Darmprobleme beim Pferd durch gefrohrenes Gras?

Hallo, habe ein Kaltblut und vor 2 Jahren den Stall gewechselt! Leider kommen die Pferde in diesem Stall nur 3-4 Stunden auf den Winterwiesen! Heu wird ausreichend vor dem Raustellen gefüttert, da sonst unruhe durch Futterneid entsteht!Nun hat mein Dicker vor 3 Wochen Verdauungsprobleme (sehr sehr wenig geäppelt) und hatte über 40 Fieber! Er lag sehr viel in der Box und wurde alle 2 Tage vom TA behandelt! Nun stelle ich ihn für 2-3 Stunden auf den Reitplatz, da mein TA meinte es sei vom gefrohrenem Gras gekommen! Pferde die nicht Tag u. Nacht bei diesem Wetter draußen sind, hätten dann schon mal Darmentzündungen!Bewegt wird er täglich!

Er hatte aber auch schon mal im Sommer über 40 Fieber und starke Gliederschmerzen (keine Erkältung) und zwar nachdem ich ihn vorsichtig auf eine nachgedüngte (es hatte viel geregnet und 6 Wochen Wartezeit habe ich auch eingehalten), nachgewachsene Heuwiese angeweidet habe!

Kann es auch durch Überdüngung der Wiesen/Heu gekommen sein? Aber alle anderen Pferde im Stall haben nix!
Hans hat wohl sehr oft Kotwasser im vergleich zu den anderen!

Gruß Mike

Hallo,

ich hatte bis zu diesem Sommer einen Trakehner. Er ist 31 Jahre alt geworden.
Seit 20 Jahren hatte er Probleme bei Frost und Schnee und kam nur immer 1 bis maximal 2 Stunden raus.
Wir haben auch immer extra Heu draußen gefüttert, damit sie nicht ans Gras gingen.
Ich kann mir das sehr gut vorstellen.
Aber hat das Kaltblut auch genug Wasser, bzw. trinkt er genug?
Das Problem hatten wir auch immer.
Ich habe 2x in der Woche pitschnasses Mash mit Kräutertee und einem großen Schuss Öl (Pflanzenöl) gefüttert.
Da bekam er seine extra Flüssigkeit und Öl für die Verdauung.
Manche Pferde sind halt anfälliger. Und auch wenn Kaltblüter als robust gelten. Es gibt immer Ausnahmen.
Meine Haflingerstute beispielsweise steht mit Winterdecke, da sie nach einer Herpes-Infektion für 8 Jahren total empfindlich geworden ist.
Da gucken auch alle dumm, warum ich ein „Robustpferd“ so einpacke.
Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.

Liebe Grüße

So hohes Fieber und eine Darmentzündung durch gefrorenes Gras ist recht selten. Wenn er im Sommer auch schon mal so hohes Fieber hatte, würde ich sofort eine Kotuntersuchung machen lassen, da evtl. eine Darmproblematik vorliegt die z.B auch durch Dasseln verursacht wird und eine Blutuntersuchung machen lassen, um Cushing oder EMS auszuschliessen. Gerade Kaltblüter sind davon leider häufiger betroffen.
Gruss Christina

Oh ja, er trinkt sehr viel! Es wundert mich nur, weil ich früher nie Probleme mit so etwas bei ihm hatte und er ist erst 6 Jahre (als Fohlen gekauft).
Und ich möchte nicht strenge Boxenhaltung im Winter praktizieren :frowning:

hallo, ich kann diese frage nicht beantworten. habe lezte woche auch eine zuchtstute verloren. WARUM ???

Hi,

Ich glaub nicht das es an Überdüngung liegt. Vielleicht ist dein Kaltblüter einfach nur empfindlicher als andere Pferde und hat einfach etwas zu viel grünes gefressen nach dem Winter. Ich kenn das von einem meiner Pflegepferde der hat auch des öfftern Dünnschieß.
Aber es kann durch nasses, schimmliges oder mit irgendwelchen Kräutern versehnes Heu sein. Mit Kräuter mein ich so sachen die Pferde sonst auf der Wiese stehen lassen und nicht anrühren weil sie wissen das es nicht gut für sie ist. Wenn es aber geschnitten wird und dann im Heu ist fressen sie es. (Is ne trick für Pflanzen die sie nicht fressen wollen auch wenn es ihnen nix ausmacht)
Vllt. schaust du einfach mal was auf der Wiese steht und ihm nicht gut bekommt.
Auch Bäume und Sträucher nicht vergessen. Stechginster oder ganz besonderst Nußbaum sind nicht so besonderst gut für Pferde. Nußbaum wegen der Blausäure, die ist selbst für uns Menschen giftig. Aber es gibt noch merh solcher Sachen, einfach mal Googlen.
Also schau einfach mal was er so bekommt und vorallem ob es trocken ist bzw wenn nicht das es nicht lange liegt sonst schimmelt es.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

Gruß Petra

Danke für die Antwort! Ich werde eine Blut/Kot- Untersuchung veranlassen. Denke es wird dadurch geklärt, ob vielleicht ein Virus/Parasiet/ oder defekte Darmflora daran Schuld sein kann?!

Gruß Mike

Hallo Mike,

ich kann hier leider kaum mit einschlägigen Erfahrungen dienen, da ich das Problem zum Glück selber nie hatte. Trotzdem ein paar Hinweise:

Bei uns am Stall (Offenstallhaltung) gibt es auch einige ältere Wallache, die über die Jahre zunehmend mit der Kotwasserproblematik zu tun haben (die haben aber nicht noch zusätzlich Fieber!) - das Mittel, mit dem die meisten das Kotwasser in den Griff bekommen, ist Waterstop von NHC (leider nicht ganz billig), zusätzlich wird die tägliche Gabe von 2 vollreifen Bananen und Heilerde empfohlen. Regelmäßig Mash oder Leingold tut auch gut.
Hauptsächlich wird bei uns das Stroh „verdächtigt“, entweder, weil die Qualität nicht stimmt (Pilze, Halmverkürzer, …), oder weil die Pferde einfach zu viel von der Einstreu aufnehmen. Am einfachsten wäre es, mal eine Zeitlang komplett auf Stroh zu verzichten und zu gucken, ob sich dann was ändert.
Auch bei uns reagieren einige Tiere (insb. solche mit Stoffwechselstörungen) deutlich auf gefrorenes Gras, allerdings eher im Spätherbst in der Umstellungsphase, wenn die Weiden noch auf sind, aber schon mal leichter Nachtfrost herrscht - daher sind wir da bei einigen Herden ziemlich vorsichtig (d.h. wir sperren sie nachts von den Weiden zurück).

Es ist nun mal so, dass Pferde unterschiedlich empfindlich auf negative Umweltfaktoren reagieren;
wenn die anderen Tiere bei Euch keine Probleme haben, heißt das weder, dass Haltung/Weiden/Futtermittel in Ordnung sind - noch das Gegenteil.
Bei Deinem Tier gibt es ein Problem, und ich würde nicht mehr sehr lange warten, sondern vielleicht mal hinterfragen, (1) wie kompetent Dein TA ist (wenn es in Deiner Gegend eine gute Tierklinik gibt, würde ich mich dorthin wenden und eine zweite Meinung einholen, evtl. auch Unikliniken wie Hannover kontakten), (2) mich zusätzlich nach einen guten Tierheilpraktiker umsehen und (3) vielleicht einen Stallwechsel in Erwägung ziehen, falls Futtermittel/Weidequalität im Verdacht stehen.

Kotwasser ist nie gut, Fieber schon gar nicht - und ich hätte an Deiner Stelle ziemliche Panik bzgl. Koliken, Darmverschluss und anderen Häßlichkeiten.

Ansonsten weiß ich zu wenig von Deinem Hans - wie alt ist er - steht er in der Gruppe oder allein - steht er auf Stroh oder Spänen - was ist sein Grundfutter - was erhält er zusätzlich - was war der Befund im Sommer und was wurde dagegen unternommen?

Ich wünsche Hans & Dir alles Gute, und dass Ihr bald fundierte Hilfe erhaltet - tut mir leid, dass ich nicht mehr bieten kann.

Grüße aus Bayern, Michaela

Mach das, dass wird das beste sein.
Ich hoffe du bekommst raus was es ist.

Gruß Petra