Hei zusammen
Mein Weisheitszahn kommt langsam aber sicher. Keine schmerzen und nichts. Darf ich da rauchen ?
Servus,
im Prinzip natĂŒrlich nicht (folgt ĂŒblicher Hinweis auf Lebensrisiken als solche) - etwas differenzierter sieht es so aus:
Bei Rauchern heilen Operantionswunden schlechter
Extraktionswunden sind Operationswunden i.S.d.V.
Wenn Dir als Raucher also der Weisheitszahn entfernt werden mĂŒsste, wĂ€re die Wahrscheinlichkeit einer postoperativen Komplikation doppelt so hoch (Google-Stichwort: âalveolitis siccaâ).
Beste Prophylaxe: das Gebiet um den durchbrechenden Weisheitszahn grĂŒndlich mitputzen (Mund halb zu, Backe locker lassen, BĂŒrste quer stellen und Zahnfleisch und herausschauende ZahnoberflĂ€che grĂŒndlich putzen)
GruĂ
Kai MĂŒller
Hallo,
immerhin mal eine wirklich gute Frage. Dass Rauchen Wundheilungsstörungen begĂŒnstigen kann, scheint dir bewuĂt und lĂ€Ăt dich nicht ganz kalt. Bleibt zu hoffen, das du dann auch wirklich ĂŒbergangsweise das Rauchen einstellst, oder wenigstens ganz stark reduzierst, wenn es angesagt ist.
Ich vergebe nicht oft Sternchen fĂŒr Fragen, aber hier schon.
LG Barbara
Moin (das nordeutsche Pendant zu âServusâ),
also lt. Wikipedia HĂ€ufigkeit 1% . D.h. einer von Hundert bekommt diese Komplikation. Bei Rauchern doppelt so hoch = 2 von Hundert.
Da krieg ich als Raucherin (20 StĂŒck am Tag) aber Angst. Zumal bei mir die Extraktion von 4 BackenzĂ€hnen, ein Knochenaufbau (Sinuslift)und der Einsatz von 3 Implantaten völlig problemlos und schnell verheilt ist, obwohl ich direkt vor der TĂŒr meiner ZahnĂ€rztin vor und nach den Eingriffen geraucht habe.
Ăbrigens: Mein mittlerweiler besiegter Fusspilz kam auch vom Rauchen âŠ
Entschuldigung, Rauchen ist schÀdlich, ganz klar. Aber wo kommen diese Statistiken her? Mich hat nie jemand gefragt! Oder melden die ZahnÀrzte - an wen auch immer - Komplikationen bei Rauchern irgendwohin?
GruĂ
ziegen1
Guten Tag,
die klare Empfehlung lautet, nach operativen Eingriffen das Rauchen fĂŒr etwa eine Woche zu unterlassen. Zahnextrationen gehören auch zu operativen Eingriffen.
NatĂŒrlich heiĂt es nicht, dass durch Rauchen auf jedenfall eine Wundheilungsstörung entsteht. Das Risiko ist jedoch höher und die Beschwerden hĂ€ufig sehr unangenehm (dolor post extractionem, alveolitis sicca).
Meist liegt es daran, dass das Blutkoagel entzĂŒndlich zerfĂ€llt oder gar nicht erst in der Wunde entsteht. Dadurch liegt die KnochenoberflĂ€che frei und es gibt starke Schmerzen. ZusĂ€tzlich deutlichverzögerter Heilungsverlauf.
NatĂŒrlich gibt es auch Patienten die trotz Rauchens eine gute Wundheilung hatten, dennoch ist es ein eindeutiger Risikofaktor fĂŒr Wundheilungsstörungen.
MOD : Bitte keine Eigenwerbung, habe die Adressen gelöscht.
Den lieben Antwortern,
habt ihr bemerkt das es es darum geht das der Zahn durchbricht also erscheint und nicht chirurgisch entfernt wurde?
Nur so am Rande.
GrĂŒĂe
Servus,
ich war ein paar Tage nicht online, deswegen meine Antwort erst jetzt:
ein Link zum Thema Rauchen, Implantate und Risiko:
http://www.acc.co.nz/PRD_EXT_CSMP/groups/external_prâŠ
Und ein Suchergebnis bei âGoogle scholarâ:
http://scholar.google.de/scholar?q=smoking+tooth+extâŠ
Deine erfreulichen eigenen klinischen Erfahrungen werden von evidenzgeilen (Zahn)medizinern gerne als âanekdotischâ abqualifiziert. Das soll Dich nicht entmutigen - es gibt einfach verschiedene LebensplĂ€ne. Zur weiteren Ermunterung fĂŒr den Plan B empfiehlt sich dieser hervorragende Artikel:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2012-22.html
GrĂŒĂe von
Kai MĂŒller
(der selbst 40 Jahre geraucht hat)