Darf ein Großvater das?

Hallo,

trotzdem hat das Kind einen seelichen Schaden bekommen.

Nunja. Davon würde ich bei einem einmaligen Erlebnis nun doch nicht ausgehen. Das Mädchen hat sicher einen gehörigen Schreck bekommen. Möglicherweise hat auch das Vertrauen zum Großvater gelitten. Ein Grund für ein worst-case-szenario muss das deswegen aber noch lange nicht sein.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Tilli,

Man kann
doch solche derben Sachen nicht einfach akzeptieren

warum nicht?
es ist passiert. es zu akzeptieren, ist schlau. denn es ist realität.
das bedeutet nicht, dass man es gut finden muß oder nicht mehr handeln braucht.

im gegenteil. wenn man die realität akzeptiert, ist man frei, zu handeln. denn man braucht die energie nicht mehr fürs hadern und bösesein.

nur weil
es sich hier um ein Kind handelt was noch mitten in der
Erziehung steckt.

das stand nun aber wieder nirgends.

auch was dem großpapa widerfahren ist, muß akzeptiert werden. oder was der mutter passiert.

wenn man darauf gefaßt ist, dass es wieder geschieht, ist man besser vorbereitet.

lg
tilli

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Hallo

Ich hatte das lediglich so verstanden, dass man den Großvater
nicht verurteilen soll, was aber nicht heißt, dass man sein
Enkelkind dort betreuen lassen soll.

ja, so ähnlich ist es schlau. denke ich.
wenn jemand verurteilt wird und du versuchst, mit ihm zu reden? am besten noch, in dein urteil spüren lassend?
wie weit wird dich das bringen?

:wink:

tilli

Hallo Tilli

na ja du verurteilst doch auch Menschen die beispielsweise sexuellen Missbrauch begehen. War ja weiter unten mal das Thema. Okay das kann man (vielleicht) nicht miteinander vergleichen, wobei ich denke dass es für das Kind auch eine schlimme Erfahrung war. Ich meine, du gehst jetzt im Vergleich zu deinen Reaktionen auf sexuellen Missbrauch, sehr relaxed mit diesem Thema um. Oder hab ich dich da irgendwie falsch verstanden?

Schöne Grüße
Blumenkind

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Wenn ich Dich falsch verstanden habe - sorry. Dein Posting klang in meinen Ohren sehr relativierend und täter-verständnisvoll. Letzteres lehne ich nicht unbedingt ab, persönlich hätte der Schutz meines Kindes aber klare Priorität.

Wie gesagt, entschuldigung, wenn ich das falsch aufgefaßt habe.
FS

Ich hier noch mal, evtl. stimmt Deine Wortwahl nicht und deswegen kommt es zu Missverständnissen:

Akzeptieren = etwas billigen, annehmen, befürworten

Das kannst Du nicht meinen oder?

Hallo an alle!
Ich danke Euch allen für euren Zuspruch!
Klar- durch mein erziehungswissenschaftliches Studium weiß ich natürlich, dass mein Vater absolut zu weit gegangen ist, und auch als Mutter stellen sich mir alle Nackenhaare auf. Sachlich gesehen bin ich im Recht. Nur - meine Schwester, mit der ich bisher ein wunderbares Verhältnis hatte, springt für meinen Vater in die Bresche. Sie hat mich in den letzten Tagen dermaßen mit E- mails bombardiert und versucht mich vom Gegenteil zu überzeugen, dass ich mich meiner Position rückversichern mußte.
Fakt ist: meine Tochter sagte mir gestern im Gespräch, dass sie jetzt Angst vor ihrem Opa hat und lieber nicht mehr mit ihm alleine sein möchte. Und: bei einem Telefonat hat mein Vater selbst die Situation so geschildert, wie ich es hier tat, natürlich ergänzt durch Details, für die hier keine Zeit ist (die auch nicht wirklich zählen), und sich gerechtfertigt und gemeint, dass man Kindern den Trotz nicht durchgehen lassen kann. Natürlich nicht. Aber Trotz verfliegt, bei meiner Tochter meist binnen zehn Minuten, und danach kann man total verständig und sachlich mit ihr reden. Das wußte er auch. Die Härte ist ja noch, dass ich meine Eltern vor einiger Zeit davor gewarnt hatte, mit meiner Tochter so zu reden. Es war nur eine kurze Situation am Küchentisch, als meine Tochter einfach nur ihren Unwillen ausdrückte („Och, manno!“) und meine Mutter anfing, ihr zu drohen, sie könne ja unter den Balkon gehen, wenn sie trotzt. Ich habe sofort einhalt geboten und gesagt, dass mit meiner Tochter vernünftig geredet wird und sie weder damit bedroht, noch tatsächlich unter den Balkon geschickt wird. Ein pikiertes Schnaufen meiner Mutter war die Antwort.
Warum ich nach meiner eigenen Vorgeschichte meiner Kindheit meine Tochter immer wieder zu meinen Eltern gelassen habe?
Mein Vater hat in der zwischenzeit eine Heilpraktikerausbildung gemacht und in vielen Gesprächen so viel davon erzählt, wie wichtig liebevolles Miteinander doch auch für die Gesundheit des Menschen sei, wie viel auch gerade Gewalterfahrungen in der Kindheit den Menschen schädigen. Ich dachte: „Halleluja! Er hat es erkannt!“ Daher habe ich ihm auch die eigenen Prügel schon längst vergeben, denn ich bin von anderer Seite aufgefangen worden und von dem damaligen Schmerz geheilt. Daher vertraute ich ihm mein Kind gerne an - ich finde, Kinder haben ein Recht auf den Kontakt zu Großeltern.
Aber leider hat sich hier wieder mal erwiesen, wie schwierig es ist Theorie und Praxis in Einklang gehen zu lassen. Bisher war mein Vater auch nicht mit meinem Kind überfordert, denn physisch und psychisch bescheinigen die Ärzte ihm die Fitness eines fünfzigjährigen. Aber ich glaube, jetzt schlägt das Alter doch bei ihm zu. Das berücksichtigend will ich, wie viele von Euch es vorgeschlagen haben, das Gespräch mit ihm suchen und abwarten, ob er vielleicht einsichtig wird. Wenn nicht, muß ich natürlich mein Kind vor ihm schützen und werde es nicht mehr alleine bei meinen Großeltern lassen.
Den Kontakt zu ihnen werde ich dennoch halten, denn sie werden alt, meine Mutter ist inzwischen 74 Jahre alt und baut ab. Irgendwann wird sie wohl meine Hilfe brauchen. Und ich liebe sie einfach viel zu sehr, um länger zu zürnen. Nur Einsicht fordere ich von meinem Vater. Ob diese kommt oder nicht wird unser weiteres Verhältnis zueinander bestimmen.
Übrigens: die stille Treppe von der Supernanny halte ich auch für doof - wenn ein Kind trotzt, muß es sich austoben und schreien. Das zu unterdrücken führt nur zu Energiestau, der sich dann anderweitig entladen muß. Ich schicke Trotzköpfchen lieber auf ihr Zimmer zum Zetern und rede vernünftig und liebevoll, aber auch streng, mit ihr, wenn sie wieder klar denken kann. Ist für uns die bessere Lösung.

Nochmals vielen Dank an Euch alle!

Liebe Grüße,
Gale1808.

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nein.

Lat. „accipere“ bedeutet: gutheißen, annehmen, billigen

Das deutsche Wort Akzeptanz meint: „eine Substantivierung des Verbes akzeptieren, welches verstanden wird als annehmen, anerkennen, einwilligen, hinnehmen, billigen, mit jemandem oder etwas einverstanden sein.“

und damit ist das „gutheißen“ raus.

you see?

Wir können uns hier in wortklaubereien festhalten oder notieren:
Verteidigung ist der erste Schritt zum Krieg.

Wenn akzeptiert wird, dass der Grosi ein Problem hat, läßt sich mit diesem besser umgehen, als wenn mehr oder weniger massiv versucht wird, ihm klarzumachen, dass es total schlecht war, nicht hinnehmbar, der Kontakt abgebrochen wird etc.

Wie viele Menschen hast Du schon getroffen, die auf eine Kritik, wie sie hir im Faden vorgeschlagen wurde, tatsächlich mit freundlicher Einsicht und in der Folge völligem Einstellen der Unart reagiert haben?

Was ist die Realität?

a) Du kritisiert jemanden und in der Folge ist alle ok.
b) Du akzeptierst, dass Menschen Fehler machen und handelst von diesem Standpunkt aus.

Insofern eher: accipere, zu: capere, →kapieren.

Grüßjes,
Tilli

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Tilli

na ja du verurteilst doch auch Menschen die beispielsweise
sexuellen Missbrauch begehen.

Bin ich eine Helige? Ja, das mißbillige ich. Trotzdem ist es Tatsache. Und könnte ich die besser akzeptieren, wäre ich vielleicht in der Lage, besser HIlfe zu leisten.

War ja weiter unten mal das
Thema. Okay das kann man (vielleicht) nicht miteinander
vergleichen, wobei ich denke dass es für das Kind auch eine
schlimme Erfahrung war. Ich meine, du gehst jetzt im Vergleich
zu deinen Reaktionen auf sexuellen Missbrauch, sehr relaxed
mit diesem Thema um. Oder hab ich dich da irgendwie falsch
verstanden?

Nun, Wasserkippen finde ich weniger schlimm. Ja.
Auch eine Affektdrohung, zumal wir den Kontext nicht kennen.

Das ist mein menschliches, fehlbares Bauchgefühl.
Jahrelanger Inzest an kleinen Kindern ist schlimmer als Wasserkippen und rumbrüllen im Affekt.

Correct me if I’m wrong.

Tilli

Ja natürlich ist jahrelanger sexueller Missbrauch weitaus schlimmer. Darüber brauchen wir jetzt nicht diskutieren. Aber ich meine wenn man versucht die Seite des Großvaters zu sehen, der vielleicht auch verprügelt wurde, dann könnte man rein theoretisch auch die Seite des Sexualstraftäters betrachten, vielleicht ist dieser ja auch missbraucht worden.

Schöne Grüsse

Bezüglich Vika - vom Kopfe her und vom Herzen her weiß ich, dass ich Recht habe. Ich bin nur völlig verwirrt, verzweifelt und brauchte Bestätigung, dass ich nicht aus einer Fliege einen Elefanten mache, wie meine Schwester es nennt.

Danke!

was ist hier nur los?
tach
leute was ist denn los. was ist denn eigentlich passiert? opa schüttet kind wasser uber den kopf. und einige hier reden in diesem fall von körperverletzung, seelischer grausamkeit und was weiß ich.
gehts noch? ich habe sie von meinem vater, jahrgang 1930 aber anders bekommen. und recht hat er gehabt!

nicht dass ich GEWALT befürworte, aber ein wohlproportionierter klaps hat in manchen situationen schon wunder bewirkt. meinen kindern hats zumindest nicht geschadet - sagen sie heute.

und wenn das heute verboten sein sollte, nicht würde mich davon abhalten es wieder zu tun. aber was die kindeserziehung angeht, in meinem alter werde ich wohl nicht mehr in diese lage kommen.

bruno

don’t feed the troll [owt]
.

Tach,

in meinem alter werde ich wohl nicht mehr in diese

lage kommen.

na, Gottseidank

Blumenkind

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wer ist jetzt hier ein Troll?

wer ist jetzt hier ein Troll?

brunodingens - er provoziert

*gähn*
ach ja: doof auch

Gruß
Elke

Ja natürlich ist jahrelanger sexueller Missbrauch weitaus
schlimmer. Darüber brauchen wir jetzt nicht diskutieren. Aber
ich meine wenn man versucht die Seite des Großvaters zu sehen,
der vielleicht auch verprügelt wurde, dann könnte man rein
theoretisch auch die Seite des Sexualstraftäters betrachten,
vielleicht ist dieser ja auch missbraucht worden.

ja, so ist es wohl.
das berührt das thema resilienz.
http://iss.active-elements.de/fileadmin/user_upload/…

führt hier dann aber wohl zu weit.

tilli