Hallo Gandalf,
sorry, aber das ist eine dieser gefährlichen Halbwahrheiten zum Thema. Selbstverständlich brauchen auch Diabetiker Kohlenhydrate, ganau wie jeder gesunde Mensch auch. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Menge zum bereitgestellten Insulin passen muss. Bei leichtem Altersdiabetes macht man dies über eine Diät, bei der man festlegt, wie viel kohlenhydrathaltige Lebensmittel zu welcher Mahlzeit gegessen werden dürfen. Werden zusätzlich festdosierte Medikamente verabreicht, ist es nicht anders. Bei juvenilem Diabetes, bei dem üblicherweise Humaninsulin per Spritze zugeführt werden muss, ändert sich im Prinzip auch nichts, allerdings wird Insulin im Rahmen der heute üblichen intensivierten Therapie nicht festdosiert, sondern immer analog dem gemessenen Blutzucker (wofür es heute so nette kleine vollcomputerisierte Geräte gibt). Außerdem werden die Betroffenen für diese Therapie entsprechend geschult, um immer auch eine gewisse Vorhersage zu treffen. D.h. man macht schon für eine Regeleinstellung Vorgaben im Rahmen einer Diät, gibt aber die Tabellen mit den Brennwerten dazu und ermöglicht so eine individuelle Dosierung vor jeder Mahlzeit. Und wenn nach Diät für X Einheiten Insulin nur ein Knödel vorgesehen ist, man aber zum Schweinsbraten beim Gastgeber ausnahmsweise mal drei Knödel essen und zwei Bier trinken will, dann spritzt man eben X+Y Einheiten, und gut ist. Trifft man die Menge nicht so ganz genau,ist auch nicht schlimm, weil ja schon vor der nächsten Mahlzeit wieder gemessen wird, und dann ja auch noch eine nachträgliche Korrektur mit der nächsten Spritze möglich ist. Von den Diabetikern aus meiner Familie bzw. im Bekanntenkreis würde jedenfalls aus Diätgründen niemand auf sein Bier und hin und wieder mal ein Stück Torte verzichten wollen.
Gruß vom Wiz
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