Dachdämmung und Hinterlüftung

Hallo,

ich habe ja schon einige Fragen zu dem Thema gestellt… Mittlerweile bin ich von der Idee dabgekommen nur die Geschoßdecke zu isolieren, sondern isoliere lieber gleich das Dach.

Als Isolationsmaterial habe ich mich für Styropor entschieden, da es keine Feuchtigkeit aufnehmen kann. Meine Dachsparren sind 17cm tief, also genügend Platz für eine dicke Dämmung. Da die Balken recht weit außeinander sind (89 - 105cm) habe üch überlegt ob ich nicht dan Anschluß zwischen Styropor und Dachbalken mit Bauschaum ausschäume.

Meine Eigentliche -Frage ist allerdings folgende:

In einer Beschreibung für die Verlegung
http://www.ivh.de/kapitel_brosch/daemmprax.htm
habe ich gelesen das ich zwischen Dachdeckung und Dämmung eine Hinterlüftung haben muß.

Mein Dach ist auf den Sparren komplett mit Dachlatten verschlossen, dann kommt denke ich mal Dachpappe und dann die Lattung auf denen die Ziegel eingehängt werden. Eine Hinterlüftung gibt es also in keiner Form und selbst wenn ich zwischen den den Dachlatten und der Dämmung durchgehend ein paar cm. Luft lassen würde, dann würde da trotzdem nichts hinterlüfen.

Muß ich jetzt noch Üftungsgitter oben und unten einbauen und die Dämmung auf Absand einbauen, oder meinen die mit hinterlüftung den kleinen Abstand zwischen Ziegel und Dachpappe ?

Grüße

Chris

Hallo Chris,

In einer Beschreibung für die Verlegung
http://www.ivh.de/kapitel_brosch/daemmprax.htm
habe ich gelesen das ich zwischen Dachdeckung und Dämmung eine
Hinterlüftung haben muß.

Welchen der Artikel meinst du ? Es gibt auch Artikel zu „nicht hinterlüfteten Dächern“ .
Unabhängig davon verstehe ich nicht, weshalb Styropor.
Grüße
BW

Lieber Chris,
ich bin im Moment gerade etwas arbeitsüberlastet,
aber Du kannst es selbst einmal versuchen auszurechnen,
ob Du Probleme bekommen wirst.
Hier findest Du eine systematisch aufgebaute Anleitung zur Tauwasserberechnung sowie eine kleine programmierte Excel-Tabelle:

http://www.tischler-ole-welzel.de/Waermeschutz/Waerm…

Ich denke aber, dass Du keine Probleme bekommen wirst.

Ich selbst habe vor langer Zeit statt Styropor PUR-Schaum genommen.
Im Dachdecker Fachhandel bekommst Du „PUR 020“ - Platten. Deren Wärmeleitwert ist mit 0,020 W/qmK doppelt so dämmend wie normales Styropor.
Eine Dämmwerte-Tabelle gibt es hier:
http://www.tischler-ole-welzel.de/Waermeschutz/4)Tab…Tabellenblatt%2520W%25E4rmed%25E4mmung%2520-%2520Farbe.pdf)

Mit diesen Platten, die es mit umlaufenden NUT-Feder-Steckverbindungen gibt, benötigst Du also nur halb so viel Heizenergie.
Zugleich ist PUR (Polyurethan) langlebiger (haltbarer).

Durch die Nut-Feder-Verbindung kannst Du die Platten „auf Knirsch“ (stramm klemmend) einpassen.

der olle Tischler
(tischler-ole-welzel.de)

Hallo BW,

Welchen der Artikel meinst du ?

ich meine Teil1 von Dämmpraxis „Wärmedämmung im geneigten Dach“
http://www.ivh.de/kapitel_brosch/download/3211_a.pdf

Styropor deshalb weil ich es einfacher verarbeiten kann, es keine Feuchtigkeit aufnimmt und auch nicht evtl. wegsackt. Bei Steinwolle habe ich verschiedentlich schon gelesen das es feucht werden kann und dann seine Dämmwirkung verliert, evtl. an den Rändern nicht richtig dämmt und das es Luftdurchlässig ist und so bei starkem Wind auskühlen würde.

Eine Aufsparrendämmung scheidet bei mir aus, da ich ein Reihenmittenhaus habe und die Dachhöhe nicht ändern kann.

Grüße

Chris

Lieber Ole,

vielen Dank für deinen Link, das ist alles sehr interessant.

Ich habe damit mal meine Außenwände berechnet, wenn ich alles richtig gemacht habe, dann würde ich sagen schimelt bei mir das ganze Haus :frowning:

Mein Wandaufbau im Bad ist: Fliesen,Riegips, 21er OSB,Dampfsperre, 2x40er Steinwolle, 20er Spanplatte, Holzverschalung.

Mein Taupunkt liegt also mitten in der Steinwolle.

Die restlichen sind ähnlich aufgebaut, nur das statt Riegips Faserplatten und im EG Statt Holzverschalung ca. 2cm Putz auf der Wand ist.

Sehe ich das richtig das das nicht so doll ist ?

Aber weiter überlegt, wenn ich mein Dach jetzt Dämme, dann sieht der Aufbau ja ganz genauso aus. (mal von der inneren Holzverkleidung abgesehen, die kommt erst irgendwann dran. und das ich statt Steinwolle Styropor o.ä. nehmen will)

Grüße

Chris

Lieber Chris,
Du hast geschrieben:

Mein Wandaufbau im Bad ist: Fliesen,Riegips, 21er
OSB,Dampfsperre, 2x40er Steinwolle, 20er Spanplatte,
Holzverschalung.

Mein Taupunkt liegt also mitten in der Steinwolle.

Wenn der Wandaufbau in der richtigen Reighenfolge und von innen nach außen beschrieben ist,
schimmelt es nicht,
wenn die Dampfsperre fachgerecht eingebaut ist.

Das heißt, dass die Stöße (Überlappungen zwischen den einzelnen Folienbbahnen) dampfdicht verklebt sind.

Überdenke noch einmal Deinen Wunsch nach Styropor:

In der Tabelle mit Wärmeleitzahlen siehst Du, dass es verschiedene Typen Styropor und auch PUR-Schaum-Platten gibt.

PUR-Platten sind temperaturbelastbarer (unter dem Dach kann es schon mal 60-80°C warm werden) und damit langlebiger und haben als PUR-020 den besten Dämmwert: 1/2 der Heizkosten gegenüber PS 040 (Styropor).
Langlebiger sind PUR-Platten auch deshalb, weil Polystyrol (Styropor) nach etwa 17 Jahren zu verspröden beginnt, PUR aber nicht. Im Brandfall ist wahrscheinlich im Dach alles egal, aber PUR ist auch hier besser.

Herzlichst
der olle Tischler

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Hallo Chris,

ich meine Teil1 von Dämmpraxis „Wärmedämmung im geneigten
Dach“
http://www.ivh.de/kapitel_brosch/download/3211_a.pdf

Gut, ist etwas lang der Artikel, aber vielleicht trotzdem einige Anregungen von meiner Seite:

Styropor deshalb weil ich es einfacher verarbeiten kann,

Würde ich nicht sagen. Mineral- oder Steinwolle von der Rolle schneidest du mit 2-3 cm Übermaß, Verschnitt sehr gering. Styroporplattenreste kannst du eigentlich nicht so richtig verwenden.

es keine Feuchtigkeit aufnimmt und auch nicht evtl. wegsackt. Bei
Steinwolle habe ich verschiedentlich schon gelesen das es
feucht werden kann

Feuchtigkeitsbildung ist ein Problem der fehlenden/unzureichenden Hinterlüftung und/oder Dampfbremse. Der Zweck eines Dämmstoffes liegt in der Dämmwirkung. Was würde bei Kondensatanfall in einem styroporgedämmten Dach passieren ? Das Kondensat sackt nach unten auf die Bekleidung ab, beschädigt die Verkleidung bzw. läuft an der Dampfbremse irgendwohin, sammelt sich dort (vielleicht am Sparren), und der Schaden tritt dort auf.

und dann seine Dämmwirkung verliert, evtl.
an den Rändern nicht richtig dämmt

Da hat die Mineral-/Steinwolle einen Vorteil, weil flexibel: Die Dämmwirkung bleibt bestehen. Wenn sich der Dachstuhl bewegt (und das wird er), reissen bei Styropor zu den Sparren offene Fugen auf.

und das es Luftdurchlässig
ist und so bei starkem Wind auskühlen würde.

s. vorher

Eine Aufsparrendämmung scheidet bei mir aus, da ich ein
Reihenmittenhaus habe und die Dachhöhe nicht ändern kann.

Grüße
BW

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Ich danke vielmals für eure Ausführungen !!!
Ich bin jetzt mal wieder ein ganzes Stück schlauer !

Vielen Dank

Grüße

Chris