in den schulen wird heutzutage oft gelernt, dass man zur zeit
des mittelalters noch an eine flache erdscheibe glaubte. doch
der erdumfang konnte bereits in der antike auf 10% genau
berechnet werden. ausserdem gab es eindeutige beweise, dass
die erde rund ist (seefahrer).
Hallo Tindi,
eine gute Frage. Die Antwort ist ebenso einfach wie die auf die Frage „Dachten die Menschen im 20. Jahrhundert wirklich, Gott hat etwas gegen Schwule?“
Wie viele Menschen im Mittelalter GENAU dachte, die Erde sei flach, kann man nicht sagen. Wie viele Menschen haben sich wohl überhaupt GEDANKEN darüber gemacht? Sicherlich nur sehr wenige.
Die Vorstellung von einer Erdscheibe gab es schon weit vor dem Mittelalter. Und schon in der Antike gab es Kritiker, die fanden, dass dies nicht möglich sei. Auch quer durch das Mittelalter finden wir viele Quellen, in denen eine Erdkugel erwähnt wird.
Weitere Artikel, die das Thema erhellen, findest Du hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Flache_Erde
http://www.helles-koepfchen.de/mittelalter_die_erde_…
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,38…
http://turba-delirantium.skyrocket.de/wissenschaft/k…
Liebe Grüße,
Nike
Hallo,
da das Wissen des Mittelalters zum Teil verloren ging, es als apokryphen Wissen (nicht gem. der Bibellehre) als gefährlich eingestuft und daher nicht gelerht wurde, machte man sich die biblische Weltanschauung zum Vorbild.
Ignoranz ist eben ein sehr altes und hartnäckiges Talent der konservativen Ausleger der heiligen Schrift.
Gruß
Helena
Hallo.
Unter diesem Link findest du ausführliche Informationen zum Thema: http://de.wikipedia.org/wiki/Flache_Erde
Meines Wissen glauben vorallem ungebildete und/oder abergläubische Menschen noch bis in späte Mittelalter hin an die Vorstellung der Erde als Scheibe.
Wissenschaftler hingegen vertraten bereits in der Antike die Ansicht der Erde als Kugel.
Gruss
in den schulen wird heutzutage oft gelernt, dass man zur zeit
des mittelalters noch an eine flache erdscheibe glaubte. doch
der erdumfang konnte bereits in der antike auf 10% genau
berechnet werden. ausserdem gab es eindeutige beweise, dass
die erde rund ist (seefahrer).
Es ist richtig, dass in der Antike das Wissen um die Kugelform der Erde schon vorhanden war.
Aber auch die Idee von der scheibenförmigen Erde gab es parallel dazu (bis heute, siehe Monty Python der Sinn des Lebens…).
Soweit ich es überblicke, haben beide Standpunkte lange Zeit parallel nebeneinander bestanden.
Die Autoren der Antike versanken eine Zeitlang fast in Vergessenheit, in der frühen Neuzeit erlebten sie dann eine Renaissance, somit auch der „naturwissenschaftliche“ Blick auf die Welt, der der Kugeltheorie den letzten Auftrieb gab, vor allem weil mehr Bildung mehr Menschen zugänglich wurde.
Interessant ist bei diesem ganzen Thema sowieso, dass in der Diskussion immer wieder verschiedene Autoritäten angeführt werden wie der Aquinate (Thomas) oder Isidor v. Sevilla oder natürlich Aristoteles.
Doch nur eine verschwindend geringe Minderzahl der Menschen im MA hatten überhaupt je von diesen Gelehrten gehört, geschweige denn etwas von ihnen gelesen!
Was das „Volk“ also glaubte - ich weiss leider nichts darüber, wäre aber interessiert an einer Antwort, falls SIE darüber genauere Informationen bekommen!
Beste Grüße
Iris Rohmann
in den schulen wird heutzutage oft gelernt, dass man zur zeit
des mittelalters noch an eine flache erdscheibe glaubte. doch
der erdumfang konnte bereits in der antike auf 10% genau
berechnet werden. ausserdem gab es eindeutige beweise, dass
die erde rund ist (seefahrer).
Genau. Die Wissenschaftler (Scholaren und Kirchenleute meistens) die sich dafür interessierten hatten von Eratosthenes gehört oder gelesen - der schon im III. Jahrhundert vor u. Ära den Erdumfang in Lybien berechnet hatte. Auch kannst du merken dass die alten Bilder von Kaiser eine Kugel mit Kreuz im Hand tragen : es ist ja eine sphärische Darstellung der Erde, die die irdische Macht symbolisiert. Zwar gab es auch eine andere symbolische Darstellung der Welt, vom Meer umgefasst, mit Jerusalem in Zentrum. Haben die gemeine Leute daran seriös geglaubt ? Die Grundfrage ist : wieviele Leute sich für diese Frage interessierten ? Es ist sehr schwierig zu wissen welche Darstellung der Welt, welches Bewusstsein der Bauer oder der Kaufmann hatte. Wahrscheinlich war es kein Thema für Wesen die kaum wussten dass es anderen Lânder oder Sprachen gibt. Wahrscheinlich war es für 99,99% der Leute klar dass die Erde eine Scheibe war. Heute hat ein jeder von der Relativitätsteorie gehört, doch hat diese Teorie über unsere tägliche Weltanschauung geringe Influenz…
in den schulen wird heutzutage oft gelernt, dass man zur zeit
des mittelalters noch an eine flache erdscheibe glaubte. doch
der erdumfang konnte bereits in der antike auf 10% genau
berechnet werden. ausserdem gab es eindeutige beweise, dass
die erde rund ist (seefahrer).
Hallo,
vorweg muss ich mich entschuldigen, aber ich habe derzeit nur eine U.S. Tastatur am Computer, deshalb die seltsame Schreibweise der Umlaute.
Okay, der erste Punkt ist, wann war ueberhaupt das Mittelalter. Grob gesprochen beginnt das Mittelalter mit dem Niedergang des Roemischen Reiches, also je nach Gegend unterschiedlich zwischen dem mittleren 5. Jahrhundert und dem fruehen sechsten Jahrhundert in manchen Gegenden. Das Mittelalter endet mit der Entdeckung der Neuen Welt durch Christoph Kolumbus, oder, um eine schoene gerade Zahl zu haben, 1500.
Das erklaert schon den ersten Teil des Missverstaendnisses. Kolumbus stellt das Ende des Mittelalters dar, weil seine Reise bewies, dass die Erde rund ist. Er erreichte zwar nizht Indien sondern Amerika und der Fehler wurde erst viel spaeter bemerkt, aber das galt ja auch fuer seine Zeitgenossen. Und wenn der Mann statt nach Osten einfach nach Westen segeln konnte um nach Indien zu kommen, musste die Erde ja rund sein.
Andere Seefahrer dieser Zeit waren z.B. Balboa (erreichte den Pazifik 1516), und vor allem Magellan (Weltumsegelung 1519-1522). Magellan kam zwar unterwegs um, aber die letzten seiner Maenner erreichten Spanien und hatten damit die Welt umsegelt.
Die Erkenntnis, dass die Erde rund ist beendete also das Mittelalter. Nicht nur diese Erkenntnis, es veraenderte sich sehr viel in dieser Zeit. Aber tatsaechlich glaube man im Mittelalter die Erde war sei eine Scheibe um die die Sonne, der Mond und alle Sterne kreisen wuerden (ein Glaube, den man aus der Antike uebernommen hatte). Die Seefahrer erbrachten den Beweis, dass die Erde rund sei und es gab auch nur wenige, die wirklich glaubten, diese Maeneer auf ihren winzigen Schiffen waeren vielleicht nur am Rand entlang gesegelt. Es war seit Kolumbus ziemlich klar, die Erde ist eine Kugel. Aber diese Erkenntnis hatte man eben erst gleich nach dem Mittelalter. Die Schulen erzaehlen also keinen Unfug, sie machen nur nicht klar, wann das Mittelalter wirklich war.
Wenn Du mal nachsiehst, Galileo wurde 1564 geboren, Leibniiz erst 1646 usw. Alle fruehen europaeischen Astronomen fallen gar nicht mehr ins Mittelalter.
Die Sache hat einen Haken: Bereits um 600 hatten griechische Mathematiker und Astronomen die Idee, die Erde sei rund und schon um 400 v. Chr hat Aristoteles Beweise geliefert. Etwa um 250 v. Chr hat ein Mathematiker namens Eratosthenes eine Berechnung ueber den Erdumfang angestellt und kam auf einen Erdradius zwischen 6000 und 8000kn (heute rechnen wir mit ungefaehr 6370km).
Auch die Araber rechneten im fruehen Mittelalter bereits fleissig herum und kamen um das Jahr 1000 auf einen Erdradius von 6340km. Alles in der Tat sehr genau. Aber das alte Griechenland war spaeter von den Roemern uebernommen worden und das, was an Wissen uebrig geblieben war, hatte den Uebergang in das mittelalterliche Europa nicht geschafft. Fuer die Araber auf der anderen Seite war es gar nicht „das Mittelalter“, die haben einfach ihre eigene Entwicklung durchlaufen, unabhaengig von der europaeischen. Erst mit den Krauzzuegen gab es (neben gegenseitigen Dahinschlachten) wieder einen Austausch. Der beinhaltete aber gleich so viel (die Araber waren so ungefaehr 200 im Vorsprung), dass Astronomie nicht gerade die hoechste Prioritaet hatte. Das, was aus dem mittleren Osten kam, musste auch erst uebersetzt werden, So endete das meiste erst einmal irgendwo in Bibliotheken, wenn es nicht gleich als Heidenwerk verbrannt wurde.
Das erklaert den zweiten Teil des Missverstaendnisses. Die Menschen in Europa lebten abgekoppelt von anderen Kulturen und die Schriften antiker Philosophen und Mathematiker galten in Europe unter der Macht der Kirche als heidnisch. Die wenigen Leute, die ueberhaupt etwas von diesen Dingen zu Gesicht bekamen hielten besser den Mund oder riskierten auf dem Scheiterhaufen zu enden. Waehrend also die Araber, die offensichtlich nicht von der Kirche beherrscht wurden, munter und erstaunlich genau rechneten, wussten die Europaer groesstenteils nichts und schon der Versuch, mehr zu lernen war lebengefaehrlich. Erst gegen Ende des MA wurden die Dinge besser. Nicht, weil die Kirche freiwillig nachgab. Kopernikus z.B. schrieb, dass die Erde um die Sonne kreisen wuerde, nicht umgekehrt. Heute wissen wir, dass er Recht hatte, aber fuer die Gelehrten Europas damals war es der Widerspruch zu allem, was man damals wusste und die Kirche erklaerte die ganze Idee gleich erstmal als Ketzerei. Tatsaechlich konnte Kopernikus seine Theorie auch nicht beweisen (das geschah erst durch Kepler im 16.Jahrhundert). Man kan aber davon ausgehen, dass Kopernikus einige der antiken Schriften kannte und die ihn zu seiner Idee angeregt haben. Fuer K. bedeutees Verurteilung als Ketzer, wie fuer viele andere Gelehrte ebenfalls. Nur hatten diese Gelehrten bereits maechtige Goenner, die sie schuetzten, die Kirche hatte also ihre absolute Macht verloren und das Mittelalter endete mit den Seffahrern, die diese Theorien ja dann auch fuer die Europaer bewiesen.
So, um das Chaos nicht zu einfach werden zu lassen, hat 2005 dann ein Historiker namens Reinhard Krueger die Theorie aufgestellt, die meisten mittlelaterlichen Wissenschaftler wussten ohnehin, die Erde sei rund. Sie sprachen nur nicht darueber wegen der oben erwaehnten Gefahren. Prof. Krueger hat ausserdem eine Theorie darueber geleifert warum Maenner- und Frauenbekleidung die Knoepfe auf unterschiedlichen Seiten hat und aehnliche unentbehrliche Erkenntnisse zur Geschichte. Der Nachweis seiner Theorie alle wussten es und keiner glaubte wirklich, die Erde sei eine Scheibe geht ungefaehr so:
- Die antiken Schriften sind aelter
- ein paar Leute fanden immer wieder Teile davon
- spaeter fand einer auf der Basis dieser Schriften heraus die Erde ist rund.
-> also wussten es alle …
Tatsache wir bis heute nur einen geringen Bruchteil der antiken Schriften kennen eben WEIL so viele verbrannt wurden und noch mehr einfach nicht von Rollen auf Buecher umgeschrieben wurden. Viele der antiken Schriften, die wir heute kennen sind Abschriften von Abschriften und selbst die stammen aus Konstantinopel (dem boesen Feind unserer eigenen Kirche) oder arabischen Bibliotheken. Heute kann man immer noch den Schmugglerpfad von Spanien nach Frankreich entlangwandern auf dem im Mittelalter Schriften von den arabischen Medressen z.B. in Cordoba, ins christliche Frankreich geschmuggelt wurden. Und weil die Schriften rarer als Gold waren, kosteten sie auch mehr und ihr Besitz war darueberhinaus lebensgefaehrlich. Man kann sich selber ausrechnen, dass die Schriften, die den Weg nach Westeuropa fanden aus allen Wissensgebieten stammten. Nostradamus z.B. war auch Arzt und kam fuer seine Methoden der Pestbehandlung mit der Kirche in Aerger. Das Fazit ist: Viele Gelehrte wussten „etwas“. Manche ueber Heilkunde, andere ueber Geschichte und wieder andere ueber Mathematik. Nur wenige hatten ueberhaupt genug Material um annehmen zu koennen, die Erde sei keine Scheibe. Und dabei reden wir nur uever die winzige Minderheit der hochgebildeten. Die anderen, vom Bauern zum Koenig glaubten an die Sache mit der Scheibe. Kolumbus z.B. hatte ein paar Teile solcher Schriften gelesen und ging davon aus, die Erde sei eine Kugel, wenn auch wesentlich kleiner als sie tatsaechlich ist (ein Umrechnungsfehler zwischen den arabischen Masseinheiten und den italienischen). Aber als Kolumbus sein Projekt der spanischen Koenigin „verkaufte“ verschwieg er tunlichst, woher sein Wissen stammte. Er liess die Dame in dem Glauben, er wuerde tatsaechlich am Rand der Scheibe entlangsegeln, auch wenn er das nicht explizit so ausdrueckte.
Das war jetzt sehr viel, sorry. Aber das ist ein umfangreiches Thema und wie in allen Faellen, die die Kirche involvieren, geht es nicht immer nur um Wissen sondern auch um Glauben. Zu wissen wurde im Mittelalter allzuoft als Mangel im Glauben betrachtet.
Gruss
PB
Hallo!
da bin ich überfragt; das mit der Antike weiß ich nicht. Meines Wissens laubte zumindest das gemeine Volk lange daran, dass die Erde eine Scheibe sei und man herunterfalle, wenn man sich über den Rand bewege. Das zeigen auch geografische Karten, die im Mittelalter hergestellt wurden (mapa mundi). Die Seefahrer jedenfalls waren ja dann erst im späten Mittelalter unterwegs bzw. von ihren Reisen wurde erst dann etwas überliefert. Der Beginn des Mittelalters wird aber aber nach einer Übereinkunft der Historiker schon um etwa das 5. Jahrhundert angesetzt. Spätestens in der frühen Neuzeit hat sich dann die Theorie von der Scheibe sowieso nicht mehr halten lassen; dafür haben schon Astronomen wie Galilei („und sie dreht sich doch“) gesorgt.
Grüße
Irene
in den schulen wird heutzutage oft gelernt, dass man zur zeit
des mittelalters noch an eine flache erdscheibe glaubte. doch
der erdumfang konnte bereits in der antike auf 10% genau
berechnet werden. ausserdem gab es eindeutige beweise, dass
die erde rund ist (seefahrer).
in den schulen wird heutzutage oft gelernt, dass man zur zeit
des mittelalters noch an eine flache erdscheibe glaubte. doch
der erdumfang konnte bereits in der antike auf 10% genau
berechnet werden. ausserdem gab es eindeutige beweise, dass
die erde rund ist (seefahrer).
Hallo tindli91 guck dir doch mal diesen link an, mehr kann ich dazu auch nicht sagen
http://www.helles-koepfchen.de/mittelalter_die_erde_…
Gruss Leo
Es gab natürlich Hinweise, dass die Erde rund ist, aber das verbreitete sich nicht so wie heute. Die Kirche war außerdem streng dagegen, denn das hätte ja geheißen, dass gar nicht die Erde Mittelpunkt von allem sei.Die Chinesen hatten schon vor Maghellan und Kollegen die Erde grob kartografiert, aber sie kümmerten sich nicht um die Barbaren im Westen und blieben in ihren Meeren.
Also, was die Schule lehrt, ist richtig:die Erde wurde als Scheibe gesehen, von Ozeanen umgeben mit grässlichen Meeresungeheuern. Kam man an den Rand, fiel man hinein und wurde von diesen Ungeheuern verschlungen. Wer wollte das ausprobieren?
Die Araber wussten auch schon mehr, hatten aber die Seefahrttechnik nicht, das hatten dann die Portugiesen.
n den schulen wird heutzutage oft gelernt, dass man zur zeit
des mittelalters noch an eine flache erdscheibe glaubte. doch
der erdumfang konnte bereits in der antike auf 10% genau
berechnet werden. ausserdem gab es eindeutige beweise, dass
die erde rund ist (seefahrer).
Was das „Volk“ also glaubte - ich weiss leider nichts
darüber,
wäre aber interessiert an einer Antwort, falls SIE darüber
genauere Informationen bekommen!
Beste Grüße
Iris Rohmann
heyy… vielen dank für die antwort(en). also ich hab
folgendes noch rausbekommen:
Viele denken, dass das Weltbild der Bibel gleich dem
Weltbild des Mittelalters ist. Mit dem Mittelalter wie-derum
verbinden die meisten den Glauben an eine flache Erde, also
eine Scheibe. Doch eigentlich sind dies zwei ganz
verschiedene Bilder.
Ein Weltbild kann von Mensch zu Mensch variieren. Es ist
eine Vorstellung, die sich zusammensetzt aus vie-len,
vielen Erkenntnissen, Ereignissen, Annahmen,
Behauptungen und Theorien. Weltbilder beschreiben das Bild
von der gesamten Welt, die wir haben. Sie beschreiben, was
wir glauben, was die Welt ist. Aus was be-steht sie, wie
entstand sie und gibt es Gründe, warum alles so ist wie es
ist. Das alles gehört zum Weltbild.
Das Weltbild der Bibel
Der Schöpfer dieser Erde ist aus biblischer Sicht „Gott“. Er
schuf die Welt in sieben Tagen und alles war von Anfang an
gut. In der Schöpfung gab es nichts Schlechtes. Die Welt
besteht aus einer materiellen und einer geistigen Welt. Die
materielle Welt besteht aus allem Sichtbare. Auch die
Lebewesen gehören zum Sichtba-ren, wobei sie aber auch
unsichtbare Anteile haben. Gott schuf Wesen, die in der
geistigen Welt leben und ihn selber als Schöpfer anbeten.
Das sind die Engel. Er schuf aber auch Wesen, die in
Rebellion mit ihm leben und seine Macht in Frage stellen,
die Dämonen. Der oberste aller Dämonen ist der Teufel, also
Satan.
Der Mensch wurde als Ebenbild von Gott geschaffen. Er soll
Gottes moralische Verantwortung vertreten. Handelt der
Mensch nicht verantwortungsvoll oder nutzt er seine Freiheit
so aus, dass gewisse Schäden ent-stehen, muss er die
Konsequenzen dafür selber tragen. So sind zum Beispiel die
vielen Umweltkatastrophen heutzutage keine Strafe Gottes,
sondern die Konsequenz aus unserem Handeln.
Der Mensch hat sich selber immer in den Mittelpunkt
gestellt. Er dachte, dass sich die ganze Welt um ihn drehe.
So entstanden auch die Bilder, in denen sich die
Himmelskörper um die Erde drehten. Von Egoismus kann
allerdings nicht die Rede sein. Denn im Christentum war
das Ziel des Menschen die uneigennützige Liebe.
Irreglauben des Mittelalters
Schon sehr früh versuchte die Menschheit ihren Lebensraum
zu erforschen und zu definieren. Nicht nur auf der Erde
selbst, auch den Himmel. Beispiel dafür sind Sonne und
Mond. Warum wird es Tag und Nacht? Warum bewegen sich
einige Sterne? Der Himmel war der Raum der Götter, die von
dort, die Geschicke des Menschen leiten. Man versuchte die
Erschienungen am Himmel mythologisch zu erklären.
In Babylon wurde die Erde als eine auf dem Weltmeer
schwimmende Scheibe angesehen. Aus deren Mitte erhebt
sich der Weltberg. Sonne und Mond kreisen um diesen Berg.
So entstehen Tag und Nacht. Die wich-tigsten Elemente
unseres Weltsystems hatte man damals bereits Erkannt. So
auch die Planeten, welche nichts anderes sind, als
wandernde Sterne.
In der Antike forschten dann Gelehrte nach weiteren
Erklärungen und begannen nach Antworten zu suchen, die
auch mathematisch darzustellen sind.
Das mittelalterliche Weltbild, bzw. das sogenannte
geozentrische Weltbild, entstand bereits 100 Jahre nach
Christus. Claudius Ptolemäus, griechischer Mathematiker
und Philosoph, behauptete, die Erde stehe im Mit-telpunkt
des Sonnensystems. Alle anderen Himmelskörper, also
Sonne, Mond, Planeten und Sterne, laufen auf Bahnen um
die Erde herum. Da der Schatten nicht überall gleich lang
war und der Erdschatten auf dem Mond bei
Mondfinsternissen eine rundliche Form hatte, ahnte man,
dass die Erde eine Kugel sein musste. Bereits vor Christus
konnte der Erdumfang mit einer Genauigkeit von 10%
berechnet werden.
Der Mensch hatte zur Orientierung die damals bekannte
Erde aufgezeichnet. Die erste Karte entstand zwi-schen 600
und 550 v.Chr. Die drei bekannten Erdteile Europa,
Äthiopien und Lybien waren vom grossen Weltmeer
umgeben. Im Zentrum lag der Olymp.
Die Römer haben keine wissenschaftlichen Fortschritte mehr
gemacht, die von Bedeutung gewesen wären. Da ihnen die
Verwendung der Karten wichtiger war als deren Genauigkeit,
stellten sie nicht eine Erdkugel dar, sondern eine Scheibe.
Allerdings wurde dieses Bild der Scheibe im Mittelalter als
unumstössliches Welt-bild von der Kirche übernommen.
Im Mittelalter haben die Menschen streng nach dem
Glauben gelebt. Die Kirche bestimmte die Karten. Beim
christlichen Weltbild steht die heilige Stadt Jerusalem im
Mittelpunkt. Ein Beispiel für Karten des christlichen
Weltbildes sind die sogenannten T-O-Karten. Das
Mittelmeer und die Flüsse Don und Nil bilden ein „T“, das
die bisher bekannte Welt in drei Kontinente aufteilt. Das „O“
steht für den Rand der runden karte und sym-bolisiert den
Ozean und den irdischen Raum. Die Karten sind ausserdem
nicht genordet. Sie sind nach Osten ausgerichtet und
Jerusalem ist das Zentrum des christliche Lebens.
Das Wissen der kugelförmigen Erde allerdings war bekannt.
Jedenfalls unter den Gelehrten. Neuere Untersu-chungen
zeigten, dass im Mittelalter die meisten an eine runde Erde
geglaubt haben. Selbst die Kirche, wel-che aber tatsächlich
viele wissenschaftliche Theorien und Erkenntnisse
abgelehnt hatte. Erst etwa im 19. Jahrhundert wurde die
Annahme der mittelalterlichen Vorstellungen verbreitet. Es
gibt verschiedene Ansatz-punkte zur Entstehung dieses
Mythos. Eine Vermutung ist, dass das damals stark von der
Kirche beeinflusste Mittelalter als besonders
wissenschaftsfeindlich und primitiv dargestellt werden
wollte.
Ja, es würde mich interessieren, welche Untersuchungen das sind, die sagen, die meisten hätten an eine kugelförmige Erde geglaubt.
LG
Das Mittelalter ist nicht umsonst auch unter dem Namen „das dunkle Zeitalter“ bekannt. Die Dunkelheit dabei ist so zu verstehen, dass alles an wissenschaftlichen Erkenntnissen und Philosophie der Antike als heidnisch, „unchristlich“, und daher verwerflich und keinesfalls lehrenswert gesehen wurde. So griff man auf Erklärungen zurück, die die Masse der Menschen verstehen konnte und die außerdem zu dem vermeintlich in der Bibel vermittelten Weltbild passten. In diesem Denkmodell hatte die „echte“ Wissenschaft und ihre Errungenschaften und Erkenntnisse keinen Platz.
Das Argument bez. der Seefahrer lässt sich, geht man davon aus dass die Erde flach ist, leicht auch so auslegen: da ist wohl jemand im Kreis gefahren…
Es ist immer eine Frage der Grundannahme wie wir Phänomene interpretieren.
Viel Spaß im Geschichtsunterricht!
Ja, das wüsste ich auch gerne wie das Weltbild im Mittelalter wirklich war.
Kann leider nicht weiterhelfen.
Gruss
RM
in den schulen wird heutzutage oft gelernt, dass man zur zeit
des mittelalters noch an eine flache erdscheibe glaubte. doch
der erdumfang konnte bereits in der antike auf 10% genau
berechnet werden. ausserdem gab es eindeutige beweise, dass
die erde rund ist (seefahrer).