Liebe Jünger des Dionysos,
anlässlich der Erprobung einer neuen Wein-Connection in die Ardèche frage ich mich (Dilettant in Wein, daher in objektiven Maßstäben ziemlich unbeleckt), wie man die Auszeichnung „coup de coeur“ von Hachette werten kann. Ist der Hachette eher eine volkstümliche Angelegenheit mit nicht so sehr hohen Ansprüchen, oder darf man den Hachette als Referenz und damit den „coup de coeur“ bereits als etwas werten, was nicht so ohne weiteres zu kriegen ist?
Zum gleichen Keller noch eine technische Frage: Ich entsinne mich, dass mir vor sehr langer Zeit anlässlich eines Besuches mit der Berufsschulklasse in Möglingen erklärt wurde, Glyzerinbögen beim leichten Schwenken des Glases seien ein Anzeichen für Extraktreichtum und damit Qualitätsmerkmal, welches nicht „fälschbar“ sei, weil Glycerin nur beim Vergären eines Mostes mit einigen Öchsle entstünde und nicht oder wenig bei chaptalisiertem Wein zu finden sei. Chemisch will mir das nicht recht einleuchten, andererseits finde ich bei dem einfachsten Landwein aus der aufgetanen Quelle nicht bloß die bezeichneten Glyzerinbögen, sondern subjektiv einen sehr erfreulichen Roten (zu den „besseren“ cuvées aus dem Keller hab ich mich noch nicht vorgetastet).
Der Brockhaus sagt mir zwar, dass Glyzerin ein Gärungsprodukt bei der Vinifizierung ist, und ganz allgemein als „Qualitätsmerkmal“ wirds von allen möglichen Leuten erwähnt, aber was genau (wenn überhaupt etwas) kann man an reichen, hochviskosen Glyzerinbögen erkennen?
Schönen Dank - schöne Grüße
MM