Wer kann mir die Herstellung und Zusammensetzung von
Damszener Stahl bzw. --Klingen erklären?
Mit Dank im voraus,
Cubus
Wer kann mir die Herstellung und Zusammensetzung von
Damszener Stahl bzw. --Klingen erklären?
Mit Dank im voraus,
Cubus
Hallo !
Das Prinzip des Damaszierens besteht darin, kohlenstoffarmes Eisen (Ferrit) mit kohlenstoffreichem Stahl (Perlit) zu verschweißen (feuerverschweißen). Auf diese Weise gelingt es, harten spröden Stahl mit weichem zähen Eisen zur Herstellung von zugleich harten und elastischen Schwertklingen zu verbinden.
Wenn Du möchtest, schicke ich Dir per Mail eine Zeichnung über den gesamten Schmiedevorgang.
Aber nur, wenn Du es möchtest. Ich habe schon zuviel Zeichnungen usw verschickt, ohne überhaupt zu wissen, ob sie erwünscht waren oder ob sie angekommen sind.
Gruß Werner
wie Blätterteig
Hi Cubus,
Weiches Eisen und harter Stahl werden aufeinandergelegt, erhitzt, plattgeklopft auf Rasierklingenstärke, gefaltet, erhitzt, plattgeklopft, … und das so lange, bis der Meister zufrieden ist. Das Endprodukt ist zäh und hart zugleich - genau wie Blätterteig, da nimmt man Teig und Butter.
Gruß
Ralf
Hallo Drampeldir!
Wenn es so einfach wäre, könnte jeder ostfriesische Schmied das auch. Es ist aber doch etwas schwieriger.
- Zunächst werden Eisen- und Stahlstreifen in „Sandwichart“ aufeinandergelegt und in glühendem Zustand zu einem vierkantigen Strang geschmiedet. (Schweißdamast).
- Dieser Strang wird glühend um die Längsachse verwunden, wodurch ein Rundstab entsteht, ähnlich einem Seil.
- Der Rundstab wird wieder kantig geschmiedet.
- Ein nächster wird hergestellt. Einer der beiden hat linksdrall, der andere rechtsdrall.
- Beide werden zusammengeschweißt (feuerverschweißt).
- Das Paket wird flachgeschmiedet.
- Die Stahlkanten werden angeschweißt. Das heißt, beide Seiten des flachen Pakets werden angestaucht in der gesamten Länge,
- Die Stahlkanten werden angeschliffen. Bei dieser einfachen Art des Damaszierens geht das Muster ganz durch die Stärke der Klinge.
- Bei der Deckschichttechnik wird unter die Damastschicht eine Stahlschicht geschweißt und auf diese nochmals eine Damastschicht. Bei dieser Technik ist es auch möglich, daß beide Seiten der Klinge völlig verschiedene Muster zeigen.
Die Deckschichttechnik wurde wohl deshalb zum weitaus überwiegenden Teil verwendet, weil sie es ermöglicht, die Schneide fast unbegrenzt zu schleifen.
Zusätzlich ist bei dieser Art zu Schmieden das Material sehr wichtig.
Beschreiben läßt sich das Ganze auch nur mit einer dazugehörigen Zeichnung.
Gruß Werner
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hat was für sich die Methode…
Hallo Werner,
deshalb hat auch mein ehemaliger Metallausbilder die alten Feilen von uns Azubi’s eingesammelt und mit nach Hause genommen. Er ist jetzt seit 1992 im Ruhestand (SIEMENS-Methode der Firmensanierung, mit damals 56 Jahren) und fertigt heute noch bei sich zu Hause handgemachte Taschenmesser mit Damaszenerklingen. Sauscharf die Dinger, mit handgenähtem Futteral, aber unverkäuflich. Ich wollte mal eines Ihm abkaufen als gutes Geschenk für einen Bekannten. War leider nichts zu machen.
Gruß
dennis
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Hallo Werner,
deshalb hat auch mein ehemaliger Metallausbilder die alten
Feilen von uns Azubi’s eingesammelt und mit nach Hause
genommen. Er ist jetzt seit 1992 im Ruhestand (SIEMENS-Methode
der Firmensanierung, mit damals 56 Jahren) und fertigt heute
noch bei sich zu Hause handgemachte Taschenmesser mit
Damaszenerklingen. **Sauscharf>/b> die Dinger,
mit handgenähtem Futteral, aber unverkäuflich. Ich wollte mal
eines Ihm abkaufen als gutes Geschenk für einen Bekannten. War
leider nichts zu machen.Gruß
dennis**
Hallo Dennis!
Ja, die alten echten Handwerker!! Die gibt es bald nicht mehr. Nur noch uns „Experten“ , die wissen, wo eine Beschreibung dafür steht, es selbst aber noch nie gemacht haben.
Gruß Werner
Hi Werner,
natürlich ist es nicht so einfach. Mir klang die Frage aber nicht, als käme sie von einem Hobby-Schmied, deswegen habe ich versucht, dem Cubus erstmal das Prinzip zu vermitteln. Wer’s dann genauer wissen will, der kann ja weiterbohren. Im Netz gibt’s zu dem Thema übrigens schöne Seiten, die ich allerdings erst später entdeckt habe: http://www.arsmartialis.com/technik/damast.html#9
http://www.damaszener.de/index.html
(und noch weit mehr)
Gruß
Ralf
Die Japaner auch ?
Hallo alle zusammen,
nun, ich gehe davon aus, dass alle die hier geantwortet haben
Oberarme wie ich Oberschenkel habe… hi hi.
Ein interessantes Thema !
MEINE Frage: MAchen das die Japener/Chinesen (bzw. machTEN)nicht auch ? Ist das das gleiche VErfahren ?
Viele Grüße
timo