Danke Herr Duisenberg

Der Euro steigt gegenüber dem Dollar!!!

(Super! Daß das den Ausfuhren aus dem Euroraum schadet, stört einen Bürokraten wie Sie ja nicht)

Die Inflationsrate bleibt unter 2%

Stabilität ist alles, egal was die Regierungen von dieser Beamtenmentalität halten. Hauptsache sie liefern die Argumente, daß diese unheilige Währungsunion sich selbst sprengt.

3,25%, sind Sie einghetlich in diese Zahl verliebt?

Die Wirtschaft im euroraum hinkt der Konjunktur in den USA hinterher. Wenn also die FED mit Zinssenkungen die Wirtschaft ankurbelt, dann brauchen Sie das ja noch lange nicht! Wieso? Klar: Sie sind ja nicht nur Beamter, sondern Euro-Beamter. sozusagen die Potenz von Unkündbarkeit und bürokratischer Dummheit.

So wird aus einer „Notlösung“ für diesen Stuhl, der Totengräber der Euro-Wirtschaft.

gruss
winkel

Aha!
Hallo!

Wäre es dir vielleicht lieber, wenn der Euro noch 50 US Cent wert wäre? Wenn wir nichts ausländisches mehr kaufen könnten, weil alles auf einmal doppelt so viel kostet? Benzin für 3€ etwa?

Du hast auch schon einmal besseren Unsinn geschrieben!

Und zur Zinspolitik: wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen (LNK, Aufbruchstimmung), dann hilft auch die beste Zinssenkung nichts.

Gruß

Marcus

Der Euro steigt gegenüber dem Dollar!!!
(Super! Daß das den Ausfuhren aus dem Euroraum schadet…

Hallo,

ich erinnere mich an Dollarkurse zwischen 4,40 DM (vor 40 Jahren) und ca. 1,38 DM (1990/91). Die letzten Jahre, als es innerhalb der EU längst feste Wechselkurse gab, schwankte der Dollarkurs zwischen 1,60 und 2,20 DM. Das eigentlich bei jedem Wechselkurs anhebende Gejammer über das unmittelbar bevorstehende Ende der Wirtschaft höre ich seit Jahrzehnten. Die Wirtschaft hat’s überlebt. Außerdem hat die Medaille wie immer zwei Seiten. Dem Gequake über schwieriger werdende Ausfuhren liegt eine sehr verkürzte Denkweise zugrunde. Einfuhren werden billiger. Jeder weiß aus Erfahrung, daß deshalb der deutsche Markt nicht plötzlich von amerikanischen Waren überschwemmt wird, die die inländische Produktion verdrängen. Manchem deutschen/europäischen Produzenten wird das Leben erleichtert, weil Einkaufsteile amerikanischen Ursprungs billiger werden.

Im Moment aber sind das alles untergeordnete Effekte. Die 1:1-Parität von Euro und Dollar hat allenfalls psychologische Bedeutung. Die tatsächliche Wechselkurs-Veränderung liegt in der 2. oder 3. Stelle hinter dem Komma - schlicht unbedeutend. Das Zinsniveau ist derzeit so niedrig, daß auch eine weitere Zinssenkung kaum Einfluß auf die Investitionsbereitschaft haben wird, soweit eine Leitzinssenkung überhaupt bei privaten und gewerblichen Kreditnehmern ankommt. Handlungsspielraum der EZB und seine Folgen sind im Moment sehr begrenzt. Außerdem haben wir nur eine einzige EU-Zinspolitik, aber viele EU-Mitglieder, deren Entwicklung keineswegs parallel verläuft. Wir dürfen also nicht das gesamte Geschehen nur durch die deutsche Brille sehen.

Gruß
Wolfgang

selber danke
Dein Gemecker möchte ich nicht lesen müssen, wenn die Zinsen auf Druck der Wirtschaft, Politik und des Auslandes gesenkt worden wären, und dann nächstes Jahr die Inflationsrate steigt.

Die EZB ist der Preisstabilität verpflichtet und nicht denjenigen, die mit Dollar-Calls ´ne schnelle Mark oder einen billigen Urlaub in den USA machen wollen.

Sie hat zwar bei ihren Entscheidungen die Wirtschaftsentwicklung zu berücksichtigen, aber eben nur, wenn das die Preisstabilität nicht negativ beeinflußt.

Ich bin in der Tat dankbar, daß die EZB diesmal nicht den Rufen der Kapitalmärkte gefolgt ist, sondern eine eigenständige und nachvollziehbare Entscheidung getroffen hat.

Gruß
Christian

P.S.
Im übrigen ist die Theorie „niedrigere Zinssätze= Wirtschaftswachstum“ nur unter Einhaltung einiger Prämissen gültig. Dazu gehört einerseits, daß jemand (billigeres) Geld verleihen will (das ist derzeit nicht oder nur eingeschränkt der Fall) und andererseits jemand, der das Geld haben will, um zu investieren. Das ist aber auch nicht der Fall, weil die Kapazitäten bei weitem nicht ausgelastet sind. Und solange sich das nicht ändert, werden weder Mitarbeiter eingestellt noch neue Kredite aufgenommen.

hmmmm,

die FED wird schon sehen, was sie noch machen kann, wenn der zinssatz erst unter die 1% marke gerät. nichts!

schau doch mal um die erde und verweile mit deinem auge in japan. die haben vor einigen jahren das selbe durch wie wir nun. die haben versucht wie die FED anhand der zinsen das ´ding schon zu schaukeln… und? nix!

deflation haben sie nun und keinen aufschwung. die ausgaben für verwaltung etc. vom staat sind weiterhin enorm, daran hat selbst kein japaner gedacht…

zinsspielerein sind auf kurze sicht erquickend, auf lange sicht kann man hiermit die wirtschaft schlecht beeinflussen, denn nicht alle zinsersparnisse muenzen sich 1:1 in investitionen oder konsum um!

gruss vom

showbee

hmmmm,

die FED wird schon sehen, was sie noch machen kann, wenn der
zinssatz erst unter die 1% marke gerät. nichts!

Ja Showbee,

das sehe ich auch so, daß die FED eher von Aktionismus und Ratlosigkeit geplagt ist.

schau doch mal um die erde und verweile mit deinem auge in
japan. die haben vor einigen jahren das selbe durch wie wir
nun. die haben versucht wie die FED anhand der zinsen das
´ding schon zu schaukeln… und? nix!

Ja, Japan hat ne strahlende Deflation mit Überdimmensionen fauler Kredite. Aber sollte nicht aus der Entwicklung etwas gelernt worden sein, außer „Augen zu und durch“?

deflation haben sie nun und keinen aufschwung. die ausgaben
für verwaltung etc. vom staat sind weiterhin enorm, daran hat
selbst kein japaner gedacht…

siehe voriger Absatz!

zinsspielerein sind auf kurze sicht erquickend, auf lange
sicht kann man hiermit die wirtschaft schlecht beeinflussen,
denn nicht alle zinsersparnisse muenzen sich 1:1 in
investitionen oder konsum um!

Offensichtlich sehen das die Wirtschaftsleute und vor allem meine geliebten Börsianer aber anders. wie das?

gruss
winkel

Dein Gemecker möchte ich nicht lesen müssen, wenn die Zinsen
auf Druck der Wirtschaft, Politik und des Auslandes gesenkt
worden wären, und dann nächstes Jahr die Inflationsrate
steigt.

Ganz im Gegenteil bin ich Befürworter einer geregelten Inflation.
siehe Spanien: die haben eine Inflation von 3,5 % und lachen sich über den EZB-Zinssatz schlapp und können mit stolzgeschwellter Brust Deutschland an die Einhaltung der Kriterien erinnern!

Die EZB ist der Preisstabilität verpflichtet und nicht
denjenigen, die mit Dollar-Calls ´ne schnelle Mark oder einen
billigen Urlaub in den USA machen wollen.

Tja, das ist ja das Problem, daß diese Euro-Masche allen EU-Staaten bringt. Macht Duisenberg Politik für Spanien oder für Frankreich und Deutschland? Das ganze sieht doch so aus, daß da einer ein Instrument für notzeiten hat, es aber nciht rausrückt, weil es dann ja weg ist wenn Notzeiten da sind. Jezt streiten sich nur alle: sind die Notzeiten schon da?

Sie hat zwar bei ihren Entscheidungen die
Wirtschaftsentwicklung zu berücksichtigen, aber eben nur, wenn
das die Preisstabilität nicht negativ beeinflußt.

Ein Stabilitätskriterium für den EU-Raum von 2%. Deutschland steuert mit 1% einer Deflation entgegen während Spanien auf Kosten der stabilen EZB seinen Staatshaushalt sanieren kann, da dort die Inflation bei 3,5% liegt. Kann das sein?

Ich bin in der Tat dankbar, daß die EZB diesmal nicht den
Rufen der Kapitalmärkte gefolgt ist, sondern eine
eigenständige und nachvollziehbare Entscheidung getroffen hat.

Wie eigenständig ist diese Entscheidung? Oder sitzt der Duisenberg auf einem Konglomerat von Vorschriften, die so unsinnig sind, daß er nix machen kann?

Gruss winkel

.

Im übrigen ist die Theorie „niedrigere Zinssätze=
Wirtschaftswachstum“ nur unter Einhaltung einiger Prämissen
gültig. Dazu gehört einerseits, daß jemand (billigeres) Geld
verleihen will (das ist derzeit nicht oder nur eingeschränkt
der Fall)

BaselII ick hör dir trappsen!

und andererseits jemand, der das Geld haben will, um

zu investieren. Das ist aber auch nicht der Fall, weil die
Kapazitäten bei weitem nicht ausgelastet sind. Und solange
sich das nicht ändert, werden weder Mitarbeiter eingestellt
noch neue Kredite aufgenommen.

Und warum sagt „Industrie“ dann, es wäre kein Investitionsklima, weil EZB nicht Zinsen senkt?

(Ich weiß die Lager der Wirtschaftstheoretiker prallen hier aufeinander, aber doch nur, weil letzten Endes alle ratlos sind. Gottseidank kann man ja auf die SPD schimpfen.

Der Euro steigt gegenüber dem Dollar!!!
(Super! Daß das den Ausfuhren aus dem Euroraum schadet…

Du hast ja vollkommen recht.

Was ich ja ewiglich bewundere an den Chefvolkswirten ist doch, daß sie für jede Lage ein Argument haben, warum es ihnen so schlecht geht. Anstatt zu handeln verlegen sie sich auf Regierungsschelte und Weltmarktschelte. die Zeiten wo in Deutschland Unternehmer noch was bewegten sind vorbei, seitdem aussenstehende Gehalts- und Abfindungsfetischisten die Wirtschaftsmacht übernommen haben, die in Seminaren die rhetorischen Qualitäten gelernt haben, ihr eigenes Versagen anderen anzulasten.

gruss
winkel

Hi Marcus,

Wäre es dir vielleicht lieber, wenn der Euro noch 50 US Cent
wert wäre? Wenn wir nichts ausländisches mehr kaufen könnten,
weil alles auf einmal doppelt so viel kostet? Benzin für 3€
etwa?

Richtig wenn das so wäre würd es unserer Industrie schlecht gehen.

Aber wenn der Dollar 1,50 Euro kostete, dann würde folgendes gelten:

Richtig wenn das so wäre würd es unserer Industrie schelcht gehen.

Merkste was? Wo liegt der Hase im Pfeffer? Da wo satte Pseudounternehmer sich im Glanze der Macht sonnen, die von dem geführten Unternehmen ausgeht. Und Rhetorick alles erklärt und die Fehler dieser Nieten in Nadelstreifen verschleiert.

Du hast auch schon einmal besseren Unsinn geschrieben!

Dann schein ich mich ja zu steigern! siehst du die Falle, die rhetorick aufbaut. Steuererhöhungen herreden, wo keine sind. dolchstoßlegenden erstellen, wegen Besteuerung von Kapitalerträgen usw usw.

Und zur Zinspolitik: wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen
(LNK, Aufbruchstimmung), dann hilft auch die beste Zinssenkung
nichts.

Wer ist da für zuständig. Der, der es in der Hand hat zu „Handeln“ oder der, der Alleingelassen wird um nach „Bedingungen“ zu suchen. Egal was er findet es ist doch forher schon erklärterweise Mist. Aber es ist bequem, solang e man selbst nix tun muss. früher hieß es mal:

Ein selbständiger Unternehmer heißt Unternehmer, weil er ständig selbst was unternehmen muss.

Aber als Hochschulabgänger mit Einser Diplom ist man davon ja gottlob weit weg. Da muß die Regierung ja was unternehmen. Während überall gesundgeschrumpft wird, soll der Staat Arbeitsplätze und Rahmenbedingungen schaffen. Bei diesem Satz muß doch jedem die logische Hutschnur platzen, oder?

gruss
winkel

Im übrigen ist die Theorie „niedrigere Zinssätze=
Wirtschaftswachstum“ nur unter Einhaltung einiger Prämissen
gültig. Dazu gehört einerseits, daß jemand (billigeres) Geld
verleihen will (das ist derzeit nicht oder nur eingeschränkt
der Fall)

BaselII ick hör dir trappsen!

Was hat das mit Basel 2 zu tun?

Daß man im Augenblick ungern Geld verleiht, liegt an den ganzen Pleiten und daran, daß keiner mehr seine Rübe für eine weitere potentiell Pleite hinhalten will (das ist es jedenfalls, was ich von Kunden höre, für unser Haus gelten da ganz andere Aussagen).

und andererseits jemand, der das Geld haben will, um

zu investieren. Das ist aber auch nicht der Fall, weil die
Kapazitäten bei weitem nicht ausgelastet sind. Und solange
sich das nicht ändert, werden weder Mitarbeiter eingestellt
noch neue Kredite aufgenommen.

Und warum sagt „Industrie“ dann, es wäre kein
Investitionsklima, weil EZB nicht Zinsen senkt?

Keine Ahnung. „Die Industrie“ ist im Zweifel der BDI und der hat vom Geschäft seiner Mitglieder oftmals nicht mehr Ahnung als die jeweilige betriebseigene Putzfrau. „Die Industrie“ mit der ich zu tun habe, beschwert sich nicht über die EZB-Zinssätze (höchstens über meine *g*), sondern darüber, daß man allmählich verzweifelt, was die Steuerpolitik der aktuellen Übergangsregierung angeht. Und dabei geht es gar nicht mal um irgendwelche kokreten Entscheidungen, sondern darum, daß man sich auf diese nicht mal mehr für 3 Tage fest einstellen kann.

Gruß
Christian

Moin winkel,

Schauen wir uns mal die Inflationsraten und Realzinsen (Nominalzins, also 3,25% minus Inflationsrate) der einzelnen Euroländer an (erste Zahl Inflationsrate, zweite Zahl Realzins). Die Inflationsraten sind von 2001:

Frankreich 1,7% 1,55%
Belgien 2,4% 0,85%
Deutschland 2,5% 0,75%
Finnland 2,6% 0,65%
Österreich 2,6% 0,65%
Schweden 2,6% 0,65%
Luxemburg 2,7% 0,75%
Italien 2,8% 0,45%
Griechenland 3,0% 0,25%
Spanien 3,7% -0,45%
Irland 4,3% -1,05%
Niederlande 4,6% -1,35%

Wie Du siehst, gibt es sogar negative Realzinsen in Europa und darauf muss die EZB auch achten.

Ich frage mich allerdings, ob die Inflationsraten in Kalifornien, Florida, North-Carolina, Alaska und New York auch stets gleich sind. Wohl kaum. Die FED richtet sich aber nur nach den US-Inflationsraten. Die Auswirkungen auf die einzelnen Inflationsraten spielen eher eine untergeordnete Rolle.

Und die Bedeutung von Frankreich und Deutschland ist sicherlich höher als von Irland und Niederlande. Aber soweit sind wir noch nicht, dass die EZB den Euroraum wirklich als einen Raum betrachtet (nur die durchschnittliche Inflationsrate im Euroraum betrachtet), völlig unabhängig von den Inflationsraten in den einzelnen Ländern.

Ciao

Ralf

Im übrigen ist die Theorie „niedrigere Zinssätze=
Wirtschaftswachstum“ nur unter Einhaltung einiger Prämissen
gültig. Dazu gehört einerseits, daß jemand (billigeres) Geld
verleihen will (das ist derzeit nicht oder nur eingeschränkt
der Fall)

BaselII ick hör dir trappsen!

Was hat das mit Basel 2 zu tun?

du schriebst: …, daß jemand Geld verleihen will,…

dazu hier auch: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,220433,00.html

gruss
winkel

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,220433,00.html

In seiner Konsequenz bedeutet Basel 2 nicht, daß keine Kredite mehr vergeben werden, sondern daß Kredite entsprechend ihrem Risiko verzinst werden.

Wenn einige Banken sich aus bestimmten Branchen oder Risikoklassen zurückziehen, ist das ihr gutes Recht und zurückzuführen auf die Kreditausfälle der letzten Jahre. Wenn einzelne Mitarbeiter was anderes sagen, spricht das lediglich dafür, daß auch Banken nicht frei von Idioten und/oder Lügnern sind.

Basel 2 interessiert die Banken derzeit nur insofern, als daß Strukturen und Systeme geschaffen werden müssen, um die Basel 2-Anforderungen zu erfüllen. Die Anforderung, sich von bestimmten Kunden trennen zu müssen, ist ganz sicher nicht darunter.

Gruß
Christian

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,220433,00.html

In seiner Konsequenz bedeutet Basel 2 nicht, daß keine Kredite
mehr vergeben werden, sondern daß Kredite entsprechend ihrem
Risiko verzinst werden.

Das wäre ja auch okay.

Wenn einige Banken sich aus bestimmten Branchen oder
Risikoklassen zurückziehen, ist das ihr gutes Recht und
zurückzuführen auf die Kreditausfälle der letzten Jahre. Wenn
einzelne Mitarbeiter was anderes sagen, spricht das lediglich
dafür, daß auch Banken nicht frei von Idioten und/oder Lügnern
sind.

Basel 2 interessiert die Banken derzeit nur insofern, als daß
Strukturen und Systeme geschaffen werden müssen, um die Basel
2-Anforderungen zu erfüllen. Die Anforderung, sich von
bestimmten Kunden trennen zu müssen, ist ganz sicher nicht
darunter.

Warum, so erkläre mir bitte, sind dann meine persönlichen Erfahrungen in unserem Dorf identisch mit denen, die im Artikel als Beispiel herhalten? Ist der bankinterne Idiot/Lügner gleichmäßig über die Republik verteilt? Warum machen meine Bekannten in NRW ähnliche Erfahrungen in Bankgesprächen, wie sie wörtlich auch im Artikel stehen? Keine Direktive, kein System dahinter?

Ich hab mal bei ner Bankenneuordnung, wo eine Filiale innerhalb von 2 Jahren drei verschiedenen Regionalstellen zugeordnet wurde erlebt, daß jedesmal der Besen kam und alle Darlehensnehmer antanzen mußten und erklären, warum sie ihren Kredit behalten sollten.

Ich zitiere nochmal Blüm von 1992: Hätte Columbus so gehandelt wie die deutschen Banken bei der Finanzierung der Existenzgründer in den neuen Ländern, dann wäre Amerika heute noch nicht entdeckt.

Ich wär ja mal gespannt, was die Geschichtsschreibung mal rausfindet, wieso die Landschaften nicht von selber blühten, sondern von Wessi-Firmen heimgesucht wurden wie von Heuschrecken. So siehts ja heute drüben aus: Kahl!

gruss
winkel

PS: Aber das ist ja keine Diskussion über die Finanzierungsgebahren der Banken.

Spanien und die Wirtschaftsdaten

Ein Stabilitätskriterium für den EU-Raum von 2%. Deutschland
steuert mit 1% einer Deflation entgegen während Spanien auf
Kosten der stabilen EZB seinen Staatshaushalt sanieren kann,
da dort die Inflation bei 3,5% liegt. Kann das sein?

Eine viel interessantere Frage, die Du mal stellen (oder besser noch: Beantworten) solltest, lautet: Wieso hat Spanien eigentlich einen ausgeglichenen Haushalt, wenn die ALQ bei über 11 % liegt?

Ist die Wirtschaftslage vielleicht doch nicht alleine schuld an den Haushaltsproblemen?

Fragt sich
Christian

Ein Stabilitätskriterium für den EU-Raum von 2%. Deutschland
steuert mit 1% einer Deflation entgegen während Spanien auf
Kosten der stabilen EZB seinen Staatshaushalt sanieren kann,
da dort die Inflation bei 3,5% liegt. Kann das sein?

Eine viel interessantere Frage, die Du mal stellen (oder
besser noch: Beantworten) solltest, lautet: Wieso hat Spanien
eigentlich einen ausgeglichenen Haushalt, wenn die ALQ bei
über 11 % liegt?

Ist die Wirtschaftslage vielleicht doch nicht alleine schuld
an den Haushaltsproblemen?

Na Christian,

das will ich ja fast nicht glauben!

  1. Das System der Arbeitslosengelder/hilfen ist ein vollkommen anderes. Und Spanien hat ein anderes Sozialsystem. die Gesundheitsversorgung kostet die Hälfte wie in Deutschland. Die Medikamente sind bis zu 80% günstiger, Lohnnebenksoten fallen kaum ins Gewicht. die Renten sind staatlich und unter dem Sozialhilfe-Niveau.
  2. Spanien ist einer der größten Nutznießer der verschiedenen Fonds der EU. Das heißt Maßnahmen, die wir hier selbst finanzieren müssen, läßt sich Spanien finanzieren!
  3. Spanien hat einen höhere MWSt. 17 oder 18% glaube ich
  4. weil der Haushalt eines Landes nicht mit der ALQ in der Weise zusammenhängt, wie du es hier unterstellst.
  5. Spanien hat eine Luxussteuer.

Geh mal mit diesen Vorschlägen in Deutschland hausieren, wo sich doch die Leute darüber aufregen, daß Bezieher über 240 000 DM oder 120 000 Euro keine EHZ erhalten und Arbeitnehmer die BBG zur PKV und Rentenversicherung erhöht bekommen.

Reicht dir das als Antwort?

gruss
winkel

Hallo,

  1. Das System der Arbeitslosengelder/hilfen ist ein vollkommen
    anderes. Und Spanien hat ein anderes Sozialsystem. die
    Gesundheitsversorgung kostet die Hälfte wie in Deutschland.
    Die Medikamente sind bis zu 80% günstiger, Lohnnebenksoten
    fallen kaum ins Gewicht. die Renten sind staatlich und unter
    dem Sozialhilfe-Niveau.

ja, und?

  1. Spanien ist einer der größten Nutznießer der verschiedenen
    Fonds der EU. Das heißt Maßnahmen, die wir hier selbst
    finanzieren müssen, läßt sich Spanien finanzieren!

Die 5 Mrd. Euro machen den Kohl weder in Deutschland noch in Spanien fett. In Anteilen am BSP gemessen lag die Förderung für Spanien in 2002 knapp über 0,8%.

  1. Spanien hat einen höhere MWSt. 17 oder 18% glaube ich

Ja, und?

  1. weil der Haushalt eines Landes nicht mit der ALQ in der
    Weise zusammenhängt, wie du es hier unterstellst.

Neben den Steuerrückgängen, die sich die derzeitige Übergangsregierung zumindest teilweise auch selber zuzuschreiben hat, ist die Arbeitslosigkeit die wesentliche Ursache für die katastrophale Haushaltsituation in Deutschland. Insofern ist der Zusammenhang durchaus gegeben. Nicht zuletzt Schröder beschwört doch ständig, daß die Bundesregierung die Probleme nicht zu verantworten hat, weil die Wirtschaftslage alles schuld ist.

Insofern finde ich es beeindruckend, daß ein anderes Land einen ausgeglichenen Haushalt hat (und wenn man die 5 Mrd Euro abzieht ist er immer noch mehr oder minder ausgeglichen, allemal ausgegelichener als der deutsche) aber eine deutlich höhere Arbeitslosenquote.

  1. Spanien hat eine Luxussteuer.

Ja, und?

Geh mal mit diesen Vorschlägen in Deutschland hausieren, wo
sich doch die Leute darüber aufregen, daß Bezieher über 240
000 DM oder 120 000 Euro keine EHZ erhalten und Arbeitnehmer
die BBG zur PKV und Rentenversicherung erhöht bekommen.

Diese Vorschläge kann man aufgreifen, muß man aber nicht. Es gibt genug Möglichkeiten, weniger Geld zum Fenster rauszuwerfen.

Reicht dir das als Antwort?

Geht so.

Gruß
Christian

Moin Christian,

Eine viel interessantere Frage, die Du mal stellen (oder
besser noch: Beantworten) solltest, lautet: Wieso hat Spanien
eigentlich einen ausgeglichenen Haushalt, wenn die ALQ bei
über 11 % liegt?

Land A Jahr 1
ALQ 12%
Nettoneuverschuldung 3%

Jahr 10
ALQ 10%
Nettoneuverschuldung 2%

Land B Jahr 1
ALQ 8%
Nettoneuverschuldung 2%

Jahr 10
ALQ 10%
Nettoneuverschuldung 3%

So ungefähr. Es kommt also weniger auf die ALQ an sich als auf den Anstieg an. Denn man fährt den Haushalt so, dass er einigermassen stimmt und wenn dann die ALQ sinkt, kann man mehr Sachen machen (oder weniger Schulden). Wenn die ALQ steigt, muss man auf geplante Sachen verzichten (oder mehr Schulden).

Ich habe jetzt die Zahlen von Spanien nicht vorliegen, denke aber, dass dort die ALQ eher gefallen ist und damit dann auch die Nettoneuverschuldung.

Ciao

Ralf