'dannige' -- Fehlendes Wort 'entdeckt'?

Hallo,

das Teil, was man zwischen die Waren aufs Laufband im Geschäft legt, hat keinen Namen und es gibt auch kein Wort für "nicht (mehr) durstig (jedenfalls kein „richtiges“. Ich habe gerade das Gefühl, eine weitere Lücke im deutschen Vokabular entdeckt zu haben.

Galt etwas gestern: zum gestrigen Zeitpunkt
Gilt etwas jetzt: zum jetzigen Zeitpunkt
Gilt etwas morgen: morgig…

usw.

Was ist, wenn etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt gelten wird? „Am 31.12.2003 ist wieder Sylvester. Zum „dannigen“ Zeitpunkt wird allenthalben eine dolle Stimmung herrschen.“

Ist da ein Wort über die Zeit hinweg ausgestorben, das ich nicht kenne, oder gibt es dafür wirklich kein Wort?

MfG
Christian

Das Teil auf dem Laufband - davon hatten wirs hier im Forum schon. Keinen Durst mehr haben, da wurde doch ein Wort erfunden: ich bin sitt. Allerdings stehts nicht im Duden, habe grade nachgeschlagen.

Morgig gibt es übrigens (s. S. 504 Duden)!
Aber was soll ein „zum gestrigen Zeitpunkt“ sein? - Was für ein Zeitpunkt? - Gestern ist kein Zeitpunkt… höchstens, Du meinst einen bestimmten Zeitpunkt des gestrigen Tages. "Gestern um 12:05 Uhr ereignete sich ein Unfall. Zu diesem Zeitpunkt war… *bla*…

Was ist, wenn etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt gelten wird?
"Am 31.12.2003 ist wieder Sylvester. Zu diesem „Zeitpunkt“
wird … oder dann wird…

Grüßle Netti

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Zur weiteren Erhellung
Hallo exc,

Du meinst also das zeitliche Äquivalent zu „dortig“? Falls ja, klänge, sofern es kein Wort gibt, „dannig“ passend & würdig - etwa so wie „sitt“ :wink:)

Viele Grüße
Diana

Hallo Christian -

jedenfalls müsste dieses Wort in allen Behörden Jubel auslösen; denn würde es in den Duden aufgenommen, schenkten die dannigen Ausdrucksmöglichkeiten den dortigen Beschäftigten ungeahnte Freuden!

Gruß,
Peter

dannig klingt, gegebenermaßen
Hallo, Christian,

ich höre aber oft (in amtlichen Meldungen):
„zum dann gegebenen Zeitpunkt“

Allzu oft aber wird dieser wohl nicht hergegeben, oder?

Krüße, moin, manni

„dem derzeitigen“ ist ja v.a. jetziges gegeben.

‚sitt‘ daneben gegangen
Halloo, Netti, hallo Leute!

Es kann ja gar kein entsprechendes „undurstiges“ Wort zu „satt“ geben.
Weil Durst und Trinken auf noch geringere Weise eindeutig mit der (materiellen) Ernährung zusammenhängt.
Allein dadurch, daß durchs Essen alleine schon soundsoviel Prozent der Flüssigkeitsaufnahme geschieht.
Es „braucht“ also eigentlich wirklich keiner „zu trinken“.
Außer in den ersten Monaten.
Also iss man als Baby eingli von Natur ein (einmaliger) Quartalsäufer.

Schmunzelmoinster, ciao, manni

Hallo,
also das mit dem Ding auf dem Förderband hab ich auch lange geglaubt, aber es hat einen Namen (auch wenn man sich darüber streiten kann ob der so sinnvoll ist): es heisst WARENTRENNER.

Raul

Hallo, Christian!

Das ist doch mal ein kreativer Vorschlag. Diesen Ansatz sollte man aufgreifen.

Wir haben hier schon einen „Verein zu Bewahrung altertümlicher Wörter“, Präsidentin ist Nike, wenn ich recht weiß.

Im Köln-Bonner Raum gibt es einen „Verein zur Stärkung der Verben“, der sich das Ziel gesetzt hat, alle regelmäßigen Verben

(auch „schwache Verben“ genannt, das sind die, die in der Vergangenheit die Endungen –te, –test, etc. haben.
Beispiel: Ich lernte, du lerntest usw.;
daraus soll nach dem Willen der Verbenstärker werden:
ich larn, du larnst, er larn, wir larnen, ihre larnt, sie larnen)

durch unregelmäßige, auch „starke“ genannte Formen zu ersetzen, weil man dann so klangvolle Konjunktive bilden könne, wie:
“Lärne ich zu fliegen, ich flöge übers Kuckucksei, und wenn du noch möckest (von „meckern, er merkert, er mock, er möcke) und dir der Kragen plütze (von platzen, er platzt, er plutz, er plütze)

Also fehlt uns noch ein „Verein zur Adjektivierung von Zeit- und Ortsadverbien und den entsprechenden adverbialen Bestimmungen". Darf ich Schriftführer werden?

Hier ein kleines Auswahlangebot von bereits vorhandenen adjektivierten Zeit- und Ortsangaben füge ich zur Demonstration meiner Befähigung zum Schriftführer bei:

temporal:

gestern gestrig
heute heutig
morgen morgig
jetzt jetzig
bald baldig
heuer heurig
einst einstig
damals damalig
ehemals ehemalig
letzte Woche letztwöchig
mehrere Wochen mehrwöchig
vor einem Jahr vorjährig
dieses Jahr diesjährig
nächstes Jahr nächstjährig
übers Jahr überjährig
in der Zukunft zukünftig
in der Gegenwart gegenwärtig
zur rechten Zeit rechtzeitig
zu früher Zeit frühzeitig
zu jeder Zeit jederzeitig
in dieser/der Zeit derzeitig
zur Unzeit unzeitig
in der Urzeit urzeitig
in der neuen Zeit neuzeitig
vor der Zeit vorzeitig
nach der Zeit nachzeitig
einmal einmalig
zweimal etc. zweimalig etc.
jeweils jeweilig
mit langem Leben langlebig
in langer Weile langweilig
in kurzer Weile kurzweilig

lokal:

oben obig
über übrig
unten untrig
vorn vorig
nachher nachherig
hier hiesig
da dasig
dort dortig
rückwärts rückwärtig
jenseits jenseitig
diesseits diesseitig
vorwärts vorwärtig
seitwärts seitwärtig
von allen Seiten allseitig
auf abgelegener Seite/abseits abseitig
auf mehreren Seiten mehrseitig
auf falschem Weg abwegig
(oder heißt es: auf abbem Weg)

Neu wäre nun:

dann dannig
später spätig

usw.

Wer möchte noch mitmachen?

Gruß Fritz

Halo Fritz

Also fehlt uns noch ein „Verein zur Adjektivierung von
Zeit- und Ortsadverbien und den entsprechenden adverbialen
Bestimmungen". Darf ich Schriftführer werden?

Von mir aus gerne. Für solche ehrenamtliche Aktivitäten fehlt mir aber leider ein bisschen Zeit. Aber ein paar Ideen für das neue Wörtebuch hätte ich noch:

innen -> innig :wink:
hüben -> hübig
drüben -> drübig
nebst -> nebstig (ok nicht unbedingt lokal, aber man kann die Zielsetzung des Vereins auf andere Adverbientypen erweitern)
Umweg -> umwegig (ich plädiere auch für die Adjektivierung von Substantiven)

Ciao,

Uwe

Hallo,

Wer möchte noch mitmachen?

mittags = mittig

…oder kommt dies von Mitte…*grübel*, ja glaub wohl,
habs aber auch schon im Zusammenhang (Dorf) mit Mittag gehört

Grüsse
d.

Hi Dilarah,

mittags = mittig

Da wücrd ich eher mittaglich (wie monatlich) vorziehen

…oder kommt dies von Mitte…*grübel*, ja glaub wohl,

Das denke ich auch. Ich kenne die Formulierung „mittig ausrichten“ als deutsche Übersetzung für zentieren. Und da sind wir wieder bei der Adjektivierung von Substantiven, für die ich mich einsetze :smile:

Ciao,

Uwe

Hallo Diana,

heißt das dann aber nicht „sittsam“? :smile:

Gruß
Marco

Hallo Fritz,

wohin gehört denn dann „fortan“? :smile:

Gruß
Marco

Hi Uwe,

mittags = mittig

Da wücrd ich eher mittaglich (wie monatlich) vorziehen

Hm…ich hab mich nochmal umgehört, hier sagt man auf den
Dörfern tatsächlich z.B. „kommst Du so um mittig“. Aber
ich nehme mal an, das ist eine Frage eher des Dialekts.
War dann wohl nix mit meinem Vorschlag…:frowning:

dankend grüßend…:smile:
d.

Nachlich
Hei D

nee, vielleicht aber „mittägig/lich“, doch:
„mit/mittlägig“ nicht von Mittlag/mitlach -
nur: „alle drei zusammen“.
Und was ist mit „nachmitternächtig“, und worin besteht eigentlich der(?) Unterschied zu „mittmitternächtlich“?
(nur der „end(ung)liche“, denn auch die Mitternacht kann ja eine Mitte haben, z.B. „aufne Zigarette“ zur selben)

Nur noch son nachlicher Beitrag/beiträglicher Nachlach
von manni.

Derdatt mittem Friedrich haben tun tut.

Mitte des Tages, könnte ja dann doch hinhauen.

Das steckt ja an!!!
Ende der Grübelei

-)

d.

garnet, hab grad im Duden geguggt. Warentrenner gibts net!!!
*zungerausstreck*
Netti

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nachdaenklichen Druck…
baaatschi
und wech.

weiß, ja man ni

da dasig

Hallo Fritz.
Bei diesem Vorschlag mußt Du im Bairischen eine Ausnahmeregelung vorsehen. Der Begriff ist bereits besetzt.
‚dasig‘ bedeutet: in sich gekehrt, ruhig, verträumt, fast geistesabwesend.
Mit freundlichem Gruß
Alexander Berresheim