Hallo!
Korrekt ist in der Tat nur die Darstellung auf einem Globus. Man kann eine Kugelfläche nicht flach ausbreiten, man kann sie nur mehr oder weniger verzerrt auf die Ebene abbilden. Je nachdem, welchen Kompromiss man eingeht, sieht dann die Karte so oder anders aus.
Beispiel: In der Seefahrt möchte man aus der Karte ablesen, welchen Kurs man fahren muss, um von einem Punkt zu einem anderen zu gelangen. Oben soll auf einer Karte immer Norden sein. Alle Linien, die zum Nordpol führen laufen also parallel nach oben auf der Karte. Da aber die Meridiane in Wirklichkeit zum Nordpol hin zusammenlaufen, hat die Karte keinen einheitlichen Maßstab. Nehmen wir an, dass zwei Längengrade am Äquator genau 6 cm auseinander liegen, so beträgt ihr Abstand bei 60°N immer noch 6 cm (obwohl ihr Abstand von 60 Seemeilen auf 30 Seemeilen abgenommen hat).
Kartenentwürfe dieser Art nennt man „winkeltreu“, weil z. B. alle rechten Winkel auch als rechte Winkel abgebildet werden. Sie sind umso mehr verzerrt, je näher man den Polen kommt. Kanada und Sibirien erscheinen überdimensional groß, Grönland ist so groß wie ganz Afrika dargestellt.
Eine politische Karte soll aber die Flächen der Länder besser darstellen. Man möchte also eine „flächentreue“ Karte. Das erkauft man sich dadurch, dass die Längengrade (und je nach Projektion häufig auch die Breitengrade) nicht mehr gerade abgebildet werden, sondern gekrümmt. In der Mitte ist die Karte wenig verzerrt, an den Rändern umso mehr. (In Europa werden die Weltkarten meist an der Datumslinie geschnitten, so dass der Pazifik am meisten verzerrt wird. Ich könnte mir vorstellen, dass in Japan oder Neuseeland andere Karten in Gebrauch sind).
Michael