Das Füllhorn

Besser als Du offensichtlich, denn ich weiß, daß es darin nur
um Produkte geht, die bewegliche Sachen sind,

Und eine Bombe ist das nicht oder wie?

Habe ich behauptet es gilt für Banken?

Wenn keine Falschberatung vorliegt, ist der arme Kunde für
seine Entscheidung, ein Monster-Super-Turbo-Zertifikat zu
kaufen genauso verantwortlich wie der Käufer einer Karstadt-
oder Commerzbankaktie.

Da so langsam die Produkthaftung für Software Einzug hält wird es
hoffentlich nicht mehr lange dauern bis es für Banken etwas
entsprechendes gilt.
Z.B. http://www.anwaltskanzlei-online.de/2009/08/17/produ…

Der Plem

unsinnige Vergleiche

Habe ich behauptet es gilt für Banken?

Zumindest so getan, als sollte es.

Da so langsam die Produkthaftung für Software Einzug hält
wird es

Du mußt an Deinen Vergleichen arbeiten; so wird das nichts. Hier ein Beispiel, das besser paßt: wenn der Kunde eine Datenbank will und man ihm ein Textverarbeitungsprogramm aufschwatzt, bekommt der Verkäufer im Beschwerdefall ein Problem. Will der Kunde aber einfache Grafiken bearbeiten und entscheidet sich bewußt und aus eigenem Antrieb für Photoshop, ist er ganz fein selber schuld.

http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:t… sie zahlt dem Staat auch keine Zinsen!
MfG ramses90

Na denn … giessen wir mal ÖL ins fFeuer

58000 MA insgesamt
30000 AT (lt Zeitung von dir)
28000 Tariflohn

28000 x 650 Euro = 18,2 Mio

Rest für AT 420 Mio / 30.000 = 14.000 Euro pro ATler wobei das nur ein Mittelwert ist.

Gar nicht mal sooo wahnsinnig viel wenn man denkt das die bösen bösen Vorständsbezüge gedeckelt bleiben.

So… wo sind jetzt die hunderten von Millionen für die Pfeifen?

Hallo Christian,
deine Antwort war super! Aber ein paar kleine Fragen hab ich doch noch.

Der Soffin (Sonderfonds Finanzmarktstabilität) als Instrument
des Bundes hat u.a. die Möglichkeit, Kreditinstituten
Eigenkapital im Rahmen einer Kapitalerhöhung zur Verfügung zu
stellen.

Heißt „zur Verfügung stellen“ leihen oder schenken? Und der Soffin finanziert sich aus Steuergeldern?

Der Soffin kann weiterhin für Anleihen eines Kreditinstitutes
bürgen, d.h. für die Käufer der Anleihen wird das Risiko
Kreditinstitut zum Risiko Bundesrepublik Deutschland. Damit
kann sich das Kreditinstitut deutlich besser und günstiger
Geld am Kapitalmarkt besorgen.

Das verstehe ich leider nicht. Was sind überhaupt Anleihen? Und wo besorgt sich denn eine Bank Geld am Kapitalmarkt? Was ist hier überhaupt mit Kapitalmarkt gemeint? Eine Bank verleiht doch Geld. Oder geht es darum, dass Geld von der Bundesbank zur Verfügung gestellt wird? (Ich hatte dazu mal einen Artikel von dir gelesen, der erklärt hat, wie Banken durch die Bundesbank an zinsgünstige Kredite kommen, aber ich komme gerade nicht auf das Fachwort. Außerdem ist das hier doch nicht gemeint, oder? Denn der Leitzins ist doch unabhängig von risikobehafteten Banken?)

Warum wird dann das Geld, dass nun offensichtlich für
Bonuszahlungen verwendet wird, nicht dazu benutzt, um diese
wertlosen Papiere auszugleichen?

Ich hoffe, das ist nun klarer. Mit Geld (also Liquidität)
könnte man im Zusammenhang der Papiere nichts erreichen.

Ja, ich denke schon. Die Banken sind ja im Großen und Ganzen wieder liquide, da der Wertverlust schon bilanziert, oder noch nicht eingetreten ist. Richtig?

Die Papiere, die der große Vorredner genannt hat, haben ja
nichts mit den Papieren zu tun, die die Probleme verursacht
haben. Die Zertifikate, die weiter oben erwähnt wurde, sind
Produkte, die für die Kunden der Bank konstruiert wurden. Über
deren Sinn und Zweck kann man streiten, aber sie werden nun
einmal von den Kunden gekauft. Damit geht aber auch das Risiko
auf den Kunden über.

Ah, dann hab ich das falsch verstanden. Ich dachte, es geht gerade wieder um diese problembehafteten Papiere.
Dass die Kunden bei erhöhter Renditeerwartung auch gerne mal das erhöhte Risiko übersehen, ist ja klar. Wobei ich allerdings sagen muss, dass mindestens die Hälfte der Zertifikate (oder Papiere, was ist denn da der Oberbegriff?), die nun in Verruf geraten sind, für den normalsterblichen Anleger nicht mal im Ansatz zu verstehen sind. Beispielsweise die, bei denen darauf gewettet wird, dass der Kurs einer Aktie steigt/ fällt, und das wird dann irgendwie gehandelt. (Wo da das „Papier“ sein soll, weiss ich einfach nicht? Wer zeichnet denn so etwas?) Oder Papiere, die man noch gar nicht hat, und die dann aus unverständlichen Gründen auch gar nicht vorhanden sind. Ich verstehe dabei noch nicht mal die Vorgehensweise. (Na gut, genug abgeschwiffen.)

Bei den Papieren, die andere Banken in Schwierigkeiten
brachten (bei der Commerzbank waren es im wesentlichen die
Risiken der gekauften Dresdner Bank, die den Einstieg des
Staates erforderlich machten), handelt es sich um
abenteuerliche Konstruktionen, mit denen im wesentlichen
schlechte Immobilienkredite von US-Hypothekenvermittlern an
Investoren weiterverkauft wurden - u.a. eben auch an deutsche
Banken (entspricht im o.g. Beispiel Deiner Aktie).

Ja, das war so ziemlich das einzige Problem bei der Krise, wo ich verstanden habe, wie sich das so zuspitzen konnte.

Nur wird eben oft verkannt, daß diejenigen, die den Mist
veranstaltet haben, in der absoluten Minderheit waren. Die
überwiegende Mehrheit der Bankangestellten macht und machte
ganz normal ihre Arbeit ohne Schaden anzurichten. Das Gezeter,
das in den Medien in dem Zusammenhang zu lesen ist, erinnert
mich daher immer ein bißchen an Sippenhaft.

Ja sicher. Das ist ja häufiger zu beobachten. Aber ich denke, die meisten Leser bringen den normalen Bankangestellten, der irgendwo am Schalter steht und Ihnen Geld auszahlt, gar nicht in diesen Zusammenhang. Da denkt man mehr an „die Banker“ und meint Vorstandsvorsitzende. Oder wie hier jetzt, wo es heißt „die Commerzbank zahlt Boni“, wobei die Commerzbank an sich ja vollkommen unpersönlich ist. Ich glaube, der Hass auf normale Bankangestellte hält sich beim Gros der Bevölkerung in Grenzen.

Ich hoffe, nun ist alles ein wenig klarer. Wenn nicht,
einfach nochmal nachfragen.

Aber ja, wie schon gesagt. Besonders die Beispiele waren hilfreich.

Liebe Grüße,
larymin

P.S.: Ich weiß, dass ich hier wahrscheinlich Grundlagenwissen frage, aber ohne dieses versteht man eben auch nicht die Hintergründe z.B. einer Finanzkrise. Und sich dieses Wissen anzulesen, ist für mich sehr schwer. Das ist einfach sehr abstrakt. Daher hilft es, wenn das Gegenüber ein richtiger Mensch ist, der z.B. auch mal ein ganz leichtes Beispiel bringt.
Nochmal vielen Dank dafür, dass du dir soviel Mühe damit machst.

Hallo

Der Soffin (Sonderfonds Finanzmarktstabilität) als Instrument
des Bundes hat u.a. die Möglichkeit, Kreditinstituten
Eigenkapital im Rahmen einer Kapitalerhöhung zur Verfügung zu
stellen.

Heißt „zur Verfügung stellen“ leihen oder schenken? Und der
Soffin finanziert sich aus Steuergeldern?

Von Schenken ist nie die Rede gewesen auch wenn es so durch die Stammtische geht.
Im Rahmen einr Kapitalerhöhung beteiligt sich hier der Bund über die Soffin am angesschlagenen Institut… bei der Commerzbank mit 25% +1 Aktie.
Diese haben natürlich einen Wert und können auch wieder veräussert werden. ausserdem gibts im Falle der Dividendenzahlung auch Geld.

Der Soffin kann weiterhin für Anleihen eines Kreditinstitutes
bürgen, d.h. für die Käufer der Anleihen wird das Risiko
Kreditinstitut zum Risiko Bundesrepublik Deutschland. Damit
kann sich das Kreditinstitut deutlich besser und günstiger
Geld am Kapitalmarkt besorgen.

Das verstehe ich leider nicht. Was sind überhaupt Anleihen?

http://de.wikipedia.org/wiki/Verzinsliches_Wertpapier

Und wo besorgt sich denn eine Bank Geld am Kapitalmarkt?

Na in dem sie verzinsliche Wertpapiere am Markt den anderen Marktteilnehmern von dir über eine fondsgesellschaft über eine Pensionskasse bis hin zu anderen Banken anbietet.

Was
ist hier überhaupt mit Kapitalmarkt gemeint?

Der Markt auf dem die Wertpapiere gehandelt werden

http://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalmarkt

Eine Bank
verleiht doch Geld.

Dafür muss sie es nicht aber erst mal besorgen…

Oder geht es darum, dass Geld von der
Bundesbank zur Verfügung gestellt wird? (Ich hatte dazu mal
einen Artikel von dir gelesen, der erklärt hat, wie Banken
durch die Bundesbank an zinsgünstige Kredite kommen, aber ich
komme gerade nicht auf das Fachwort.

Auch hierfür benötigt die Bank zunächst einmal Geld

Außerdem ist das hier
doch nicht gemeint, oder? Denn der Leitzins ist doch
unabhängig von risikobehafteten Banken?)

Richtig.

Ja, ich denke schon. Die Banken sind ja im Großen und Ganzen
wieder liquide, da der Wertverlust schon bilanziert, oder noch
nicht eingetreten ist. Richtig?

Liquide werden Sie durch das erhaltene Geld. Die Abschreibung selbst sorgt nicht dafür dass Sie liquide werden, hat aber hinterher keinen Einfluss mehr.

Die Papiere, die der große Vorredner genannt hat, haben ja
nichts mit den Papieren zu tun, die die Probleme verursacht
haben. Die Zertifikate, die weiter oben erwähnt wurde, sind
Produkte, die für die Kunden der Bank konstruiert wurden. Über
deren Sinn und Zweck kann man streiten, aber sie werden nun
einmal von den Kunden gekauft. Damit geht aber auch das Risiko
auf den Kunden über.

Ah, dann hab ich das falsch verstanden. Ich dachte, es geht
gerade wieder um diese problembehafteten Papiere.

Dass die Kunden bei erhöhter Renditeerwartung auch gerne mal
das erhöhte Risiko übersehen, ist ja klar. Wobei ich
allerdings sagen muss, dass mindestens die Hälfte der
Zertifikate (oder Papiere, was ist denn da der Oberbegriff?),
die nun in Verruf geraten sind, für den normalsterblichen
Anleger nicht mal im Ansatz zu verstehen sind. Beispielsweise
die, bei denen darauf gewettet wird, dass der Kurs einer Aktie
steigt/ fällt, und das wird dann irgendwie gehandelt. (Wo da
das „Papier“ sein soll, weiss ich einfach nicht? Wer zeichnet
denn so etwas?) Oder Papiere, die man noch gar nicht hat, und
die dann aus unverständlichen Gründen auch gar nicht vorhanden
sind. Ich verstehe dabei noch nicht mal die Vorgehensweise.
(Na gut, genug abgeschwiffen.)

Du glaubst gar nicht wieviel normalsterbliche solche Produkte haben.
Aber auch bei Produkten für normalsterbliche gibt es Ausfälle… Stichwort Island.

Nebenbei zurück zum Thema Bürgschaft… auch hier verschenkt der Staat nichts, sondern lässt sich das gut verzinsen.

Natürlich ist beides Risikobehaftet für den bund und damit den Steuerzahler.

Wir hier in der Schweiz hatten beim Thema UBS ja eine ähnliche Diskussion… laut wurde auf Seite 1 publiziert dass die Allgemeinheit 6 Milliarden verschenkt weil er sich an der UBS vorrübergehend beteiligt hatte.
Erst auf Seite 7 Stand dann später, dass der Bund die Beteiligung mit 1,3 Milliarden Gewinn wieder verkauft hat. In anbetracht des gesammten Schweizer Staatshaushalts kein unerheblicher Betrag.

Gruss HighQ

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Hallo,

da ja schon vieles beantwortet wurde, fasse ich mich etwas kürzer.

Der Soffin kann weiterhin für Anleihen eines Kreditinstitutes
bürgen, d.h. für die Käufer der Anleihen wird das Risiko
Kreditinstitut zum Risiko Bundesrepublik Deutschland. Damit
kann sich das Kreditinstitut deutlich besser und günstiger
Geld am Kapitalmarkt besorgen.

Das verstehe ich leider nicht. Was sind überhaupt Anleihen?
Und wo besorgt sich denn eine Bank Geld am Kapitalmarkt? Was
ist hier überhaupt mit Kapitalmarkt gemeint? Eine Bank
verleiht doch Geld.

da mein Vorredner sich an einer Stelle vertippt hat (und nicht schrieb, wo sich stehen sollte), will es sicherheitshalber noch kurz erklären, auch wenn es dann teilweise doppelt ist:
Um es verleihen zu können, braucht ein Kreditinstitut Geld. Einen Teil davon bekommt es von der Zentralbank, einen Teil von den Anlegern (also Sparer; denjenigen die dort Guthaben unterhalten) und einen Teil vom Kapitalmarkt. Während die Sparkassen vor allem von den Kundeneinlagen leben, benötigen die großen Banken viel Geld von der EZB und vom Kapitalmarkt.

Was Anleihen sind, wurde ja schon erklärt. Nicht nur Banken geben Anleihen heraus, sondern auch der Bund (und andere in- und ausländische Gebietskörperschaften, also Länder, Bundesstaaten usw.) und Industrieunternehmen. Der Käufer trägt das Risiko, daß der Emittent bei Fälligkeit nicht zahlen kann. Durch die Bürgschaft des Soffin wird das Risiko XY-Bank zum Risiko Bund und damit deutlich niedriger. Deswegen bekommt die Bank das Geld dann vom Markt (also andere Banken, Versicherungen, Pensionsfonds - aber auch Privatanleger) billiger.

Oder geht es darum, dass Geld von der

Bundesbank zur Verfügung gestellt wird? (Ich hatte dazu mal
einen Artikel von dir gelesen, der erklärt hat, wie Banken
durch die Bundesbank an zinsgünstige Kredite kommen, aber ich
komme gerade nicht auf das Fachwort.

Wertpapierpensionsgeschäfte? Nein, um die geht es nicht. Dabei verkaufen die Banken rechtlich Wertpapiere, die sie im Bestand haben, an die EZB und bekommen dafür eine Gutschrift auf ihr Konto bei der EZB. Wirtschaftlich betrachtet handelt es sich dabei um einen besicherten Kredit der EZB an die Kreditinstitute. Das ist neben den Anleihen eine der oben erwähnten Finanzierungsmöglichkeiten der Kreditinstitute.

Warum wird dann das Geld, dass nun offensichtlich für
Bonuszahlungen verwendet wird, nicht dazu benutzt, um diese
wertlosen Papiere auszugleichen?

Ich hoffe, das ist nun klarer. Mit Geld (also Liquidität)
könnte man im Zusammenhang der Papiere nichts erreichen.

Ja, ich denke schon. Die Banken sind ja im Großen und Ganzen
wieder liquide, da der Wertverlust schon bilanziert, oder noch
nicht eingetreten ist. Richtig?

Ja und nein. Ich male mal eben die Bilanz einer typischen Landesbank auf:

Vor Ausbruch der Krise:

Aktivseite Passivseite
Wertpapiere 1500 Eigenkapital 200
Kredite an Kunden 400 Spareinlagen 300
Barreserve 100 Refinanzierung Kapitalmarkt 1500

Nach Ausbruch der Finanzkrise und vor Hilfen des Bundes/der Gesellschafter:

Aktivseite Passivseite
Wertpapiere 1000 Eigenkapital -300
Kredite an Kunden 400 Spareinlagen 300
Barreserve 50 Refinanzierung Kapitalmarkt 750
 (Finanzierungslücke 700)

Die Wertminderung bei den Wertpapieren hat das Eigenkapital aufgezehrt und einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag erzeugt. Der Kapitalmarkt hat aufgrund der bekannten Verluste alle kurzfristigen Mittel abgezogen. Die entstandende Lücke mußte zur Vermeidung einer Pleite geschlossen werden.

Da die Liquidität noch knapp ausreichend war, hat die Bafin die Bude noch nicht direkt zugemacht. Durch die Wertminderung bei den Wertpapieren und den damit verbundenen Verlust des Eigenkapitals drohte zum Bilanzstichtag 31.12. allerdings die Pleite, so daß man da in aller schnelle was zusammenstrickte.

Aktivseite Passivseite
Wertpapiere 1000 Eigenkapital 500
Kredite an Kunden 400 Spareinlagen 300
Barreserve 400 Refinanzierung Kapitalmarkt 1000 

Der Bund hat also das Eigenkapital erhöht und mit den Bürgschaften dafür gesorgt, daß sich die Bank wieder am Kapitalmarkt versorgen konnte.

Das ist natürlich jetzt alles etwas vereinfacht dargestellt, aber vom Prinzip her paßt es.

Dass die Kunden bei erhöhter Renditeerwartung auch gerne mal
das erhöhte Risiko übersehen, ist ja klar. Wobei ich
allerdings sagen muss, dass mindestens die Hälfte der
Zertifikate (oder Papiere, was ist denn da der Oberbegriff?),
die nun in Verruf geraten sind, für den normalsterblichen
Anleger nicht mal im Ansatz zu verstehen sind.

Oberbegriff Wertpapiere (kurzfassung: Papiere), Unterbegriff strukturierte Anleihe bzw. Zertifikat

Aber Du hast wohl recht: die kann man eigentlich teilweise kaum verstehen, aber wenn ein Kunde so etwas will… Problematisch wird es erst, wenn dem Kunden etwas verkauft wird, das gar nicht zu ihm paßt (bspw. von den Anlagezielen her, also z.B. der gewünschten Risikoklasse) oder die Verkäufer selbst nicht verstanden haben.

Nochmal vielen Dank dafür, dass du dir soviel Mühe damit
machst.

Aber gern doch :smile:

Grüße

Christian

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Danke!
Vielen Dank euch beiden für die ausführlichen Antworten.

Immerhin weiß ich nun, warum die Banken zur Zeit eigentlich gar kein Finanzproblem mehr haben, und dass sie daher logischerweise wieder zur üblichen Arbeitsweise (Bonuszahlungen) zurück gekehrt sind.
Und dass der Bund da nicht einfach Geld verschenkt, habe ich mir auch schon gedacht. Nur hatte ich bisher ausschließlich von der Bürgschaft gelesen. Dass auch direkt Kapital geflossen ist, war mir gar nicht bewusst.

Was die Anleihen und den Kapitalmarkt betrifft, stehe ich allerdings immer noch da, wie das Kaninchen vor der Schlange. (Ich glaube, ich musste in dem wikipedia Artikel nahezu jedes verlinkte Fachwort anklicken. Damit habe ich mich bisher einfach noch nie ernsthaft beschäftigt.)

Und auch jetzt sind mir gewisse Zusammenhänge einfach völlig unklar. Beispielsweise wie man mit dem Handel von Anleihen Geld verdient. In Bezug auf die Zero-Bonds (Achtung! Fachwort! Hier bitte anerkennend nicken!) habe ich das ja sogar verstanden. Da geht es um den Wert der Anleihe (ohne Zinskupons), der offensichtlich Kursschwankungen unterliegt. Wobei mir nicht so ganz klar ist, welcher Kurs gemeint ist. Der Währungskurs? Das wird doch eh in Dollar gehandelt.
Aber wer kauft denn eine Anleihe mit allem drum und dran für mehr Geld als drauf steht? (Wie bei dieser UBS-Sache. Wie konnte denn da ein 1,3 Millionen-Gewinn entstehen?) Naja, es wird wohl mit dem omisnösen Kurs zu tun haben. Und das steht sicher auch hinter irgendeiner Verlinkung bei wikipedia.

Insofern werde ich das Ganze jetzt nochmal in Ruhe angehen. Und wenn dann noch was unklar bleibt, wende ich mich einfach wieder vertrauenvoll an das Forum. Jedenfalls wollte ich diesen Thread hier nicht weiter okkupieren…

Nochmal vielen Dank für die Mühe und wahrscheinlich bis bald, :wink:

liebe Grüße,
larymin

http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:t…
ardengewinns-commerzbank-zahlt-keine-zinsen-auf-staatshilfen/60
015925.html sie zahlt dem Staat auch keine Zinsen!

Und warum steht darin auch:
Wegen des im HGB-Abschluss anfallenden Fehlbetrags wären Zinszahlungen an den Bund sogar unzulässig, betonte Blessing. Denn die Bedienung der stillen Einlage folge den Regeln für die Ausschüttung von Dividenden.

Die Commerzbank AG hat also tatsächlich Verluste und nicht Gewinne gemacht.

Gruß
C.

nächste Runde
Hallo,

Vielen Dank euch beiden für die ausführlichen Antworten.

ich habe den Artikel gerade erst gesehenm, daher die späte Antwort.

Immerhin weiß ich nun, warum die Banken zur Zeit eigentlich
gar kein Finanzproblem mehr haben, und dass sie daher
logischerweise wieder zur üblichen Arbeitsweise
(Bonuszahlungen) zurück gekehrt sind.

Naja, so möchte ich meine Beiträge auch nicht übersetzt sehen. Tatsache ist, daß die Commerzbank Geld vom Staat bekommen hat, das ihr a) ansonsten gefehlt hätte und b) woanders im Zweifel teurer gewesen wäre.

Diesen Vorteil verwendet sie, um u.a. ihren Kreditkunden besonders günstige Angebote zu machen. Zumindest lauten so die Vorwürfe der Konkurrenz.

Außerdem ist halt noch Staatsgeld drin, so daß man schon kritisch hinterfragen sollte, aus welchen Motiven heraus dieses Geld für Bonuszahlungen verwendet wird und nicht bspw. zur Rückzahlung bzw. Kreditvergabe. Aus meiner Sicht sind die Argumente akzeptabel, aber die Frage kann man durchaus stellen.

Daß die Banken im Moment keine Probleme haben, würde ich so pauschal auch nicht behaupten, nur braucht halt im Moment keine dringend Geld vom Staat. Man sollte aber nicht davon ausgehen, daß das ein Dauerzustand ist.

Und auch jetzt sind mir gewisse Zusammenhänge einfach völlig
unklar. Beispielsweise wie man mit dem Handel von Anleihen
Geld verdient.

Wie immer beim Handel: man kauft billiger als man verkauft. Also Eigenhandel. Außerdem kann man ja auch andere Dienstleistungen rund um die Anleihe anbieten, indem man z.B. eine Anleihe zusammenbastelt und die Börseneinführung organisiert; da bleibt dann ordentlich was hängen.

In Bezug auf die Zero-Bonds (Achtung! Fachwort!
Hier bitte anerkennend nicken!) habe ich das ja sogar
verstanden. Da geht es um den Wert der Anleihe (ohne
Zinskupons), der offensichtlich Kursschwankungen unterliegt.
Wobei mir nicht so ganz klar ist, welcher Kurs gemeint ist.
Der Währungskurs? Das wird doch eh in Dollar gehandelt.

Anleihen werden in Prozent (vom Nennwert) gehandelt. Hat man also eine Anleihe im Nominalwert von 10000 gekauft, ist die bei einem Kurs von 98 (%) 9800 wert.

Aber wer kauft denn eine Anleihe mit allem drum und dran für
mehr Geld als drauf steht?

Beispiel: die Anleihe hat eine Nominalverzinsung von 5%, eine restlaufzeit von einem Jahr und sie kostet im Moment 101 (%). Wenn ich die Anleihe heute kaufe, kosten 1000 Nennwert also 1010 Euro; in einem Jahr bekomme ich 1000 zurück und die Zinsen von 50 Euro. Nettogewinn also 40 Euro. Wenn nun die 3,96% Rendite, die sich so erzielen lassen, über der Rendite vergleichbarer Anleihen liegt, kann es von Vorteil sein, heute für etwas 101% zu bezahlen, für das ich in einem Jahr (oder wann auch immer) weniger zurückbekomme.

Beinem Zerobond verhält es sich allerdings ganz anders, weswegen ich mir nicht sicher bin, ob der Satz oben sich noch auf Zerobond bezieht.

Gruß
Christian