und Einschätzungen wäre ich sehr dankbar.

Gruß, Diva

#coronavirus

[Überschrift editiert, verschlagwortet vom www Team]

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Ja, informiere deine Schulleitung und schildere das was Du hier geschrieben hast. Die werden wohl auch Rücksprache mit den zuständigen Stellen (Gesundheitsamt) nehmen, falls nicht, solltest Du dort selbst anrufen und um Rat fragen.
Es sind auch Infotelefone eingerichtet.

MfG
duck313

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Hallo,

hm - laut Robert-Koch-Institut gilt Südafrika derzeit nicht als Risikogebiet.

Hast Du schon auf der Homepage Deines Kultusministeriums nach den aktuellen Bestimmungen geschaut? Rein dienstrechtlich würde ich vermuten, dass offiziell keine Freistellung ansteht, weil die sich an die offiziellen Risikogebiete halten werden.

Nichtsdestotrotz ist es sicher sinnvoll, wenn Du Deine (ach so geliebte) Schulleitung informierst und ihr die Entscheidung überlässt. Erstens wegen der Verantwortung und zweitens wegen der schwierigen Kommunikation mit dem Schulleiter. Sollte am Montagmorgen vor Projektbeginn noch Zeit sein, beim Kultusministerium und/ oder Infotelefon (Gesundheitsministerium? RKI?) anzurufen, wäre das natürlich gut.

Viele Grüße,

Jule

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Das ist ja gerade das Problem:
Ich muss Montag ab halb 8 Uhr im Lehrerzimmer sein und ab 8 Uhr im Klassenraum, Infotelefone sind Montag erst ab 8 Uhr, das Gesundheitsamt Montag erst ab 9 Uhr erreichbar.

Wenn ich an die Schulleitung eine Email schicke, können Sie es mir so oder so als Fehler auslegen:

  • Ich will Freizeit schinden und nicht in die Schule kommen und bausche meinen Flug aus Südafrika als vermeintliches Risiko auf.
  • Ich sage nichts und falls es zum Fall der Fälle kommen sollte habe ich dann verantwortungslos gehandelt.

Deshalb weiß ich nicht so recht, was ich tun soll.

Danke und Gruß, Diva

Hallo,

ich ahnte es…

Ja. Dadurch hast Du aber auch die Freiheit, so zu handeln, wie Du es für sinnvoll hältst. Recht machen kannst Du es ja eh nicht!
Ich dächte daran, eine Mail zu schreiben mit den Fakten, auch zu erwähnen, dass es nach offizieller Einschätzung kein Risikogebiet ist - und dass Du die Schulleitung informieren willst, aber am Montagmorgen da bist, wenn Du nichts Gegenteiliges hörst.

Evtl. gibt es ja die Möglichkeit, dass Du halb acht kommst und erstmal zu allen Abstand hältst, dass um acht die Schulleitung versucht, übers Infotelefon eine Auskunft zu erreichen (Kultusministerium ggf. auch nicht zu vergessen?). Bei Entwarnung kannst Du in kurzer Zeit im Klassenzimmer sein, bis dahin muss eben die Zeit überbrückt werden.

Ja, das wäre bei gutem Einverständnis leichter zu besprechen. Aber hilft ja nichts…

(Und nur mal so: Wenn die Influenza umgeht, begeben wir uns auch weiter unter Menschen.)

Viele Grüße und gute Nerven,

Jule

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"In light of the Coronavirus outbreak, you may be concerned about contracting germs when travelling on an aircraft.

However, according to our aircraft manufacturers, the air you’re breathing in-flight is recirculated and filtered regularly by High-Efficiency Particulate Air (HEPA) filters, which means you’re less likely to be exposed to things like bacteria and viruses through the recycled air.

In fact, because of the high-efficiency filters and frequent air circulation, the air you’re breathing on your flight is likely much cleaner than most office buildings and is on par with the air in most hospitals."

Quelle: Malaysia airlines

Quelle der Bilder: ebenfalls Malaysia airlines

Neben den Hepafiltern ist noch zu erwähnen, dass die trockene Luft an Bord es diesem Virus nicht leicht macht.
Darüber hinaus und vielleicht am wesentlichsten: Ab 2 Meter Abstand ist die Ansteckungsgefahr selbst unter für Viren guten Konditionen verschwindend gering.
Nun bleibt nur die Eventualität, ob Du nach dem auf die Toilette bist und danach ohne handwash Dich im Gesicht berührt hast.
Alles in allem ein geringes Risiko.

Ansonsten finde ich Jules Vorschläge für die Praxis einen sicheren Weg für Dich.

Schönes Wochenende und nicht grübeln! :slight_smile:

farout

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Mir fiel zu diesem Problem,das ich vor dem Hintergrund deines anderen Threads gut verstehe, noch ein:
Du kannst alles Dir mögliche zur Information tun, die Entscheidung müssen aber andere treffen.
Bei aller Information, von wem auch immer, kannst Du immer wieder betonen, dass Du persönlich entspannt bist und sehr gerne kommen möchtest, und lediglich nichts falsch machen möchtest, auch, um den „Apparat“ auf allen Ebenen zu schützen.
Kann man das gegebenfalls auch mit dem Schularzt besprechen? So wäre der in der Verantwortung und nicht Du.

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Ja, zum Arzt bzw. anrufen und das abklären!

Grundsätzlich ja (siehe auch die Leute, die zum Fasching mit den Infizierten unterwegs waren oder mit den Infizierten in Geschäftsmeetings waren, etc.).

Naja, weder Panik noch Hysterie sondern eben gesunder menschenvestand, testen (lassen) und gut is.

Naja, JEDER der mit Menschen in Kontakt kommt bei denen er nicht weiß ob diese infiziert sind oder ob diese eben bereits mit anderen Infizierten in Kontakt gekommen sind … ist eben ein potentielles Risiko. Aber wie gesagt es wird nix so heiß gegessen wie es gekocht wird und ein kurzer Test bringt Klarheit.

Naja, ist eigentlich logisch, das im Moment eigentlich JEDER Kontakt mit vielen Menschen auf engem Raum zu eine Infektion führen kann! Egal ob irgendwas mit Coro oder eben der „normalen“ Grippe!
Bei uns auf der Arbeit ist es sowieso so wenn Grippezeit ist oder eben beim Coro-19 nochmals verstärkt darauf hingewiesen wird, das man Homeoffice machen soll, möglichst (Kunden)Termine absagen und per Telekonferenz machen soll und nochmal auf die Desinfektionsspender die überall schon seit ein paar Jahren hängen auch verwendet werden sollen. Also eben „normale“ Vorbeugungsmaßnahmen. Den Rest mußt Du selbst abschätzen. Viel Glück.

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Also ist jeder ein potentielles Risiko, oder kennst du jemanden, der in den letzten Tagen nur mit Menschen in Kontakt gekommen ist, von denen er weiß, dass sie nicht infiziert sind? Und trotzdem wird nicht jeder getestet und bleibt auch nicht jeder zu Haus.

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Hallo,

wie ist es denn nun gelaufen? Ich bin neugierig, magst Du berichten?

Viele Grüße,

Jule

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Hi Jule!

Nach mehreren Telefonaten mit Freunden und Kollegen habe ich mich entschieden in die Schule zu gehen.
Dafür hatte ich 2 Gründe:
1 - Ich hatte das Gefühl, dass nur ich selbst die Lage so kritisch einschätze. Bis heute gibt es keinen Coronafall in Südafrika.
2 - Ich hatte solch eine innere Hemmschwelle, dieses Thema bei der Schulleitung anzusprechen, dass ich mich für den Weg des geringsten Widerstandes entschieden habe.

Eine Hotline habe ich nicht angerufen. 2 Projekttage in der Schule sind anstrengend und die Hotlinezeiten so kurz, dass ich einfach im falschen Moment daran gedacht habe.
Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass meine Bedenken übertrieben waren.

Es ist immer einfach, von hier aus zu sagen: Mach einen Test und gut is.

Die Realität bedeutet: Ich hätte mich drei Tage krankmelden müssen, um einen Test zu machen und die Ergebnisse abzuwarten. Ich hätte nicht mal eben die Hotline anrufen können, dann eine Entscheidung treffen und zum Schulprojekt fahren können.

Das Projekt wäre geplatzt, ich hätte nur wieder mehr Angriffsfläche geboten: Dass ich mich aufspiele, dass ich einen fadenscheinigen Vorwand suche um krank zu machen, dass ich ein Projekt platzen lasse.
Einen Schulleiter, dem ich vertraue, hätte ich angerufen und um seinen Rat gebeten. Dieser Schulleitung biete ich nicht noch mehr Angriffsfläche. Wenn ich jemanden angesteckt hätte, dann junge Erwachsene mit gutem Immunsystem. Zurückverfolgbar wäre es ohnehin kaum.

Ja, klingt schräg, ich weiß - aber ich bin auch nur ein Mensch. Ich habe mich für den feigeren Weg entschieden und bin froh über das tolle Projekt.

Nun geht Steine sammeln.

Gruß, Diva

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Hallo,
wieso Steine sammeln - alles richtig gemacht.
Im Übrigen scheint es auch gar nicht so einfach zu sein, einen Test machen zu lassen.
Ich habe von einem Fall gehört, da hat sich ein Arzt angeblich geweigert und lediglich eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für eine Woche ausgestellt mit dem „Auftrag“ die Wohnung nicht zu verlassen. Der wollte eben auch keinen Stress, ggf. Praxis in Quarantäne, weil Patient schon zwei Stunden im Wartezimmer saß und es auch in der Region bislang noch keine wirklichen Fälle gab - man weiß es nicht.
Also, wie geschrieben, alles okay, du musst dir keine Vorwürfe machen oder gar machen lassen.
Gruss
Czauderna

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Hallo,

danke, dass Du erzählst! Und nö, bestimmt keine Steine.
Du hast abgewogen, wir haben ein bisschen mitgedacht, und Du hast eine Entscheidung getroffen.
Wärst Du tatsächlich im Risikogebiet gewesen, hättest Du sicher auch die Konsequenzen gezogen. Und nach dem, was ich mittlerweile gelesen habe, hättest Du ohne Symptome und ohne Kontakt zu einem nachweislich Infizierten sowieso keinen Test bekommen.

Ich (jaja, ohne Fachwissen) glaube auch nicht, dass ein größeres Risiko bestand als halt zur Zeit allgemein so besteht - mein Vorschlag mit Schulleiter und Hotline sollte eher Deiner Absicherung dienen.

Viele Grüße - und: Glückwunsch zum gelungenen Projekt!!

Jule