Da ist doch was im Bush

mal eine kleine Satire von mir:

Da ist doch was im Bush …

Dschordsch steht vor mir. Ein Junge in Lederjeans mit angriffslustigem Blick. Er sieht aus, als wenn er gleich seine Aggressionen loswerden wird. „Was issn los ?“ frage ich ihn. „Da drüben, dem gebe ich gleich eins auf die Fresse“ bekomme ich als Antwort.

Ratlos schaue ich nach „drüben“. Ein etwas heruntergekommenes Haus, das mal einer Renovierung bedürfte. Allerlei undefinierbares Zeugs stapelt sich auf dem Rasen.

„Was ist mit dem da drüben“ frage ich den Jungen. „Der ist böse, ganz furchtbar böse, und wenn du nicht aufpasst, dann fackelt er dir dein Haus ab“.

Nun werd ich aber langsam unruhig. Ob ich schon mal vorsorglich die Polizei rufen soll, oder erst die Feuerwehr, wenns wirklich brennt. Dann isses ja eigentlich zu spät.

„Soll ich die Polizei rufen ?“ frage ich. „Brauchst du nicht, die Polizei bin ich“. „Ach ja, und was willst du machen ?“ … ohne zu zögern kam die Antwort: „platt“ … „was, wie, platt …“ rätselte ich und wurde sogleich aufgeklärt: „ja, platt machen eben. Ich nehme meine Freunde, ein paar Waffen aus meinem Keller und dann rattadadzäng“.

Ich überlegte … ob dass das Richtige sein kann. Der Mann, der platt gemacht werden soll, hat doch Kinder. Dünne Kinder, die kaum was zu Essen und nix zum Spielen haben, aber ganz lieb sind sie.

„Ja, und die Kinder …“ werfe ich ein. „Ach was, Kinder, die sollen halt nicht einen solchen Vater haben. Können ja weggehen, wenn wir kommen. Ich will denen ja nichts tun, aber sie dürfen halt nicht in der Schusslinie stehen“. Ich entgegne ein „wo sollen sie denn hingehen“ und bekomme nur zur Antwort „ich hab jetzt keine Zeit, ich muss zu meiner Gang, einen Plan machen, wann wir angreifen“.

Und nun stehe ich da … also, ich find das blöd, wenn die Kinder darunter leiden müssten, dass der Vater ein Schurke ist. Aber ich find auch blöd, wenn mein Haus abgefackelt wird. Kann man denn nicht den Kerle zur Raison bringen, ohne die Kinder zu gefährden. Ist der überhaupt so böse wie alle sagen. Ja, damals, da hatte er den Nachbarsjungen furchtbar vermöbelt. Und als Rache dann ganz schön Haue gekriegt.

Danach ist ständig die Polizei bei ihm vorbeigekommen und hat nach dem Rechten gesehen. Bis der eines Tages seine Gartentüre verschlossen hatte. Und nun halten sich die Gerüchte, dass der was ausbrütet. Und dann abfackelt.

„Scheiss Welt, scheiss Gangs, habt ihr nix Besseres zu tun“ murmele ich und gehe erst mal zum Bäcker, meine Brötchen holen … solange ich nichts Genaueres weiß und immer nur auf Informationen anderer angewiesen bin, stehe ich sowieso im Wald und suche die Lichtung. Jeder zeigt mit dem Finger auf den anderen und es gibt tausend Wahrheiten, die ich nicht überprüfen kann. Erhobene Zeigefinger und angriffslustige Augen. Haben die denn nichts Anderes zu tun, als sich gegenseitig zu kloppen oder die Häuser anzuzünden … „in welcher Welt bin ich denn“ sage ich für mich … da kommt von oben eine laute Stimme „Erde, 1. Oktober 2002“ … und dann noch der leise Satz „ich hab mir das ja auch alles anders vorgestellt …“ …

Hallo Engelbert!

mal eine kleine Satire von mir:

danke, schön geschrieben.

Leider fehlen die Radfahrer und andere Buckler, wie der Tony und der Mundi.
Und auch die, die sich weigern, bei der selbsternannten Polizei mitzuspielen, wie der Gerry z.B.

Aber dann würde wahrscheinlich ein Roman draus …

Grüße
Barney