Das deutsche Wort für Flipchart

Ich möchte hier darauf hinweisen, dass das ein sehr technischer Begriff ist, den kein Mensch im normalen Umgang gebrauchen würde.

Für praktisch alle Zwecke ist der Begriff „flipchart“ tatsächlich verbreitet genug um ohne weitere Übersetzung verwendet zu werden.

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du hast recht. Aber ich frage mich, warum man alles der englischen Sprache überlassen muss, wenn man selbst schöne , aussagekräftige und transparente Wörter für die Bezeichnungen in der Sprache hat.

Grüße

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Klar, der Begriff ist ungebräuchlich, aber warum sehr technisch ? Flipchart ist doch nichts anderes als ein Schreibblock, der ähnlich einer Tafel aufgestellt wird, oder?

Moin,

schöne , aussagekräftige und transparente Wörter

wenn - manchmal hat man eben keins. Textfahnenwendeständer klingt auch nicht besser. Gegen das Gefühl, Englisch wär modern, ist eh kein Kraut gewachsen; wenn uns das mobile nicht gefällt, erfinden wir das Handy und lassen uns dafür weltweit auslachen.

Gruß
Ralf

irgendwann bleibt nichts von der Sprache übrig. Der Verlust ist schleichend und subtil. Wenn man die Sprache verliert, verliert man seine eigene Identität.

Sie sollten auslachen. Es tut nix :wink:

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Servus,

den Vorschlag

meinst Du zwar lustig, aber er ist es für jemanden, der Deutsch lernt, überhaupt gar nicht: Woran soll denn hier für einen Nichtmuttersprachler zu erkennen sein, dass dieser Begriff eine Erfindung von Dir ist und nicht im üblichen deutschen Sprachgebrauch verwendet wird? Hast Du Dich denn mal mit wenigstens einer Fremdsprache so intensiv beschäftigt wie Nadja mit dem Deutschen?

Schöne Grüße

MM

Hallo Nadja,

es ist doch aber auch nicht verkehrt und kann eine Sprache bereichern, wenn man Lehnworte aus der Sprache der im Augenblick grade in Mode befindlichen Nachbarn importiert? Zum Beispiel sowas wie Бутерброд, парикмахер, вокзал, батальон usw.

Schöne Grüße

MM

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Hallo Aprilfisch

ich habe sofort im Duden nachgeschlagen:

Ständer

  1. Gestell, Stativ, Untersatz.
  2. Anschwellung, Aufrichtung, Erektion, Versteifung;
    (ugs.): Steifer;
    (salopp): Latte;
    (Med.): Priapismus.
  3. Balken, Pfeiler, Strebe;
    (Bauw.): Stütze, Träger.
    © Duden - Das Synonymwörterbuch, 5. Aufl. Mannheim 2010 [CD-ROM]

Ich dachte mir schon, dass es scherzhaft gemeint ist :joy:

Schöne Grüße

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Anno Tuck in der Berufsschule war Tafelblock häufiger zu hören (kaufmännische Ausbildung)

Hallo,

das glaube ich nun nicht, dass das dem Deutschen passiert. Wir haben schon eine lange französische Phase hinter uns und da sind uns einige Wörter und Ausdrücke geblieben, manche mehr, manche weniger eingedeutscht. Sprache ändert sich. Sprache ändert sich immer. Und mit wenigen Ausnahmen sind viele der englischen Ausdrücke keine 1:1 Übernahmen, sondern bekommen im Deutschen andere Bedeutungsnuancen. Oft sind die Ausdrücke auch bereichernd. Nimm das viel geschmähte „Event“ - es ist nun mal nicht 100% mit Ereignis oder Veranstaltung zu ersetzen.

Es geht nur - Globalisierung und globale Kommunikation sei Dank oder auch Vorwurf - heutzutage schneller, weshalb es uns mehr auffällt. Allerdings: schneller heißt nicht dauerhafter. Viele Begriffe verschwinden wieder, wenn sie sich nicht in das Deutsche einfügen lassen. Manche bleiben, manche werden verändert.

„Flipchart“ ist sicher über „corporate Englisch“ ins Deutsche gekommen, weil sowas am Anfang nur bei Firmenschulungen anzutreffen war. Und als dann jemand auf ein deutsches Wort kam, eben vielleicht „Tafelschreibblock“ war das im Vergleich einfach zu lang, zu häßlich und ja, auch altmodisch (wer benutzt den heute noch einen Schreibblock? Wenn man etwas handschriftlich festhält, dann im Collegeblock oder im Heft oder im Ordner oder im Schnellhefter). Und etwas „flippen“ das gibt es im Deutschen schon länger, es war also nicht ganz fremd.

So schlimm, wie es vor vielen Jahren bereits, der Text von Jill Sander suggerierte ist es nicht geworden und wird es auch nicht. Wir hatten vor ein paar Jahren hier einen lustigen Vogel, der jedes Wort, das ihm persönlich nur im Entferntestend fremd vorkam, durch einen deutschen Ausdruck ersetzen wollte. Stell dir die deutsche Frage so reduziert (sic!) vor. Das ist kein schöner Gedanke.

Grüße
Siboniwe

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Der erwähnte „lustige Vogel“, war das der mit dem "Gesichtserker"statt „Nase“ und dem „Viertopfzerknalltriebling“ statt „Vierzylinderexplosionsmotor“?

LG
SL99

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Moin,

das ist richtig und man muss die Bezeichnungen noch einmal haben, man kann auch neue erfinden und in die Sprache einführen :smile:
Anfangs mögen manche ungewohnt klingen, aber man muss das auch nicht alles zu sehr ernst nehmen und darf ruhig dabei etwas schmunzeln :wink:
Sowas habe ich inzwischen gelesen:

upload -> hochlad
Remix -> Wiedermisch

VG!
J~

Hallo,

nein, ich meinte einen speziellen User bei werweisswas, der einige Monate lang hier sein Unwesen trieb. Ich finde aber keine seiner Beiträge, ist wohl vier oder fünf Jahre her.

Grüße
Siboniwe

Hallo,

… lässt mich an einen gewissen „Kumpel“ denken und seinen unermüdlichen Einsatz für die Eliminierung sämtlicher „Welschwörter“ (→ Welche Probleme ergeben sich kommunikationstechnisch,wenn man abstrakte Begriffe wie Loyalität definieren möchte?).

Gruß
Kreszenz

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Wenn eine ausländisches Wort die deutsche Sprache anreichert, ist das doch positiv. Ein gutes Beispiel dafür ist „Handy“. Würden wir wie die Engländer oder Spanier „Mobile“ dazu sagen, könnte das viel bedeuten. Aber „Handy“ ist eindeutig, auch wenn es im Englischen eigentlich etwas anderes ausdrückt.

Ein negativer Beispiel ist „Job“. In meiner Jugendzeit, war das gut, weil es sich auf eine vorübergehende Tätigkeit bezog. Etwas, das man nur mal so eben macht, weil man keine angemessene Arbeit findet, aber Geld braucht. Das war eine Bereicherung, das grenzte von „Arbeit“ und „Beruf“ ab.

Heutzutage spricht man aber für alles von „Job“. „Beruf“ etc. wird kaum noch gebraucht. Das ist eine Verarmung der Sprache.

„Flipchart“ könnte man, kürzer als die bisher genannten Bezeichnungen, wörtlich als „Umblätterblock“ übersetzen. Aber das hat vier Silben, "Flipchart " nur zwei, das ist einfacher und einprägsamer, also eine Bereicherung.

Ja, das war er. Ich habe irgendwie Walter im Kopf gehabt (allen Waltern sei hiermit Abbitte getan).

Ein Faden, an den ich mich gern erinnere, ist dieser: Welche Bücher sind frei von jedwedem Fremdwort in reinem Deutsch geschrieben?

Da geht es um „reine Sprache“.

Grüße
Siboniwe

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Das sehe ich übrigens völlig anders. So etwas, wie eine Identität gibt es nicht wirklich. Was du Identität nennst ist nur ein Abbild deiner Umgebung und der angebliche Verlust der Identität ist nur eine Änderung des Gewohnten. Die Lebensrealität eines Jakuten ist völlig anders als die eines Moskauers - keiner von beiden hat eine „typisch“ russische Identität. Hamburger haben eine Hamburger Identität, weil sie halt da aufgewachsen sind, und wenn sie dann nach Köln ziehen ändert sich das so nach und nach.

Und das ist nichts Schlechtes!

Wenn jemand vom Verlust der Identität spricht, drückt er damit vor allem aus, dass er mit der Veränderung seines Lebensumfeldes unzufrieden ist. Aber Leben heißt eben auch Veränderung. Wegen meiner könnten wir alle von heut auf morgen weltweit nur noch englisch reden - die Verluste würden sich in Grenzen halten und die Vorteile bei weitem überwiegen.

Das sich überhaupt so viele Sprachen und Sprachfamilien entwickeln konnten hat ja viel damit zu tun, dass Menschengruppen sich voneinander getrennt entwickelt haben - das ist nichts Positives.

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na, da hast du ja wieder nützliche Wörter gelernt :slight_smile:

Niemand verliert die Sprache, weil Dinge ins Leben treten, für die es in seiner Sprache keine Begriffe gibt, so wie vor 500 Jahren das Fenster (und 1000 andere aus Frankreich, Italien, …).

Sprachen, die nichts mehr von draußen aufnehmen, sind tot. Mausetot.

Gruß
Ralf

Eine Perle von Thread. Ehrlich.

Früher war hier mehr Sonderlichkeit😉