Hallo,
es ist - mit verlaub - völlig falsch, dass irgendwo kinder gegen arbeit „bildung bekommen“,
Dann nennen wir es Erziehung.
das, was du da „erziehung“ nennst, ist sicher nicht das, was man allgemein unter „Bildung“ versteht.
Was wird denn da „allgemein“ drunter verstanden? Wer ist/sind „allgmein“? Gelegentlich werden die Begriffe Bildung und Erziehung synonym verwandt. Vielleicht nicht am Stammtisch oder in der Bild-Zeitung, aber es kommt vor.
ja, arbeitenden kindern wird beigebracht, rechtzeitig den weg von zuhause in die fabrik zu finden. es wird ihnen beigebracht, die ultracoolen schuhe für mitteleuropa an der richtigen stelle zu kleben und sie korrekt zu verpacken. es wird ihnen beigebracht, soundsoviele stunden lang dieselben arbeitsgänge zu vollziehen. (manchen - v.a. mädchen - wird auch beigebracht, wie man westliche männer zur sexuellen befriedigung bringt.)
ich würd das weder bildung noch erziehung nennen.
Nicht alles was hinkt ist auch schon ein Vergleich.
dass kinderarbeit das bildungsniveau erhöht und irgendein land „voranbringt“. kinderarbeit hat auch nicht einfach „sich eingebürgert“, sondern wird bewusst und gezielt als instrument der ausbeutung eingesetzt.
Und das lässt sich objektiv belegen?
ich denke schon. relativ locker.
„sich einbürgern“ suggeriert etwas, das „von selbst entsteht“.
Naja, es ging wohl um eine wissenschaftliche Diskussion.
is mir neu, dass die diskussion hier auf w-w-w bereits
„wissenschaftlich“ ist.
Also ich habe die Ursprungsfrage in diesem Kontext verstanden. Der hate doch nicht geschrieben, dass er schnell mal eine Argumetationsgrundlage für den Stammtisch brauchte?
der UP hat eine frage nach der
literatur zum für und wider von kinderarbeit gestellt. m.e.
m.e. = subjektiv?
gibt es kein „für“, also kann literatur dazu m.e. nicht seriös sein.
Da könnte man versuchen, sich dem Thema ganz objektiv zu nähern.
ich tu mir sehr schwer (und will das auch gar nicht), mich „ganz objektiv“ mit dem für von kinderarbeit auseinanderzusetzen. es gibt keins.
Siehste. Das unterscheidet eben die subjektive von der objektiven Herangehensweise. Man kann ganz objektiv herangehen und dann zu einem Urteil kommen, dafür oder dagegen.
So könnte man dieses Thema vor dem Hintergrund beleuchten, dass die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen noch nicht immer und nicht überall jenseits der 70 liegt.
ja. und?
Nur mal so als Ansatz. Insofern hat sich das nicht eingebürgert, sondern war vielleicht mal der ursprüngliche Zustand als es noch nicht möglich war, das ein Aktiver noch zwei weitere durchfüttern konnte.
wo ist der „ursprung“? bei den neandertalern? im europäischen
mittelalter? in den anfängen des kapitalismus?
Ich denke, wenn wir über Kinder reden, meinen wir Menschen. Also können wir als Ursprung meinetwegen die Steinzeit oder die Neandertaler nehmen. Wir können aber auch der Einfachheit halber „irgendwelcher“ Naturvölker nehmen, die bis heute noch recht ursprünglich leben.
mir ist schon klar, dass in vielen gesellschaften kinderarbeit üblich ist oder war. trotzdem gibt m.e. kein argument dafür.
sinnvoll find ich deinen hinweis, dass „wir“ (i.s.v.: europäische und nordamerikanische kunden) von kinderarbeit über die billigkeit der ware profitieren.
Na also scheint es ja ganz objektiv wirtschaftliche Gründe zu geben.
aber sicher.
Und zwar nicht aus Sicht des Wohlstandsbürgers im Westen,
doch. gerade aus seiner sicht. bzw. aus der sicht der konzerne, die diesem wohlstandsbürger etwas verkaufen wollen.
sondern aus Sicht der Menschen, wo dies noch üblich ist.
Moralisch kann man das dann immernoch kritisieren. Und man muss dann auch die Frage beantworten, wie diesen Menschen geholfen ist, wenn die „Westler“ in Zukunft auf solche Produkte verzichten.
sie sollen ordentlich bezahlen dafür. sodass die schuhe etc. von erwachsenen zu ordentlichen löhnen hergestellt werden.
OK. Gehen wir aber zunächst davon aus, dass sich der Westler diese Produkte dann nicht leisten könnte, also darauf verzichten würde. Auch dessen Einkommen ist ja begrenzt. Nicht gleich wieder neue Bedingungen oder Wünsche einführen.
Zunächst haben diese Menschen dort dann schlicht kein Einkommen und die Bevölkerungszahl passt sich dann über eine gewisse Zeit hin, an das verfügbare Einkommen an.
oder es reicht ihnen irgendwann und sie holen sich, was ihnen zusteht.
Oh, was steht ihnen denn zu? Auf welchem Niveau haben die denn gelebt, als Westler noch gar nichts importiert hatten?
Und warum sollten die sich auf diesen beschwerlichen Weg machen, wenn sie diese Energie auch zu Hause in Wohlstand umsetzen könnten?
Ansonsten kann ich mir kaum vorstellen, dass es keine Literatur zum Thema geben sollte.
literatur zum thema kinderarbeit gibts viel. wichtige hinweise dazu sind hier in der diskussion auch schon genannt. nur seriöse literatur zum „für“ kanns nicht geben.
Glaub ich nicht.
Ein Grund wäre für mich, dass dies das Überleben der Familie sichert und/oder das die Familie vorwärts bringt. Und wenn wir da mal beim Ursprung bleiben, dann gab es damals niemanden, bei dem man sich holen konnte, was einem zustand. Da mussten alle ran, damit es was zu beißen gab. Die Lebenserwartung war damals so niedrig, dass die meisten heutzutage bis zu ihrem Tod kindergeldberechtigt wären. Es war also eine schlichte Notwendigkeit, dass Kinder mitarbeiteten und so beizeiten gelernt haben, wie sie ihr Leben halbwegs selbstständig bestreiten konnten.
Wir haben uns hier inzwischen in eine Richtung bewegt, dass locker 20 Millionen Rentner, ein paar Millionen Arbeitslose, Hausfauen/-männer, Kinder nicht nur ernährt werden können und die auch noch ein recht angenehmes Leben führen. Aber das hat eine ganze Weile gedauert. Und ganz sicher hat dazu auch ein Teil dazu beigetragen, dass in der Vergangenheit auch Kinder mitgearbeitet haben.
Und diese Vergangenheit ist auch in Deutschland keine Jahrhunderte her: http://www.rp-online.de/niederrhein-nord/goch/nachri…
Grüße