Das jahrhundert der kirche

guten abend,

ich hatte vor einigen wochen schon einmal eine frage zu diesem thema gestellt. wie es so ist, tauchen bei mir, je mehr ich mich mit etwas beschäftige, auch immer mehr fragen auf und ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand bei der lösung dieser (2) fragen auch nur kleine hinweise geben könnte. scheut euch nicht zu schreiben, wenn ihr nicht alles 100prozentig wisst. ich bin ja ein denkender mensch:smile:

nun gut, hier die 1. frage:

Was meint otto dibelius damit, wenn er 1926 schreibt, dass es seit der reformation in deutschland keine kirche mehr gab? er sagt hier sogar „Die Idee der Kirche war tot.“

desweiteren bin ich über den begriff des „heiligen dennoch“ gestoßen. was bedeutet denn das? kann ich mir absolut und auch mit angestrengtem kopfzermartern keinen reim drauf mmachen oder mir auch nur annähernd selbst vorstellen, was irgendwer mit so einem begriff meinen könnte.

schon jetzt bedanke ich mich für alle kommentare eurerseits.

martina:smile:

Hallo Marco,

Was meint otto dibelius damit, wenn er 1926 schreibt, dass es
seit der reformation in deutschland keine kirche mehr gab? er
sagt hier sogar „Die Idee der Kirche war tot.“

dazu hatte ich ja schon gesagt, dass die Kirche für die evangelischen Christen (in Gegensatz zu den katholischen) eben gerade KEINE Autorität besitzt. Diese Autorität fordert Debelius.

desweiteren bin ich über den begriff des „heiligen dennoch“
gestoßen. was bedeutet denn das?

Ich kann mich irren, aber ich meine, das ist eine deutsche Umsetzung des „credo quia absurdum“ (= „Ich glaube, weil es absurd ist.“):
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Credo_quia_absu… .

Gruß

Bona

Ich kann mich irren, aber ich meine, das ist eine deutsche
Umsetzung des „credo quia absurdum“ (= „Ich glaube, weil es
absurd ist.“):
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Credo_quia_absu…

Nein, nein Bonaventura,

Du irrst nicht, Du bist auf der richtigen Spur.
Freilich ist - um der Präzisierung willen - noch eine Bemerkung nötig. (Vielleicht renne ich damit ja offene Himmelstüren bei Euch ein, aber dennoch!)
Bei dem Satz „Credo, quia absurdum“ hat die Betonung auf dem „credo“ zu liegen, denn der Glaube ist die einzig angemessene Art, dem Absurden, das in der Behauptung liegt, die Menschheit sei durch den Tod Jesu von ihren Sünden erlöst und durch seine Auferstehung zu neuer Hoffnung berufen, zu begegnen.
Läge die Betonung auf dem „absurdum“, hieße das, ich glaubte alles, wenn es nur absurd genug wäre.
Das „heilige dennoch“ ist also der Glaube gegen allen Augenschein, gegen die offenbare Abwesenheit Gottes in der Welt, gegen die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse, die den Glauben zu widerlegen scheinen, gegen die historischen Erkenntnisse, die die Auferstehung für ein historisch nicht nachweisbares und festzumachendes Ereignis erweisen.

Gruß - Rolf

Hallo Rolf,

danke für die Präzisierung, die ich als unnötig erachtet habe, die es aber vielleicht gar nicht ist. Ich selbst bin nicht gläubig, interessiere mich aber sehr für die Denkweisen, die mit dem Glauben zusammenhängen. Möglicherweise habe ich aus diesem Grund die Notwendigkeit einer Erläuterung unterschätzt.

Gruß

Bona