Liebe Experten,
irgendwo - ich glaube, es war ein Buch über die Fugger -, habe ich einen Fugger-Brief an Karl V. gelesen. Darin wurde seine Majestät auf wahrlich unterwürfigste Art an die Begleichen offen stehender Posten erinnert. Der Brief hatte tatsächlich die Funktion, politischen Einfluss zu nehmen - das Mittel aber war eben die Erinnerung an die kaiserlichen Schulden.
Was ich - als Jurist des 21. Jahrhunderts - mir so schwer vorstellen kann: Worin bestand eigentlich der Druck genau? Diese Frage kann man natürlich auf zahlreiche andere Beispiele übertragen. Eine Art Zwangsvollstreckung, wie wir sie heute kennen, dürfte einem Fugger gegen einen in Spanien residierenden römisch-deutschen Kaiser nicht möglich gewesen sein. So gesehen: Was bewegte die Fugger überhaupt, Geld an den Adel und Hochadel zu verleihen? Verließ man sich hier auf den guten Anstand? Auf die öffentliche Meinung? Darauf, dass der Adel schließlich auch künftig kreditwürdig sein wollte? Oder verließ man sich gar auf eine Gerichtsbarkeit?
Wer kennt sich aus und kann mir das erläutern?
Es freut sich:
Levay