Darf ein Großvater das?

Hallo, alle zusammen!
Neulich wollte ich meine siebenjährige von meinen Eltern abholen. Ich traf sie völlig verstört an, denn sie war mit meinem Vater in Streit geraten bezüglich diverser Dinge im Tagesablauf und hatte dann irgendwann auf stur geschaltet und weinte nur noch vor Trotz. Darauf hin hat mein Vater (70) ihr gedroht, sie unter den Balkon zu schicken (Ablageplatz für Schrott und Sperrmüll, sehr düster und gefährlich). Als sie darauf hin total verängstigt schrie, hat er ihr so Wasser über den Kopf gegossen, dass sie das T-Shirt wechseln mußte. Sie war vollkommen verstört und verängstigt, was ich auch verstehen kann, denn ich betrachte das Handeln meines Vaters als reinen Machtakt, den Versuch, Kontrolle über sie zu erlangen. Ich bin der Meinung, das darf es nicht geben. Meine Eltern schieben allerdings meiner Tochter die Schuld in die Schuhe, da diese sich ja daneben benommen habe. Trotz ist allerdings in diesem Alter normal und am Besten in den Griff zu bekommen, wenn man meine Tochter einfach eine Weile vor sich hinschmollen lässt. Was mein Vater getan hat fällt für mich schon unter die Überschrift „seelische Grausamkeit“, denn meine Tochter muß seine Tätlichkeit, als Angriff eines körperlich überlegenen Menschen, als entsetzlich beängstigend empfunden haben. Und mein Vertrauen in ihn ist endgültig hinüber - seine eigenen Kinder hat er in Trotzfällen nämlich grundsätzlich mit dem Gürtel verprügelt.
Bitte verrat mir mal einer, ob mein Vater zu weit gegangen ist oder nicht, denn sogar meine Schwester gibt ihm Recht. Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. Habe jetzt erst mal den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen. Brauche eine Auszeit. Hat jemand einen Rat, was ich weiterhin tun könnte?

Ich danke Euch vielmals!

Hi

Ich hoffe du stellst die Frage hier nur zur Bestätigung?

Mich würde nichts davon überzeugen können das Kind zu einem Großvater zu bringen der schon die eigenen Kinder verprügelt hat - falls du es noch nicht mitbekommen haben solltest: Das ist in Deutschland verboten.

Und du fragst wirklich ob es okay ist dem Kind Wasser über den Kopf zu schütten?
Natürlich nicht.

Unter den Balkon schicken? Naja, die Supernanny wird ja schon wegen ihrer „stillen Treppe“ kritisiert, aber wenigstens ist da keine körperliche Gewalt involviert.

Die Situation geht so nicht und wie kann man dem Kind die Schuld zuschieben? Es ist ein KIND und die Erwachsenen sind FÜR das Kind verantwortlich und nicht andersrum. Wenn das Kind nur schmollt und nicht irgendetwas kaputtmacht oder sich sonstwie komplett daneben benimmt, dann ist es sein gutes Recht zu schmollen. Alles andere sehe ich eher als „Willenbrechen“.

Ich persönlich, und das ist nur meine unqualifizierte Meinung, würde das nicht wollen.

lg
Kate

Hallo,

du fragst, ob das Wasser überkippen seelische Grausamkeit sei?
Es ist ein körperlicher Angriff.
Ein Kind hat „keine Schuld“ an einer solchen Eskalation.

Nimms mir nicht übel, aber ich bekomme die Angabe in deiner Vika „erziehungswissenschaftliches Studium“ und deine Frage hier nicht unter einen Hut.

Gruß
Elke

Hi!

Man kann sich seine Verwandtschaft nicht aussuchen.
Wenn dein Vater sich deinem Kind gegenüber so verhält, gibt es meiner Meinung nach keine andere Lösung, als den Kontakt abzubrechen - mindestens den zwischen deinem Kind und ihm, vielleicht aber auch zwischen dir und ihm.

Dass du dich bei deinem gewalttätigen Vater beruflich in Richtung Erziehungswissenschaften orientiert hast, kommt sicher nicht von ungefähr. Deine Frage habe ich deshalb nur als rhetorisch aufgefasst.

Beim Umgang mit Kindern sollte man mindestens Dinge unterlassen, die man auch bei Erwachsenen nicht tun würde - oder übergießt dein Vater auch erwachsene Menschen mit Wasser, wenn sie anderer Meinung sind? Auch dies eine rhetorische Frage.

Bleib bei deinem Standpunkt und tu das weder deinem Kind noch dir an.

Und deine Schwester wird subjektive Gründe haben, das Verhalten deines Vaters gutzuheißen. Orientiere dich nicht daran.

Bleib stark!

LiebeGrüßeChrisTine

Moin,

was ich machen würde, wäre auf jedenfall kein Familienkrieg. Das deiun Vater sie nass gemacht hat finde ich auch nicht prickelnd und deiner Tochter drohen sie unter den Balkon zu schicken auch nciht.

Aufjedenfall würde ich deine Tochter einfach nicht mehr zu den Großeltern lassen.

mfg,

Hanzo

Hallo

setz dich mit deinem Vater zusammen und sag ihm, das du es nicht duldest, das er so mit deiner Tochter umgeht!!
Und er möchte sich bei ihr entschuldigen!

Sieht er das nicht ein, würde ich wohl auch meinem Kind diesen Opa nicht antun wollen!

Wenn man sein Alter sieht, ist er vielleicht auch ein wenig überfordert mit einer 7 jährigen?!
Gut, ich wurdet auch „gezüchtigt“…da war er jünger!

Großeltern wollen es doch eigentlich immer besser machen, als bei ihren Kindern selber…

Sprich mit ihm.

Gruss

Hi,

ich habe mich im Forum schon oft geschrieben, dass ich immer versuche Verständnis für Situationen aufzubringen in denen Eltern so etwas mal passiert denn oft kennt man die Vorgeschichte, die Umstände, die genaue Situation etc. nicht.

Eins geht aber auf keinen Fall und das ist, dass andere mit Ausnahme der Eltern ein Kind quälen, demütigen oder schlagen. Nicht das ich dieses den Eltern zugestehen möchte aber Außenstehenden oder erweiterten Familienmitgliedern sicherlich auf keinen Fall.

Persönlich würde ich es sogar als Vertrauensmissbrauch meinem Kind gegenüber ansehen, dieses nochmals alleine zu so jemand zu geben.

Viele Grüße
Me

Hallo,
grundsätzlich gesprochen - Das geht garnicht.
Aber, keiner hier kennt die Situation wirklich (außer Deine Tochter und Dein Vater). Hast Du außer der Schilderung auch die Version Deines Vaters gehört? Hast Du auch seine Beweggründe hinterfragt?
Versteh mich bitte nicht falsch, ich will ihn und das geschilderte Verhalten nicht gut heißen, aber manchmal stellt sich eine Situation nach dem beide Sieten sie geschildert haben völlig anders dar. Und ehe Du in einen handfesten Familienstreit hineinschlitterst solltest Du das Gespräch suchen und beide Seiten Dir unabhängig voneinander anhören und ggf. beide Varianten (falls sie voneinander abweichen) miteinander konfrontieren.

Gruß D.

Ich sehe das als einen massiven
Physischen, sowie Psychischen Übergriff auf Schutzbefohlene. Sicher,es gibt Situationen, in denen man kurz vorm Platzen steht. Dann halte ich es für sinnvoller mich umzudrehen und zu gehen.Danach gibt es die Möglichkeiten zu reden. Solch eine Reaktion ist auf keinen Fall gerechtfertigt.
Meine Frage: Wenn Du die Erziehungsmethoden Deines Vaters kennst,wieso gibst Du Dein Kind in seine Obhut?
Ich würde auf jeden Fall nochmal das ruhige Gespräch mit Ihm suchen und Ihm Deinen Standpunkt deutlich klarmachen, was Deine Erziehung und Dein Vertrauen in Aufsichtspersonen, bezüglich Deines Kindes angeht.
Ich hoffe,Dein Kind bekommt wieder Vertrauen zum Opa und denkt bei evtl.Fehlverhalten nicht gleich an negative Reaktionen.

LG Tilschi

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Hallo,

ein Opa/Großvater hat seine Stellung zu wahren resp. wahrzunehmen.
Ich sehe das als Grenzüberschreitung, er ist nicht der Vater (was nicht heißt dass die Maßnahmen zu befürworten sind) und hat insofern nicht dieser Art erzieherische Instanz.
Natürlich gibt es immer zwei Seiten der Geschichte, und es ist gut beide wahrzunehmen.
Doch sollte der Großvater einer Situation nicht gewachsen sein könnte er letztendlich dem ein Ende machen indem er sich zurückzieht und Rücksprache mit - in diesem Fall Dir - hält und das dem Kind so auch sagt und nicht affektiv überreagieren.
Ich habe ähnliche Erlebnisse mit Tochterkind und Opa, habe mein Kind seitdem nicht mehr ohne mein Beisein zu ihm gelassen.

Es ist ein Vertrauensbruch, nicht nur zwischen dem Kind und Ihm sondern auch zwischen Ihm und Dir. Ihr könnt darüber kommunizieren, das Kind kann es von sich aus nicht.
Vielleicht ist von seiner Seite Verständnis da, dann kann nach einer Lösung gesucht werden, wie er wieder auf das Kind zugehen kann und eine angstfreie Beziehung aufbauen.
Oft leidet dann natürlich auch die Oma…

Klar, Du als Mutter fühlst am meisten mit Deinem Kind, doch auch hier: Wut, Ohnmacht gegenüber Autoritäten, Hilflosigkeit etc. sind Gefühle die auf uns alle irgendwann zukommen.
Für Deine Tochter ist es eine Chance, für Dich eine Herausforderung nun einen Lösungsweg zu finden, unbeschadet weiter zu gehen.

Leiderweise ein wenig früh…aber das kann man sich meist nicht aussuchen.

Viel Kraft und Erfolg
Susanne

Hallo!

Und er möchte sich bei ihr entschuldigen!

Das habe ich als Kind schon gehasst, was soll das bringen diese
gezwungenen Entschuldigungen?

Entweder man tut es von Herzen oder man läßt es besser.

Gruß
Stefan

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Hallo Gale1808,

ich finde es unglaublich was da passiert ist und es tut mir auch sehr leid für Euch. Ich bin der Meinung egal was vorgefallen ist, das geht hier gar nicht. Nicht nur den Grosseltern, auch den Eltern steht es in keinster Weise zu Kinder körperlich zu strafen. Für mich wäre die Sache erledigt = KEIN Kontakt mehr.

Gruss SL

Kinder körperlich zu strafen. Für mich wäre die Sache erledigt
= KEIN Kontakt mehr.

huch?
was hat dich denn so werden lassen?

es gibt sicher möglichkeiten, miteinander zu sprechen und herauszufinden, warum dem großvater die sache entgleist ist und wie und ob änderung möglich ist.

auszeit finde ich ok, aber kontaktabbruch?

tilli

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Großvater

Dann halte ich es für sinnvoller mich umzudrehen und zu
gehen.Danach gibt es die Möglichkeiten zu reden.

gut, und wenn wir bedenken, wo der großvater herkommt?
seine kinder hat er mit einem gürtel geschlagen, was ihm selber widerfahren ist, wissen wir nicht.
urteile nie über jemanden, ehe du nicht eine meile in seinen mokassins gegangen bist.

das wasserkippen war nicht gut, aber es war möglicherweise besser als dass, was er sich verkniffen hat.
ebenso die drohung.

wer von euch will den ersten stein werfen und behaupten, er hat noch niemals im affekt danebengegriffen?

Ich würde auf jeden Fall nochmal das ruhige Gespräch mit Ihm
suchen

das ist gut.

und Ihm Deinen Standpunkt deutlich klarmachen, was
Deine Erziehung und Dein Vertrauen in Aufsichtspersonen,
bezüglich Deines Kindes angeht.

da, denke ich, gibt es eine gute/andere methode: wenn du kannst, hör ihm mal zu.
wenn er sagt, die kleine hat so kalodermaßen provoziert, dann frag ihn: ist das wahr? ist das wirklich so?

gib ihm die chance, selber zu erkennen, welchen anteil er hat.

erklärst du ihm nur deine sicht und drohst ihm nun selber: der erfolg wird minimal sein.

Ich hoffe,Dein Kind bekommt wieder Vertrauen zum Opa und denkt
bei evtl.Fehlverhalten nicht gleich an negative Reaktionen.

ja, das könnte dann sein, wenn der opa auch die gelegenheit bekommt, sich zu äußern und dazuzulernen. in meinen augen hat er das bereits.

tilli

p.s. wenn du magst lies mal hier: http://www.moritzboerner.de/Produkte/Bucher/Katies_T…

Mein Vater schlug mich. etwa in der mitte.

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Nunja entschuldigt sich der Opa nicht aus vollem Herzen, dh. sieht er sein falsches Verhalten nicht ein und kommuniziert das entsprechend zum Kind
(als Erwachsener hat er sich aus welchen Gründen auch immer nicht im Griff gehabt und hat seine Ohnmacht an nem Kind ausgelassen)

dann wäre diese Misshandlung für mich der Grund mein Kind nie wieder allein zu ihm zu geben.

Bevor ich das wieder tun würde, wäre mir übrigens auch wichtig, dass auch mein Kind die Entschuldigung annimmt.

FS

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Hallo,

eine Auszeit finde ich eine gute Idee. Der von dir beschriebene Übergriff war ganz sicher nicht in Ordnung.

Für mich wäre eine Überlegung, wie denn der Umgang des Großvaters mit deiner Tochter in den letzten sieben Jahren war. Wenn da alles gut war, würde ich das Ganze nochmal in einem anderen Licht sehen, als wenn es immer schon problematisch gewesen wäre.

Entscheidend wäre für mich, was das Kind dazu sagt, nachdem der erste Schock abgeklungen ist. Wenn das Mädchen ihre Großeltern liebt und gerne weiter besuchen würde, würde ich das nicht unbedingt verhindern wollen.

Die Auszeit kann allen Beteiligten helfen, einen klaren Kopf zu kriegen. Manchmal stimmt die Aussage „einmal Schläger, immer Schläger“. In diesem Fall musst du dein Kind natürlich schützen. Ich habe aber gerade bei alten Leuten immer wieder erlebt, dass sie an ihren Enkeln versuchten gutzumachen, was sie bei ihren eigenen Kindern verbrochen hatten.

Wenn es ein einmaliger Ausrutscher war, hätte der Großvater in meinen Augen einen dauerhaften Beziehungsabbruch nicht verdient. Wenn er sich generell nicht im Griff hat, muss er allerdings mit Konsequenzen rechnen und auch fertig werden.

Vielleicht könnte nach der Auszeit auch eine Alternative sein, dass deine Tochter erst mal nur in deinem Beisein bei den Großeltern ist. Das würde aber voraussetzen, dass die Spannungen zwischen euch Erwachsenen soweit im Griff wären, dass das Kind sie nicht abkriegt.

Schöne Grüße,
Jule

Warum soll ein Enekelkind Gewald ertragen, bloß weil die Großeltern damit aufgewachsen sind? mitleid über diese tatsache hätte ich auf jeden Fall, aber kein Verstädnis für das selbstverständliche Fortsetzen von Fehlverhalten. Für mich wäre schon eine verbale Drohung Grund genug, das Gespräch zu suchen bzw. klare Grenzen zu ziehen um mein Kind zu schützen.
Und selbstverständlich würde ich eine deutliche Entschuldigung des Großvaters gegenüber dem Kind erwarten.

FS

Warum soll ein Enekelkind Gewald ertragen, bloß weil die
Großeltern damit aufgewachsen sind? mitleid über diese
tatsache hätte ich auf jeden Fall, aber kein Verstädnis für
das selbstverständliche Fortsetzen von Fehlverhalten. Für mich
wäre schon eine verbale Drohung Grund genug, das Gespräch zu
suchen bzw. klare Grenzen zu ziehen um mein Kind zu schützen.
Und selbstverständlich würde ich eine deutliche Entschuldigung
des Großvaters gegenüber dem Kind erwarten.

ja, und wo stand geschrieben, dass ein enkelkind gewalt ertragen soll?
oder dass das kind nicht geschützt werden soll?
oder kein gespräch zu suchen ist?

wo wurde geworben für ein verständnis für die fortsetzung des fehlverhaltens?

tilli

Hallo Tilli,

der Grund ist doch nebensächlich. Herausfinden ist OK, trotzdem hat das Kind einen seelichen Schaden bekommen.
Wie sieht denn die Sache aus wenn es umgekehrt wäre? Man kann doch solche derben Sachen nicht einfach akzeptieren nur weil es sich hier um ein Kind handelt was noch mitten in der Erziehung steckt.

Gruss SL

Hallo

ja, und wo stand geschrieben, dass ein enkelkind gewalt ertragen soll?

Ich hatte das lediglich so verstanden, dass man den Großvater nicht verurteilen soll, was aber nicht heißt, dass man sein Enkelkind dort betreuen lassen soll.

Viele Grüße