Dachdecker

Liebe/-r Experte/-in,

Hallo,
wir bauen grad und nachdem das Dach eingedeckt war, sagte uns die Sanitärfachleute, dass wir so keine Regenrinne dran bekommen, der Überstand von den Dachziegeln sei zu kurz und somit würde uns das Wasser hinter die Rinne laufen.

Nachfragen beim Bauunternehmen ergaben folgendes:Zitat:

Wie bereits besprochen, musste bei der tieferliegenden Traufe der Fenstersturz in Sicht bleiben. Bis zur nächsten höheren Traufe sind nur 3 Dachziegelreihen.

Die TG10 von ABC hat lediglich eine Verschiebetoleranz von 1,5 cm. (siehe Anhang). Somit musste das Dach in der Höhe an drei Linien (2*Traufe und First) ausgerichtet werden.

Aus unserer Überzeugung bot sich dies als optimalste Lösung an. Die Alternative wäre ein Anschnitt der Ziegel im First gewesen. Dazu einige Nornmen, wie:

Punkt 3.2.2.8 VOB/C (ATV) Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten (DIN 18338)
Punkt 6.2.1.1 Dachdeckerregelwerk des DDH
Punkt 5.2.6.1 mit Detailzeichnungen aus den Kommentaren zum Dachdeckerregelwerk.

Angeboten wurde uns ein nun benötigter Traufstreifen, der das Wasser in die Rinne lenkt. Diesen würde die Dachdeckerfirma bezahlen.

Ist das okay?? Bin mir unsicher, ob dass nun einfach nur Pfusch ist??

Hallo Sandra,
Ein Traufstreifen aus Zink, auch Einhangblech genannt, ist durchaus üblich, gerade, wenn verschiedene Dachüberstände, z.b. kleines weiterlaufendes Dach über der Haustür o.ä. mit eingebunden werden müssen.
ich kann mir das bildlich zwar nicht ganz vorstellen, was es mit eurem Fenstersturz auf sich hat, aber das macht ja nichts.
Diese gekanteten Bleche brauchen aber etwas Obacht.
Der ein oder andere kantet sie selbst, andere verlassen sich auf Standardprofile des Lieferanten.
Achtet auf folgendes: Alle Übergänge von einem auf´s andere Blech, Standardlänge ist 3 m, sollen verlötet sein - in der senkrechten als auch in der Dachschräge unter den Ziegeln. Das Ende der Bleche unter den Ziegeln sollte eine Rückkantung haben, damit kein Wasser dahinter spülen kann. Sieht für den Laien wie folgt aus: Der obere Bereich, ca. 1-2 cm wird aus der Fläche nach oben und dann weiter nach vorne gekantet, so dass im Blech selbst ein Winkel von ca. 45° oder weniger entsteht. Die Unterspannbahn - die Folie unter den Ziegeln - sollte auf dem Blech festgeklebt werden, damit das Ganze genauso winddicht ist, wie der Rest des Daches.
Ich hoffe, das nimmt Dir erst mal die Sorgen.
Gruß aus Ostwestfalen
Frank

Hallo und danke,

wir haben ein Fehnhaus, deshalb auch verschiedene Dachlängen. Der hinter Teil des Daches ist weiter runtergezogen. Der Fenstersturz ist mit Wimpern versehen und nach der Ansicht des Zimmereiunternehmens sollte dieser in Sicht bleiben.

Wir haben einen Sachverständigen für den kommenden Samstag bestellt, der die Dachlänge ausmisst und dann brechnet, ob es wirklich keine andere Möglichkeit gab.

Anscheinend wusste die Zimmerei ja von dem „Problem“, hat uns jedoch nicht informiert, was ich schon unprofessionell werte. Auf Nachfragen hätten wir uns bei der tieferliegenden Traufe sicherlich dafür entscheiden, dass der Fenstersturz nicht in Sicht bleiben soll (was er ja mit der Optik begründet, wegen der angelegten Wimpern)

Nachfragen hätte geholfen. Die Kosten für den Traufstreifen sind ja auch nicht die einzigen Kosten, die Montage des Streifens sollte meiner Meinung nach die Zimmerei auch übernehmen. Mal sehen wo uns das noch hinführt :wink:

Liebe Grüße Sandra

Hallo, d

da sie mir letztes Mal so schnell geantwortet haben und mir fachlich wirklich weitergeholfen haben, habe ich (bevor wir morgen den Termin mit dem Bauleiter haben) noch mal eine, oder 2 Fragen :wink:
Ich habe Fotos gemacht und die Fragen stehen auf den Bildern einfach die links kopieren und einfügen :smile: Hoffe sie können mir nochmal helfen.

http://www.abload.de/image.php?img=1k4uyc.jpg

http://www.abload.de/image.php?img=1adkuh2.jpg

http://www.abload.de/image.php?img=2tk78w.jpg

http://www.abload.de/image.php?img=2a3euip.jpg

Viele liebe Grüße

Sandra

Hallo Sandra,
mal eine Frage am Rande:
Ist das Stirnbrett der letzte Abschluss, also frei tropfend oder ist dort noch eine Dachrinne zu installieren?
Als letzter Abschluß wäre das Stirnbrett etwas mager.
Kommt noch eine Rinne dran, wäre es so ok, da dann die Rinne etwas näher am Haus montierbar wäre, da der Knickwinkel das Rinnenhakens genau in dieses „Luftloch“ eintaucht.
Was die Windbordbretter angeht, gibt es leider keine Vorschrift, WIE diese auszusehen haben.
Wenn Du mich fragst (20 Jahre Erfahrung in der Sanierung und im Denkmalschutz) dann sind folgende Aspekte wichtig und für Euch zum „Bedenken anmelden“ brauchbar:
Ziegel sollten möglichst am höchsten Punkt geschnitten werden, um Wasserunterläufigkeit zu vermeiden.
Alternativ bietet sich ein verdeckter Wasserlauf in Form eines Bleches an, welches unter den Ziegeln zur Rinne führt.
Abdeckmaterialien - Blei, selbstklebende Anschlussbänder… - sollten bis über den nächsten „Berg“ oder Scheitelpunkt geführt werden. In Notfällen kann man dem Ziegel am Rand mit der Flex einen Schnitt, etwa 2-3 mm tief, ca. 2 cm vor der Kante zufügen, damit untergelaufenes Wasser wieder auf den darunter liegenden Ziegel gelangen kann. Im unteren Bereich sollte dieser Schnitt weiter zur Ziegelmitte führen, um das Wasser nicht vollständig im Randbereich ablaufen zu lassen.
Eigentlich sind Windbordbretter dafür da - der Name sagt es-, vor Wind zu schützen. Dieses funktioniert, wenn das obere Bord über den Ziegel hinaus ragt. DAS ist bei Euch nicht der Fall. Früher gab es keine Ziegel, die seitliche Verfalzungen hatten und ineinander griffen. Sie lagen einfach lose aufeinander und wurden von innen vermörtelt (Fachbegriff: verstrichen). Eure Ziegel liegen sicher - keine Angst vor Schäden! Es ist eine Sache von Ansicht, Ästhetik und Dachgeschichte.
Was die Schnittbreite angeht kann ich nur vermuten.
Es geht, an einer Seite mit einem ganzen Ziegel zu beginnen und nur die Gegenseite zu schneiden (beizuschroten). Evtl. ist Euer Dach so (Blöd) breit, dass am anderen Ende 2-3 cm gefehlt hätten. Wäre eine Sache das Nachmessens. Vielleicht hat sich hier die Ästhetik durchgesetzt und beide Seiten sehen sehr ähnlich aus?
Oder: Die Hölzer waren vorhanden und leider zu klein/kurz und die Ziegel mussten so verlegt werden, dass beide Seiten das Abdeckholz ins tiefe Wellental des Ziegels bekamen. Beide Seiten ungleich zu gestalten „macht man ja nicht“…

Ich hoffe, das hat weiter geholfen.
Ansonsten, wenn es ad hoc gehen muss, dann klingel einfach mal durch nach OWL - 0171/8366222.
Eigentlich rund um die Uhr, aber manchmal will ich auch nicht telefonieren - heute ist z.B. Fussball und ich bin „OFF“.

Ansonsten toi,toi,toi mit Euren Fach- und Dachgeschichten…

Gruß Frank (Smuda)