Guten Tag!
bitte beachten Sie - dass hier keine rechtlich verbindlichen Auskünfte gegeben werden können.
Ganz besonders kann ich Ihnen aus Hamburg nicht bayerische Rechtsfragen klären, aber ein paar Hinweise
und Tips an Sie und Ihren Nachbarn habe ich:
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Schneelawinen von einem Dach bergen Gefahren, die sie als Nachbarn in diesem Fall gemeinsam abwehren sollten.
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Ihr Nachbar hat natürlich ein Interesse daran, dass seine PV-Anlage möglichst schnell schneefrei wird und nicht durch Berge von Schnee hinter einem Schneefanggitter lange bedeckt bleibt und möglicherweise beschädigt wird.
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Nutzen Sie dies und schlagen Sie ihm vor, dafür zu sorgen, dass schon kleine Schneemengen möglichst schnell von der Solaranlage herunterkommen:
a) PV-T-Module, das sind Solarmodule, deren PV-Solarzellen gleichzeitig Absorber für einen ungedämmten thermischen Flachkollektor darstellen, wären dafür geeignet. Im Sommer liefern sie Wärme UND können dabei gleichzeitig die mittlere Modultemperatur erniedrigen, also den Ertrag steigern. Bei Schnee reicht schon eine geringe Wärmezufuhr über den Wärmekreislauf, um eine dünne Schicht des Schnees anzutauen, so dass die Schneeschicht abrutscht.
Gefährliche Schneemengen kommen dann nicht zusammen.-
Nähere Informationen dazu beim Solarzentrum Allgäu.-
Aber diese Module hat Ihr Nachbar nicht, doch vielleicht fällt Ihnen was entsprechendes dazu ein, was ohne viel Aufwand und ohne Gefährdung der Modulrückseiten nachgerüstet werden kann.
b) Es gibt Wechselrichter, die haben eine Enteisungsfunktion (bei Solutronik nennt man das (unglücklich) „De-Icing“, das funktioniert auch, aber nicht mit einem Schneefang-Gitter. Es sollte möglichst bei kleinen Schneemengen angewendet werden. Auslösung erfolgt von Hand, nachdem das Vorfeld abgesperrt ist.- Ihr Nachbar wird allerdings seine Wechselrichter nicht tauschen wollen, möglicherweise hat der Modulhersteller auch keine Freigabe für dieses Verfahren gegeben.
— Eine Abwandlung dieses elektrischen Abtauens könnte auch funktionieren:
Wenn ein Teil der Module schon schneefrei ist, an den unteren Modulrahmenleisten der Schnee aber noch hängt, könnte eine Schaltung, welche die Module von den - noch nicht arbeitenden - Wechselrichtern trennt und anschließend - im zweiten Schaltschritt - die Module kurzschließt, für gesteuertes Abtauen sorgen. Hierzu keine leichtsinnigen Basteleien veranstalten, das muss ein auch mit Gleichstrom vertrauter Fachbetrieb lichtbogensicher ausführen. Damit könnte die ungewisse Lawinengefahr durch einen gezielten Lawinenabgang ersetzt werden. So kann an kalten sonnigen Tagen eine zuvor verschneite Anlage noch guten Ertrag bringen.
c) Nun bleibt noch die mechanische Schneebeseitigung mit automatischen Schnee-Rechen, die etliche Firmen für Solaranlagen anbieten, oder Schneebeseitigung von Hand. Die Gefahr einer Beschädigung der Module ist leider in beiden Fällen nicht auszuschließen.
Bitte suchen Sie gemeinschaftlich mit Ihrem Nachbarn nach einer Lösung. Mit dem Bau der Solarstromanlage hat Ihr Nachbar Verantwortung für die Umwelt gezeigt, da wird er hoffentlich auch für seine nächste Umgebung
und die Kinder verantwortlich handeln.
Ich wünsche Ihnen beiden eine einvernehmliche Lösung des Problems
W. Moré
auf dem Nachbargebäude wurde eine Photovoltaikanlage
installiert, und sieht nicht mal so schlecht aus.
Mein Problem ist, das Gebäude steht auf der Grundstücksgrenze
und nach Schneefall kommt evtl. eine Dachlawiene auf meinem
Grundstück runter wo auch des öfteren Kinder spielen.
Da es bei uns in Oberbayern des öfteren größere Schneemengen
gibt,und das Dach eine Fläche von über 200 m² bei einer
Neigung von ca. 30 Grad hat können das schon ganz schöne Berge
sein.
Auf meine mehrfache Bitte doch ein Schneefanggiter anzubringen
und seiner Verkehrssicherungspflicht nachzukommen, meinte er
nur das brauche er nicht, und ich sollte doch mein betroffenes
Grundstück in der betreffenden Zeit absperren.
Das kann doch nicht sein!!!
Wie verhält es sich in diesem Fall, welche Pflichten hat mein
Nachbar?
MfG