Das Ende der Skala ist bereits erreicht

Mir bleibt es auch verschlossen…

Mir bleibt wirklich der Zusammenhang zwischen den Beatles und
Selbstmordanschlägen verschlossen.

Mir auch: Ich dachte wir reden über Kultur und Kulturgut.

Was hat das mit Selbstmordanschlägen zu tun???

Habe ich etwas verpaßt?

Hat jemand -ausser Dir- die Selbstmordanschlägen erwähnt? Und wenn ja: In welchen Zusammenhang stehen sie zu Kultur?

Was bringst Du als nächstes durcheinander???

Laß es lieber sein …

Sowieso: Aus Dir wird man ja eh nicht schlau…

Gruß, Infotalk

Grubelnde Grüße
Helena

Liebe Annalena!

Weißt Du, was das Schlimme ist?
Das das Ende der Skala nicht erreicht ist, ab dem es ja wieder
aufwärts gehen könnte.
Wir werden erleben müssen, dass es immer noch niveauloser und
brutaler geht.

Hallo !

Ist das wirklich so? Was vor dem 1. Weltkrieg für die damalige Generation niveaulos war, wird heute ganz anders gesehen.

Was für die Generation vor dem 1. WK ganz normal war, wäre heute niveaulos. Z.B. gab fast jeder Schriftsteller irgendwann in seinen Bücher einen starken Antisemitismus von sich. Von Wilhelm Busch angefangen.

Das Niveau ist doch zeitabhängig.

Gruß Max

Zwischenfrage
Hi Max!

Grundsätzlich hast du mit dem Relativieren der Werte Recht. Dein Beispiel gefällt mir aber nicht so ganz:

Z.B. gab fast jeder Schriftsteller irgendwann
in seinen Bücher einen starken Antisemitismus von sich. Von
Wilhelm Busch angefangen.

Ich gehe davon aus, daß es auch vor dem 1.Weltkrieg genug Schriftsteller gab, die nicht verseucht waren. Deine Pauschalisierung geht zu weit, aus meiner Sicht.

Gruß

Ich gehe davon aus, daß es auch vor dem 1.Weltkrieg genug
Schriftsteller gab, die nicht verseucht waren. Deine
Pauschalisierung geht zu weit, aus meiner Sicht.

Sicher gab es auch andere, ohne Antisemitismus!
Wo habe ich pauschaliert??

Aber - es war damals ganz normal, daß in Büchern und Zeitungsartikeln, gegen Juden geschrieben wurde und niemand regte sich auf. Ein anderes Beispiel : Hermann Löns. Damals einer der beliebtesten Schriftsteller. Es gibt noch hunderte davon.
Ich hatte mir mal Notizen gemacht, wenn ich diese alten Bücher las und es wurde gegen Juden gelästert.

Gruß

Hallo !

Andere Beispiele von Niveauwechsel :

Vor ungefähr 25 - 30 Jahren wurde im Fernsehen, in einer bekannten Samstagabendsendung, ein Mädchen mit einer durchsichtigen Bluse gezeigt. Ein Aufschrei ging durch die Nation. Niwoo, Niwoo!!
Heute findet man das ganz normal und schön.

Heute regen sich Leute über Grimms Märchen auf : Zu blutrünstig, zu sexistisch.

Die Aufklärungsfilme von Kolle oder Filme wie „Schulmädchenreport“ wurden in einigen Teilen Deutschlands nicht gezeigt, weil die Pfarrer dies nicht duldeten. Also setzte ein Kinotourismus ein von katholischen Gemeinden in Richtung evangelische. Für die jungen Leute, auch in den kath. Gemeinden, heute nicht zu glauben. Ich habe es selbst miterlebt, dass vor unseren Kinos die Autos mit den Kennzeichen der entfernt liegenden kath. Gemeinden standen. Heute Fassungslosigkeit, wenn man sie mal darauf anspricht.

Meine Großmutter schimpfte mit ihrem Sohn, 1905 geboren. Dieser Sohn, mein Vater, schimpfte mit mir.
Ich hielt unseren für die Ausgeburt des Ungehorsams und der Faulheit. Ihm wiederum geht es jetzt mit seinem so.
Jede Generation hält ihre Nachfolger für Lümmel hoch drei. Und jede Generation behauptet von sich, „das gab es früher nicht!“.

Heute ist die schlimmste, niveauloseste Zeit. Früher war alles besser. Wie schön muß das zu Luthers Zeiten gewesen sein, als man noch beim Essen rülpste oder einen fahren ließ. Oder Sonntags morgen die kleinen Sünder vor der Kirche in den Pranger geklemmt waren, zur Belustigung des Pöbels. Hat das nicht große Ähnlichkeit mit RTL?.
Wie niveauvoll war die Inquisition! Öffentlich Enthauptungen oder Verbrennungen von Hexen! War das etwas anders? Dort ging es auch darum, das Volk zu unterhalten.

Also, ich finde unser heutiges Niveau ganz schön niveauvoll.

Gruß max

3 Like

Aber - es war damals ganz normal, daß in Büchern und
Zeitungsartikeln, gegen Juden geschrieben wurde und niemand
regte sich auf. Ein anderes Beispiel : Hermann Löns. Damals
einer der beliebtesten Schriftsteller. Es gibt noch hunderte
davon.
Ich hatte mir mal Notizen gemacht, wenn ich diese alten Bücher
las und es wurde gegen Juden gelästert.

Gruß

Daß sich damals niemand darüber aufregte, heißt doch nicht, daß wir uns heute über nichts aufregen dürfen. Im Gegenteil. Es muß aber auch erlaubt sein, daß wir uns auch über etwas anderes als Antisemitismus aufregen dürfen.

Für mich stellt sich eher die Frage, worüber wir uns eigentlich aufregen MÜSSEN (oder müßten, für die, die es nicht tun).

Wegen zu wenig Aufregung ist doch eigentlich viel Übles passiert - ODER?

Gruß, Infotalk

Mir bleibt wirklich der Zusammenhang zwischen den Beatles und
Selbstmordanschlägen verschlossen.

Mir auch: Ich dachte wir reden über Kultur und
Kulturgut
.

Was hat das mit Selbstmordanschlägen zu tun???

Habe ich etwas verpaßt?

Ja. Aber ich gebe keinen Nachhilfeunterricht.

Freundlichen Gruß, Infotalk

Ja. Aber ich gebe keinen Nachhilfeunterricht.

Freundlichen Gruß, Infotalk

Hi!

Das finde ich ausgesprochen freundlich von dir.

Jedenfalls, daß ganz am Anfang über die Mordanschlägen gesprochen wurde und dazu den Beifall die solchen Bildern finden, habe ich nicht verpaßt.

Vielmehr habe ich gemeint, daß ich den Zusammenhang zwischen Kultur und Selbstmordanschlägen verpasst habe.

Doch wer nicht verstehen will… (und auch keine Begründung geben will)

Auch ein Gruß
Helena

Hallo !

Aber - es war damals ganz normal, daß in Büchern und
Zeitungsartikeln, gegen Juden geschrieben wurde und niemand
regte sich auf. Ein anderes Beispiel : Hermann Löns. Damals
einer der beliebtesten Schriftsteller. Es gibt noch hunderte
davon.

=> Bei Wilhelm Busch und gerade bei dem ist ein „schönes“ Beispiel das illustrierte Alphabet mit dem „Zwiebeljuden“ und selbst bei Gustav Meyrinck ist der fragwürdige und gruselige Schrotthändler und Kleinkrämer Jude ! Hinzu kommt der Struwelpeter mit dem antisemitisch gefärbten Mohren und den Tintenkindern.
Aber auch ohne Beispiele ist bekannt, dass in der zweiten Hälfte des 19. Jh. und zu Beginn der ersten Hälfte des 20. Jh. der „alltägliche“ Antisemitismus seine Blüte hatte und lang vorher Normaliät war. Ich erinnere mich an ein Namenswechselprogramm irgendeines Königs oder Kaisers und an berufs- und standesrechtliche Zusammenhänge !

Markus

Hallo !

Die Bücher von Gustav Meyrink habe ich gelesen. Sie sind ein gutes Beispiel. Dann mein Namensgeber Max Eyth. Er war das große Vorbild für die damalige Jugend mit Büchern wie :

„Im Strom der Zeit“. 1. Band „Lehrjahre“. 2. Band „Wanderjahre“. 3. Band „Meisterjahre“.
„Der Schneider von Ulm“. „Wanderbuch eines Ingenieurs“. „Hinter Pflug und Schraubstock“. „Der Kampf um die Cheopspyramide“.

„Hinter Pflug und Schraubstock“ war damals Pflichtlektüre für den technisch interessierten Jugendlichen.

Er gründete die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), die heute maßgeblich in der Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen tätig ist und die Berliner Ausstellung organisiert. Aber natürlich mit Antisemitismus nichts am Hut hat.

Ich habe mich immer gewundert, warum ich so einen guten Griff in die Bücherkiste habe und immer wieder auf Antisemitismus stoße. Bis ich dann irgendwann das Gefühl hatte, es ist nicht mein guter Griff, sondern es gab wenige Schriftsteller, die nicht so schrieben.

Diese Leute waren aber nicht unbedingt Antisemiten. Sie hatten oft sogar jüdische Freunde. Aber der 2000jährige Einfluß der Kirche macht sich immer wieder bemerkbar. Es war damals wohl mehr Gedankenlosigkeit. Niemand wurde dafür gerüffelt.

Gruß Max

zu Wilhelm Busch
Kurz die Hose, lang der Rock,
Krumm die Nase und der Stock,
Augen schwarz und Seele grau,
Hut nach hinten, Miene schlau -
So ist Schmulchern Schievelbeiner.
(Schöner ist doch unsereiner!)

aus „Plisch und Plumm“

Und der Jud mit krummer Ferse,
Krummer Nas´ und krummer Hos
´Schlängelt sich zur hohen Börse
Tiefverderbt und seelenlos.

aus „Die fromme Helene“

Lustig, gell?
Gruß
Fritz

ach nö!
Das einzige was du mit deinem Posting unter Beweis stellst ist die deutsche Jammerkultur!

Entgegen deiner Meinung glaube ich nicht dass sich die Kultur im Fahrstuhl zu Hölle befindet. Man muss nicht jede Modeerscheinung wie z.B. das Dschungelkamp gleich als das Inbegriff und einzige Definition der Kultur ansehen.

Gruß Ivo