Hallo Thomas!
ich bin - wie du dir vielleicht denken kannst - anderer Meinung
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Das dachte ich mir, deshalb habe ich die erste Version wohlweislich gelöscht und in abgemilderte Form gebracht! 
Es ist schon wichtig zu wissen, wie eine Theorie im Originalzustand gemeint war…
Ja, aber…*fg*
Nein, natürlich ist das richtig. Da hab ich auch kein Problem mit. Ich denke man muß hier nach Einsatzgebiet differenzieren. Bei meiner Aussage bin ich von der praktischen Philosophie ausgegangen, nehmen wir mal ein Beispiel, das Absolute, weil es zum thread passt: Nach Kant kann das Übersinnliche in der theoretischen P. nicht erkannt werden, lediglich in der prakt. P. ist eine rein formal bleibende Erfahrung des Absoluten möglich. (Sittengesetz, kategorischer Imperativ) Oder bei Hegel ist es der sich selbst entwickelnde, zu sich selbst kommende Geist etc. Ich glaube dir das nicht erläutern zu müssen. Man muß das Hähnchen eben doch essen! Anders sieht das selbstverständlich bei der theoretischen Disziplinen aus. Hier differenziere ich wieder zwischen Logik und Mathematik, die die einzigen sind, wo man sichere Erkenntnisse erhält. Den Rest ordne ich gern dem Fallibilismus zu. Wir sprachen ja darüber.
Anderenfalls hätte man nur einen Abklatsch zur Verfügung,…
Wie du weißt, schätze ich die systematische Aufgeräumtheit methodischen Denkens. Aber sicher wirst du zugeben müssen, daß es manche mit dem Aufräumen übertreiben. Man kann auch mangels innovativer Möglichkeiten das alte bis zum Exzess, in neurotisch-pedantischer, fast möchte ich pathologischer Weise sagen, verfolgen. Da setze ich lieber auf Heuristik im Schöpferischen oder den Ignoratio elenchi in der Logik. Und ob dus glaubst oder nicht, meist erhalte ich Impulse emotiv! Ich arbeite an einer ganzheitlichen Methodik, zur Unterstützung von Qualitätssicherungsverfahren, die interaktiv und fluktuierend zwischen partnerschaftlichen Unternehmen arbeitet.D.h. u.a Wareneingangsprüfungen werden weitesgehend überflüssig. Stell dir das innerhalb der Philosophie vor: Man braucht nicht mehr kritisch zu hinterfragen, was sein Gegenüber von sich gibt!
)
Meiner Ansicht nach ist nicht eine einzige ethische Theorie richtig, sondern je nach Situation die eine oder andere - :und deshalb benötigen wir m. E. eine Kasuistik, die begründet zeigt, warum in welchen Situationen welche Ethik :greift. Von der Umsetzung dieser Idee sind wir weit entfernt, weil die meisten Ethiker eingleisig denken und gar :nicht darüber nachdenken wollen, ob dieser Ansatz vielleicht etwas für sich haben könnte.
Mhhhh, die Kasuistik spielt im Bereich der juristischen Urteilsfindungen eine wichtige Rolle. Das Allgemeine wird auf spezielle Fälle angewendet. Das halte ich für äußerst prolematisch, weil eben zwei Fälle nur bedingt miteinander verglichen werden können. Bei Gericht allerdings muß man zu einem Schluss finden, weshalb juristische Normen unerlässlich sind, die zwar Gleichheit aber nur bedingte Gerechtigkeit schaffen. Bei meiner Ausführung ging ich immer noch auf den Prozess innerhalb der praktischen Philosophie ein. Dem Weg zum Absoluten, wenn du so willst. Vielleicht verstehst du jetzt besser was ich meine?
Nein, denn dann hätte er nur diese Variante in der Darstellung gewählt, aber das hat er eben nicht getan. Die KpV :und die GMS sind zwar spiegelverkehrte Darstellungen !, aber nur das. Systematisch betrachtet ist die praktische
hilosophie Kants die methodische Umkehrung des theoretischen Philosophie - und die Begründung Kant ist bloß :ästhetischer, nicht aber inhaltlich-sachlicher Natur.
Darüber denke ich in Ruhe nach, das scheint mir ein wirklich interessanter Aspekt zu sein. Ich komme bei Gelegenheit darauf zurück! Meine Vorstellung ist etwas ins wanken geraten. Wenn du Kants Darstellungen mit Wittgenstein I und W.II vergleichst, siehst du da Parallelen?
Auch er hatte seine Grenzen, die er zu überwinden versuchte!
Keine Frage, fraglich ist nur, wie genau wir auf diese seine Schwierigkeiten reagieren sollten.
Am besten gar nicht! Es sind Kants Grenzen und nicht unsere. Man kann sich auch Probleme schaffen, die man eigentlich nicht hat! Höchstens, dass man da weitermacht, wo er aufgehört hat. Was allerdings ein gewisses Maß Selbstsicherheit und Selbstbwußtsein fordert! 
Herzliche Grüße
Junktor