Hallo Anja,
Hm, Du scheinst da sehr relaxed zu sein.
ja, das bin ich meistens. 
Natürlich gehören Blasen und ihr Platzen zum System, aber es
gibt, ebenfalls in der Geschichte viele Beispiele für ds
Platzen von Systemen selber.
Naja, *grins* so oft gehn ganze Systeme nicht den Bach runter. Und wenn etwas um die Ecke rauscht, muss es nicht unbedingt der Wasserfall sein, vielleicht auch nur Stromschnellen.
Es gab schon gröbere Blasen, als die grad akute, und der Kapitalismus hats bislang überstanden. Mitunter auch erheblich gröbere so wie 1987. Obwohl ja niemand weiß, was in den nächsten Monaten noch so auf uns zukommt.
Ich dachte eher an solch ein Ausmass, vieles deutet für mich
darauf hin.
Also noch hats für mich weder das Ausmaß von 1987 noch das aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts.
NAtürlich geht es danach auch weiter, das ist Entwicklung, und
Zusammenbrüche, kleine sowie große sind ja immer Korrekturen
falscher Kurse, geringeren oder größeren Ausmaßes.Nun ist der
Hintergrund meiner Gedanken der, dass unser System auf von
Grund auf auf Sand gebaut ist, und das gar nicht dauerhaft
gut gehen kann.
System auf Sand? Naja, welches meinst du, Kapitalismus oder Demokratie ? Schreib mir mal, welches System du meinst?
Ich denke da an exponentielle Kurven, eine lange Weile
funktioniert es, dann ist der An- oder Abstieg immer steiler.
Das hat dann unter Umständen nichts mit unserer aktuellen Blase zu tun. In dieser Art hatte das der Kapitalismus schon ein paar Mal und bislang immer überstanden.
Ausser Frage, dass Panik das letzte ist, was das System
braucht und als erste Hilfe fast alles recht ist, um Panik zu
beenden.
Panik könnte unserem Banksystem nachdrücklich und grundsätzlich das Kreuz brechen.
Mehr aber als das, sehe ich nicht in den derzeitigen
Interventionen.
Naja, zu stark staatsdominant war in der Vergangenheit nicht das Wahre. Möglicherweise hat sich jetzt herausgestellt, dass auch blindes Vertrauen in die Marktkräfte nicht angebracht ist. Obwohl man das an sich aus den Erfahrungen aus dem letzten Jahrhundert auch schon hätte wissen können. Vielleicht dauerts halt manchmal, bis so was sickert.
Es war eine gravierende Ohnmacht so deutlich, und dann hat man
halt trotz Ohnmacht getan, was möglich war.
Eine platzende Blase macht halt Krach. Und kurz zuvor hat auch kaum jemand damit gerechnet. Insofern ist die zeitweilige Ohnmacht verständlich. Anfang des letzten Jahrhunderts hat man auch an die Unfehlbarkeit der Technik geglaubt, und dann ist - nicht unspektakulär - die Titanic untergegangen.
Aber meiner Wahrnehmung nach ruft ein von Grund auf marode
gewordenens System nach etwas ganz Neuem, von Grund auf Neuem.
Es stellt sich die Frage, ob das Ganze revolutionär oder evolutionär passiert. Und vom „Age of Aquarius“ wurde schon vor 40 Jahren gesungen.
Was das sein soll, wie das aussieht weiss ich übrigens
keineswegs, ich glaube,das weiss keiner zu diesem Zeitpunkt.
In manchen Wissensgebieten sind sie ein bißchen weiter, in anderen noch strikt im Newton’schen System verhangen.
So wird es bei der ersten Hilfe bleiben müssen und es bleibt
abzuwarten, wie es weiter geht.
Stimmt, das bleibt abzuwarten. Aber ich bleibe dabei: Wir jammern auf verteufelt hohem Niveau (zumindest etliche von uns hierzulande).
Aber dass nun alles überstanden ist, das kann ich nicht
ernsthaft glauben.Zu viele Leichen liegen weiterhin im Keller.
Was heißt schon überstanden? Und Leichen liegen sowieso im Keller, die nur nach und nach aufgearbeitet werden.
Hat es in der Geschichte nicht immer Zusammenbrüche geben
müssen, damit etwas wirklich Neues aus dem Nichts erwachsen
konnte?
Zusammenbrüche ja, etwas wirklich Neues aus Nichts … naja, so wirklich „Nichts“ war hinterher - also nach dem Zusammenbruch eines Systems - auch nicht wirklich. Kaum ein „neues“ System hat tatsächlich bei Null begonnen.
Ich hoffe übrigens einerseits, dass DU dennoch Recht behältst!
Naja, mal schaun.
Auch mitten aus den Bergen,Grüße,
Grüße
Anja
Klaus