Das Füllhorn

… schüttet wieder Boni aus!
An die Mitarbeiter der Commerzbank!

Es ist aber „nur“ ein Betrag im unteren dreistelligen Millionenbereich.
Zur Erinnerung: Die Commerzbank musste mit über 18 Milliarden durch unsere Steuergelder gestützt werden, weil die jämmerlichen Versager dort beim Hype jeglichen Bezug zur Realität verloren hatten.

Jetzt wird es Leute geben, die sagen: Diese Boni haben sich die Mitarbeiter verdient, weil sie das Unternehmen wieder auf Kurs brachten.

Aha, so läuft das also… Ich bohr erst ein Loch in mein Schiff und lass mich dann dafür feiern, dass ich es mit geliehenem Abdichtmaterial in den nächsten Hafen bringe…

Ich würde es wirklich begrüssen, diese selbstherrlichen Banken mal dem "freien Spiel der Kräfte des Marktes " zu überlassen.

Üble Szenarien, dann würde das ganze System zusammenbrechen gab es seitens der Kirche bereits vor hunderten von Jahren, als man anfing, ihre Berechtigung in Frage zu stellen…

In diesem Sinne
Hummel

P.S. Falls Jemand nun dazu schreibt: Was ist deine Frage? Gib dir selbst die Antwort…

Zur Erinnerung: Die Commerzbank musste mit über 18 Milliarden
durch unsere Steuergelder gestützt werden, weil die
jämmerlichen Versager dort beim Hype jeglichen Bezug zur
Realität verloren hatten.

Du machst es Dir ja schön einfach. Der Gedanke, daß bei der Commerzbank Leute arbeiten, die mit den Schwierigkeiten der Bank nichts zu tun hatten, scheint Dir nicht gekommen zu sein. Das sind aber u.U. Mitarbeiter, die man a) braucht und die b) das Geld brauchen.

Du weißt es vermutlich nicht, aber um die Jahrtausendwende wurden tariflich vereinbarte Zahlungen in vielen Banken in erfolgsabhängige Entgeltmodelle eingebracht. Das ganze mit dem Versprechen, die Mitarbeiter angemessen am Unternehmensgewinn zu beteiligen. Da damals nahezu unvorstellbar schien, daß der eigene Arbeitgeber jemals Verluste erwirtschaften würde, haben die meisten Mitarbeiter zugestimmt (zumal ihnen andernfalls „zugesichert“ wurde, daß Gehaltserhöhungen die Ausnahme bleiben würden).

Auch wenn gerade die Commerzbank in den 90ern gelegentlich mal Verluste gemacht hat, sind es doch die tariflichen Mitarbeiter nicht zuletzt in den unteren Gehaltsregionen, denen die ausgefallene Bonuszahlung richtig wehtut.

Insofern ist Deine zynische Bemerkung für die Mitarbeiter, die sich nie etwas zu Schulden haben kommen lassen, ein echter Hohn. Oder glaubst Du ernsthaft, die Mitarbeiter in den Filialen, in der Personalabteilung oder den Kantinen hätten das Geld der Bank in den USA verzockt und die Übernahme der Dresdner Bank vorangetrieben?

Ich würde es wirklich begrüssen, diese selbstherrlichen
Banken mal dem "freien Spiel der Kräfte des Marktes " zu
überlassen.

Tja, hätte man das mal. Dann hätte es die Finanzkrise nie gegeben. In den USA war der Auslöser billiges Geld und die seit den 70er Jahren bestehende implizite Staatsgarantie und in den Deutschland u.a. die staatliche Haftung für Sparkassen und Landesbanken und der damit verbundene ruinöse Preiskampf, der einige Institute unklugerweise in die Spekulationen am Kapitalmarkt trieb.

In einem freien Markt wäre es nie soweit gekommen.

Üble Szenarien, dann würde das ganze System zusammenbrechen
gab es seitens der Kirche bereits vor hunderten von Jahren,
als man anfing, ihre Berechtigung in Frage zu stellen…

Damals hatten nur einzelne Kreditinstitute nicht teilweise zweistellige Billionenwerte an Derivaten im Umlauf. Diese Derivate sichern bei anderen Handelsteilnehmern Vermögenswerte gegen Währungs-, Zins- und Kreditrisiken ab. Käme es hier zu einem Ausfall bspw. der Commerzbank oder einer der großen Landesbanken wäre eine Krise die Folge, im Vergleich zu der die jüngste Wirtschaftskrise oder die Probleme bei den großen Versicherungen vor zwei Jahren wie ein kleiner Husten ausgesehen hätte.

Mal abgesehen davon, hat der Staat bei seinen Rettungen bisher keinen einzigen Cent verloren.

Du weißt es vermutlich nicht, aber um die Jahrtausendwende
wurden tariflich vereinbarte Zahlungen in vielen Banken in
erfolgsabhängige Entgeltmodelle eingebracht. Das ganze mit dem
Versprechen, die Mitarbeiter angemessen am Unternehmensgewinn
zu beteiligen.

Wenn das die treibende Kraft für die Raffgier ist, dann ist das ein Grund mehr, Banken, die nicht wirtschaften können, in die Grütze gehen zu lassen!

Die können sich ja neu aufstellen - dann mit realitätsnäheren Tarifverträgen.

Wenn ich mir ansehe, welche Produkte gerade die Commerzbank wieder im Portfolio hat, dann wir mir schlecht:

Doppelt gehebelte Turbos, ausserbörsliche Zinsswaps… das ganze Gruselprogramm…

Same Procedure…

Wenn das die treibende Kraft für die Raffgier ist, dann ist
das ein Grund mehr, Banken, die nicht wirtschaften können, in
die Grütze gehen zu lassen!

Treibende Kraft für Raffgier? Dunkel ist der Rede Sinn.

Die können sich ja neu aufstellen - dann mit realitätsnäheren
Tarifverträgen.

Du hast keine Ahnung, was normale Angestellte in Banken verdienen, oder? Für den Anfang könntest Du die Bonuszahlung durch die Anzahl der Mitarbeiter teilen.

Doppelt gehebelte Turbos, ausserbörsliche Zinsswaps… das
ganze Gruselprogramm…

Das ist doch für die gierigen Kunden bestimmt und nicht für die gierigen Mitarbeiter.

Treibende Kraft für Raffgier? Dunkel ist der Rede Sinn.

Die Raffgier bezog sich auf deinen Satz „die Mitarbeiter angemessen am Unternehmensgewinn zu beteiligen.“

Komm mal aus deinem Elfenbeinturm ins wahre Leben:

Beteiligung der Arbeitnehmer am Gewinn gibt es nur bei sehr ausgewählten Vorzeigeunternehmen!

Du hast keine Ahnung, was normale Angestellte in Banken
verdienen, oder? Für den Anfang könntest Du die Bonuszahlung
durch die Anzahl der Mitarbeiter teilen.

In Statistiken lese ich es so, dass sie überdurchschnittlich gut verdienen! Wobei ich einer Metzgereifachverkäuferin mit familienfeindlichen Arbeitszeiten mehr Fachkenntnisse zutrauen muss, als Jemandem, der den ganzen Tag Belege bucht…

Mit der gerechten Bonuszahlung bin ich einverstanden… aber nur dann, wenn es für Idioten, wie mich, dann auch eine Dividende gibt… bin doch auch bei dem Laden „geblieben“, obwohl ich das Schrottpapier mal für über 20 kaufte…

Doppelt gehebelte Turbos, ausserbörsliche Zinsswaps… das
ganze Gruselprogramm…

Das ist doch für die gierigen Kunden bestimmt und nicht für
die gierigen Mitarbeiter.

Aha!! Interessant!!! Nicht der Dealer hat Schuld, sonder der Junkie… so kann man sich das natürlich gut zurechtlegen…

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Die Raffgier bezog sich auf deinen Satz „die Mitarbeiter
angemessen am Unternehmensgewinn zu beteiligen.“
Komm mal aus deinem Elfenbeinturm ins wahre Leben:
Beteiligung der Arbeitnehmer am Gewinn gibt es nur bei sehr
ausgewählten Vorzeigeunternehmen!

Das ist schlicht falsch. Nicht nur das: die Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmensgewinn ist schon lange Forderung der Politik.

In Statistiken lese ich es so, dass sie überdurchschnittlich
gut verdienen! Wobei ich einer Metzgereifachverkäuferin mit
familienfeindlichen Arbeitszeiten mehr Fachkenntnisse zutrauen
muss, als Jemandem, der den ganzen Tag Belege bucht…

Also hast Du keine Ahnung. Sag das doch gleich.

Mit der gerechten Bonuszahlung bin ich einverstanden… aber
nur dann, wenn es für Idioten, wie mich, dann auch eine
Dividende gibt… bin doch auch bei dem Laden „geblieben“,
obwohl ich das Schrottpapier mal für über 20 kaufte…

Ach, daher weht der Wind.

Das ist doch für die gierigen Kunden bestimmt und nicht für
die gierigen Mitarbeiter.

Aha!! Interessant!!! Nicht der Dealer hat Schuld, sonder der
Junkie… so kann man sich das natürlich gut zurechtlegen…

Darum gehts nicht, sondern darum, daß Du versucht hast, einen Zusammenhang zwischen den Produkten für Kunden und den Verlusten der Commerzbank herzustellen.

Das ist schlicht falsch. Nicht nur das: die Beteiligung der
Mitarbeiter am Unternehmensgewinn ist schon lange Forderung
der Politik.

Es gibt in Deutschland ca 2.500.000 GBrs und GmbHs… Zahlen für andere Gesellschaftsformen fand ich auf die Schnelle nicht.
Lt.deinem Link sind es 90.000 Unternehmen, die sowas machen…
Und wenn die Politik das fordert, dann ist es noch lange nicht erreicht!

In Statistiken lese ich es so, dass sie überdurchschnittlich
gut verdienen! Wobei ich einer Metzgereifachverkäuferin mit
familienfeindlichen Arbeitszeiten mehr Fachkenntnisse zutrauen
muss, als Jemandem, der den ganzen Tag Belege bucht…

Also hast Du keine Ahnung. Sag das doch gleich.

Ich traue jeder Metzgereifachverkäuferin zu, nach einer Stunde Einarbeitung Belege zu Buchen. Bei einer Buchungskraft der Bank habe ich so meine Zweifel, ob sie den anderen Job auch könnte…

Mit der gerechten Bonuszahlung bin ich einverstanden… aber
nur dann, wenn es für Idioten, wie mich, dann auch eine
Dividende gibt… bin doch auch bei dem Laden „geblieben“,
obwohl ich das Schrottpapier mal für über 20 kaufte…

Ach, daher weht der Wind.

Ja klar!! Warum keine Dividende für die Miteigentümer, sondern nur an die Krauter?

Das ist doch für die gierigen Kunden bestimmt und nicht für
die gierigen Mitarbeiter.

Aha!! Interessant!!! Nicht der Dealer hat Schuld, sonder der
Junkie… so kann man sich das natürlich gut zurechtlegen…

Darum gehts nicht, sondern darum, daß Du versucht hast, einen
Zusammenhang zwischen den Produkten für Kunden und den
Verlusten der Commerzbank herzustellen.

Siehst du den Zusammenhang denn nicht, dass die Commerzbank auch an diesen Produkten umging?

Es gibt in Deutschland ca 2.500.000 GBrs und GmbHs… Zahlen
für andere Gesellschaftsformen fand ich auf die Schnelle
nicht.

Du schriebst: Beteiligung der Arbeitnehmer am Gewinn gibt es nur bei sehr ausgewählten Vorzeigeunternehmen!

Das ist und bleibt Unsinn.

Und wenn die Politik das fordert, dann ist es noch lange
nicht erreicht!

Darum geht es nicht, sondern darum, daß Du schriebst, daß das nur die Raffgier fördert. Auch das ist und bleibt Unsinn.

Also hast Du keine Ahnung. Sag das doch gleich.

Ich traue jeder Metzgereifachverkäuferin zu, nach einer
Stunde Einarbeitung Belege zu Buchen. Bei einer Buchungskraft
der Bank habe ich so meine Zweifel, ob sie den anderen Job
auch könnte…

Wie ich sagte: Du hast keine Ahnung. Du hast weder Ahnung, was ein Bankangestellter den ganzen Tag lang macht noch hast Du Ahnung, was die Ausbildung zum Fleischereifachverkäuferin die zum Bankkaufmann unterscheidet.

Mit der gerechten Bonuszahlung bin ich einverstanden… aber
nur dann, wenn es für Idioten, wie mich, dann auch eine
Dividende gibt… bin doch auch bei dem Laden „geblieben“,
obwohl ich das Schrottpapier mal für über 20 kaufte…

Ach, daher weht der Wind.

Ja klar!! Warum keine Dividende für die Miteigentümer,
sondern nur an die Krauter?

Ganz einfach: weil der Eigenkapitalgeber der letzte ist, der Geld vom Unternehmen sieht. Dumm, wenn man das nicht weiß.

Darum gehts nicht, sondern darum, daß Du versucht hast, einen
Zusammenhang zwischen den Produkten für Kunden und den
Verlusten der Commerzbank herzustellen.

Siehst du den Zusammenhang denn nicht, dass die Commerzbank
auch an diesen Produkten umging?

Nein, weil der Commerzbank aus den Produkten, die sie verkauft, kein Risiko erwächst.

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O.K. das reicht jetzt…
Nein, weil der Commerzbank aus den Produkten, die sie
verkauft, kein Risiko erwächst.

Dann war es der böse Wolf… wie in den anderen Märchen auch…

Glaubst du eigentlich, was du da alles schreibst, oder wirst du dafür ( auch mit Boni ) bezahlt?

Und noch eine Frage: Mit welcher Berechtigung deiner Arroganz bezeichnest du mich eigentlich die ganze Zeit als „dumm“?

Naja, du hast schon recht, es läuft sicher nicht alles so, wie es sollte. Wer aber daran Schuld hat, die Politiker, unser kapitalistisches System, der finanziell völlig unmündige Bürger oder doch die Banker selbst kann wohl nicht so leicht gesagt werden.

Gruß
Granini

Hi

Ich traue jeder Metzgereifachverkäuferin zu, nach einer
Stunde Einarbeitung Belege zu Buchen. Bei einer Buchungskraft
der Bank habe ich so meine Zweifel, ob sie den anderen Job
auch könnte…

Aus welchem Jahrhundert nimmst Du eigentlich Dein Wissen über Arbeitsvorgänge in einer Bank?

Übrigens werden bei uns Belege zum Großteil von Computern gebucht, da legt kein Mensch mehr Hand an.

Gruß
Edith

Weil deine Äusserungen wohl keinen anderen Schluss zulassen.

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Nein, weil der Commerzbank aus den Produkten, die sie
verkauft, kein Risiko erwächst.

Dann war es der böse Wolf… wie in den anderen Märchen
auch…

Wenn Du eine Bombe verkaufst, welches Risiko trägst Du dann?

Die Risiken entstehen aus den Produkten, die man selber auf den Büchern hat und nicht aus dem, was man verkauft.

Und noch eine Frage: Mit welcher Berechtigung deiner Arroganz
bezeichnest du mich eigentlich die ganze Zeit als „dumm“?

Ich bezeichne Dich nicht als dumm, sondern als unwissend. Das ist ein erheblicher Unterschied. Unwissenheit an sich ist auch keine Schande - nur der Unwille, daran etwas zu ändern.

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Hallo,

Mit der gerechten Bonuszahlung bin ich einverstanden… aber
nur dann, wenn es für Idioten, wie mich, dann auch eine
Dividende gibt… bin doch auch bei dem Laden „geblieben“,

Ach, DU warst das!! :wink:
Bei einer Aktie das Timing nicht zu schaffen ist wohl keine Leistung, die eine Dividende bedingt. Wenn Du die Aktien verkauft hättest, wäre es der Bank auch nicht besser oder schlechter gegangen… .

obwohl ich das Schrottpapier mal für über 20 kaufte…

War die vielleicht die Raffgier die Motivation?

Gruß Money-Schorsch

Zwischenfrage
Hallo exc,
ich hätte dazu:

Die Risiken entstehen aus den Produkten, die man selber auf
den Büchern hat und nicht aus dem, was man verkauft.

mal eine Frage:
Der Staat bürgt doch mit seinem Geld für die Dinge, die du mit der Umschreibung oben meinst, nicht? In der Presse heißt das dann „Ausfälle“ oder „Schrottpapiere“, aber das sind doch Dinge, die in den Büchern der Bank stehen, und die nun sehr (oder komplett) an Wert verloren haben. Und das bringt die Bank in Zahlungsschwierigkeiten.

Warum wird dann das Geld, dass nun offensichtlich für Bonuszahlungen verwendet wird, nicht dazu benutzt, um diese wertlosen Papiere auszugleichen?
Ich frage mich halt, ob das überhaupt geht. Das wertlose Papier bleibt ja „in den Büchern“, nur hat die Bank dann evtl. höhere Reserven? Oder vielleicht könnte die Bank sich ja auch „rauskaufen“, sprich das wertlose Papier aus den Büchern streichen, und den Verlust eben selbst ausgleichen? Oder geht das nicht?

Ansonsten glaube ich dir gern, dass der Großteil der Mitarbeiter bei den Banken auf die Bonuszahlungen angewiesen sind, bzw. sich einfach verdienter Weise darüber freuen. Ich hab ja nichts gegen Bankangestellte. Aber auf so finanzwirtschaftlich halbgebildete Leute wie mich, macht es im ersten Moment tatsächlich auch den Eindruck, dass „aus der Krise nichts gelernt wurde“. Zumal wenn nun wirklich wieder diese risikobehafteten Papiere gehandelt werden. (Irgendwer muss die doch kaufen, und dann hat der eben das Problem. Das kann einfach nicht gut sein, gesamtwirtschaftlich gesehen…)

Unwissenheit an sich ist auch
keine Schande - nur der Unwille, daran etwas zu ändern.

Merci! :wink:)

Liebe Grüße,
larymin

Wenn Du eine Bombe verkaufst, welches Risiko trägst Du dann?

Du kennst das Produkthaftungsgesetz?

Das gilt natürlich nicht für die armen Banken.

Der Plem

Auch wenn gerade die Commerzbank in den 90ern gelegentlich
mal Verluste gemacht hat, sind es doch die tariflichen
Mitarbeiter nicht zuletzt in den unteren Gehaltsregionen,
denen die ausgefallene Bonuszahlung richtig wehtut.

Die meinte auch niemand, selbst in den Tagesschau der ARD wurde
schön unterschieden zwischen tariflich und außertariflich.

Nur so nebenbei die Außertariflichen waren mit etwa 450 Millionen
dabei und nun erzähl mal wieviel die Tariflichen bekommen haben.

Der Plem

Hallo,

Die Risiken entstehen aus den Produkten, die man selber auf
den Büchern hat und nicht aus dem, was man verkauft.

Der Staat bürgt doch mit seinem Geld für die Dinge, die du
mit der Umschreibung oben meinst, nicht? In der Presse heißt
das dann „Ausfälle“ oder „Schrottpapiere“, aber das sind doch
Dinge, die in den Büchern der Bank stehen, und die nun sehr
(oder komplett) an Wert verloren haben. Und das bringt die
Bank in Zahlungsschwierigkeiten.

da muß ich ein bißchen ausholen. Wenn zum Bilanzstichtag absehbar ist, daß die Wertpapiere, die man im Bestand hat, nicht mehr den Wert haben, zu dem sie bilanziert wurden, muß der Wert korrigiert werden. Dies führt dazu, daß das Eigenkapital schrumpft. Wird das Eigenkapital zu gering, kommt die Bank in Schwierigkeiten - u.a. weil der Gesetzgeber eine bestimmte Höhe für das Eigenkapital vorsieht.

Der Soffin (Sonderfonds Finanzmarktstabilität) als Instrument des Bundes hat u.a. die Möglichkeit, Kreditinstituten Eigenkapital im Rahmen einer Kapitalerhöhung zur Verfügung zu stellen. Das ist bei der Commerzbank in Höhe von 18,2 Mrd. Euro passiert. Der Commerzbank sind also 18,2 Mrd. Euro überwiesen worden; gleichzeitig hat sich das Eigenkapital der Bank um den gleichen Betrag erhöht.

Der Soffin kann weiterhin für Anleihen eines Kreditinstitutes bürgen, d.h. für die Käufer der Anleihen wird das Risiko Kreditinstitut zum Risiko Bundesrepublik Deutschland. Damit kann sich das Kreditinstitut deutlich besser und günstiger Geld am Kapitalmarkt besorgen. Der Commerzbank hat der Soffin einen Bürgschaftsrahmen von 5 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt (was davon genutzt wurde, weiß ich aus dem Kopf nicht).

Der Soffin stellt also entweder frisches Eigenkapital und damit auch Liquidität zur Verfügung oder aber bürgt für Anleihen, die Bank selbst am Markt plaziert.

Für die Schrottpapiere bürgt der Bund also nicht. Das Risiko aus Wertverluste aus diesen Papieren (sofern sie nicht schon komplett abgeschrieben/wertberichtigt wurden) bleibt also bei der Bank.

Warum wird dann das Geld, dass nun offensichtlich für
Bonuszahlungen verwendet wird, nicht dazu benutzt, um diese
wertlosen Papiere auszugleichen?

Ich hoffe, das ist nun klarer. Mit Geld (also Liquidität) könnte man im Zusammenhang der Papiere nichts erreichen.

Ich frage mich halt, ob das überhaupt geht. Das wertlose
Papier bleibt ja „in den Büchern“, nur hat die Bank dann evtl.
höhere Reserven? Oder vielleicht könnte die Bank sich ja auch
„rauskaufen“, sprich das wertlose Papier aus den Büchern
streichen, und den Verlust eben selbst ausgleichen?

Eine eigenkapitalmindernde Wertberichtigung/Abschreibung ist ja schon erfolgt, d.h. der Buchwert sollte dem aktuellen Marktwert entsprechen.

Ich versuche es mal mit einem Beispiel. Du hast 1000 Euro und kaufst davon eine Aktie. Du hast also im Moment kein Geld mehr, dafür aber besagte Aktie. Nun fällt der Kurs der Aktie um 50%. Wenn Dir nun zum Ausgleich jemand 500 Euro schenkt, ändert das nichts an dem Wert, den die Aktie hat. Wohl aber hast Du nun das Geld, Dir etwas zu essen zu kaufen und Deine Miete zu bezahlen (entspricht den Bonuszahlungen), ohne die Aktie mit Verlust verkaufen zu müssen.

finanzwirtschaftlich halbgebildete Leute wie mich, macht es im
ersten Moment tatsächlich auch den Eindruck, dass „aus der
Krise nichts gelernt wurde“. Zumal wenn nun wirklich wieder
diese risikobehafteten Papiere gehandelt werden.

Die Papiere, die der große Vorredner genannt hat, haben ja nichts mit den Papieren zu tun, die die Probleme verursacht haben. Die Zertifikate, die weiter oben erwähnt wurde, sind Produkte, die für die Kunden der Bank konstruiert wurden. Über deren Sinn und Zweck kann man streiten, aber sie werden nun einmal von den Kunden gekauft. Damit geht aber auch das Risiko auf den Kunden über.

Um auch hier wieder ein Beispiel zu bringen: Du versprichst Deinem Nachbarn einen Sommer lang den Rasen zu mähen, wenn er Dir 100 Euro zahlt und am 4. Mai um 16:30 die Sonne scheint. der Witz liegt nun darin, daß Du schon einen doofen gefunden hast, der - falls die Sonne denn nun scheint - die Rasenmäherarbeiten für 80 Euro erledigt. Du hast also kein Risiko und gleichzeitig 20 Euro verdient.

Bei den Papieren, die andere Banken in Schwierigkeiten brachten (bei der Commerzbank waren es im wesentlichen die Risiken der gekauften Dresdner Bank, die den Einstieg des Staates erforderlich machten), handelt es sich um abenteuerliche Konstruktionen, mit denen im wesentlichen schlechte Immobilienkredite von US-Hypothekenvermittlern an Investoren weiterverkauft wurden - u.a. eben auch an deutsche Banken (entspricht im o.g. Beispiel Deiner Aktie).

Ich habe durchaus Verständnis dafür, wenn sich Menschen wundern, wenn Kreditinstitute, die vom Staat gestützt wurden, ihren Mitarbeitern (quasi aus Steuergeldern) einen Bonus zahlen.

Nur wird eben oft verkannt, daß diejenigen, die den Mist veranstaltet haben, in der absoluten Minderheit waren. Die überwiegende Mehrheit der Bankangestellten macht und machte ganz normal ihre Arbeit ohne Schaden anzurichten. Das Gezeter, das in den Medien in dem Zusammenhang zu lesen ist, erinnert mich daher immer ein bißchen an Sippenhaft.

Gruß
Christian

P.S.
Ich hoffe, nun ist alles ein wenig klarer. Wenn nicht, einfach nochmal nachfragen.

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Wenn Du eine Bombe verkaufst, welches Risiko trägst Du dann?

Du kennst das Produkthaftungsgesetz?

Besser als Du offensichtlich, denn ich weiß, daß es darin nur um Produkte geht, die bewegliche Sachen sind, und eine Haftung nur für Fehler des Produktes besteht und auch nicht für daraus folgende Vermögensschäden sondern nur für gesundheitliche Beeinträchtigungen.

Wenn keine Falschberatung vorliegt, ist der arme Kunde für seine Entscheidung, ein Monster-Super-Turbo-Zertifikat zu kaufen genauso verantwortlich wie der Käufer einer Karstadt- oder Commerzbankaktie.

Auch wenn gerade die Commerzbank in den 90ern gelegentlich
mal Verluste gemacht hat, sind es doch die tariflichen
Mitarbeiter nicht zuletzt in den unteren Gehaltsregionen,
denen die ausgefallene Bonuszahlung richtig wehtut.

Die meinte auch niemand, selbst in den Tagesschau der ARD
wurde schön unterschieden zwischen tariflich und außertariflich.

Das ist doch wunderbar, wenn man da so fein säuberlich recherchiert.

Nur so nebenbei die Außertariflichen waren mit etwa 450
Millionen

Das ist interessant, sollen sich doch die Zahlungen auf insgesamt 450 mio. für alle Mitarbeiter belaufen http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2828812_0…. Was machen wir denn jetzt da? Erster Ansatz: Du lieferst eine Quelle für Deine Behauptung.

C.