Hallo Darius,
und ich sagte auch noch:
„Wenn hier nicht ° mit % verwechselt wurde, würde mich die Begründung des Architekten interessieren“
Also, zu:
„Eine Ausführung von 5 ° wäre der flachdachstandart.“
5° dürften bummeligen 8,75%-Gefälle entsprechen. Dies ist keinesfalls Standard.
Richtig ist, daß eine Gefälledämmung teurer ist ist. Wenn mal allerdings berücksichtigt, daß ein nach allgemeinem anerkannten Stand der Technik und handwerklich korrekt ausgeführtes Flachdach eine Lebensdauer von deutlich mehr als 20 Jahren haben kann, sollte und eine Null-Gefälledach (um ein solches handelt es sich nehmlich bei einem Gefälle von 1%) ebenfalls mit Mehrkosten verbunden (Sonderkonstruktion) ist … .
Zu:
„Ein gefälle mit 1° , begrünt, hält das regenwasser länger in der drainschicht“
Das allens iss nicht so einfach …
Indirekt kann man diese Aussage so interpretieren, das der Architekt stehendes Wasser AUF DER DACHABDICHTUNG als konstruktiven Teil der Dachbegrünung sieht. Die dürfte nicht dem allgemein anerkannten Stand der Technik entsprechen.
Für die Überbrückung trockener Witterungsperioden sehen aber alle namhaften Anbieter entsprechende Drainage- und Wasserspeicherungselemente vor. Dazu „trockenresistente“ Pflanzen usw.
Ein Stichwort wäre z.B. FD 40 der Firma Zinco, es gibt aber auch diverse andere Anbieter.
Zu:
„Was ist von der Ausführungen des Architekten zu halten?“
Eine konkrete Antwort verbietet mir die Höflichkeit.
Grundsätzlich gilt:
Dachabdichtung und Dachbegrünung sind aufeinander abzustimmen. Eine erweiterte Garantie sollte abgesichert durch eine Produkthaftpflichtversicherung gedeckt sein.
Und ein Taschenrechner ist auch hilfreich:
Mehrkosten von 10.000 € bei einer angenommen Lebensdauer von 20 Jahren entsprechen einem Aufwand von 1,40 €/Tag.
Eine Suche nach einer undichten Stelle unterhalb einer Dachbegrünung, die damit verbundene Aufnahme der Dachbegrünung, die dann ggf.durchzuführenden Maßnahmen, Beseitung eventuell aufgetretener Schäden in Dachhaut, Dämmung und Wohnbereichen, deren Beseitigung und die Wiederaufbringung der Dachbegrünung kostet ein wenig mehr.
Sorry, ich will dich nicht entmutigen.
Ich habe jahrelang Flachdächer geplant, u.a. auch begrünte Dächer. Diese können - nur einige wenige Fachkenntnissse und handwerkliches Geschick vorausgesetzt - eine dauerhafte, ökologisch sinnvolle und auch modernen architektonischen Ansprüchen entsprechende Wahl sein. Und auch preiswert, niemals allerding billig.
Eventuell solltest du einmal erwägen, die seitens deines Archtikten ja sicherlich vorliegende Ausschreibung der entsprechenden Gewerke einem unabhängigem Sachverständigen vorzulegen. Die vergleichsweise geringe Gebühr kann dir nicht nur Ärger, sondern auch viel Geld ersparen.
Grüße
godam
Es gibt diverse Begrünungssysteme, zudem muß zwischen intensiver und extensiver Begrünung unterschieden werden.