Hallo,
durch Zufall habe ich gerade deinen Beitrag gelesen.
Ich finde die Frage ziemlich interessant muss ich sagen.
Ich selbst bin 22 Jahre alt, in Ausbildung, lebe allein und bekomme (weil mein Azubi Gehalt nicht ausreicht) ebenfalls noch Harz IV als „Aufstockung“.
Seit 5 Jahren habe ich zwei Katzen, die mich jedes Monat jede Menge Geld kosten.
Selbstverständlich habe ich im Vorraus über den finanziellen Aspekt nachgedacht. Auch über eventuelle OP’s oder „Sonderausgaben“ auf meine Katzen bezogen. Aus genau dem Grund habe ich mein früheres Sparbuch (was eigentlich dem Zweck eines Autos dienen sollte) zu einem „Katzen-Notfall-Konto“ umfunktioniert. Jedes Monat zahle ich von meinem wenigen Geld 25 Euro auf dieses Konto ein, für den Fall dass eine meiner beiden Lieblinge mal zum TA müssen.
Ich kann ebenfalls die Menschen nicht verstehen, die sich ein Tier anschaffen, ohne weiter nachzudenken welche Kosten & Pflichten somit auf sie zukommen. Ein Tier lebt nunmal nicht von Liebe & Luft - und ich finde dass sollte jedem klar sein bevor er sich ein Tier anschafft.
Ich finde, man kann so pauschal nicht sagen, ob jemand der sozusagen am Existenzminimum lebt ein Recht auf ein Haustier hat oder nicht. Es kommt einfach auf das Verantwortungsgefühl und den Charakter des Menschen an dem dieses Tier gehört. Ich z.B. würde - wenn es sein müsste - für meine Katzen hungern… Denn ich finde, die Tiere können nichts dafür dass der Besitzer arbeitslos ist und/oder kein Geld hat.
Was ich allerdings nicht richtig finde, sind die Menschen die sich ein Tier anschaffen, um dann festzustellen wie viel es kostet und es anschließend ins Tierheim geben bzw es nachts davorsetzen, denn das abgeben eines Tieres im Tierheim kostet auch nochmal Geld.
Dieses Verhalten ist genauso wenig okay, wie das der vielen Familien die ihren Kindern Haustiere schenken um sie dann wieder abzugeben wenn das Tier lästig wird (weil man z.B. nicht in den Urlaub fahren kann).
Ich bin einfach der Meinung, dass wir Zweibeiner doch eigentlich intelligente Geschöpfe sind, die in der Lage sein müssten sich vorher über Dinge Gedanken zu machen. Vor allem im Bezug auf Dinge, die mit anderen Lebewesen zu tun haben. Bei einem Haustier handelt es sich nicht um einen alten Fernseher den man nach ein paar Jahren ausmustern kann um sich einen neuen zu kaufen…
Auch ich war mir durchaus bewusst, dass die Anschaffung von zwei Katzen mehr als nur kuscheln und schmusen bedeutet.
Es ist jedes Monat eine Menge Geld was die beiden mich kosten,
eine Menge Zeit die man mit den Tieren verbringt und auch Urlaub oder übers Wochenende wegfahren war seit 5 Jahren nicht mir drin.
Vor 3 Jahren war ich auf der Suche nach einer neuen Wohnung… Ich hab Monate gebraucht um eine zu finden - wegen den Katzen.
Das alles sind Dinge über die man sich vorher Gedanken machen muss.
Doch ich verzichte gern auf viele Dinge, einfach weil ich meine beiden über alles lieb hab und um nichts auf der Welt würde ich sie jemals weggeben. Für mich gibt es nicht schöneres als nachmittags von der Arbeit nach Hause zu kommen und die beiden auf mich wartend am Fenster zu sehen 
Als ich meine Entscheidung zur Anschaffung von zwei Katzen getroffen habe, war 17 Jahre alt. Und genau aus dem Grund frage ich mich, wieso manche Menschen, die Jahre älter sind als ich damals, nicht in der Lage sind auch über das alles nachzudenken?
Ich werds nie verstehen können… Nur werden mir die vielen Tiere im Tierheim (die wahrscheinlich bis heute nicht verstehen warum sie abgegeben wurden) ewig Leid tun.
Liebe Grüße
Sandra