Dachgeschoss nachträglich dämmen

Schönen guten Tag allerseits,
ich habe vor meine sehr schlecht isolierte Dachwohnung nachträglich zu isolieren. Etwas problematisch sind meine finanziellen Möglichkeiten aktuell, auf die ich aber bei einer aktuellen Raumtemperatur von ca 9(!)grad keine Rücksicht nehmen kann. Ich bin also auf der Suche nach einer möglichst kostengünstigen Übergangslösung die mir zumindest für die nächsten paar Jahre garantiert das ein Teil der von mir in den Raum gegebenen Wärme auch darin bleibt.
Was sich hinter den Rigipsplatten aktuell verbirgt lässt sich leider nicht feststellen und ich möchte es auch fast nicht wissen (es ist aber keine feuchte Wand oder so…).
Mein Plan war es 5cm dicke Styroporplatten auf die Dachschrägen zu kleben und diese dann zu tapezieren und zu streichen. Das sollte doch ein wenig positiven Dämmeffekt auf meine kalte Wohnung haben oder wie seht ihr das?
Würdet ihr davon abraten oder würde ich mit dieser Maßnahme mein Ziel erreichen?
Danke schonmal im Vorraus und liebe Grüße,

Stefan

Hallo Stefan !

Ich kann es kaum glauben,daß in Deiner DG-Wohnung nur +9°C Zimmertemperatur sind. Gibt es denn da keine Heizung ?
Bist Du Mieter ?
Dazu sage ich lieber nichts,ich denke mir meinen Teil !

Mich würde schon interessieren,was hinter der Rigipsplatte für eine Dämmung ist. Ich würde dazu an unauffälliger Stelle eine Öffnung heraussägen(Stichsäge), ca. 20/20 cm sollte reichen.
Die kann auch mit Acrylmasse(o.ä.) wieder eingeklebt und überstrichen werden. Das sieht man nicht mehr !
Durch das Loch kann man Art und Stärke der Dämmung sehen. Womöglich ist es auch kein Rigips,sondern eine Dämmplatte(Heraklith oder ähnlich,zementgebundenen Holzfaserplatte 5 cm,die Dämmwirkung und Putzträger bringen sollte,denn es ist wohl ein Altbau).

Styroporplatten auf der Innenverkleidung drauf halte ich für keine gute Idee. Die Dämmwirkung(5 cm)) ist minimal und tapezieren kann man es m.E. nicht.

MfG
duck313

Hallo duck,

das ist mein eigentum welches damals von meinem mittlerweile leider verstorbenen vater erworben wurde. da er die leute gut kannte war das alles mehr oder weniger in gutem glauben, tja war wohl nix…
eine heizung ist selbstverständlich vorhanden, ich hab sie mittlerweile auch mal vernünftig entlüftet und wasser aufgefüllt aber so richtig bringt das nichts. immerhin hab ich mittlerweile 12 grad erreicht, aber ich schätze mal vorsichtig das 70 % der wärme sofort durch die „wände“ neben dem heizkörper verschwindet.
die aussenwände sind sehr sehr kalt und man kann auch erahnen das hinter dieser „wand“ ein hohlraum ist. ich habe gehört das die vorherigen eigentümer diese wohnung nur als hobbyraum benutzt haben und denke das deswegen auf eine wirklich vernünftige dämmung verzichtet wurde. eine weitere idee war es ob man nicht den vorhandenen hohlraum mit irgendeiner art dämmstoff auffüllen kann. ich stelle mir das in etwa so vor wie ein sack mit rindenmulch oder so etwas :smiley:, im prinzip irgendetwas was man von oben reinkippen kann wenn man unter der decke eine kleine öffnung macht.
gibt es sowas?!

Fachmann einschalten
Hallo Stefan,

Dein Argument für eine „billige Lösung“ ist absurd, weil Du damit ggf. viel mehr Geld aus dem Fenster wirfst als nötig . . .

Was, wenn Du nach Deiner Mämmmaßnahme feststellen musst, dass es kaum besser geworden ist? Versuchst Du dann die nächste „Sanierung“ auf gut Glück? Was ist, wenn Deine Dämmung zu Schimmelbildung führt? Die Schäden falscher Dämmung können mitunter langfristig größer sein als fehlende Dämmung! Nicht jedes Gebäude ist für jede Art von Dämmung geeignet und zudem muss sichergestellt sein, dass die Dämmung nicht durch andere Schäden quasi konterkariert wird . . .

Hole Dir einen Fachmann (mitunter machen sowas auch Schornsteinfeger), der sich die Wände ggf. das ganze Gebäude anschaut und Dir dann konkrete Maßnahmen nach Wirkung und Kostenaufwand vorschlägt.

Gerade WEIL Du wenig Kohle ausgeben kannst, solltest Du dort anfangen, wo die meiste Energie/Wärme verloren geht, anstatt Dämm-Lotterie zu spielen.

aber ich habe hier im forum noch was anderes gefunden,
http://www.glutolin.de/start.asp?mode=
die rede ist von 6mm dicken dämmplatten die angeblich einen dämmwert haben wie eine knapp 40cm dicke betonmauer!
hat davon schonmal jemand gehört? soll auch schimmelpilzen keinen nährboden bieten, was für mich ja sehr positiv wäre…

Was sich hinter den Rigipsplatten aktuell verbirgt lässt sich
leider nicht feststellen und ich möchte es auch fast nicht
wissen (es ist aber keine feuchte Wand oder so…).
Mein Plan war es 5cm dicke Styroporplatten auf die
Dachschrägen zu kleben und diese dann zu tapezieren und zu
streichen. Das sollte doch ein wenig positiven Dämmeffekt auf
meine kalte Wohnung haben oder wie seht ihr das?
Würdet ihr davon abraten oder würde ich mit dieser Maßnahme
mein Ziel erreichen?

Hallo Stefan,

auch wenn du nach Blick hinter die Gipsplatten die dann doch langfristig preiswerte Lösung nimmst, sich das einen Fachmann dies ansehen zu lassen, der dir sagt was getan werden müßte, kannst du ja trotzdem schon vorab hinter die Platte schauen.

Ich würde dann aber gleich eine ganze Platte rausnehmnen, zumindest 1m x 1m o.ä.

Und, wenn ich nicht weiß was hinter der platte ist, nehme ich natürlich keinesfalls eine Stichsäge.
Wer weiß schon was da so vorhanden ist, Elektroleitungen, sonstwas.
In Altbauten kannste die seit langem gültigen Regeln für die Bereiche wo Elektroleitungen verlaufen sollten vergessen, bzw. sich nie darauf verlassen.
(heutzutage auch nicht, nutzt ja nix, wenn sich 99% der Leute daran halten und 1% halt nicht))

Ich würde das bei einem Ausschnitt anzeichnen oder frei hand was gerades flaches nehmen, Holz, Metall, das auflegen und it dem Abbrechklingenmesser „langziehen“.
Zuerst bei allen 4 Seiten je 2-4 mal ohne viel Druck, quasi eine „Spur“ ziehen.

Dann mit viel mehr Kraft ohne das „Lineal“ frei Hand.

Ganze Platte? Dann die Befestigungsschrauben suchen wenn es geschraubt und nicht geklebt ist.
Ist nur gestrichen worden, ggfs. mit einem dicken Hammer mal die Seitenkanten „abklopfen“, sodaß ggfs. man dann die Schraubenpositionen sehen kann.
Dann freikratzen, rausschrauben.

Gelegentlich klappt das Schraubensuchen auch mit magneten (nur gehört hab) oder Metallsuchgeräten je nach Preisklasse.

Es soll auch Suchgeräte für die senkrechten Holzbalken hinter der Wand geben, ggfs. ausleihen.

Achja, wenn du mit dem Abbrechklingenmesser arbeitest, nimm besser eine Schutzbrille. Und keine glotzenden Kinder dabei die neugierig sind was Pappi da so macht.

Gruß
Reinhard

Hallo Stefan !

Wenn es nicht warm wird trotz Heizkörper,kann es sein,der reicht von seiner Baugröße nicht aus,die Heizwassermenge fließt nicht durch,die nötig wäre(hydraulischer Abgleich),Pumpenleistung zu niedrig,Wasserdruck zu niedrig,Vorlauftemperatur zu niedrig.

Wenn es so schlecht isoliert ist,geht natürlich sehr viel Wärme verloren,aber nur 12 °C ?

Es gibt Dämmverfahren,die vorhandene Hohlräume mit geeigneten Dämmstoffen durch ein Einblasverfahren füllen können(Papierfasern"Isofloc",Dämmkügelchen usw.).
Das Problem ist,ob bei Dir überhaupt ein durchgehender Luftraum frei ist. Dann muß man klären,ob es nach unten zu ist,sonst rieselt die Füllung heraus.
Und am wichtigsten,es kann nicht bis unter die Pfannen gefüllt werden.
Es muß dachseitig eine Folie(Unterspannbahn),evtl. Pappdocken reicht nicht, vorhanden sein.

Wenn man das nachträglich macht,muß man das Dach öffnen(Pfannen ab,Latten ab,Folie drauf,Konterlatten,Latten,Pfannen).
Aber,dann würde man bei geöffnetem Dach anders dämmen,nämlich die nun offenen Sparrenfelder mit festem Dämmstoff(Mineralwolle in Platten oder Bahnen) auslegen.
Aber auch das ist fachlich schwierig,weil die zimmerseitige Dampfsperrfolie so nicht richtig eingebracht werden kann. Dazu muß man i.d.R. die Innenverkleidung entfernen.
Dann kommt diese Sperrfolie drauf,dann Konterlattung und Zusatzdämmung und neue Kartonplatten als Abschluß.

Das würde ich als beste Modernisierungsmaßnahme nach Absprache mit einem Baufachmann(Architekt,Energieberater) vorschlagen:
Komplettentfernung von Dachdeckung und Innenverkleidung,Volldämmung der Sparrenfelder,Unterspannbahn und Dampfsperrfolie,Konterlattung raumseitig mit Zusatzdämmung quer über die Sparren,Innenverkleidung mit Gipskartonplatten.
Die Giebelwände müssen m.E. wie die übrigen Außenwände mit einem WDVS von außen gedämmt werden.
Eine möglich Innendämmung der Giebel muß der Fachmann im Zusammenhang der geplanten Dachdämmung beurteilen und im Detail planen.
Da kann viel schief gehen !

Eine kurze Anmerkung zu der Dämmplatte von 6 mm,die so gut(schlecht) wie eine 40 cm Betonwand dämmt.
Ich finde die Angaben auf der Firmenseite nicht,aber es kann stimmen,aber nicht,weil die 6 mm Platte so gut dämmt, sondern weil der Beton so schlecht dämmt(nämlich so gut wie gar nicht !)

MfG
duck313

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Energieberatung
Moin,

Würdet ihr davon abraten oder würde ich mit dieser Maßnahme
mein Ziel erreichen?

frag mal in Deiner lokalen Verbraucherzentrale nach, ob es dort eine/n EnergieberaterIn gibt.
Von dieser Person kriegst Du für relativ kleines Geld eine (meist) vernünftige Beratung.
Zumindestens weit(!) besser als wir hier durch Kristallkugellesen könnten.

Gandalf

Hallo Stefan,

jede Isolierung kostet Geld. Auch eine Notlösung, so wie sie dir vorschwebt.
Aber selbst wenn da keine Isolierung vorhanden ist, sollte das Zimmer über 12 Grad zu heizen sein. D.h. das grössere Problem ist deine unzureichende Heizung.
Gebe jetzt im Winter lieber etwas mehr Geld für das Heizen aus (evtl. extra Heizlüfter) und isoliere das Dach fachmännisch, wenn du das Geld zusammen hast.

Pfusch kostet immer doppelt.

Gruss

Beschreibe mir wie Dein Dachgeschoss aussieht,welche Dachpfanne oder Ziegel hast Du auf deinem Dach,die Lattung auf dem die Ziegel liegen
ist eine einfache Lattung,Latte auf Dachsparren oder auf Dachsparren
eine Latte die von der Tragelatte gekreuzt wird. Dann kommt es auf die
Folie an die Du unter der Lattung hast (wenn vorhanden). Meist steht
auf der Folie wenn nicht aus dem Baumarkt, der Hersteller und der Typ.
Auch im Winter kann man ein Dach dämmen und mit ein bischen Hilfe auch
Du. Das Geld kannst Du besser verplanen.

Thor

PS. Gehe mal im Internet auf die Seite der Firma Rockwool

Re^2: Dachgeschoss nachträglich dämmen.
( Autor: Thor 1962 (Mitglied seit: 24.9.2010) / Datum: 14.12.2010 19:13 Uhr / Geklickt: 0 mal )

Beschreibe mir wie Dein Dachgeschoss aussieht,welche Dachpfanne oder Ziegel hast Du auf deinem Dach,die Lattung auf dem die Ziegel liegen
ist eine einfache Lattung,Latte auf Dachsparren oder auf Dachsparren
eine Latte die von der Tragelatte gekreuzt wird. Dann kommt es auf die
Folie an die Du unter der Lattung hast (wenn vorhanden). Meist steht
auf der Folie wenn nicht aus dem Baumarkt, der Hersteller und der Typ.
Auch im Winter kann man ein Dach dämmen und mit ein bischen Hilfe auch
Du. Das Geld kannst Du besser verplanen.

Thor

PS. Gehe mal im I