Dein Gemecker möchte ich nicht lesen müssen, wenn die Zinsen
auf Druck der Wirtschaft, Politik und des Auslandes gesenkt
worden wären, und dann nächstes Jahr die Inflationsrate
steigt.
Ganz im Gegenteil bin ich Befürworter einer geregelten Inflation.
siehe Spanien: die haben eine Inflation von 3,5 % und lachen sich über den EZB-Zinssatz schlapp und können mit stolzgeschwellter Brust Deutschland an die Einhaltung der Kriterien erinnern!
Die EZB ist der Preisstabilität verpflichtet und nicht
denjenigen, die mit Dollar-Calls ´ne schnelle Mark oder einen
billigen Urlaub in den USA machen wollen.
Tja, das ist ja das Problem, daß diese Euro-Masche allen EU-Staaten bringt. Macht Duisenberg Politik für Spanien oder für Frankreich und Deutschland? Das ganze sieht doch so aus, daß da einer ein Instrument für notzeiten hat, es aber nciht rausrückt, weil es dann ja weg ist wenn Notzeiten da sind. Jezt streiten sich nur alle: sind die Notzeiten schon da?
Sie hat zwar bei ihren Entscheidungen die
Wirtschaftsentwicklung zu berücksichtigen, aber eben nur, wenn
das die Preisstabilität nicht negativ beeinflußt.
Ein Stabilitätskriterium für den EU-Raum von 2%. Deutschland steuert mit 1% einer Deflation entgegen während Spanien auf Kosten der stabilen EZB seinen Staatshaushalt sanieren kann, da dort die Inflation bei 3,5% liegt. Kann das sein?
Ich bin in der Tat dankbar, daß die EZB diesmal nicht den
Rufen der Kapitalmärkte gefolgt ist, sondern eine
eigenständige und nachvollziehbare Entscheidung getroffen hat.
Wie eigenständig ist diese Entscheidung? Oder sitzt der Duisenberg auf einem Konglomerat von Vorschriften, die so unsinnig sind, daß er nix machen kann?
Gruss winkel
.
Im übrigen ist die Theorie „niedrigere Zinssätze=
Wirtschaftswachstum“ nur unter Einhaltung einiger Prämissen
gültig. Dazu gehört einerseits, daß jemand (billigeres) Geld
verleihen will (das ist derzeit nicht oder nur eingeschränkt
der Fall)
BaselII ick hör dir trappsen!
und andererseits jemand, der das Geld haben will, um
zu investieren. Das ist aber auch nicht der Fall, weil die
Kapazitäten bei weitem nicht ausgelastet sind. Und solange
sich das nicht ändert, werden weder Mitarbeiter eingestellt
noch neue Kredite aufgenommen.
Und warum sagt „Industrie“ dann, es wäre kein Investitionsklima, weil EZB nicht Zinsen senkt?
(Ich weiß die Lager der Wirtschaftstheoretiker prallen hier aufeinander, aber doch nur, weil letzten Endes alle ratlos sind. Gottseidank kann man ja auf die SPD schimpfen.