Hallo Max,
Schön, das steht jetzt so apodiktisch da. Es wäre aber nützlicher gewesen, wenn du auch ein Argument formuliert hättest - statt eines absurd überflüssigen und für uns nutzlosen Hinweises darauf, daß du Germanist bist. Und einem zusätzlichen Link auf die Wikipedia: Denn die Vertrautheit mit der Organisation der Tempora im Deutschen ist hier, wie man leicht erkennen könnte, vorausgesetzt. Die Subsumierung eines Sachverhaltes bzw. eines Vorgangs (und gerade eines zeitlich begrenzten) unter die Tempusregeln ist derweil eine ganz andere Fragestellung. Sinnvoller wäre daher gewesen, auf die unterschiedlichen Tempussysteme im Dt, hinzuweisen.
Denn in dem Zitat der Ausgangsfrage von @anon70456904 ist eindeutig „gesprochene Sprache“ verwendet. In meinen eigenen Beispielen ja ebenfalls. „Schriftsprachlich“ sieht das aber ganz anders aus.
Es klingt nicht nur so, sondern es ist auch so. Deshalb schrieb ich - zugegeben falsch formuliert:
denn es war gemeint: „Schriftsprachlich müßte es übrigens lauten …“
Meine Begründung (nach der du leider gar nicht gefragt hast, die man aber jedenfalls gerne auch bestreiten mag):
Der Sachverhalt bzw, die Vorgänge könnten zum Beispiel so getextet werden:
„Das Gespräch [sc.: das wir soeben gesendet haben (!) und über das wir jetzt (!) diese Aussage machen (daher Perfekt)], das 20 Minuten dauerte [Präteritum] fand [Präteritum] vor 2 Stunden statt. Währenddessen zeichneten [Präteritum] wir es auf.“ Oder: „… Währenddessen stellten (Präteritum] wir die Aufzeichnung her.“ Oder (wie ich im vorigen Artikel bereits erwähnte): „Es wurde (Präteritum) zeitgleich aufgezeichnet.“
Sowohl die Verben „stattfinden“ als auch „aufzeichnen“ als auch „herstellen“ haben einen perfektiven Aspekt. D.h. die Vorgänge (auch das „aufzeichnen“ ist hier als Vorgang gemeint!) beschreiben etwas, das beendet wird, und wenn sie in der Vergangenheit beendet wurden, ist daher das Präteritum zu verwenden. So jedenfalls in der Schriftsprache.
Analog: „Der Unfall ereignete (!) sich heute vormittag. Die Aufräumarbeiten zogen (!) sich bis in die Nachmittagsstunden hin.“ Und dann allerdings weiter: „Der Unfallverursacher ist geflüchtet (Perfekt) und ist bis jetzt noch nicht gefasst worden (Perfekt).“
Anders ist das dann, wenn mit „Aufzeichnung“ nicht der Vorgang, sondern das Resultat, nämlich der Datensatz gemeint ist:
„Was wir soeben gesendet haben (Perfekt), ist (Präsens) eine Aufzeichnung, die wir vor der Sendung hergestellt haben (Perfekt).“
Hier ist selbstverständlich das Perfekt benutzt,
Gruß
Metapher