Hallo Nadja,
die Beispiele aus der Grammatik sind nochmal anders:
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Zu d) Wenn sich der vorangestellte Relativsatz mit was auf eine Aussage mit einem präpositionalen Objekt bezieht ( z. B. von etwas erfahren, über etwas urteilen), steht die Präposition mit ®- im nachfolgenden Satz in der Position 1.
Beispiele
Was er mit dem Auftrag verdient, davon haben wir nichts erfahren.
Was von seinen Plänen verwirklicht wird, darüber sollen die Experten entscheiden
Hier werden keine Relativpronomina ersetzt: „davon“ und „darüber“ stehen im Hauptsatz.
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Viele ehemals fruchtbare Landschaften im Süden Nordafrikas sind schon zu Wüsten geworden. Dadurch wurden Nomaden und Dorfbewohner in die Städte getrieben (wodurch)
Viele ehemals fruchtbare Landschaften im Süden Nordafrikas sind schon zu Wüsten geworden, wodurch Nomaden und Dorfbewohner in die Städte getrieben wurden.
Ich weiß gar nicht, ob man das als Relativsatz bezeichnet - wenn ja, dann wie unten: mit Bezug auf einen ganzen Satz. Das lässt sich gar nicht mit Relativpronomen konstruieren (wenn ich mich nicht sehr täusche). Man müsste konstruieren:
… , durch welchen Umstand Nomaden und Dorfbewohner in die Städte getrieben wurden. (= kein schönes Deutsch)
Also auch keine Ersetzung eines Relativpronomens.
Wenn vor dem Relativpronomen eine Präposition nötig ist und
sich der Relativsatz auf die gesamte Aussage des
Beziehungssatze bezieht , gebraucht man wo®- + Präposition
Ist der Beziehungssatz nun der Satz mit wo®- am Anfang oder
der Satz davor?
Beispiele:
Die schöne Birkenallee ist erhalten geblieben, worüber sich
die Bürger sehr gefreut haben.
In der Stadt ist noch viel von dem erhalten, woran sich auch
ältere Bürger erinnern.
Der Beziehungssatz müsste der Satz sein, auf den sich das „worüber“ bzw. „woran“ bezieht, also:
Die schöne Birkenallee ist erhalten geblieben.
und
In der Stadt ist noch viel (von dem) erhalten.
Als ich geschrieben habe, dass Du das Relativpronomen nicht durch das Pronominaladverb ersetzen kannst, hatte ich Deine Beispiele im Sinn.
Ich weiß nicht, ob das immer gilt.
(Ich habe tatsächlich nach dem Abschicken noch überlegt, ob es sich mit „worauf“ machen ließe: „der Ast, worauf ich sitze“. Aber ich empfinde es als nicht ganz richtig. Ich glaube, das liegt daran, dass sich „worauf“ eigentlich auf einen ganzen Satz bezieht. Aber ganz sicher bin ich da nicht, tut mir leid.
Wenn ich es mit den Horrorfilmen probiere, ändert sich der Sinn:
"Horrorfilme - wovor ich Angst habe - sehe ich mir nicht an."
Das wird zu einem Einschub, der bedeutet: Ich habe grundsätzlich Angst vor Horrorfilmen und wollte das so nebenbei auch noch sagen. Richtig elegantes Deutsch ist das nicht.
„Horrorfilme, vor denen ich Angst habe, sehe ich mir nicht an.“ kann beides bedeuten: Entweder: Es gibt bestimmte Horrorfilme, vor denen ich Angst habe. Nur die sehe ich nicht an. Oder ähnlich wie oben. Um das zu unterscheiden, braucht es den Kontext.)
Viele Grüße,
Jule