Am Sonntag duellierten sich die Merkel und der Steinmeier.
Gleich mehrere TV-Sender übertrugen live und sogar vier
Moderatoren waren aufgeboten für das spektakulärste Ereignis
des Jahres, um die Duellanten im Zaum halten zu können.
Ich hätte Kloeppel und Plasberg schon in den ersten Minuten vom Platz gestellt. So mag man sich in einer gestellten Situation bei einem Persönlichkeitstraining für Verkäufer oder Führungskräfte verhalten aber nicht, wenn man ranghohen Politikern gegenüber steht. Die ständigen Versuche, Widersprüche und Streit zu enthüllen bzw. entfachen, waren schon so offensichtlich künstlich, daß sogar mir das schon ein bißchen peinlich war.
Außerdem haben die Berater der Bundesmerklerin einen Fehler gemacht: sie haben nicht gemerkt, daß die für sie zuständigen Kameras so standen, daß sie praktisch nie ins Bild schauen konnte, wenn sie einem der „Journalisten“ antwortete.
Aber auch die Berater von Steinmeier haben noch ein bißchen was vor sich. Ihm muß man endlich mal beibringen, daß er nicht Schröder ist und deswegen sowohl dessen Gestik als auch dessen Wortwahl als auch dessen Stimmodulation bei ihm nicht recht passen. Und er sollte seine Gestik besser kontrollieren. Die ein oder andere Übersprungshandlung war schon recht entlarvend.
Dieser Blockbuster wird als „Das große Duett“ in die
Geschichte der Wahlen der Bundesrepublik Deutschland eingehen.
Es war doch nichts anderes zu erwarten. Steinmeier hat das Temprament einer Molluske und die Merklerin hat das Aussitzen vom Kohlkönig gelernt. Ohne Opposition am Tisch war nicht zu erwarten, daß sich die beiden da beharken wie ein Rudel besoffener Waldarbeiter – auch wenn Kloeppel und Plasberg sich so benahmen wie die Axt im Walde.
C.