Gedichte! Eher unbeliebt geworden.
Man will sich nicht Bildern, die beim Gedichtelesen im Kopf erst entstehen, aussetzen, sondern bevorzugt den direkten Zugang, auch wenn dieser qualiativ oft schlecht ist. Also Fernsehen gucken, am besten was schraeges auf Youtube. Wenn man schon liest, dann BILDreiche
Medien.
Oder ist es - und das ist bei mir so, glaube ich - die reimende Ausdruckform, die man ja sonst gar nicht kennt. So lese ich gerade Faust II von Goethe. Das aber insbesondere deshalb, weil mich der nhalt interessiert, nicht die Sprachform.
Na dann fuege ich mal ein Gedicht hinzu****), was ich als jugendlicher mal auwendig lernte, ganz ohne Anweisung von einem Lehrer oder aufgrund ploetzlich auftretender Liebesgefuehle zu einer Frau 
Apropos: Mich wuerde nicht wundern, wenn Frauen Gedichte lieber moegen als Manenner… (?) ***)
Friedrich Hölderlin (Herbstgedichte)
Hälfte des Lebens
Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne;
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.
Weh mir, wo nehm’ ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen
Heute vielleicht - der Zeit entsprechend - so eines:
Bald ist unsers Lebens Traum zu Ende,
Schnell verfließt er in die Ewigkeit.
Reicht zum frohen Tanze euch die Hände!
Tut’s geschwinde; sonst enteilt die Zeit!