Dachdämmung meines Daches

Hi,

ich möchte mein vorhandenes Dach dämmen, doch weiß ich nicht genau wie.
Der Aufbau meines Daches ist von außen nach innen wie folgt:
Auf der einen Seite: Dachpappe, Holzbretter auf der die Dachpappe aufgeklebt ist, dann Dachsparren, auf der anderen Seite Asbestplatten anstatt Dachpappe. Nirgends ist eine Folie !

Die Sparren sind nur 12cm tief, einige wenige nur 10cm.
Nun meine Fragen:

  1. Kann ich die Dämmwolle bis an die Dachlattung anbringen oder muss ich einen Luftspalt lassen?
  2. Muss ich das komplette Dach auf einmal dämmen oder geht das auch Stückweise ohne das etwas schimmelt

Nun noch eine Frage zu Wanddämmung, ist es sinnvoll mein Haus von innen zu dämmen weil man so alles Stück für Stück machen kann, Mauerwerk ist 24cm Bimsstein.

Danke im Voraus

Hallo!

Wieso „bis an Dachlatten“ ? Du hast doch gar keine Lattung, Du hast Vollschalung,weil Papp- bzw. Plattendach.

Nein, da muss ein Luftraum zur Belüftung bleiben, der von Traufe bis First führt und der WICHTIG, auch durchströmt ist und firstseitig Lüftungsöffnungen hat.
Ist das der Fall ?
Also gibts einen durchlaufenden Firstbelüfter oder einzelne Lüftungspfannen, Lüftungshauben ? Und kann an der Traufe auch Luft einströmen ?

Luftraum müsste 4 cm betragen, bei sehr formstabilem Dämmmaterial und Anschlagleisten könnte man bis auf 2 cm verkürzen.

Bedeutet man kann effektiv allenfalls 8 - 10 cm dämmen.

das kann man gleich sein lassen. Man kann aber innen die Sparren aufdoppeln um mehr Dämmstärke reinzubekommen.

Warum muss das Dach gedämmt werden ? Soll ausgebaut werden zu Wohnzwecken ?

Sonst dämme doch die Decke/Fußboden gegen die darunterliegenden Wohnräume. Da ist i.d. R. wesentlich mehr Platz in der Balkenlage. GGf kann man auch obendrauf noch dämmen.

Innendämmung ist sehr kritisch und muss ganz genau geplant werden, sonst kommt es zu Feuchteschäden !  Übrigens, warum kann man denn nicht von außen dämmen ?

Hat Dein Haus auch schon ein Baufachmann (Architekt, Energieberater) besichtigt ?

Nein, na dann wird es aber Zeit !  Mache das unbedingt bevor Du irgendwelche Dämmmaßnahmen selbst in Angriff nimmst.
Man muss Zustand des Hauses und HAUSTECHNIK bewerten und dann die Maßnahmen planen und durchrechnen, die auch etwas bringen.
Kann bedeuten, Fassadendämmung bringt keinen nenneswerten Beitrag zur Energieeinsparung, Dachdämmung und Heiztechnik schon.

MfG
duck313

Danke für deine ausführliche Antwort.

Ich meinte auch Schalung, leider ist mir das Wort nicht eingefallen.

Es gibt leider keine Belüftung am Dach und verstärken will ich die Sparrentiefe nicht,
weil ich das Dach nicht zusätzlich mit Gewicht belasten will zumal eine Dachseite mit Photovoltaik bebaut ist und meint Ort 530m hoch liegt und ich somit noch eine hohe Schneelast habe.

In der Decke selbst kann ich nicht dämmen, da diese komplett aus Beton ist, höchstens unter oder auf der Decke.

Generell will ich dämmen, weil ich alleine in einem Haus mit ca. 200m2 wohne, das sehr schwer zu heizen ist, da die Räume sich mit meiner 20 Jahre alten Ölheizung nur langsam aufheizen lassen und auch nicht lange die Wärme halten.

Von innen dämmen wollte ich, da ich das so hätte nach und nach machen können.

Das mit dem Energieberater werde ich dann in Angriff nehmen.

Danke für deine Antwort

Danke für deine ausführliche Antwort.

Ich meinte auch Schalung, leider ist mir das Wort nicht
eingefallen.

Es gibt leider keine Belüftung am Dach und verstärken will ich
die Sparrentiefe nicht,
weil ich das Dach nicht zusätzlich mit Gewicht belasten will
zumal eine Dachseite mit Photovoltaik bebaut ist und meint Ort
530m hoch liegt und ich somit noch eine hohe Schneelast habe.

Belüftung ist zwingend erforderlich, zur Zeit wohl aus dem natürlich belüftetem Dachraum heraus.
Aufdoppeln der Sparren bringt kaum Zusatzgewicht. Man muss ja einen z.B. 12 cm breiten Sparren nicht nochmals mit 12 cm aufdoppeln ! Es reicht eine stärkere Dachlatte, hochkant angenagelt. Sie dient nur als Anschlag für die spätere Lattung der Innenverkleidung.
Man dämmt dann im alten Sparrenfeld z.B. 10 cm dick und im Aufdoppelbereich nochmals, aber breiter, 6 bis 8 cm um auf eine wirksame Gesamtstärke zu kommen.
Man kann auch ohne Aufdoppelung arbeiten. Legt dann als 2. Lage feste Dämmplatten, etwa aus Holzfaser quer über die Sparren und nagelt/schraubt sie dort an.

In der Decke selbst kann ich nicht dämmen, da diese komplett
aus Beton ist, höchstens unter oder auf der Decke.

Dann würde man immer A U F der Decke dämmen, das ist die kostengünstigste Lösung. Es gibt fertige Dämmelemente, die oberseitig einen Gehbelag aus Fermacell oder OSB tragen.
Boden bleibt nutzbar.
Geht man auf Boden nicht viel herum und will auch nichts abstellen, dann könnte man auch weiche Dämmung verlegen. Mit einem ausgelegten Weg aus Brettern oder Platten kann man z.B. einen Zugang zum Schornstein oder Dachausstieg legen.

Da es offenbar zur Zeit KEINE Dämmung der „obersten Geschossdecke“ gibt wäre es kostenmäßig Methode der 1. Wahl den Fußboden(Beton) dort zu dämmen.

Mit Stufenfalzplatten mit aufkaschiertem Gehbelag. Lose verlegt, kann man das als versierter Heimwerker durchaus selbst machen. Benötigte Stärke kann Dir der Berater ausrechnen. Kostenmäßig viel preiswerter als Dachschrägendämmung, noch dazu unter den Gegebenheiten.

Generell will ich dämmen, weil ich alleine in einem Haus mit
ca. 200m2 wohne, das sehr schwer zu heizen ist, da die Räume
sich mit meiner 20 Jahre alten Ölheizung nur langsam aufheizen
lassen und auch nicht lange die Wärme halten.

Spricht schon für eine fachliche Begutachtung, wie es um das Haus energetisch bestellt ist und was man zuerst in Angriff nehmen soll.
Deckendämmung ist aber absolut notwendig. Es ist auch nach Energieeinsparverordnung zwingend nachzurüsten, wenn sie noch fehlt.

Von innen dämmen wollte ich, da ich das so hätte nach und nach
machen können.

Innendämmung ist als Selbsthilfeprojekt nicht angeraten. Selbst nach Beratung und Einweisung vor Ort. Das hat seine Tücken und abschnittsweise ist das wiederum schadensträchtig.

Das mit dem Energieberater werde ich dann in Angriff nehmen.

Gut

Danke für deine Antwort

gern geschehen

MfG
duck313

Hallo,

die Dämmung im Dach von Innen ist ein Thema welches man unter diesen Vorraussetzungen wirklich Fachgerecht nicht herstellen kann.

Es gibt hier 2 Möglichkeiten. Entweder die Fachgerechte Ausführung, d.H. dickere Sparren und andere Außenbeläge. Dies führt natürlich zu einem enormen Aufwand, bringt aber die Beste Leistung.

Möglichkeit 2 ist die vorhanenen Gegebenheiten zu nutzen.

Man kann mit den vorhandenen Sparren keinen wirklich hohen Dämmwert erreichen.
Aber man kann es sicherlich deutlich verbessern.

Dazu sollte eine Dachlatte, getrocknet, 24 mm stark auf die Dachbalken aufgeschraubt werden. Wenn man diese direkt ausrichtet um eine gerade Ebene zu erhalten, dann macht es die ganze Sache einfacher für eine Innenbeplankung (später mehr).

Nun ist ein zwischenraum von 124 mm zwischen Unterkante Latte und Dachbelag vorhanden. Hier könnte nun eine 100 mm Dämmung eingebracht werden. Hier sollte dann die Beste WLG (Wärmeleitgruppe) genutzt werden. Z.B: ISOVER ZKF WLG 032, 100mm stark.

Das ganze wird dann von Innen mit einer Dampfbremsfolie SD Wert 100m Luftdicht verschlossen damit auch keine Feuchtigkeit in die Damfbremse einziehen kann.

Am Ende kann man dann mit einer Lattung aus Dachlatten ein Grundgerüst für z.B. Gipskartonplatten aufschrauben und diese mit Platten verkleiden.

Nun das Problem am Dach.
Da hier nicht garantiert werden kann dass absolut keine Feuchtigkeit von aussen eindringen kann muss eine Belüftung im Dach geschaffen werden.
Dies ist nichts kompliziertes.
Zwischen Der Dämmung und dem Dachbelag sollten 2 cm Luft sein.
Dort muss Luft zirkulieren.
Da hier ein Pappe aufgelegt ist von außen müsste wahrscheinlich seitlich eine Beöüftung hergestellt werden.
Aber dies kann man von hier nicht sagen.

Dazu am besten einfach mal einen Dachdecker kommen lassen.
Der hat meistens kleine Tricks auf Lager, da er die Situation öfter hat.

Viel Erfolg und ein paar Warme Tage!

Gruß
Marcel