Dachsanierung/Wärmedämmung

Hallo liebe Experten,

wir beabsichtigen zusammen mit unserem Nachbarn in Eigenleistung das Dach eines Doppelhauses mit einer Wärmedämmung zu versehen. Momentan ist keine Dämmung vorhanden und die Ziegel sind von innen mit Mörtel verschmiert. Mein Nachbar hat sich ein Angebot für Material von der Fa. Thermodach (System Protect) machen lassen. Was haltet ihr von diesem Material ? Wenn ich das richtig verstehe muß hier immer noch zusätzlich gedämmt werden.

Kann uns jemand evtl. die ungefähren Materialkosten pro qm bei einer herkömmlichen Sanierung (Hamburger Dach?) verraten damit wir das mal vergleichen können ?

Vielen Dank.

Gruss,

Kreuzi

Hallo Kreuzi,

was Ihr vorhabt ist meines Erachtens nach rausgeschmissenes Geld. Wenn Du sehen kannst, daß die Ziegel mit Mörtel beschmiert sind, nehme ich an, daß Ihr kein Unterdach habt (Verschalung mit Brettern + Dachpappe oder Holzplatten zwischen Dachbalken und Ziegeln) und daß das ganze Dach schon recht alt ist. Wenn Ihr da jetzt ne Dämmung macht, ist das Dach sozusagen nur von unten zu, d.h. Ihr könnt die Balken nicht faulen sehen, falls es soweit kommt, und das ganze Gebälk auszutauschen wird später dann richtig teuer. Außerdem kann es in einem strengen Winter zu Rückstau kommen, d.h. es drückt Eis zwischen den Ziegeln durch, das taut in Eure Dämmung, und Ihr könnt diese dann auch wieder entfernen.

Mein Tip: das für die Dämmung vorgesehene Geld sparen und erstmal das Dach von außen machen lassen, solange die Balken noch in Ordnung sind. Laßt Euch für das Unterdach 2 Preise rechnen: 1 x sägerauhe Bretter und 1 x THD Platten, die sind zwar teurer, aber haben von sich aus schon einen gewissen Dämmwert. Danach dann noch von Innen dämmen, dann habt Ihr ausgesorgt und es ist eine saubere und sichere Sache.

Gruß, bio

Hallo,
wir haben ein derartiges Dach teilweise (nämlich an den Schrägen der Zimmer im Obergeschoss) von innen gedämmt.
Dazu wurden kleine Leisten (etwa 3x3cm) an die Sparren geschraubt (parallel zu den Sparren, direkt in die Kanten zu den Latten). An diesen Leisten wurden als Feuchtigkeitsschutz große Platten aus teergetränkter Pappe geschraubt - die sollten ein wenig ‚durchhängen‘, um ggf. durchdringendes Wasser zur Mitte der Platte hin zu führen und unten über den Kniestock hinaus reichen, um das Wasser dann dort unschädlich für die Holzteile abführen zu können. Die Sparren wurden jeweils mit einer zusätzlichen Latte aufgedoppelt, um den später entstehenden Hohlraum für die Isolierung dicker zu machen. Darauf wurde eine Dampfsperre aus gewebeverstärktem Papier mit Spezialkleber geklebt. Schließlich noch eine Konterlattung und Fermacellplatten. In den Hohlraum zwischen den Pappplatten und der Dampfsperre wurde vom Lieferanten des Materials in unserem Fall vom Dachboden her, es geht aber auch durch ein Loch, das man später verschließt, Isofloc eingeblasen. Das war auch das einzige, was man nicht selber machen kann. Isofloc ist im Prinzip kleingerupftes Zeitungspapier.
Lasst Euch doch mal dahingehend beraten. Sowas sollte es im Ökobereich geben.
Gruß
loderunner

Hallo Kreuzi,du schreibst die Ziegel sind mit Mörtel verschmiert.Ich hatte meine Ausbildung vor gut 40 Jahren und da wurde so etwas gemacht.Also Dachziegel und Dachlatten sind auf deinem Dach auch nicht mehr neu.Und wie sieht deine Dachrinne aus.? Mit dem System Thermodach wird von oben auf die Dachlatten die Dämmstoffelemente gelegt.Also die Dachrinne muß auch höher.Durch die Dämmstoffdicke muß du auch den Giebel neugestallten und andere Anschlüsse.(Gauben,Kamine,usw.) .Halten die alten Dachlatten die Auflast aus.? Wenn die alten Dachlatten abgerissen werden müssen, dann kannst du auch normal eine diffussionsoffene Unterspannbahn auf die Sparren legen.Je nach Sparrendicke kannst du in die Sparrenfelder den neuen Dämmstoff legen.Was ist ein Hamburger Dach.?Mit Pappdocken.? Wenn du im Umkreis von Hamburg wohnst,dann seid ihr sowiso Dachexoten in Deutschland.Bei weiteren Fragen kann ich dir gerne neue Denkanstöße gegen Thermodach geben. Gruß Klaus

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