Dänemark hat entschieden: nein zum Euro!

hallo raimund,
ganz klar, das dahingehuschte thesen andere betrachtungs-
weisen hervorlocken. ich will mich keiner auseinandersetzung entziehen, jedoch erfordern deine schlussfolgerungen voellig neue argumentationen, die ich in diesem brett nicht fuehren moechte. das ist eher was fuer nen schoenen kneipenabend…
gruss
khs

Urlaub
Hallo Raimund

ich glaube, hier täuscht Ihr euch alle: es hat noch nie einen
Urlauber gegeben, der aus politischen Gründen oder weil er
evtl. Wechselprobleme hat, auf seinen Urlaub verzichtet. Wer
Dänemark kennt und schon öfters dort Urlaub gemacht hat, der
geht auch dann hin, wenn Dänemark den Rubel einführt!

Klar, wenn die dort den Rubel einführen, wirds ja auch echt preiswert da :smile:
Nee, aber mal im Ernst. Vermutlich werden immer noch Leute nach Dänemark fahren. Es soll ja auch immer noch Leute geben, die in der Schweiz Urlaub machen. Die Urlauber werden für Dänemark aber sicher nicht das größte Problem werden, da gebe ich dir recht.

Wir EU-Mitglieder müssen sehr aufpassen, dass sich nicht eine
Allianz aus DK, S, N, GB, bildet! Die waäre nämlich eine ernst
zu nehmende Konkurrenz!

Also ich denke, der EU kann es furzegal sein, ob obige Länder in der EWU sind oder nicht. Die Länder, die bislang dabei sind, haben ein dermaßenes Schwergewicht in Europa, dass die anderen dabei nur marginal zu Buche schlagen. Im übrigen hat gerade GB zunehmend wirtschaftliche Probleme, weil sie NICHT den Euro eingeführt haben. Nur traut sich kaum ein englisches Politiker das offen zu sagen aus Angst, er wird nicht wiedergewählt. Und wenn die anderen Währungen erstmal komplett durch den Euro ersetzt wurden, dann werden da einige andere erst recht noch dumm kucken.

Neinein. Dänemark hat sich mit dieser Entscheidung ins europäische Abseits katapultiert. Sicher kann man auch am Rande eines starken Europas überleben, aber andere Staaten, die das versuchen, haben meistens etwas vorzuweisen (im allgemeinen eine etwas befremdliche Steuer- und Bankenpolitik :smile:), aber womit will Dänemark es im Alleingang schaffen ? Wir reden hier doch nicht nur über Europa, wir reden auch von einem neuen europäischen Schwergewicht gegenüber Staaten wie den USA, den Asiatischen Aufsteigern, und wer weiss, vielleicht sogar mal gegenüber der OPEC. Ein kleines Land wie Dänemark, so schön es auch ist, hat da im Alleingang keinerlei Chance.

Gruss
Marion

Landesoberhäuptlinge
Hallo Frank

Die Gesetze kommen aus Brüssel

bzw. Straßburg, die wirklich wichtigen Entscheidungen fallen
im Eurpäischen Parlament, die richtungsweisenden Initiativen
kommen von dort, entgegen der Schwerpunkte in den dt. Medien
sind die Herren Stoiber, Clement, Biedenkopf & Co die absolut
unwichtigsten Personen in der Politik.

DAS kann man gar nicht oft genug und laut genug sagen. Ständig sind diese landespolitischen Oberhäuptlinge in den Medien, deren wichtigste Kompetenz es manchmal zu sein scheint, sich darüber streiten zu dürfen, welches Schulbuch nun in der 5. Klasse eingeführt wird oder wer den besten Fassanstich schafft.

Wo aber bleiben die täglichen aktuellen Informationen aus Brüssel und Strassburg ? Wenn man mitkriegen will, wo wirklich wichtige Sachen passieren, die D extrem beeinflussen, dann muss man sich mühsam selbst auf die Suche machen. Manchmal glaub ich, die Medienleute befinden sich alle selbst noch im falschen Jahrzehnt.

Gruss
Marion

hallo, Marion,
unterschätze mir die Dänen und die Schweden nicht! Schau mal denen ihre Wirtschaft an! Da können wir uns so manche Scheibe von abschneiden! Das sind bei weitem keine Bananenrepubliken!
grüße
Raimund

Hallo Raimund

unterschätze mir die Dänen und die Schweden nicht! Schau mal
denen ihre Wirtschaft an! Da können wir uns so manche Scheibe
von abschneiden! Das sind bei weitem keine Bananenrepubliken!

hab ich auch nie behauptet. Das ändert aber trotzdem nichts daran, dass DK sich ins europäische Abseits katapultiert. Wenns der Wirtschaft gut geht, kann sich ein Land sowas eine Zeitlang erlauben, aber was, wenn es mal wieder Probleme gibt ?

Nur mal ein Beispiel: Man würde die OPEC dazu überreden, in Zukunft auch Euro für das Barrel Öl zu akzeptieren. Dann wären unsere Ölpreise zumindest schon mal vom Schwanken des Dollar abgekoppelt. (Zu illusorisch ? Sag das nicht, Der Irak erwägt bereits, auch andere Währungen zu akzeptieren). Und was hätten dann die Dänen davon ? Nix.

Zweites Beispiel: Die Dänen werden in Zukunft Euro als Zahlungsmittel akzeptieren, schließlich läuft die ganze europäische Wirtschaft dann in Euro. Aber wer will dann noch deren Kronen ? Die Angst der dänischen Politiker im Moment ist nicht, dass die Krone steigen könnte, sondern dass sie fällt.

Gruss
Marion

Hallo Marion

Zweites Beispiel: Die Dänen werden in Zukunft Euro als
Zahlungsmittel akzeptieren, schließlich läuft die ganze
europäische Wirtschaft dann in Euro. Aber wer will dann noch
deren Kronen ? Die Angst der dänischen Politiker im Moment ist
nicht, dass die Krone steigen könnte, sondern dass sie fällt.

ich denke, dass die Euro-Gegner sich keine Vorstellung über die Vorteile machen, die dadurch entstehen, dass man im Nachbarland mit der eigenen Währung zahlen kann.
Die Kursschwankungen allein sind nämlich kein ausreichender Grund, da die Krone ohnehin alle Korrekturen der Mark mitmacht.

Gruss Harald

Bei heißen Themen : NIE Plebiszit

Wie würde so ein Volksentscheid ausgehen?

Zur Zeit wahrscheinlich gegen den Euro, weil der schwach ist (wir wollen unsere gute alte DM wieder haben) und um dagegen zu protestieren, daß diese Regierung das Benzin so teuer macht. Das sind zwar Schwachsinnsgründe, aber ich nehme Wetten an, daß dies die Hauptgründe der (sicheren) Euroablehnung sein würden.

Ein Plebszit zu „heißen“ Themen (Maßstab : Bildzeitungskommentar) sollte man nur fordern, wenn man auf der Seite des Volkszorns steht; und soooo doof sind unsere Politiker nun doch nicht.

eljot

Nur so ein paar Fragen
Hallo Freunde,
ich denke, daß Dänemark nicht so viele Nachteile hat. Zum einen bleibt ja die Dänenkrone bis auf 2 % an den Euro gebunden. Zum anderen denke ich, daß sowohl die anderen EU-Länder als auch Dänemark versuchen den Schaden so klein wie möglich zu halten. Man wird wahrscheinlich in Dänemark genau so in Euros zahlen können, wie heute in den Fremdenverkehrsgebieten in Österreich mit DM. Und es wird wohl kaum eine Firma geben, die keine Geschäfte mit dänischen Firmen macht, nur weil es in Dänemark noch keine Euros gibt. Und vielleicht gehe ich da von mir aus, aber ich werde auch noch dann Forint einwechseln und gerne nach Ungarn fahren, wenns bei uns schon lang den Euro gibt. Andere Touristen werden i. B. Dänemark wohl ähnlich denken oder?
Und jetzt meine Frage: Irrre ich mich da? Liege ich falsch? Wenn ja, wo liegt mein Denkfehler?

Servus
Herbert

Hi Herbert :o)

Man wird wahrscheinlich in Dänemark genau

so in Euros zahlen können, wie heute in den
Fremdenverkehrsgebieten in Österreich mit DM.

Ja, mit einem Kurs von zwischen 1:8 bis 1:10 °grins°

Und es wird wohl

kaum eine Firma geben, die keine Geschäfte mit dänischen
Firmen macht, nur weil es in Dänemark noch keine Euros gibt.

Naja, der Vergleich hinkt ein wenig. Eine Rechnung aus Dänemark kann ich auch im Euro-Äquivalent überweisen, genauso wie der Däne meine Rechnung in Kronen zahlen kann. Dem Konto wird immer der Äquivalentbetrag gutgeschrieben, also ist mir ziemlich wurscht womit er zahlt, Hauptsache er zahlt den vollen Betrag. Einen Unterschied wird´s wohl geben, wenn Euro-Überweisungen innerhalb der EU als INLANDS-Überweisungen gelten, aber da sind ja noch die Banken vor °grins°

°wink°

Tiger

Und vielleicht gehe ich da von mir aus, aber ich werde auch
noch dann Forint einwechseln und gerne nach Ungarn fahren,
wenns bei uns schon lang den Euro gibt. Andere Touristen
werden i. B. Dänemark wohl ähnlich denken oder?
Und jetzt meine Frage: Irrre ich mich da? Liege ich falsch?
Wenn ja, wo liegt mein Denkfehler?

Servus
Herbert

Hallo Freund :smile:

ich denke, daß Dänemark nicht so viele Nachteile hat. Zum
einen bleibt ja die Dänenkrone bis auf 2 % an den Euro
gebunden.

Das ist ja gerade das verrückte. Die Dänen müssen die Wechselkursschwankungen des Euro mitmachen, haben auf diese aber keinerlei Einflußmöglichkeit weil sie es nicht WOLLEN. Wenn der Euro eine für den Euroraum ungünstige Entwicklung nimmt, können die Eurostaaten GEMEINSAM intervenieren. Die Dännen müssen hingegen alleine dafür sorgen, dass ihre Krone die Schwankungen mitmacht (sprich: Stützungskäufe, Zinspolitik etc.).

Zum anderen denke ich, daß sowohl die anderen

EU-Länder als auch Dänemark versuchen den Schaden so klein wie
möglich zu halten. Man wird wahrscheinlich in Dänemark genau
so in Euros zahlen können, wie heute in den
Fremdenverkehrsgebieten in Österreich mit DM. Und es wird wohl
kaum eine Firma geben, die keine Geschäfte mit dänischen
Firmen macht, nur weil es in Dänemark noch keine Euros gibt.

Das mag wohl stimmen. Aber was bringt das den Dänen ? Im Grunde genommen, ist die Krone dann genau so eine „Pseudo“-Währung, wie es heute noch die D-Mark oder der Schilling ist. Steht zwar nett D-Mark draufgedruckt auf dem Schein, aber im Grunde genommen ist es nur ein „verkleideter“ Euro.

Die Frage muss nicht nur lauten, was haben die Dänen für Nachteile dadurch, dass sie den Euro nicht einführen, sondern genau so: Haben sie dadurch eigentlich irgendeinen Vorteil ? Ich sehe keinen, lasse mich aber gerne eines anderen belehren, wenn hier jemand Vorteile erkennen kann.

Gruss
Marion

Gruss
Marion

Hallo Süsser :smile:

Naja, der Vergleich hinkt ein wenig. Eine Rechnung aus
Dänemark kann ich auch im Euro-Äquivalent überweisen, genauso
wie der Däne meine Rechnung in Kronen zahlen kann. Dem Konto
wird immer der Äquivalentbetrag gutgeschrieben, also ist mir
ziemlich wurscht womit er zahlt, Hauptsache er zahlt den
vollen Betrag. Einen Unterschied wird´s wohl geben, wenn
Euro-Überweisungen innerhalb der EU als INLANDS-Überweisungen
gelten, aber da sind ja noch die Banken vor °grins°

Ja, NOCH !
Mich würde mal interessieren, womit die Banken dann noch ihre horrenden Gebühren für „Auslands“-überweisungen in den Euro-Raum rechtfertigen wollen (im Moment wohl durch die extrem komplizierte Umrechnung der jeweiligen Landeswährungen in Euro *grins* ?). Ich habe die starke Hoffnung, sind die Landeswährungen erstmal komplett verschwunden und der Euro hat sich etabliert, dann geht es erstmal den Banken an den Kragen. Ich finde die Banken haben ihre Kunden lange genug bei Auslandsüberweisungen „abgezockt“. Fragt sich nur: welche Lobby ist stärker, die der Industrie oder die der Banken :smile:

Gruss
Marion

Hallo Süsse :o)

Einen Unterschied wird´s wohl geben, wenn

Euro-Überweisungen innerhalb der EU als INLANDS-Überweisungen
gelten, aber da sind ja noch die Banken vor °grins°

Ja, NOCH !
Mich würde mal interessieren, womit die Banken dann noch ihre
horrenden Gebühren für „Auslands“-überweisungen in den
Euro-Raum rechtfertigen wollen (im Moment wohl durch die
extrem komplizierte Umrechnung der jeweiligen Landeswährungen
in Euro *grins* ?).

Bei dieser Frage ist mein Bankbetreuer auch schon ins Stottern gekommen °grins°. Gerade in meinem Geschäft sind die Bankgebühren ein echter Horror, unsere Hausbank kostet uns pro Jahr einen siebenstelligen (!!!) Betrag. Früher war´s noch mehr, durch ein Konto in New York konnten wir das aber ziemlich runterschrauben. Ein Scheck in den USA kostet etwa 10 Cent, den füll ich aus und schick ihn an den jeweiligen Gläubiger. Frage nicht was eine Überweisung von sagen wir mal 100 US-$ von hier aus kostet …

Ich habe die starke Hoffnung, sind die

Landeswährungen erstmal komplett verschwunden und der Euro hat
sich etabliert, dann geht es erstmal den Banken an den Kragen.

Die Hoffnung hab´ ich auch, ich glaub´s aber nicht :o(

Ich finde die Banken haben ihre Kunden lange genug bei
Auslandsüberweisungen „abgezockt“. Fragt sich nur: welche
Lobby ist stärker, die der Industrie oder die der Banken :smile:

Oh, der Industrie ist das piepegal. Ab einem gewissen Volumen kriegst du die Sonderkonditionen nachgeschmissen. Die Überweisung von 50.000 US-$ in die USA kostet mich grad mal in der Größenordnung von 150 DM. Aber überweis mal 100 mal 500 US-$, da gibt´s die Überweisung nicht um eins fuffzig.

Wer hier abgezockt wird ist einzig und alleine der kleine Mann. Sei es bei Sparbuchzinsen, Kreditzinsen, Überweisungskosten und so weiter.

So schaut´s aus :o)

Tiger

Hallo Tiger :smile:

Frage nicht was eine Überweisung von sagen wir mal

100 US-$ von hier aus kostet …

Muss ich nicht fragen, weiss ich *seufz*.

Ich habe die starke Hoffnung, sind die

Landeswährungen erstmal komplett verschwunden und der Euro hat
sich etabliert, dann geht es erstmal den Banken an den Kragen.

Die Hoffnung hab´ ich auch, ich glaub´s aber nicht :o(

Warts ab. Es gibt genug Leute, denen das Geschäftsgebaren der Banken ein Dorn im Auge ist. Mit der Zunahme des Handels innerhalb Europas auch von kleinen und mittelständischen Unternehmen wird auch der Unwillen der Kunden und damit der Druck auf die Banken zunehmen. Entweder gibts irgendwann eine Bank, die ihre Kosten runterschraubt um Kunden zu gewinnen oder irgendwann klagt jemand vor dem europäischen Gerichtshof. Ich könnte mir vorstellen, dass so eine Klage durchaus Erfolg hätte, da die EU-Gesetzte ja dazu dienen, den Handel innerhalb Europas für alle fair zu machen, das ist er aber nicht, wenn die „formalen“ Unterschiede (Landeswährungen) zu einer Inlandsüberweisung wegfallen, die Kosten dafür aber unverhältnismäßig höher sind.

Oh, der Industrie ist das piepegal. Ab einem gewissen Volumen
kriegst du die Sonderkonditionen nachgeschmissen. Die
Überweisung von 50.000 US-$ in die USA kostet mich grad mal in
der Größenordnung von 150 DM. Aber überweis mal 100 mal 500
US-$, da gibt´s die Überweisung nicht um eins fuffzig.

Das können die Banken ja vermutlich gerade noch rechtfertigen. Aber wie sollen sie unterschiedliche Kosten für eine Euro-Überweisung von Hamburg nach München und eine Euro-Überweisung von Münschen nach Wien rechtfertigen ?
u.U. kann man ja auch noch ein bisschen wegen unerlaubter Absprachen ermitteln, wenn sich da nichts tut :smile:

Gruss
Marion

ein paar lange Antworten …
Hallo Prinzessin :o)

Warts ab. Es gibt genug Leute, denen das Geschäftsgebaren der
Banken ein Dorn im Auge ist. Mit der Zunahme des Handels
innerhalb Europas auch von kleinen und mittelständischen
Unternehmen wird auch der Unwillen der Kunden und damit der
Druck auf die Banken zunehmen. Entweder gibts irgendwann eine
Bank, die ihre Kosten runterschraubt um Kunden zu gewinnen
oder irgendwann klagt jemand vor dem europäischen Gerichtshof.

Oh, es gibt schon die Studie 1996 oder Teil II des Grünbuches … und auch das hier:

Im Auftrag der Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz hat das Europäische Institut regionaler Verbraucherorganisationen (IEIC) eine Untersuchung über die Gebühren durchgeführt, die die Banken für Zahlungen zwischen den zur Eurozone gehörenden Ländern berechnen. Gegenstand der Untersuchung waren folgende vier Zahlungsarten: Überweisungen, Zahlungen per Geldkarte, Bargeldabhebungen an Geldausgabeautomaten und Geldwechsel von Banknoten. Durchgeführt wurde die Untersuchung in den elf EU-Mitgliedstaaten, die zur Eurozone gehören.

In jedem der elf Euro-Länder wurde ein vierköpfiges Test-Team eingesetzt. Da die einzelnen Team-Mitarbeiter als echte Endverbraucher auftreten sollten, wurden über deren private Girokonten und mit Hilfe ihrer sonstigen Zahlungsinstrumente verschiedene Bankverrichtungen getätigt: Zum einen grenzübergreifende Überweisungen, getrennt nach Gruppen zu je drei Ländern. Für diesen Test überwies jeder Team-Mitarbeiter 100 € auf 4 Konten in einem Land A und 4 Konten in einem Land B, so daß mit insgesamt 352 Transaktionen die gesamte Eurozone abgedeckt wurde. Auf den Betrag von 100 € hatte man sich vorab geeinigt, weil eine Summe in dieser Höhe als repräsentativ für Auslagen beim Einkauf von Waren des täglichen Bedarfs erachtet worden war. Zum anderen begaben sich die Testpersonen in ihr jeweiliges Nachbarland, um dort je 1 Einkauf per Bankkarte zu begleichen, 2 Abhebungen an Geldausgabeautomaten zu tätigen (einmal 100 € und einmal 50 €) und 2 mal Banknoten zu wechseln. Sämtliche Verrichtungen (d.h. insgesamt 570) wurden Ende November 1999 quer durch die gesamte Eurozone getätigt.

Mit dieser Testreihe wurden zwei Ziele verfolgt: Ermittelt werden sollte nicht nur, inwiefern der Wegfall des Wechselkursrisikos infolge Einführung der einheitlichen Währung am 1. Januar 1999 sich auf die von den Banken berechneten Gebühren ausgewirkt hat, sondern auch, ob sich an den Praktiken der Finanzinstitute bei grenzübergreifenden Zahlungen inzwischen etwas geändert hat in bezug auf Abwicklungsdauer der Transaktionen, speziell bei Überweisungen, Inhalt und Verständlichkeit der Kundeninformation, etwaige doppelte Gebührenbelastung usw. Da bei grenzübergreifenden Bankverrichtungen der Verbraucher erstmals Gelegenheit hat, konkret mit dem Euro umzugehen, ist es wichtig, daß dieser erste Kontakt sich unter optimalen Bedingungen vollzieht und die einheitliche Währung sich als ein tatsächlicher Fortschritt erweist.

Die Auswertung der Ergebnisse ist mittlerweile (Stand: Februar 2000) weit fortgeschritten, insbesondere für den Untersuchungsbereich „grenzübergreifende Überweisungen", jedoch auch – bezogen auf die untersuchten Länder – für die übrigen Transaktionen. Die entsprechende Analyse läuft also. Wie die ersten Ergebnisse zeigen, hat sich in puncto Gebühren die Lage nicht merklich verbessert: meistens sind grenzübergreifende Bankverrichtungen nach wie vor kostspielig. Offensichtlich sind durch den Wegfall der Wechselgebühren bei weitem nicht überall die Kosten, die der Bankkunde zu tragen hat, geringer geworden.

Mitunter werden übrigens sowohl vom Zahlungsauftraggeber als auch vom Zahlungsempfänger Gebühren verlangt, womit die Banken gegen die Richtlinie 97/5/EG über grenzüberschreitende Überweisungen verstoßen.

Die ausführlichen Ergebnisse werden als Bericht der Kommission veröffentlicht werden.

An sich gibt´s ja die Richtlinie 97/5/EG (vulgo „Auslandsüberweisungsrichtlinie“), die Überweisungen bis zu 50.000 Euro betrifft und bis zum 14. August 99 umzusetzen war (Belgien, Griechenland, Italien und Portugal haben die Richtlinie noch immer nicht umgesetzt, die Kommission hat ein Vertragsverletzungsverfahren gegen sie eingeleitet. Na toll …)

In der Richtlinie wird aber auch nur verlangt, daß grenzübergreifende Überweisungen/Lastschriften innerhalb von 6 Tagen abzuwickeln sind, die Kunden zuvor über die Tarife zu unterrichten sind, sämtliche Kosten dem Auftraggeber zu belasten sind (sofern keine gegenteilige Vereinbarung getroffen wurde) und bei verlorengegangenen Überweisungen eine Entschädigung zu zahlen ist (bis zu 12.500 €). Die Kommission überlegt zu prüfen, ob die zeitliche Begrenzung auf 6 Tage mit der Dauer von Inlandsüberweisungen in Einklang gebracht werden sollte, die selten länger als 24 Stunden beträgt °ha ha ha°.

Weißt du auch was die Banken sagen ?

Die Probleme bei den grenzüberschreitenden Kleinbetragsüberweisungen sind vor allem darauf zurückzuführen, daß die grenzüberschreitende Zahlungsinfrastruktur in ihrer Entwicklung hinter den inländischen elektronischen Zahlungssystemen zurückgeblieben ist. Dieses Problem kann zum Teil durch die bankinterne Bearbeitung gelöst werden. Um die grenzübergreifenden Verknüpfungen zwischen den Überweisungssystemen leistungsfähiger zu machen, könnte das TARGET-System des Europäischen Systems der Zentralbanken für Kleinbetrags-Expressüberweisungen eingesetzt werden. Außerdem wird vorgeschlagen, die Verknüpfungen zwischen den verschiedenen nationalen Automatisierten Clearing-Stellen (Automated Clearing Houses) zu verbessern oder eine gesonderte europäische Clearing-Stelle einzurichten. Auch könnten andere bestehende Systeme ausgebaut werden, um grenzübergreifende Kleinbetragsüberweisungen abzuwickeln. Hier seien u.a. das Euro-1-System des Euro-Bankenverbands, die internationalen Kreditkartensysteme (VISA, Eurocard, Mastercard) und zwischen Bankengruppen entstandene Überweisungsabwicklungssysteme (e.g. Eurogiro, Unico, S-Interpay) genannt.

Unsere liebe Kommission wird den Bankensektor nun „darin bestärken“, diese Vorschläge weiterzuentwickeln, indem sie u.a. im Herbst 2000 einen runden Tisch veranstaltet.

Ham wir nicht schon Herbst ? °grins°

Außerdem fordert die Kommission die Banken dringend auf, sich zu verpflichten, bis spätestens 1. Januar 2002 die vom Europäischen Ausschuß für Bankenstandards (ECBS) entwickelten Standards umzusetzen, die zu einer direkten und automatischen Weiterleitung grenzübergreifender Zahlungsanweisungen zwischen den Banken führen. Dem IBAN-Standard (International Bank Account Numbers, internationale Bankkontonummer) und dem IPI-Standard (International Payment Instructions, internationale Zahlungsanweisung) kommt in diesem Zusammenhang besondere Bedeutung zu.

Alles leeres Gewäsch … solange die Banken nicht wollen verstecken sie sich hinter „Inkompatibilität der Clearing-Systeme“ und so fort.

Aus der MITTEILUNG DER KOMMISSION AN DEN RAT UND DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT betreffend MASSENZAHLUNGSVERKEHR IM BINNENMARKT (vom 31.01.2000):

Bei einer Überweisung werden Gelder vom Konto eines Absenders auf das Konto eines Empfängers übertragen. Die Gebühren für Auslandsüberweisungen liegen im Massengeschäft um mehrere Größenordnungen über den entsprechenden Inlandsüberweisungen. Auch wenn die Gebühren für Auslandsüberweisungen in den vergangenen fünf Jahren tendenziell gesunken sind, liegen sie bei einem so niedrigen Betrag wie 100 Euro derzeit in der Regel bei rund 12 Euro, können aber in Einzelfällen auch nur 5 Euro oder gar 20 Euro betragen (in Ausnahmefällen sogar darüber)

Für eine entsprechende Inlandsüberweisung liegen die Gebühren in allen Mitgliedstaaten deutlich unter einem Euro und machen normalerweise nur Cent-Beträge aus. Während die Gebühren für Inlandsüberweisungen unabhängig von der Höhe des Überweisungsbetrags pro Transaktion erhoben werden, werden die Gebühren bei Auslandsüberweisungen gewöhnlich als Prozentsatz des Betrags oder als Kombination aus Pauschalgebühr und betragsbezogener Gebühr berechnet.

Die Kommission hat´s also scheinbar schon geschnallt … bis 01.01.2002 sollen die Banken die Wünsche der Kommission erfüllen, sonst … äh … ja, was sonst ?

°smack°

Tiger

Hallo Freund :smile:

-)))))))))))))

Servus liebe Freundin :smile:

Wir haben Sorgen… ich meine in Bezug zu den Vorgängen in Jugoslawien…

ich denke, daß Dänemark nicht so viele Nachteile hat. Zum
einen bleibt ja die Dänenkrone bis auf 2 % an den Euro
gebunden.

Das ist ja gerade das verrückte. Die Dänen müssen die
Wechselkursschwankungen des Euro mitmachen, haben auf diese
aber keinerlei Einflußmöglichkeit weil sie es nicht WOLLEN.
Wenn der Euro eine für den Euroraum ungünstige Entwicklung
nimmt, können die Eurostaaten GEMEINSAM intervenieren. Die
Dännen müssen hingegen alleine dafür sorgen, dass ihre Krone
die Schwankungen mitmacht (sprich: Stützungskäufe, Zinspolitik
etc.).

Oj. Da haben die Dänen wohl (absichtlich) den kürzeren Strohhalm gezogen.
Ich denke, die Eurobefürworter hatten es schwer. Wenn ich daran denke, wie lange man uns die Meinung über die ‚Güte‘ des ‚harten‘ Schillings eingehämmert hat. Mit der DM und der Dänenkrone war es wohl ähnlich… Da ist man mit dieser Währung gut gefahren, und nun soll man sie gegen den ‚windigen‘ Euro, der jetzt auch noch dauernd gegenüber dem Dollar fällt umtauschen?
Bei uns läuft ja auch die von Teilen der FPÖ die Antieuropropaganda, obwohl schon alles gelaufen ist. Sie unterscheiden sich dadurch sehr von unserem FPÖ-Finanzminister. Die wohl dümmste Wochenzeitschrift Österreichs fragt, ob wir den Euro einführen sollen… Aber seien wir uns doch ehrlich. Früher hat man gesagt, der Dollar steht auf 14 Schilling, oder auf 10… und dann wieder auf 13,50… Keiner hatte Zweifel an der Härte des Schillings (DM’s). Heute heißt es, der Euro steht auf 87 US-Cent… welch weiche Währung…
Zudem war die Landeswährung wohl ein Zeichen der nationalen Identität.
Daß eine einheitliche Europawährung das Vernünftigste ist, steht wohl außer Frage, aber wie bringt man das den Leuten rüber?

Zum anderen denke ich, daß sowohl die anderen

EU-Länder als auch Dänemark versuchen den Schaden so klein wie
möglich zu halten. Man wird wahrscheinlich in Dänemark genau
so in Euros zahlen können, wie heute in den
Fremdenverkehrsgebieten in Österreich mit DM. Und es wird wohl
kaum eine Firma geben, die keine Geschäfte mit dänischen
Firmen macht, nur weil es in Dänemark noch keine Euros gibt.

Das mag wohl stimmen. Aber was bringt das den Dänen ? Im
Grunde genommen, ist die Krone dann genau so eine
„Pseudo“-Währung, wie es heute noch die D-Mark oder der
Schilling ist. Steht zwar nett D-Mark draufgedruckt auf dem
Schein, aber im Grunde genommen ist es nur ein „verkleideter“
Euro.

Die Frage muss nicht nur lauten, was haben die Dänen für
Nachteile dadurch, dass sie den Euro nicht einführen, sondern
genau so: Haben sie dadurch eigentlich irgendeinen Vorteil ?
Ich sehe keinen, lasse mich aber gerne eines anderen belehren,
wenn hier jemand Vorteile erkennen kann.

Ich sehe auch keinen Vorteil. Vor ein oder zwei Jahren hätte ich noch gesagt, wenn man die Landeswährung beibehält, könnte man noch abspringen, wenn das Euroexperiment schief läuft. Aber wenn’s mit dem Euro schief laufen sollte (was ich nicht glaube) wird wohl die Dänenkrone mitgerissen… Oder? (Ich bin kein Vorarlberger, das ?oder? kann man durchaus als Frage verstehen)

Servus, liebe Grüße
Herbert

Servus Tiger

Hi Herbert :o)

Man wird wahrscheinlich in Dänemark genau

so in Euros zahlen können, wie heute in den
Fremdenverkehrsgebieten in Österreich mit DM.

Ja, mit einem Kurs von zwischen 1:8 bis 1:10 °grins°

Da sind wir ja schlimmer als die Ungarn :wink:

Und es wird wohl

kaum eine Firma geben, die keine Geschäfte mit dänischen
Firmen macht, nur weil es in Dänemark noch keine Euros gibt.

Naja, der Vergleich hinkt ein wenig. Eine Rechnung aus
Dänemark kann ich auch im Euro-Äquivalent überweisen, genauso
wie der Däne meine Rechnung in Kronen zahlen kann. Dem Konto
wird immer der Äquivalentbetrag gutgeschrieben, also ist mir
ziemlich wurscht womit er zahlt, Hauptsache er zahlt den
vollen Betrag. Einen Unterschied wird´s wohl geben, wenn
Euro-Überweisungen innerhalb der EU als INLANDS-Überweisungen
gelten, aber da sind ja noch die Banken vor °grins°

Ja, willst Du den Banken den letzten Verdienst nehmen? *ggg*

Servus
Herbert

Hallo,

Gerade höre ich im Radio, dass die Dänen in einem
Volksentscheid sich gegen den Euro enschieden haben.
Ich glaube, ich weiß jetzt, warum viele Staaten (auch die
"Volks"regierung rot/grün) sich gegen die Mündigkeit der
Bürger, also gegen einen Volksentscheid entscheiden!
Oder was meint Ihr?
Wie würde so ein Volksentscheid ausgehen?

Würde man einen solchen Volksentscheid bei uns machen, die Mehrheit würde wohl dagegen stimmen. Aber wir haben auf Bundesebene nun mal keine Volksentscheide. Auch wenn die "Volks"regierung das eigentlich vor hatte. Und das ist auch gut so. Machen wir uns nichts vor, Politiker sind korupt und was weiß ich noch nicht alles, aber sie werden dafür bezahlt sich über so etwas Gedanken zu machen. Volksentscheide bringen uns doch nur Stammtischpolitik, siehe die 18-%-Ausländerbegrenzung in der Schweiz, die ja Gott sei dank abgelehnt wurde.

Außerdem komme ich aus Bayern, wo es Volksentscheide gibt. Und ich sag dir die letzen Volksbegehren (mit denen das Volk einen Volksentscheid erzwingen kann) sind allesamt im Sand verlaufen. Es hat schlicht keinen interessiert.

Beim Euro wäre das sicher etwas anderes, klar. Aber der Vorteil an Politikern ist, dass sie sich eben auch über das Morgen Gedanken machen müssen. Der Mann auf der Straße denkt nur an das Heute.

ciao

Thomas