Das Gegenteil von trockenem Wein

Hallo!

was ist das Gegenteil von trockenem Wein? Ist das süßer Wein oder verdünnter Wein? Welche andere Adjektive kennt ihr, um die Note eines Weines zur Sprache zu bringen? saueren Wein gibt es doch nicht, oder?

Danke

Moin,

was ist das Gegenteil von trockenem Wein?

lieblicher Wein
Mit Süßreserve

So würde ich das ausdrücken, wobei letztere Formulierung natürlich eine deutlich negative Konnotation hat :wink:

Gandalf

Hallo!

lieblicher Wein

habe nie gehört. Meint Du wirklich im Ernst?

Danke

Hi,

da es sich dabei um Abstufungen handelt:
Extratrocken
Trocken
Halbtrocken
Lieblich
Dessertwein, Süßwein,

LG
Ce

Ergänzung…
da sich die Einstufung aber auf Restzucker bezieht…

Wenn ein Wein sehr viel Säure hat und noch viel Restzucker, ist selbst ein „lieblicher Wein“ geschmacklich nicht „bappsüß“
vs
Wenn ein Wein wenig Säure hat und gleichzeitig sehr wenig Restzucker besitzt, dann zieht es einem nicht das Hemd in die Hose.

Restzucker? Bei der Gärung wird der Zucker in Alkohol umgewandelt und die Gärung kann der Kellermeister aber beeinflussen

LG
Ce

Prosit,

lieblicher Wein

habe nie gehört. Meint Du wirklich im Ernst?

natürlich.
Guckst Du
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschmacksangabe_%28Wei…
Daraus: Lieblich, Halbsüß: Wein mit deutlich süßer Geschmacksausrichtung.

Gandalf

Hallo Nadja, die Antworten auf Deine Frage hast Du schon, noch etwas, „Trocken“ betraf ursprünglich nicht den Wein sondern Zunge und Mund. Beides sollte trocken bleiben und nicht vor Süße nachwässern.
Lieblicher Wein ist nicht Wein nicht Traubensaft. Ordentlicher Wein ist durchgegoren, kein vergärbarer Zucker übrig oder ausgegoren, die Gärung kam von allein zum Stillstand wegen hohen Alkoholgehalts, bei heutigen Hefen etwa 14% Alc+. Letztere Weine können immer noch süß bis sehr süß sein, sind Kostbarkeiten und kosten. Gruß, eck.

saurer Wein
Wein kann durchaus „sauer“ sein, aber das geht dann geschmacklich schon in Richtung Essig und ist so ziemlich das vernichtendste Urteil, das man über Wein sagen kann.

_St. Nepomuk
(von Sebastian Blau)

En Raoteburg stoht uf dr Bruck
e’ Heiliger Sankt Nepomuk.
Komm, so pressant hosch-s ete’,
mr wend gschwend zua-n-em bette’;

"O Heiliger Sankt Nepomuk,
bewahr me ao vor Schade’
beim Schewmme-n-ond beim Bade’;
gib uf de’ Necker acht ond guck,
daß dren koa’ Ga’s ond Geit versauft,
ond daß r jo et überlauft,
et daß r mit seim Wasser
de’ Weag en d Stadt ond d Häuser nemmt,
ond aos de’ Wei’ im Kear rom schwemmt.
O Heiliger Sankt Nepomuk,
do tätest aos en baöse’ Duck!

Ond loht se halt
mit äller Gwalt
s Hochwasser et verklemme’,
noh hao’ en Ei’seah’, guater Ma’
ond fang mit überschwemme’
e bißle weiter donna’ a’:
**dia Goga nemmets et so gnau,
en deane ihren saure’ Wei’
därf wohl e’ bißle Wasser nei’

  • ond evangelisch send se ao…"**_

Wer des Schwäbischen onmächtig ist:
Es handelt sich um das Gebet eines katholischen Rottenburgers, der sich vor Hochwasser fürchtet. Die Pointe in Prosa und Hochdeutsch:

„Und wenn sich das Hochwasser partout nicht vermeiden lässt, dann - bitte - fang mit Überschwemmen etwas flussabwärts an. Die Tübinger nehmen es nicht so genau und ein bisschen Wasser in deren saurem Wein schadet gar nicht. Obendrein sind sie auch noch evangelisch.“

Gruß, Michael

Servus,

weil Nadja Deutsch auf sehr fortgeschrittenem Niveau lernt und sich keine Ungenauigkeiten einprägen sollte:

Die Bezeichnung „extratrocken“ gibt es bei Wein nicht.

Bei Sekt, von dem Du sprichst, gibt es abhängig von der Dosage noch ein paar Abstufungen mehr:

  • naturherb
  • extra herb
  • herb
  • extra trocken
  • trocken
  • halbtrocken
  • mild

Das Nette - und auf den ersten Blick verwirrende - dran ist, dass der Restzuckergehalt, der bei Sekt „extra trocken“ heißt, bei Wein mit „halbtrocken“ bezeichnet wird.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder