Dach nicht isoliert - Ursache und Wirkung?!?

Guten Tag,

nehmen wir mal folgenden Fall an:

Fam. A zieht Anfang Mai in ein Zweifamilienhaus, welches Vermieter B einige Monate zuvor vor Eigentümer C erworben hat. Damit das Haus keinen Leerstand hat, hat Vermieter B es an Fam. A vermietet. Die andere Wohnung im Haus wird renoviert für die Tochter und den Schwiegersohn von Vermieter B.

Vor einigen Tagen taucht im Zimmer des Sohnes der Mieter unter der Decke ein Feuchtigkeitsfleck auf. Durch eine keine Luke kann man den Dachboden betreten, ein kleiner Raum, der vom Rest des Bodes getrennt ist. Auf dem Fußboden des Dachbodens liegt Dämmwolle, darunter eine Plastikfolie. Das Dach besteht aus unisolierten Blechplatten, die tropfnass sind von innen von Kondenswasser - definitiv handelt es sich hier nicht um Regenwasser, da es über eine Woche nicht geregnet hat.

Der Dachdecker kommt, bestätigt dies. Abhilfe würde ein Pfannendach, also eine neue Eindeckung schaffen. Wichtig noch zu wissen: Das Zimmer wurde bis zum Einzug der Fam. A nur als Abstellraum genutzt, zum Einzug der Fam. A. ist ein Heizkörper verbaut worden.
Aber schon beim Einzug fiel an dieser Stelle ein Feuchtigkeitsfleck auf. Vorbesitzer C. erklärte aber, da sei nichts mehr undicht, der könne getrost überstrichen werden und käme auch nicht wieder.

Nach dem Besuch des Handwerkers kommt die Vermieterin B. des Weges, guckt sich die Sache an. Dann kommt folgende Aussage: „Könnte Sohnemann erstmal in ein anderes Zimmer ziehen? Scheinbar ist der Raum zum Bewohnen nicht geeignet, wenn sich die Wärme nach oben verzieht und dort kondensiert. Das Problem wäre bestimmt irgendwann auch aufgetaucht, aber wohl wesentlich später, wenn dort niemand wohnen würde. Außerdem liegt der Raum ja über der künftigen Whg. unserer Tochter, da wollen wir eh mal sehen, ob der Raum dann nicht dazu genommen wird. Und wir reden ja auch immer von 200 m² Mietfläche, alles in Allem dürftet Ihr mehr haben.“

Will wohl heißen: In eine Dachsanierung will der Vermieter nicht investieren, also sucht er jetzt eine Möglichkeit, den Raum wieder weg zu nehmen. Aber genau weil die Raumaufteilung so ist und nicht anders, hat Fam. A. ja die Wohnung Anfang Mai bezogen.

Was ist jetzt zu tun? Ist der Vermieter verpflichtet, das Dach zu isolieren bzw. neu zu decken? Muss der Mieter hinnehmen, dass seine Mietfläche um 26 m² gekürzt wird (mit welcher Begründung auch immer)?

Die Wohung wurde vom Mieter komplett gestrichen, die Kaution ist bezahlt, die Wohnlage ist traumhaft. Jetzt wieder ausziehen und vor Allem erstmal was gleichwertiges zu finden ist sicher nicht im Sinne des Mieters.

Ich warte mal gespannt auf Antworten und danke schon jetzt für Eure Hilfe.

Micha

Hallo Michaela,

bitte sieh in deinen Mietvertrag und zwar Anzahl der Zimmer und Anzahl der Wohnfläche, ist die Wohnfläche und Zimmeranzahl ca. identisch, gerade die Anzahl der Zimmer, z.B. 5 Zimmer Wohnung, dann gibts daran nichts zu rütteln.

Der Vermieter muss sich ebenso an die mietvertaglichen Vereinbarungen halten wie auch der Mieter.

Bitte um Streitigkeiten im Vorfeld zu vermeiden suche einen Mieterverein in deiner Nähe und lass dich dahingehend beraten.

Unbestritten, so wie du es schilderst, liegt das Verschulden beim Vermieter, der sich jetzt geschickt versucht aus der Affäre zu ziehen.

Vielleicht geht es bei euch auch mit einem Zimmer weniger, dann aber auch mit weniger Miete bitteschön.

Gruß

BHS-Huber

Hallo!

Müsste man da überhaupt fragen und überlegen ?

Man hat eine bestimmte Wohnungsgröße, Zimmerzahl und Zuschnitt gemietet.
Nachträgliche Änderungen sind einseitig unmöglich !

Eine Wohnung muss schadensfrei sein, also darf es nicht durchtropfen, woher auch immer.

Wenn man im Spitzboden direkt die Blechdeckung sehen kann, dann ist das für Wohngebäude allemal ungeeignet und unfachmännisch. Es muss sich unterseitig Kondensat bilden, allein aus der Temperaturdifferenz zw. Tag und Nacht. Die Luftfeuchte im Spitzboden schlägt sich als Tropfen nieder und fällt dann auch ab und durchnässt die Dämmung(verliert Dämmeigenschaft) und schlägt zur Raumdecke durch. Folie ist ja offenbar nicht dicht!

Hier mag hinzukommen, die „Folie“ unter der Dämmung ist zum Raum hin nicht fachgerecht abgeklebt und versiegelt. Sie muss nämlich Raumfeuchte von unten abhalten in den Spitzboden/in die Dämmung zu gelangen !

Was kann man machen ?
Auf Abhilfe drängen, Miete kürzen, Schadenersatz für vergebliche oder erneute Renovierung des Zimmers geltend machen, Kündigen und Schadenersatz für Umzug und Kosten Neuanmietung usw. geltend machen.

Kurz man muss sich rechtlich beraten lassen.

MfG
duck313

Hallo Micha,

ich bin Sachverständiger für Dächer und Gerüste, also kein Rechtsanwalt. Ich kümmere mich um die sachlichen technischen Gegebenheiten und nicht um der Rechtsverhältnisse.
Hier kann ich nur empfehlen einen guten Anwalt aufzusuchen oder den Stoff des Seminars noch einmal von Anfang an durchzuarbeiten.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Gert

1.) Also ob gemietet von A oder B oder C oder sonstwem ist keine Frage zum Thema Dachisolierung.

2.) Wenn im Bodenraum Diffusionsfeuchte entsteht ist das Dach ( die oberste Geschoßdecke ) unsachgemäß abgedichtet - ergo - der befragte Dachdecker hat also Recht

3.) Wenn nachträglich Wohnraum „unbewohnbar“ ist so müsste der Vermieter einer Änderungskündigung wegen der fehlenden Wohnfläche zustimmen - also Raum weg = Miete weg gilt egal in welcher tollen Wohnlage

4.) Wenn man ohnehin nur durch die besagte kleine Luke in den obersten Raum kommen kann stellt sich mir die Frage ob der Raum überhaupt als Wohnraum vermietet werden DARF: wegen Zugangsbreiten / Rettungsweg im Feuerfall usw. Hier scheint der Abstellboden ohne baurechtliche Genehmigung zu sein ?!?

Eigentlich sollte die Gesamtfrage von einem Rechtsberater bearbeitet werden.

Vile glück bei der Lösung
MfG WJ

„Plastikfolie“ unter der Dämmung kann nicht stimmen. „Plastikfolien“ sind dampfdiffusionsdicht - da könnte kein Wasser durchkommen. Das Pfannendach wäre keine gute Lösung, da das Grundproblem der fehlerhaften Bauphysik damit nicht gelöst wäre. Wenn die Feuchtigkeit wirklich so arg ist, wie beschrieben, ist die Wärmedämmung sicher schon unwirksam.

Im übrigen ist das Ganze wohl eher ein rechtliches Problem, als ein technisches.