Hallo allyfield,
die Dachkante ist ein sehr exponierter Bereich, da dort ja auch meist die Geschossdecke in unmittelbarer Nähe liegt. Wenn es da kalt wird, kann sich die Kälte über die Geschossdecke ausbreiten und eine Wärmebrücke entsteht, die sich bis in die Räume zieht. Wenn Du mal unverputzte Neubauten ansiehst, wirst Du sehen, das diese Bereich meist schon mit Styropor gegen Wärmeverlust ausgestattet werden. Ich würde die Fassadendämmung bis unter die Dachkante gehen lassen. Zusätzlich kannst Du die unteren Ziegelreihen abnehmen und zwischen den Sparren dämmen, so das Du möglichst keine Wärmebrücken hast. Da ensteht schnell Tauwasser und dadurch Schimmel. Ebendso Dachüberstände, die aus der Geschossdecke herausragen. Ich habe unsere Terrassenüberdachung, die sich aus der Betondecke zwischen EG und OG bildet von oben und unten mit 25cm Dämmsystem „eingepackt“. Von oben Flachdachdämmung, damit begehbar und von unten das normale WDVS. Laut dem Wärmebrückennachweis, der exakt gerechnet wurde, kann so bei einer Tiefe von 3 Metern fast keine Wärme aus den Zimmern entweichen und die Geschossdecke abkühlen.
Wichtig sind Haus- und Geschossecken, da dort 3 kalte Seiten aufeinandertreffen. Dort ist es kritisch und muss besonders sorgfältig gearbeitet werden.
Wir haben an sehr kritischen Stellen (Rollokästen, Raffstore in der Fasade, etc.) sogar mit Vakuumplatten gearbeitet.
Ebenso darf keine zirkulation von Luft hinter dem WDVS entstehen. Also auf jede Platte umlaufend Kleber aufbringen und nicht die Klecksmethode mit „Häufchen in der Mitte“. STO hat ein Klebersystem mit dem aus großen Flaschen eine Art Bauschaum umlaufend aufgetragen wird. Damit ensteht durch die paar Millimeter Luft und dem hermetisch abgeschlossenen Raum hinter jeder Platte eine weitere gute Dämmschicht.
Ohne einen genauen Aufbau und ohne zu wissen was Du erreichen willst, ist es schwer etwas zu sagen.
Suche vor Ort nach einem „sehr guten“ Fasadenbauer bzw. einem Architekten, der auch Energieberater ist und viele Passivhäuser nachweisen kann und lasse dich vor Ort beraten, um anhand der baulichen Gegebenheiten zu entscheiden, was das Optimum bzw. Preis-Leistungs-Optimum ist.
Schreibe mich gerne an, wenn Du Infos oder Tips brauchst. Ich komme aus dem Rhein-Main Gebiet.
Gruß
911er