Daoisten - Taoisten?

Hallo,

Jack London zitiert in seinem Roman „König Alkohol“ Tschuang Tse´s „Schmetterlingstraum“, aber auch einen Philosophen namens Liu Ling. Kennt ihn jemand bzw. weiß jemand, ob der dem Daoismus „zuzuordnen“ ist?
Weiterhin würde mich interessieren, ob Tao Yuan-Ming („Der Pfirsichblütenquell“) ein Daoist war - nun, Konfuzianer war er auf alle Fälle nicht…

Wünsche allen Lesern noch einen schönen Tag

Stefan

Moin Stefan,

Jack London zitiert in seinem Roman „König Alkohol“ Tschuang
Tse´s „Schmetterlingstraum“, aber auch einen Philosophen
namens Liu Ling. Kennt ihn jemand bzw. weiß jemand, ob der dem
Daoismus „zuzuordnen“ ist?

Bei Chuang-tse gibt es da wohl keinerlei Zweifel *g* aber ein Liu Ling ist mir so nicht bekannt. Hast du etwas mehr Informationen ? Vielleicht die betreffende Textstelle, Textzusammenhang wo er genannt wird ?

Weiterhin würde mich interessieren, ob Tao Yuan-Ming („Der
Pfirsichblütenquell“) ein Daoist war - nun, Konfuzianer war er
auf alle Fälle nicht…

Tao Yuan-Ming lebte von 372-427 in der Ching-Dynasty. Dies war eine Zeit, die dem sogenannten „Neo-Daoismus“ (3.-6. Jhd.) zugerechnet wird, einer Zeit, in der die kulturellen Eliten ihre Wurzeln im Daoismus betonten (dessen Anfänge ja nun schon fast tausend Jahre zurück lagen).

Anscheinend wird auch Tao Yuan-Ming dem Neo-Daoismus zugerechnet.

Dieses Werk: PENG, Jin-tang. 1996. Earthly Spirituality: An Historical Study of Neo-daoism and Tao Yuan-ming’s Works. Ph.D. diss., University of Massachusetts.

könnte vielleicht weiteren Aufschluss geben.

Dir auch einen schönen Tag
Gruß
Marion

P.S.: Dein gleichlautendes Posting im Brett „Religion“ solltest du vielleicht löschen.

Hallo,

ich habe gerade folgendes gefunden:

http://website.lineone.net/~ssleightholm/grove.htm

Da wird ein Liu Ling als Mitglied der „Seven Sages of the Bamboo Grove“ und großer Weinliebhaber erwähnt.

Vieleicht hilft Dir das weiter.

Gruß
Feanor

Liu Ling, der Säufer
Hallo,

ím Netz fand ich folgende Beschreibungen (beides auf derselben Seite):

„Liu Ling, ein berüchtigter Großtrinker, war nämlich in der Lage, solche Mengen Alkohol zu vertilgen. Er lebte ungefähr 400 Jahre vor Wang.“ ( http://www.stumpfeldt.de/hcn20/desk.html )

und

„Diese Selbstdarstellung ist ein „autobiographischer“ Kurztext in der Art der berühmten „Biographie des Herrn von den fünf Weiden“ des T’ao Ch’ien aus dem 4. Jahrhundert, die ebenfalls die Weinlust preist. Er erinnert ferner an den berühmt-berüchtigten Säufer Liu Ling im 3. Jahrhundert, der ebenfalls fünf Becher Hirsewein auf einen Zug zu leeren wußte. Auch sonst pries Wang Chi Randexistenzen der altchinesischen Gesellschaft“
( http://www.stumpfeldt.de/aktuell/desk.html )

Es scheint mir aber eher so zu sein, dass es sich hierbei um eine kulturhistorische Figur handelt, die man nicht wirklich als Philosoph dem Taoismus zuordnen kann. Aber das weiß ich nicht, vielleicht studierst du die genannte Seite mal genauer.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Zitat aus ‚König Alkohol‘
Hallo Marion,

anbei das Zitat aus Jack Londons „König Alkohol“:
„Liu Ling war weiser als du“, höhnte die Weiße Logik. „Erinnerst du dich seiner?“
Ich nickte – Liu Ling war ein Trunkenbold, einer jener dem Trunk ergebenen Poeten, die sich „die sieben Weisen aus dem Bambushain“ nannten und die vor vielen Jahrhunderten in China lebten.
„Liu Ling“, verkündet die Weiße Logik, „erklärte, daß einem Berauschten die Dinge dieser Welt nicht wertvoller erscheinen als die Wasserlinse auf dem Flusse. Wohlan, trinke und lasse Schein und Trug Wasserlinse auf dem Flusse sein!“
Und während ich meinen Whisky einschenke und trinke, kommt mir ein anderer chinesischer Philosoph in den Sinn, Tschuang Tze, …

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