Da beißt die Maus kein' Faden ab

Was genau soll denn dieses Sprichwort oder Redewendung oder wie auch immer eigentlich bedeuten? Verstehe ich nicht. Danke für Hilfe

Hallo,

falls dich die Herkunft des Sprichworts interessiert, solltest du auch nach der Herkunft des Sprichwortes fragen.
Du hast im UP aber lediglich und unmißverständlich nach der Bedeutung des Sprichworts gefragt („Was …soll … dieses Sprichwort … bedeuten?“).
Du teiltest uns auch mit, daß du es nicht verstehen würdest („Verstehe ich nicht“).

Was dich: „eher… interessiert“, kann man hier leider noch nicht riechen.

Gruß

Tankred


Nicht schwer zu finden:

„Bedeutungen:
[1] umgangssprachlich: Bestätigung einer Aussage – daran ist nicht zu rütteln, das ist unabänderlich, das ist so und nicht anders, dagegen ist nichts zu machen“

aus:
https://de.wiktionary.org/wiki/da_beißt_die_Maus_keinen_Faden_ab

Mich hat eher die Herkunft interessiert. Aber das steht ja auch in deinem Link. Finde es interessant, wie so etwas entsteht.

ich entschuldige mich höflichst für meine ungenaue Formulierung und danke dir ergebenst für deine Hilfe.

Schriftliche Belege der Redensart sind seit ungefähr Mitte des 17. Jahrhundert überliefert. Zur Herkunft gibt es mehrere Deutungen (im Folgenden z.T. Hinweise von Nutzern):

  1. Am beliebtesten ist diejenige, die einen Bezug zu der Fabel „Der Löwe und die Maus“ sieht. Danach befreit die Maus den im Netz gefangenen Löwen, indem sie die Schnüre durchbeißt. Wenn also die Maus keinen Faden durchbeißt, ist der Löwe unabänderlich gefangen.
  2. Eine andere Deutung bezieht sich auf die heilige Gertrud, die Schutzpatronin gegen Mäuse. Die Maus (eine Verkörperung des Teufels) reizte Gertrud nach einer Legende beim Spinnen wiederholt dadurch, dass sie den Faden abbiss. Der 17. März, der Namenstag der Gertrud, spielt im bäuerlichen Kalender eine große Rolle, weil er den Beginn der Feldarbeit anzeigt. Da dies gleichzeitig das Ende der winterlichen Spinn- und Webarbeiten bedeutet, haben sich Sprichwörter ausgebildet, die einen Zusammenhang zwischen Gertrud mit der Maus und dem „unabänderlichen“ Wechsel der Jahreszeiten herstellen, beispielsweise (österreichisch): „Gertrud hört mit Spinnen auf, sonst läuft die Maus den Faden auf und beißt ihn ab.“ Darstellungen der Legende sind seit etwa 1400 überliefert.
  3. Eine andere Deutung bezieht sich auf die Mausefallen im Feld. Sie waren früher so angelegt, dass durch das Anknabbern eines Fadens unter der Erde, den die Maus für eine Wurzel hält, die Falle zuschnappte.
  4. In den Vorratskammern wurde früher der Speck mit einem Nagel an der Decke befestigt, damit die Mäuse ihn nicht auffraßen.
  5. Es galt als richtig, was in Bibel und Gesetz schwarz auf weiß lesbar gedruckt vorhanden war. Früher waren die Blätter in Büchern nicht geklebt oder geklammert, sondern mit Fadenheftung verbunden. Hatte die Maus den Faden abgebissen, fehlten bald die Seiten und über deren Inhalt ließ sich dann trefflich streiten.
  6. Stammt von einem Schneider, der seinem Kunden versicherte, dass sein Stoff bei ihm sicher aufbewahrt würde.