Hallo Mike,
ich kann hier leider kaum mit einschlägigen Erfahrungen dienen, da ich das Problem zum Glück selber nie hatte. Trotzdem ein paar Hinweise:
Bei uns am Stall (Offenstallhaltung) gibt es auch einige ältere Wallache, die über die Jahre zunehmend mit der Kotwasserproblematik zu tun haben (die haben aber nicht noch zusätzlich Fieber!) - das Mittel, mit dem die meisten das Kotwasser in den Griff bekommen, ist Waterstop von NHC (leider nicht ganz billig), zusätzlich wird die tägliche Gabe von 2 vollreifen Bananen und Heilerde empfohlen. Regelmäßig Mash oder Leingold tut auch gut.
Hauptsächlich wird bei uns das Stroh „verdächtigt“, entweder, weil die Qualität nicht stimmt (Pilze, Halmverkürzer, …), oder weil die Pferde einfach zu viel von der Einstreu aufnehmen. Am einfachsten wäre es, mal eine Zeitlang komplett auf Stroh zu verzichten und zu gucken, ob sich dann was ändert.
Auch bei uns reagieren einige Tiere (insb. solche mit Stoffwechselstörungen) deutlich auf gefrorenes Gras, allerdings eher im Spätherbst in der Umstellungsphase, wenn die Weiden noch auf sind, aber schon mal leichter Nachtfrost herrscht - daher sind wir da bei einigen Herden ziemlich vorsichtig (d.h. wir sperren sie nachts von den Weiden zurück).
Es ist nun mal so, dass Pferde unterschiedlich empfindlich auf negative Umweltfaktoren reagieren;
wenn die anderen Tiere bei Euch keine Probleme haben, heißt das weder, dass Haltung/Weiden/Futtermittel in Ordnung sind - noch das Gegenteil.
Bei Deinem Tier gibt es ein Problem, und ich würde nicht mehr sehr lange warten, sondern vielleicht mal hinterfragen, (1) wie kompetent Dein TA ist (wenn es in Deiner Gegend eine gute Tierklinik gibt, würde ich mich dorthin wenden und eine zweite Meinung einholen, evtl. auch Unikliniken wie Hannover kontakten), (2) mich zusätzlich nach einen guten Tierheilpraktiker umsehen und (3) vielleicht einen Stallwechsel in Erwägung ziehen, falls Futtermittel/Weidequalität im Verdacht stehen.
Kotwasser ist nie gut, Fieber schon gar nicht - und ich hätte an Deiner Stelle ziemliche Panik bzgl. Koliken, Darmverschluss und anderen Häßlichkeiten.
Ansonsten weiß ich zu wenig von Deinem Hans - wie alt ist er - steht er in der Gruppe oder allein - steht er auf Stroh oder Spänen - was ist sein Grundfutter - was erhält er zusätzlich - was war der Befund im Sommer und was wurde dagegen unternommen?
Ich wünsche Hans & Dir alles Gute, und dass Ihr bald fundierte Hilfe erhaltet - tut mir leid, dass ich nicht mehr bieten kann.
Grüße aus Bayern, Michaela