Das Geschlecht von "jemand"

hach! <3

Sag ich doch: Keine Ahnung. :wink:

Hallo Metapher!

Dem Lehrmeister muss ich aber nun widersprechen :wink:

Aber wenn dagegen (in einem der Links oben ist ein Beispiel) klar ist, dass defintitiv eine Frau gemeint ist, dann ist auch die andere Form korrekt:

„Claudia Roth ist jemand, die manchmal die deutsche Sprache nicht im Griff hat.“

Nimm doch das Wort „Mädchen“: Ein Mädchen ist Sexus eine Frau aber Genus Neutrum

Ich habe nie gesehen oder gehört: Ein Mädchen, die …

Bei „Jemand“ funktioniert meines Erachtens genauso. „Sexus“ spielt hier keine Rolle, da „jemand“ egal ob nun Frau oder Mann als ein Mensch angesehen wird.

Grüße

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Natürlich nicht, das ist ja auch falsch :wink: Hier steht kein Wort, dessen Genus nicht bestimmt ist. Es ist einfach nur das Mädchen, und dementsprechend ein Mädchen, das

Beispiel mit Mädchen: Das Mädchen Klein-Erna ist jemand, der/die/das
Sind hier alle drei Varianten korrekt?

Gruß,

Kannitverstan

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Oh nein, mußt Du das denn wirklich so explizit hier hin schreiben? Wenn das die Linksjugend von Bremerhaven und Cuxhaven spitzbekommt, haben wir das nächste Drama am Laufen:
https://de-de.facebook.com/solidBremerhaven/photos/a.768203366537956/2161346347223644/?type=3&eid=ARAkuulsXub6nYsR9jRdEqwc6RWuicH1ZYUjk1hASCrOck0gtPH6PTEFmg-JKn78qnzYU6H1_lKCiERF&tn=EEHH-R

Panisch
C.

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Hallo ,
Aber sie stand doch neben oh und wurde speziell angesprochen. Da finde ich " jemand, der" nicht direkt falsch, aber schon grenzwertig unhöflich. Ähnlich, wie wenn ich sage: „Sie sind doch Bundeskanzler.“, wenn der Satz an eine Frau gerichtet ist.

Grüße
Siboniwe

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jajaja, mach ruhig! :laughing:

Klar. Aber davon ist hier ja gar nicht die Rede.

Genau das sagte ich ja. Nicht nur „angesehen“: Man kann in jedem Fall „jemand“ durch „ein Mensch“ ersetzen, woraus folgt, dass das ggf. folgende Relativpronomen „der“ heißen muß. Nur Claudia Roth weiß das nicht.

„Ist hier jemand, der …?“ ist daher sogar dann korrekt, wenn damit eine reine Frauengruppe angesprochen ist.

Aber es gibt eine Ausnahme. Nämlich dann, wenn „jemand“ als Subjekt-Prädikativ (Gleichsetzungsnominativ) fungiert:

„Claudia ist eine Frau, die …“ Das ist eh klar.
Und
„Claudia ist jemand, der …“ ist, wie gesagt und begründet, ebenfalls korrekt. Denn es ist anlalog zu
„Claudia ist ein Mensch, der …“

Aber:
„Claudia ist jemand, die …“ ist auch möglich. Denn hier ist „jemand“ als Satzteil ein Prädikativ zu „Claudia“, welches im Genus angeglichen aufgefasst wird. Die Grundbedeutung „jemand“ = „ein Mensch“ tritt hier nämlich hinter die Funktion als Subjekt-Prädikativ zurück. Analog zu:

„Claudia ist eine Politikerin“"
Und nicht
„Claudia ist ein Politiker.“

Aber wenn zum Beispiel die Frage „wer ist der Mörder?“, wo „Mörder“ ebenfalls im Genus indefinit zu verstehen ist, gelöst ist (nämlich: der Mörder ist eine Frau), kann es heißen:

„Die Gärtnerin ist die Mörderin“, aber ebenso
„Die Gärtnerin ist der Mörder“.

Gruß
Metapher

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Hast ja vollkommen Recht, sorry :confounded:

Jaja, diesen herrlichen Zoff der Hobby-Junglinken mit ihrer Geschlechts-Diffeomorphismus-Phobie hab ich mit entsetztem Vergnügen schon inhaliert. Aber letztlich kommen auch die ja nicht drumherum, das Dilemma zu lösen, auf welchem Klo sie müssen dürfen sollen.

Bin dabei.
M.

Mag so aufgefasst werden, ist aber grammatisch definitiv falsch, wie oben begründet.

Das ist ja auch eine völlig andere grammatische Satzkonstruktion. Siehe →

Schönen Gruß :slight_smile:

Danke Metapher

Es war ja auch lange nicht unhöflich, zu einer unverheirateten Frau „Fräulein“ zu sagen. Käme heute kaum noch einer auf die Idee. Man muss ja nicht gleich den Weg der überstrapazierten Salzstreuerin gehen, wenn man ab und zu mal hinhört, wie maskulin dominiert Sprache ist (nicht nur unsere).

Es ging mir nicht um die grammatikalische Konstruktion, sondern um die Inhalte, die ganz automatisch von Sprache transportiert werden. Dein Beispiel mit „man“ ist ein gutes. Ja, wer sich wirklich auskennt, weiß, dass es von „Mensch“ kommt (wenn auch einem Menschen mit männlichem Genus). Wer sich nicht nur nicht auskennt, sondern auch sich noch nie Gedanken über solche Dinge gemacht hat, der akzeptiert einfach fälschlicherweise, dass es von „Mann“ kommt und denkt sowieso nicht weiter.

Bleiben die, die mal mehr, mal weniger über Konstruktionen stolpern und sich überlegen, wie die bei den Zuhörern / Lesern ankommen. Dass da manchmal eine Küchen-Etymologie vorherrscht, gehört zum Thema (jeder kann reden, also hat jeder eine Meinung), aber ist es im Endeffekt nicht egal, ob „man“ von „Mensch“ oder „Mann“ kommt, wenn die große Mehrheit der Sprecher es ungefragt als „männlich“ versteht? Sollte frau (sic!) mal drüber nachdenken. :wink:

Grüße
Siboniwe

PS: Die Unhöflichkeit, die ich angesprochen habe, liegt allein in der Sorglosigkeit der verwendeten Sprache. Dass bei einem Live-Interview schon mal Fehler zusammenkommen, ein Satz, der in einer Konstruktion angefangen wird und in einer anderen dann endet, usw. , liegt in der Natur der Sache. Kaum jemand spricht druckreif. Andererseits unterlaufen halt auf diese Art eher Fehler, an die wir gewöhnt sind (und sei’s nur im Denken). Genau die gleiche Erklärung kann ich aber auch für Claudia Roth gelten lassen.

Wieso? Das tun Unmengen in dieser Hinsicht bewegter Frauen doch seit Mitte der 1990er doch längst! Und meist derartig abundant, daß „man“ schon gar keinen Bock mehr hat, sich in diesbezügliche Diskussionen einzuhaken. Was für ein stilstisches und fast immer inhaltsfernes Chaos kommt dabei heraus!

Der Einfall mit der Lösung, dem seit mehr als 1000 Jahren als genus-indefinit verwendeten Pronomens „man“ ein „frau“ zur Seite zu stellen (wie in deinem Beispielsatz oben), wenn definitiv und explizit eben Frauen gemeint sind, ist ja ok. Aber wie verhält es sich dann mit der Konsequenz!?

Denn, zum Beispiel, wenn schon jemand das Pronomen jemand gewaltsam und gegen jahrhundertelangen Wortgebrauch als männlich konnotiert verstehen will, was ist gerade dann denn „jemand, die“ für ein - sorry - inkonsequenter Quark?

Du selbst sagst ja oben auch

Meintest du denn tatsächlich, daß das nur bei Männern so ist? Oder ist es nicht jedem (sic) selbstverständlich, daß damit „jeder Mensch“ gemeint ist und nicht jeder Mann unter Ausschluß jeder Frau? Völlig sex-los. Wogegen mit „jede kann reden, also hat jede eine Meinung“ eindeutig exklusiv nur Frauen unter Ausschluß aller Männer gemeint sein können.

Eben. So ist es nun mal. Und nu? Darauf hinzuweisen, ist dringend wichtig. Stilistische bzw. rhetorische Korrekturen zu machen, ebenfalls. Ganz ohne Frage. Und bei geignetem Kontext geeignete Mittel vorhandener Sprache benutzen („Sehr geehrte Damen und Herren“) ist so selbstverständlich wie nix sonst. Aber grammatischen Unsinn zu produzieren kann doch auch nicht das Gelbe vom Ei sein.

Wenn man und frau Sprache und Sprachgebräuche verändern will, sollte man und frau Sprache verstehen und beherrschen. Wenn jemand, die das nicht tut, etwas verändern will, kann sie sich selbst ins Knie schießen:

So find ich es immer urkomisch, wenn frau darauf besteht, grundsätzlich bei jedem grammatisch maskulinen Kategorienbegriff (wie z,B. Berufe) zu der maskulinen Form die feminine zuzufügen - völlig ungeachtet der Tatsache, daß das Femininum-Suffix -„in“, „-innen“ eben ein Suffix, zu deutsch: ein Anhängsel, ist.

Werden Frauen im Sprachgebrauch denn tatsächlich besser repräsentiert und respektiert, wenn auch noch die Grammatik dazu benutzt wird, sie als Maskulinum-Anhängsel zu poinitieren?

Doch gerade das Femininumsuffix (und manchmal auf Präfix: femininum, woman) ist das dominanteste Männlichkeitsmerkmal, das fast alle (und nicht nur) indogermanischen Sprachen (zumindest alle antiken) aufweisen. Sollte frau sich nicht darauf fokussieren und das abschaffen, statt es zu fordern? :wink:

Grüße
Metapher

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Nur leider waren wir, was du mal wieder unter den Teppich zu kehren versuchst, in der Diskussion schon weiter:

Dass du das nicht einsehen willst, ist bezeichnend. Offenbar verstehst du schlicht den Unterschied nicht. Wie soll ich es dir noch erklären?

Also nehmen wir mal an, man darf zu „Brötchen“ auch „Semmel“ sagen. Und jemand fährt dir in die Parade und korrigiert dich, dass es doch statt „Brötchen“ unbedingt „Semmel“ heißen müsse. Dann ist dieses Anherrschen falsch. Denn bloß, weil es auch „Semmel“ sein kann, ist das erste trotzdem noch korrekt.

Es ist traurig zu sehen, dass du diese simple Sprachlogik offenbar nicht aufnehmen kannst. Ich hatte mich ja schon vor kurzem - gelinde gesagt - entsetzt gezeigt, wie tief man bei dir ansetzen muss. Daher schockt mich das jetzt nicht - ich bin eher traurig. Willst du nicht wenigstens ein kleines bisschen Lernbereitschaft zeigen?

Hier noch einmal der Glanzauftritt, Claudia Roths Charmeoffensive:

Du meinst wohl eher, dass du das Thema gewechselt hast, als du deinen Fehler gemerkt hast :smile:

Wo habe ich das Thema gewechselt? Und was für einen Fehler bitte?

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Als es dir plötzlich nicht mehr darum ging, ob man ‚jemand, die‘ sagen kann.

Dass man eben ‚jemand, die‘ sagen kann. Das war dir eben zum Zeitpunkt, als du das OP geschrieben hast, nicht bekannt, womit deine Scheinfrage recht spektakulär nach hinten los ging :smile:

Ich finde es ja löblich, dass du deine Triaden jetzt auch in anderen Bretten zum Besten geben möchtest. Aber dann sollte man sich auch ein bisserl auskennen, damit es nicht gar so peinlich wird :wink:

Plötzlich was? Wovon redest du? Die Frage hatte von Anfang an den klar zu lesenden Bezug zu Roths unsympathischer Aktion, die du dank mir jetzt auch im Video nennen kannst.

Und meine Frage hat genau das erbracht, was mit ihr bezweckt war, nämlich Roths unsympathische Aktion beurteilen zu können. Denn verstündest du die Antworten, wüsstest du, dass es sehr untypisch, maximal nicht falsch ist, was sie als vermeintliches Sprachgebot einfordert. Und ebenso wüsstest du, dass die Aussage des Moderators eben gerade nicht falsch war, sondern richtig und darüber hinaus üblich, sodass Roths Anherrschen unangebracht war.

Das erkläre ich dir aber nun zum x-ten Mal hintereinander. Du hast es immer noch nicht verstanden. Was ist daran so schwer zu verstehen, dass „können“ nicht das gleiche wie „müssen“ ist? Was fehlt dir jetzt noch, ich bin ja ein netter Mensch, vielleicht schaffe ich es doch noch, es dir zu vermitteln?

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Ach schön, du hast meine Links gelesen :thumbsup:

Jetzt sei doch so lieb und schau mal, welches Modalverb du in deiner Frage verwendet hast :blush:

Äh, nein, ich wusste das schon vorher und musste nicht - so wie du - danach googeln, um es am Ende doch nicht verstanden zu haben bzw. es in die Praxis umsetzen zu können.

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