Damn Small Linux (DSL) - eigene CD zusammenstellen

Computer: Software & Programmierung UNIX & Linux
#1

Hallo!

Ich hab mir die fertige Damn Small Linux-CD gedownloadet und ein bisschen herumprobiert damit. Jetzt möchte ich eine CD mit meinen Einstellungen (z.B. deutsches Tastaturlayout) und ein paar zusätzlichen Programmen neu zusammenstellen. Ich hab mir auch das Wiki von DSL angesehen und das mkmydsl-Skript ausprobiert (ist dafür gedacht, eine neue CD zu erstellen). Leider hab ich noch nicht wirklich heraussen wie das funktionieren soll. Wenn ich nur nach dem Booten von der original CD die entsprechenden Programme installiere und die Einstellunge ändere und dann mit diesem Skript die CD erstellen will, wird genau dieselbe CD nochmal erstellt, wie sie auch schon original ist. Ohne jegliche zusätzliche Programme bzw. Einstellungen. Was mach ich da falsch? Wer kennt sich mit DSL aus und kann mir weiterhelfen? Danke schon jetzt dafür!

lg Daniel

#2

Hallo Daniel,

Ich hab mir
auch das Wiki von DSL angesehen und das mkmydsl-Skript
ausprobiert.
Leider hab ich noch nicht wirklich heraussen wie das
funktionieren soll.

Am besten lädtst Du dazu DSL mit der Boot-Option toram komplett in den RAM.
Dann gibt es zwei wichtige Dateien:
/KNOPPIX/opt/.filetool.lst (dort werden die Dateien und Verzeichnisse aufgelistet, die gesichert werden sollen)
/KNOPPIX/opt/.xfiletool.lst (Dateien u. Verzeichnisse, die nicht gesichert werden sollen)
Wenn Du also im Verzeichnis /opt/bin/mySuperprogramm/ ein Skript hinzugefügt hast, das auf die neue CD soll, muss in der Datei .filetool.lst eine Zeile /opt/bin/mySuperprogramm/ stehen. Normalerweise sind die wichtigsten Verzeichnisse/Dateien aber schon dabei. Du kannst das mit einem Editor machen, es gibt aber auch einen Menupunkt DSL -> Apps -> Tools -> „add to Filetool“ bzw. „add to Xfiletool“, der das quasi automatisch erledigt.
Mit DSL -> System -> Backup/Restore werden diese Dateien ausgelesen und in eine Archiv-Datei backup.tar.gz verpackt. Wo diese Datei abgespeichert werden soll wirst Du dabei gefragt. Du musst natürlich Schreibrechte für das Verzeichnis haben, sonst meckert das Tool. Wenn Du externen Speicher benutzen willst, muss es eine Linux-Partition sein.
Dann startest Du das Skript

sudo mkmydsl

und wirst gefragt, wo sich deine Sicherungsdatei befindet. Wenn Du sie z.B. im Wurzelverzeichnis deiner gemounteten externen Festplatte sda2 abgelegt hast, würdest Du angeben

/mnt/ext/sda2/

wobei Du natürlich den Mountpfad und die Device-Bezeichnung anpassen musst. Wichtig ist auch der Slash / am Ende.
Anschliessend gibst Du an, wo die iso-Datei hin soll und ob Du zusätzliche Boot-Parameter brauchst. Dann wirst Du gefragt, ob Du die CD gleich oder erst später brennen willst. Wenn Du erst später brennen willst kannst Du die Iso-Datei nochmal kontrollieren, indem Du sie als loop-Device mountest:

mount -o loop /pfad\_zum\_image/image.iso /mnt/disk

Nach dem Brennen sollten alle vorgenommenen Änderungen da sein.

Viele Grüße
Marvin

#3

Dankeschön für die ausführliche Antwort!
Es funktioniert jetzt soweit, dass die zusätzlich installierten Anwendungen auch bei der neuen CD vorhanden sind und auch die Einstellungen werden wiederhergestellt. Das Problem ist jetzt noch, dass die zusätzlichen Programme doppelt ins neue ISO gepackt werden. D.h. es werden die *.dsl-Dateien ins Root-Verzeichnis der neuen CD kopiert und zusätzlich noch in einen Ordner mysl der sich ebenfalls im Root-Verzeichnis der CD befindet.

Beim mkmydsl-Skript werde ich nur ganz am Anfang einmal ums „work-directory“ gefragt, da gebe ich das Verzeichnis auf der Festplatte an, das die Programme (dsl-Dateien) und die backup.tar.gz enthält. Danach wird das ISO erstellt wobei eben die Programme wie oben beschrieben doppelt vorhanden sind. Was mach ich da noch falsch?

Danke nochmal für die tolle Hilfe!

lg Daniel

#4

Hallo Daniel,

Was
mach ich da noch falsch?

Keine Ahnung, was Du falsch machst. Ich habe keinen Fehler gefunden, obwohl mich dieses verdammte Small Linux bald in den Wahnsinn getrieben hat, aber das ist eine andere Geschichte. Ich weiss schon, warum ich für solche Mini-Sachen Puppy-Linux bevorzuge…
Vielleicht sollte man das Skript mkmydsl mal genauer untersuchen, aber dazu habe ich jetzt keine Lust mehr, sorry.
Als Workaround könntest Du, wie beschrieben, die ISO vor dem Brennen per mount einhängen

mount -o loop /pfad\_zum\_image/image.iso /mnt/disk

da kannst Du dir dann ganz normal das Verzeichnis /mnt/disk ansehen und eventuell überflüssige bzw. doppelte Verzeichnisse löschen und dann nach dem Aushängen die so korrigierte ISO brennen. Eine ziemlich hässliche Lösung, vielleicht fällt ja jemandem was besseres ein, mir im Moment nicht :frowning:

Viele Grüße
Marvin

#5

Dankeschön für die Antwort und die Mühe, die du dir gemacht hast! Ich hab auch noch andere Sachen mit DSL ausprobiert, und es gibt da doch einiges, dass nicht so wirklich nachvollziehbar funktioniert. Nach ewig langem Herumprobieren hab ich mich dann doch entschlossen auch auf Puppy Linux umzusteigen. Das ist mir dann doch um einiges sympathischer und vor allem funktioniert eigentlich alles bisher einwandfrei und total einfach.
Danke nochmal für die Hilfe und den Tipp!

lg
Daniel