Dachneigung von Flachdach

Hallo,

ich Plane den Bau eines kleinen Bungalow, der Architekt hat einen Plan vorgelegt bei dem das Flachdach eine Neigung von 1% hat.

Da ich teilweise gehört habe das Flachdächer dazu neigen wegen der zu geringer Dachneigung schneller dazu neigen undicht zu werden wollte ich mich von dritter Seite erkundigen ob 1% Neigung ausreicht sind oder ob man besser 2 oder 3% Neigung wählen sollte um auf der sicheren Seite zu sein.

Viele Grüße

Darius

Hallo !

Es ist grundsätzlich nicht verkehrt,die Mindestneigung etwas anzuheben,etwa auf 2 oder 3°. Optisch ist das nicht sichtbar,auch weil es ja einen umlaufenden, hochgezogenen Dachrand gibt.

Aber auch mit 1 ° Neigung muss es dicht werden und bleiben,es muss dann aber anders gedichtet werden,andere(höherwertige) Dichtungsbahnen kommen zum Einsatz.

Das weiss aber der Architekt und muss es so planen und ausschreiben.

MfG
duck313

Hallo,

Dachabdichtungen mit einer Neigung unter 2 % sind Sonderkonstruktionen (siehe Flachdachrichtlinien) und entsprechend auszuführen.

Wenn hier nicht ° mit % verwechselt wurde, würde mich die Begründung des Architekten interessieren …

Das Dach sollte mit 3%, besser 5%-Gefälle ausgeführt werden.

Grüße

godam

Alternative
Moin,

zum Thema Flachdach der Rat, den mir seinerzeit ein erfahrener Dachdecker zuteil werden ließ: „Dauerhaft dicht wird ein Flachdach, wenn man ein Sattel- oder Pultdach darüber errichtet“

Was spricht z. B. gegen ein flach geneigtes Pultdach mit z. B. Trapezblech?

hallo.

Da ich teilweise gehört habe das Flachdächer dazu neigen wegen
der zu geringer Dachneigung schneller dazu neigen undicht zu
werden

kommt drauf an, womit’s gedeckt wird. bei gut verschweißten platten aus rostfreiem stahl dürften du und deine nachkommen auch bei 0° neigung keine probleme kriegen.

gruß

michael

Tach,

zum Thema Flachdach der Rat, den mir seinerzeit ein erfahrener
Dachdecker zuteil werden ließ: "Dauerhaft dicht wird ein
Flachdach, wenn man …

… die richtigen Zutaten verwendet?
Mal extra mit ´nem " ?". Steht für: Warum nicht „WU-“ Beton und -Estrich auf Flachdächern?

Gruss

B

Hallo Godam,
habe jetzt bei meinem Architekt nachgefagt (habe nur die Namen mit x ersetzt, auf das Dach kommt übrigens eine extensive Begrünung):

Hallo Herr X,
nachdem ich mich bezüglich der Flachdachrichtlinien erkundigt habe, sind Flachdächer mit unter 2% Dachneigung Sonderkonstruktionen die auch entsprechend auszuführen wären
Insofern möchte ich gerne wissen weshalb Sie nur eine Neigung von 1% gewählt haben.
Wären aus Ihrer Sicht 3% oder auch 5% nicht besser?
Mit freundlichen Grüßen
X

Antwort des Architekten:

Hallo herr x
Eine ausführung von 5 ° wäre der flachdachstandart. Diese schräge ist jedoch mit einem betondach nicht einwandfrei ausführbau.
Man könnte einen gefälleestrich auf die ebene betondecke verlegen, was zusätzliches gewicht und kosten verursacht.
Eine gefälledämmung mit 2 – 5 ° ist ebenfalls wieder teurer.
Ein gefälle mit 1 ° , begrünt, hält das regenwasser länger in der drainschicht und baut weniger hoch auf.
Letztlich entscheiden sie jedoch welche variante sie hergestellt haben möchten.
Über das weitere vorgehen, ihre zeitlichen vorstellungen u.a., schlage ich vor einen termin zu vereinbaren.
Mit freundlichen Grüßen x


Was ist von der Ausführungen des Architekten zu halten?

Hallo Darius,

und ich sagte auch noch:

„Wenn hier nicht ° mit % verwechselt wurde, würde mich die Begründung des Architekten interessieren“

Also, zu:

„Eine Ausführung von 5 ° wäre der flachdachstandart.“

5° dürften bummeligen 8,75%-Gefälle entsprechen. Dies ist keinesfalls Standard.

Richtig ist, daß eine Gefälledämmung teurer ist ist. Wenn mal allerdings berücksichtigt, daß ein nach allgemeinem anerkannten Stand der Technik und handwerklich korrekt ausgeführtes Flachdach eine Lebensdauer von deutlich mehr als 20 Jahren haben kann, sollte und eine Null-Gefälledach (um ein solches handelt es sich nehmlich bei einem Gefälle von 1%) ebenfalls mit Mehrkosten verbunden (Sonderkonstruktion) ist … .

Zu:

„Ein gefälle mit 1° , begrünt, hält das regenwasser länger in der drainschicht“

Das allens iss nicht so einfach …

Indirekt kann man diese Aussage so interpretieren, das der Architekt stehendes Wasser AUF DER DACHABDICHTUNG als konstruktiven Teil der Dachbegrünung sieht. Die dürfte nicht dem allgemein anerkannten Stand der Technik entsprechen.

Für die Überbrückung trockener Witterungsperioden sehen aber alle namhaften Anbieter entsprechende Drainage- und Wasserspeicherungselemente vor. Dazu „trockenresistente“ Pflanzen usw.

Ein Stichwort wäre z.B. FD 40 der Firma Zinco, es gibt aber auch diverse andere Anbieter.

Zu:

„Was ist von der Ausführungen des Architekten zu halten?“

Eine konkrete Antwort verbietet mir die Höflichkeit.

Grundsätzlich gilt:

Dachabdichtung und Dachbegrünung sind aufeinander abzustimmen. Eine erweiterte Garantie sollte abgesichert durch eine Produkthaftpflichtversicherung gedeckt sein.

Und ein Taschenrechner ist auch hilfreich:

Mehrkosten von 10.000 € bei einer angenommen Lebensdauer von 20 Jahren entsprechen einem Aufwand von 1,40 €/Tag.

Eine Suche nach einer undichten Stelle unterhalb einer Dachbegrünung, die damit verbundene Aufnahme der Dachbegrünung, die dann ggf.durchzuführenden Maßnahmen, Beseitung eventuell aufgetretener Schäden in Dachhaut, Dämmung und Wohnbereichen, deren Beseitigung und die Wiederaufbringung der Dachbegrünung kostet ein wenig mehr.

Sorry, ich will dich nicht entmutigen.

Ich habe jahrelang Flachdächer geplant, u.a. auch begrünte Dächer. Diese können - nur einige wenige Fachkenntnissse und handwerkliches Geschick vorausgesetzt - eine dauerhafte, ökologisch sinnvolle und auch modernen architektonischen Ansprüchen entsprechende Wahl sein. Und auch preiswert, niemals allerding billig.

Eventuell solltest du einmal erwägen, die seitens deines Archtikten ja sicherlich vorliegende Ausschreibung der entsprechenden Gewerke einem unabhängigem Sachverständigen vorzulegen. Die vergleichsweise geringe Gebühr kann dir nicht nur Ärger, sondern auch viel Geld ersparen.

Grüße

godam

Es gibt diverse Begrünungssysteme, zudem muß zwischen intensiver und extensiver Begrünung unterschieden werden.

Liebe B.,

Mal extra mit ´nem " ?". Steht für: Warum nicht „WU-“ Beton und
-Estrich auf Flachdächern?

ich weiss, dass diese Diskussion ganz schnell in einen Glaubenskrieg ausarten kann - deshalb will ich nicht bestreiten und auch nicht darüber streiten, dass es so gehen KANN.

In den mir bekannten Fällen, fehlte es dann wohl an Kenntnis, fachgerechter Ausführung, ordnungsgemäßem Material . . . oder allem zusammen.

In allen mir bekannten Fällen, wo auf das Flachdach, zu dem selbstverständlich im Vorfeld die blumigsten Versprechungen gemacht wurden, dann endlich nachträglich ein Sattel- oder Pultdach gebaut worden ist, war langfristig Ruhe (zumindest ist mir nichts anderes bekannt) . . .

Mal extra mit ´nem " ?". Steht für: Warum nicht „WU-“ Beton und
-Estrich auf Flachdächern?

ich weiss, dass diese Diskussion ganz schnell in einen
Glaubenskrieg ausarten kann - deshalb will ich nicht
bestreiten und auch nicht darüber streiten, dass es so gehen
KANN.

einen Glaubenskrieg brauchen wir nicht führen, nur glaube ich, dass man ein dauerhaft dichtes Flachdach hinkriegt. Nur halt nicht so einfach und nicht preiswert. Und da man in D nicht lernfähig, begleitet uns noch die nächsten Jahrzehnte z.B. dies http://www.konrad-fischer-info.de/212bau7.htm

:wink:

Hallo,

das Ganze erinnert mich ein wenig an die ewige Diskussion um „Keller oder nicht“ in Gegenden mit hohem Grundwasserstand bzw. mit Überschwemmungsrisiko: Selbstverständlich kann man einen Keller dicht machen wie einen Schiffsrumpf, nur kann das nicht jeder bzw. jede 08/15-Baufirma und das wäre mit Kosten verbunden, dass sich viele vermutlich sofort von der Kelleridee abwenden würden - also hoffen viele und machen´s dennoch auf die vermeintlich billigere Pfuschtour . . .