Das alte Lied: 'Unfall mit Fahrerflucht', was tun?

Liebe Leidensgenossinnen und -genossen,

hier mal eine praktische Frage, ein Thread, gültig bis morgen, 1. Juni. Die erfolgversprechendsten Tipps werde ich in Realität umsetzen.

Erbeten werden Ratschläge zu folgendem Sachverhalt:
An einem normalen Arbeitstag stelle ich mein Auto - völlig korrekt - auf einen freien Parkplatz, ca. 200m von meinem Büro entfernt (die FH-Studenten parken zwar widerrechtilich unseren Firmenparkplatz zu, aber das gehört nicht ganz hierher).
Nach verrichteter Arbeit will ich die Heimreise antreten, entdecke aber, daß mir irgendein … (zensiert) eine beachtliche Beule ins Auto (Kotflügel links) gefahren hat. Durchmesser etwa 10-12cm, Tiefe >3cm.
Mögliche verdächtige Fahrzeuge: WEG!
Zettel an der Windschutzscheibe mit Adresse oder zumindest einer „Entschuldigung“: FEHLANZEIGE!

Meine Fragen:

  1. Habe ich irgendeine Handhabe, zumal mir dieser Schaden gut und gerne ein etwa 400DM-Loch in meinen ohnehin schon permanent leeren Geldbeutel reißt?

  2. Wie gehe ich vor, daß das alles möglichst schnell vonstatten geht?

  3. Wer hat Erfahrungen dazu?

  4. Wie gut ist da die Mannheimer Polizei ausgestattet?

Danke im Voraus.

GM

Hi Grübelmonster!

2 Fragen:

Hast Du, ohne das Auto zu bewegen, die Polizei geholt oder bist Du selber von dannen gefahren bzw. hast die Polizei bislang nicht informiert?

Sind vielleicht Lackspuren des „Gegners“ an Deinem Auto zu sehen, oder war z. B. zerbrochenes Glas, welches vom anderen Auto stammen könnte, auf dem Parkplatz?

MecFleih

Hallo Grübelmonster (hätte beinahe Krümelmonster geschrieben),

Du hast genau 2 Möglichkeiten:

Erste Möglichkeit: Du gehst zur Polizei und erstattest Anzeige gegen Unbekannt. Die Polizei füllt ein oder mehrere Formulare aus, befragt Dich zur Schadenshöhe, wann passiert und wo. Dann sagt man Dir, daß die Sache jetzt ihren Gang geht.

Geht sie auch. Du läßt den Schaden reparieren, ärgerst Dich und bezahlst die Reparatur (wer denn sonst). Wochen später erhälst
Du einen Brief mit Behördenstempel. Darin teilt man Dir das Aktenzeichen mit, unter dem der Fall „bearbeitet“ wird. Viele Wochen später erhälst Du einen weiteren Brief mit Behördenstempel. Sinngemäß steht in dem Brief, daß der Verursacher des Schadens nicht ermittelt werden konnte und das Verfahren deshalb eingestellt wurde.

Zweite Möglichkeit: Du bezahlst den Schaden, ärgerst Dich und vergißt die Sache.

Du darfst nun wirklich nicht glauben, daß die gesamte Mannheimer Polizei Tag und Nacht in den kommenden Monaten Ausschau nach einem geringfügig beschädigten Fahrzeug mit verdächtigen Lackspuren hält. Die Anzeige in so einer Bagatellsache kann
eigentlich nur abgeheftet werden.

Gruß
Wolfgang

Moin Grübelmonster

Du kannst mal versuchen Zeugen zu finden.
Ob das möglich ist hängt von den Örtlichkeiten ab, die ich
natürlich von hier aus nicht beurteilen kann.

Solltest Du keine Zeugen finden gelange ich zu ziemlich derselben
Schlußfolgerung wie Wolfang. *sorry*

Gruß, masc

Meinst Du wirklich…?
Also ich hab schon öfters gehört, daß gerade in Sachen Fahrerflucht auch bei Bagatellschäden so einiges in die Wege geleitet wird, um den Verursacher zu ermitteln.
Immerhin gehts hier um ne Straftat.
Gut, die Fälle, die mir zu Ohren gekommen sind, passierten in einer eher ländlichen Gegend, wo der Dorfsheriff vermutlich sonst eh nicht viel zu tun hatte, aber vielleicht kann man ja auch selber auf die Entnahme von Lackspuren bestehen?
Vielleicht bin ich ja zu naiv, aber einfach auf sich beruhen lassen wäre nichts für mich.

Hallo Markus,

ja, es sieht nach einer Straftat aus. Selbst wenn man den Verursacher wider Erwarten ermitteln könnte, würde dieser wahrscheinlich behaupten, rein nichts bemerkt zu haben. Wenn nicht gerade sein halbes Auto weggerissen wurde, kommt er damit auch durch. Den vorhersehbaren Gang der Dinge kennt natürlich auch die Polizei.

Parkrempler, angekratzte Autotüren und verbeultes Blech gibt es wahrscheinlich täglich auf jedem Kaufhaus-Parkdeck und auf jedem öffentlichen Parkplatz. Allein in Deiner Heimatstadt werden das zig Vorfälle dieser Art am Tag sein. Das ist nicht verfolgbar. Der Schaden besteht in einem verbogenen Stück Blech und ein bißchen Farbe. Der Aufwand für die Untersuchung von Farbspuren, von dem schier aussichtslosen Versuch, den Täter zu ermitteln, ganz zu schweigen, wird ein Vielfaches der Schadenshöhe ausmachen.

Wenn es keinen Zeugen gibt, der sich auch noch das Kennzeichen gemerkt hat, bleibst Du auf Deinem Frust und auf den Reparaturkosten sitzen.

Gruß
Wolfgang

Auch wenn man schwer mit leben kann, es ist so
Gruß elmore

Mein Glaube an den Rechtstaat…
…ist erschüttert!!

Holla

Vielleicht bin ich ja zu naiv, aber einfach auf sich beruhen
lassen wäre nichts für mich.

Ist aber leider so, eigene Erfahrung :frowning:
Hab selbst versucht den Verursacher zu finden (war ein LKW) hab auch Zeugen gefunden, leider/verstaendlicherweise wollte die Spedition mir als Privatmensch nicht den Namen/Daten des betreffenden LKWs nennen. Es haette die Polizei also einen Anruf dort gekostet, aber auch ich hab nach einiger Zeit den ueblichen Brief bekommen, „Verursacher konnte nicht ermittelt werden“…

Gruss, Lutz

Sad but True
Hallo Geschädigte…

Ich bin eines schönenen Tages von meiner Arbeitstelle weggefahren und stellte irgedwann nach dem ich irgedwo ausgestiegen bin fest das mir einer(eine) eine Beule in die hinter Tür gerammt hat. Kaum Lackschaden (!) aber die Beule war so Tief und mit allem drum und dran, also sogar die Platik-Anstoßleiste war gedrückt. Die Beule war ca 40cm lang und 30 cm hoch sowie 5cm eingedrückt. Man hätte locker eine Stoßstange drin versenken können.
Ich zur Polizei…die fragten:"Wann ist das passiert?"war schon einige Stunden her. Ich durfte vorbei kommen und der Beamte Fotographierte und Protokolierte den Schaden. Sagte mir aber gleich das wenig Hoffnung besteht und es mehr eine Formsache für die Versicherung sein (also die Protokolle).
Dann rief ich die Versicherung an…:„wie Fahrerflucht?Pahh, bei sowas zahlen wir doch nicht!“ „Lassen sie den SChaden feststellen und wir rechnen das über ihre Kasko ab.“ Na DAnke auch. Scherzes Halber ließ ich bei einem gerade anstehenden Werkstattbesuch den Schaden schätzen. Satte 1600DM würde es kosten… . Keine Hilfe von niemanden.
Der Polizei die mich, wie hier in den Beiträgen beschrieben, anschrieben hatte, konnte ich keine Vorwürfe machen!
Der Versicherung? Naja man zahlt über Jahre ein, pro Jahr garantiert einmal den Schaden hin und zurück und bekommt so eine Antwort…Folge der Versicherung wurden meine Kaskobeiträge gestrichen.Das wars nicht Wert.

Irgedwann an einem Wochende saß ich da mit Werkzeug etc und beulte meine Türe selber aus. Ist nicht Werstatt neu aber wenigstens nicht so gedrückt wie vorher.

So dat wars von mir!
Frank